Heroldartikel:Von Perricum gen Wehrheim!: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Juli 2009, 14:57 Uhr

Von Perricum gen Wehrheim!


Ich war gerade auf dem Rückweg gen Perricum, als ich - es muss bei Wasserburg gewesen sein - auf der Reichsstraße beobachten konnte, wie mehrere dieser tulamidischen Krieger um den Leichnam eines unserer Soldaten gestanden hatten. Dem armen Kerl haben wohl die vielen Pfeile nicht gut getan, die aus ihm heraus ragten. Da hatte es mich schon ein wenig beunruhigt, dass einige der Krieger mit Bogen bewaffnet waren, aber zum Glück musste ich nicht einschreiten, war doch ein Geweihter der Herrin Rondra zugegen und untersuchte den Vorfall bereits. Da hatten diese Nebachoten nochmals Phex gehabt, jawohl. Naja, etwas Genaues weiß ich ja auch nicht, doch erfuhr ich im nächsten Dorf, in dem ich mir eine Herberge für die Nacht suchte, dass zwei der genannten Krieger den Leichnam später noch hier her brachten, damit dieser den örtlichen Boronis übergeben werden konnte. Das war ja schon anständig von den Kerlen, das muss ich schon sagen, hätte ich nicht gedacht. In der Schänke hörte ich dann auch, dass es sich bei dem Toten um einen unserer königlichen Boten handelte, der unterwegs zu unserer Königin war und dass die Nebachoten den Leichnam fanden, als der Bursche schon tot war. Nun ja, das hatte ich mir ja gleich gedacht, sind doch eigentlich ganz feine Kerle, besonders die von der Küste mit dem steigenden, schwarzen Hengst im Wappen.

Garmold Diefenbach, Händler aus Perricum-Stadt


Ja, ja... Bei uns kamen se auch vorbei. Seine Hochgeboren von Brendiltal, also besser gesagt dessen Ross - das ist ein Dämon, wenn ich es Euch sage, der hat den Bjoren, unsren Schmied ganz schön gebissen, der hat heut noch Schmerzen davon - also wo war ich nochmals? Ach ja, das Pferd hatte also ein Hufeisen verloren und da kamen se dann bei uns vorbei um das ersetzten zu lassen. Also das Eisen, nicht das Pferd.

Ja und dann hat Alrik - der Bengel spielt immer gerne am See - sie gesehen und ganz fürchterlich angefangen zu schreien. Wir sind dann natürlich gleich hin und ham’se gesehen, wie se über den Ochsenwasser getrieben sind, die jungen Dinger. Alle waren'se tot die Armen. Aber was sollten wir tun? Das waren doch mindestens hundert, wenn nicht noch mehr. Aber seine Gnaden von Perainefurten meinte dann, dass wir se doch aus dem Wasser holen sollten. Naja, er wird schon recht haben, aber angenehm war das nicht. Sind vom Firun her an uns vorbei getrieben und das waren so viele, dass wir vielleicht nur ein Dutzend erwischen konnten. Da muss es einen ganz schönen Kampf oben im Firun gegeben haben, nur seltsam war's, dass dies nur unsere Jungs und Mädels waren, keine Leichen vom Feind waren zu sehen.

Na seine Gnaden hat dann noch eine kurze Zeremonie gehalten und uns arg ins Gewissen geredet, bevor wir die Leichen dann verbrannt haben, und die hohen Herrschaften weiter gen Firun entgegen geritten sind. Die hatten es dann ganz arg eilig.

Haipan, Fischer eines kleinen am Ochsenwasser gelegenen Fischerdorfes


Nachdem wir bei Wasserburg erfahren hatten, dass unsere Königin Rohaja, die Rondrasan von Nebachot gen Wehrheim gezogen ist, entschied sich unser Herr nicht nach Elenvina zu reiten, sondern direkt gen Wehrheim zu ziehen um die an sie gerichtete Eildepesche des toten Boten zu überbringen. Wenn dem Feind es so viel daran lag dieses Schreiben abzufangen, dann musste es wichtig sein.

Leider war es durch Magie gesichert, hätte doch ansonsten der Marben (Baron) das Siegel gebrochen, die Nachricht überprüft und das Schreiben dann vernichtet, damit man es uns nicht hätte entwenden können, so wie man es auf unserem Weg mehrmals bei kleineren Überfallen versuchte.

Doch vor Wehrheim fingen sie uns dann schließlich ab. Sie hatten bereits auf uns gewartet und die Falle gut vorbereitet. Nebel kam auf und wie uns die Magistra, die mit Seiner Gnaden von Perainefurten zusammen reiste, bestätigte, handelte es sich dabei um magischen Nebel. Wir konnten den Feind nicht sehen, er uns aber schon.

Schwer gerüstete und neunmal verfluchte Drachengardisten waren es, uns an Zahl mindestens fünf zu eins überlegen. Hervorragend ausgerüstet und auf frischen Pferden griffen sie uns sofort an. Auf Befehl des Marbens preschten wir sogleich in zwei Gruppen auseinander, um den Feind von beiden Seiten in die Zange zu nehmen, während seine Gnaden und unsere restliche Begleitungen den Angriff direkt abfingen.

Bei Kor, ich habe schon so manchen harten Kampf ausgefochten, doch dies waren die reinsten Niederhöllen. Die Zahl der Gegner schien kein Ende zu nehmen. Erschlugen wir einen, wurde dieser gleich durch drei neue ausgeruhte Gegner ersetzt. Sie stoben einfach durch den dicken Nebel hindurch, durch den wir kaum die Ohren unserer Rösser erkennen konnten. Schließlich gelang es dem Marben, die, die von uns noch lebten, herauszuführen und den Feind soweit zu verwirren, dass wir uns abzusetzen konnten. Viel blieb von unserer stattlichen Anzahl von 25 Reitern nicht übrig, blieben doch insgesamt 15 im Nebel, um für immer zu verstummen. Möge Praios ihnen in ihrem nächsten Leben ein besseres Schicksal zugestehen.

Cassim a Durrafair aus der Leibgarde des Barons von Brendiltal


Wehrheim?

Wehrheim ist nicht mehr....

Konnten wir uns auch von den Drachengardisten absetzen und uns gen Firun durchschlagen, so kamen wir doch zu spät. Von einer Anhöhe aus blickten wir auf die Mythraelsfelder hinab und auf die Stelle wo einst das stählerne Herz des Reiches stand. Doch Wehrheim war nicht mehr. An der Stelle, wo sich eigentlich die starken Mauern, die bisher noch jeden Feind getrotzt hatten, erhoben hätten sollen, war nichts mehr als Zerstörtes. Hier herrschte kein Kampf, der der Mutter Kors wohl gesonnen gewesen wäre, noch herrschte hier eine Schlacht, die den Mantikor hätte lachen lassen, hier hatte nur das dämonische Gemetzel des Feindes gewütet. Die Götter gingen dabei leer aus. Der Feind hatte sich mittlerweile zurückgezogen und wir sahen auf den Feldern die toten Leiber der Unsrigen. Tausende und abertausende. Königliche Gardisten lagen neben fürstlichen Soldaten und angeworbenen Söldnern.

Dazwischen die Ritter, Barone und Geweihten mit ihren Gefolgen. Überall sahen wir die Standarten, die einst von großen Taten sprachen und jetzt verdreckt im Schlamm lagen. Wir nahmen so viele von ihnen an uns wie wir finden und tragen konnten, um sie später in Sicherheit zu bringen und nicht dem Feind überlassen zu müssen. Doch dann fanden wir es: das zerstückelte Ross unserer Königin Rohaja. Auch wenn vom Pferde nicht viel übrig blieb, konnten wir ganz deutlich die königliche Schabracke erkennen, deren Berechtigung zu tragen nur die Rondrasan hatte. Und war dies nicht genug, so fand ich auch am Sattel hängend <NAME DES SCHWERTES>, dass wir - die Pulethaner - einst unserer Königin auf dem Adelskonvent zu Puleth überreichten. Kein Zweifel, dies war Morgenstolz, das edle Ross Königin Rohajas. Doch wo war die Königin? Fieberhaft suchten wir um irgendwelche Anzeichen ihres Verbleibs zu finden, doch hatte unsere Suche kein Erfolg.

Gilt auch die Königin seitdem als verschollen, so können wir doch noch aufatmen und hoffen. Hoffen, dass sie noch lebt und uns einst zum Sieg führen wird.

Bei Praios und solange werden wir, ihre Barone, Ritter und Krieger die Ordnung in ihren Landen hoch halten und unseren Untertanen Schutz gewähren. Jeder der sich uns in den Weg stellt, wird das bitter bereuen.

Eslam von Brendiltal, Baron von Brendiltal und Bannerherr der Nebachoten



  • Autor: A. Zdralek