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''Da durchbrach der Schrei einer Krähe die Finsternis. Und mit ihr kam das Licht. Der Schatten erzitterte, bäumte sich auf. Die Krähe verharrte einen Augenblick über ihm. Dann stürzte sie sich auf ihn herab. Zerschmetterte ihn. Zerbarst ihn. Tausende funkelnde Splitter prasselten wie Hagelkörner auf [[Garetien:Ailsa ni Sceard|Ailsa]] herab. Einen winzigen Augenblick noch schwebte die Gespensterkrähe über allem. Erhaben, mutig, stark. Dann stand da plötzlich ihre Schwester.''
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''Sie fand sich in der Ruine wieder. Noch immer hörte sie den Knaben weinen, noch immer lief sie, bis sie in der großen Halle ankam. Dort stand eine Wiege. Es war die Wiege des Erben der Baronie Greifenpass. Sie erkannte die Schnitzereien des Boltansrodener Rabens, der Leuin und des Greifen auf ihr.''
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''„Hast Du schlecht geträumt?“, fragte die [[kos:Nale von Boltansroden|Baronin]] mit weicher Stimme und nahm ihren [[kos:Aldiran von Boltansroden|Sohn]] aus der Wiege heraus. Der Knabe verstummte in ihren Armen augenblicklich. Sanft wiegte die Mutter ihr Kind in den Schlaf, summte ihm ein Schlaflied vor, bevor sie ihn zurück in sein Bettchen legte. Dann wandte sie sich Ailsa zu: „Oh Ailsa, meine Ailsa. Du bist mir so lieb und teuer wie eine Schwester, bist meine Freundin, meine Vertraute und daher sorge ich mich um Dich, um Deine Zukunft, um Dein Wohlergehen.“''
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''„Du brauchst Dich nicht zu sorgen“, versuchte Ailsa sie zu beruhigen.''
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''„Doch!“, erwiderte sie da nur und senkte geradezu resignierend ihren Kopf, „Doch, das muss ich, Ailsa, das muss ich, denn dieser Mann... dieser Mann, Ailsa, er kann Dein Aufstieg oder aber Dein Verderben sein. Er kann Dich alles kosten, Ailsa, einfach alles. Er kann Dich in das größte Unglück stürzen, das Du Dir vorstellen kannst, Dir alles nehmen, was Du hast, was Du bist und je sein wirst, vielleicht verlierst Du sogar Deinen Kopf.“''
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''Sie hielt einen Moment inne.''
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''„Doch er kann Dir auch zu Ehre und Macht verhelfen. Er kann Dir eine Welt eröffnen...“''
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[[Garetien:Ritterherrschaft Praiosborn|Ritterherrschaft Praiosborn]], [[Garetien:Burg Praiosborn|Ruine Praiosborn]], 26. Rondra 1042
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„Du hast sie auch wieder erkannt, nicht wahr?“, hörte sie [[Garetien:Nurinai ni Sceard|Nurinais]] Stimme hinter sich.
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[[Garetien:Ailsa ni Sceard|Ailsa]] wandte sich nicht um, sondern blickte zum Horizont hinauf. In einer leuchtenden Sichel stand das Madamal da. „In meinem Traum...“, hob sie unerträglich langsam an, „...da war es voll und es lag... Schnee. Schnee auf den Mauern. Auf diesen Mauern.“
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Nurinai nickte: „Ich hab es gleich erkannt, aber ich wollte nicht glauben...“
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„Wie kann das sein?“, wisperte Ailsa da schaudernd, „Wie kann es sein, dass ich davon träume? Von dieser Ruine träume? Ich hab sie noch nie gesehen. Noch nie...“
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„Er hat Dir einen Blick in die Zukunft gewährt, ''weiße Lilie''. Du solltest Dich glücklich schätzen. Es sind wenige, denen Er diese Gunst zuteil werden lässt...“, Neid schwang in ihrer Stimme mit.
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„Doch welche Zukunft hat er mir gezeigt?“, nun wandte sie sich zu ihrer Schwester um, „Meine eigene?“
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Die Geweihte hielt dem Blick ihrer Schwester stand. „Ja und Nein. Die Ruine war eindeutig diese hier, aber das Kind dort in der Wiege...“, sie deutete irgendwo in die Dunkelheit hinein, „...war ohne Zweifel [[kos:Aldiran von Boltansroden|Aldiran]].“
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Ailsa schwieg.
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„Und das Du von ihm träumst, ist wohl nur normal. Er ist ein Kind, noch dazu das Kind Deiner Freundin und Vertrauten und...“
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„Sprich es nicht aus!“, schnitt ihr die Ritterin das Wort ab, „Ich will es nicht hören. Ich kann es nicht hören. Ich ertrage es einfach nicht. Wenn wir nicht darüber sprechen, dann können wir immer noch so tun, als wäre es nicht wahr, denn ich will nicht, dass es wahr ist...“
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„Das kann aber keine Lösung sein...“
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„Nur weil etwas nicht sein kann, darf es nicht sein, ja?“, würgte sie zornig hervor, „Außerdem war es nicht alles...“
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„Was soll das heißen? Es war nicht alles?“
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„Mein Traum ging weiter...“, fuhr Ailsa da mit zitternder Stimme fort und wandte sich wieder um, weil sie nicht wollte, dass ihre Schwester ihre Tränen sah, „Ich war wieder hier. Wieder stand dort die Wiege.“ Auch die deutete ins Halbdunkle hinüber. „Wieder lag ein Kind darin. Doch dieses mal... dieses mal, da... da war es nicht... nicht Aldiran, sondern... sondern ein Mädchen.“ Sie begann leise zu weinen. „Meine Tochter.“
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„Aber... aber... aber das ist doch gut!“, erwiderte Nurinai feinfühlig, „Das ist doch...“
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„Nichts ist gut!“, brüllte die Ritterin da plötzlich, dämpfte ihre Stimme jedoch gleich wieder, „Das... das... das ist doch nur wieder... wieder so... ein Trick, damit man wieder hofft und hofft und hofft. Und dabei auf etwas hofft, was nie geschehen wird. Nie! Nie...“
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„Weil etwas nicht sein darf, was nicht sein kann?“
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„Nein, weil etwas nicht sein kann, was nicht sein kann...“
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Doch das Wichtigste verschwieg Ailsa ihrer Schwester: Er war auch da gewesen.
  
 
== Totenstarr ==
 
== Totenstarr ==

Version vom 28. Januar 2019, 11:18 Uhr

Hier entstehen meine Briefspieltexte und werden sorgsam verwahrt, bis ich weiß, wohin sie sollen.
Es ist ausdrücklich erlaubt, Rechtschreibfehler sowie Fehler der Zeichensetzung zu korrigieren, genauso wie verloren gegangene Buchstaben richtig zu ergänzen und überzählige einzusammeln - dies gilt auch für meine anderen Texte.

Drei Krähen und ein Räblein

Das, was war

Fürstentum Kosch, Baronie Birnbrosch, 24. Rahja 1041 [fertig]

Das, was ist

25. Rahja 1041

Da durchbrach der Schrei einer Krähe die Finsternis. Und mit ihr kam das Licht. Der Schatten erzitterte, bäumte sich auf. Die Krähe verharrte einen Augenblick über ihm. Dann stürzte sie sich auf ihn herab. Zerschmetterte ihn. Zerbarst ihn. Tausende funkelnde Splitter prasselten wie Hagelkörner auf Ailsa herab. Einen winzigen Augenblick noch schwebte die Gespensterkrähe über allem. Erhaben, mutig, stark. Dann stand da plötzlich ihre Schwester.

„Nurinai!“, entfuhr es ihr da, „Nurinai! Du?“

Sie half ihr auf die Beine.

„Lauf Ailsa!“, erwiderte diese nur, nahm sie bei der Hand und lief los, „Lauf!“

Sie liefen. Liefen durch die Finsternis. Nurinai vor ihr, sie dahinter. Die Geweihte lief um eine Ecke, Ailsa hinterher und...

Trenner Garetien.svg

Sie fand sich in der Ruine wieder. Noch immer hörte sie den Knaben weinen, noch immer lief sie, bis sie in der großen Halle ankam. Dort stand eine Wiege. Es war die Wiege des Erben der Baronie Greifenpass. Sie erkannte die Schnitzereien des Boltansrodener Rabens, der Leuin und des Greifen auf ihr.

„Hast Du schlecht geträumt?“, fragte die Baronin mit weicher Stimme und nahm ihren Sohn aus der Wiege heraus. Der Knabe verstummte in ihren Armen augenblicklich. Sanft wiegte die Mutter ihr Kind in den Schlaf, summte ihm ein Schlaflied vor, bevor sie ihn zurück in sein Bettchen legte. Dann wandte sie sich Ailsa zu: „Oh Ailsa, meine Ailsa. Du bist mir so lieb und teuer wie eine Schwester, bist meine Freundin, meine Vertraute und daher sorge ich mich um Dich, um Deine Zukunft, um Dein Wohlergehen.“

„Du brauchst Dich nicht zu sorgen“, versuchte Ailsa sie zu beruhigen.

„Doch!“, erwiderte sie da nur und senkte geradezu resignierend ihren Kopf, „Doch, das muss ich, Ailsa, das muss ich, denn dieser Mann... dieser Mann, Ailsa, er kann Dein Aufstieg oder aber Dein Verderben sein. Er kann Dich alles kosten, Ailsa, einfach alles. Er kann Dich in das größte Unglück stürzen, das Du Dir vorstellen kannst, Dir alles nehmen, was Du hast, was Du bist und je sein wirst, vielleicht verlierst Du sogar Deinen Kopf.“

Sie hielt einen Moment inne.

„Doch er kann Dir auch zu Ehre und Macht verhelfen. Er kann Dir eine Welt eröffnen...“

[...]

Das, was sein wird

26. Rahja 1041 [folgt noch]

Das, was bleibt

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, 26. Rondra 1042

„Du hast sie auch wieder erkannt, nicht wahr?“, hörte sie Nurinais Stimme hinter sich.

Ailsa wandte sich nicht um, sondern blickte zum Horizont hinauf. In einer leuchtenden Sichel stand das Madamal da. „In meinem Traum...“, hob sie unerträglich langsam an, „...da war es voll und es lag... Schnee. Schnee auf den Mauern. Auf diesen Mauern.“

Nurinai nickte: „Ich hab es gleich erkannt, aber ich wollte nicht glauben...“

„Wie kann das sein?“, wisperte Ailsa da schaudernd, „Wie kann es sein, dass ich davon träume? Von dieser Ruine träume? Ich hab sie noch nie gesehen. Noch nie...“

„Er hat Dir einen Blick in die Zukunft gewährt, weiße Lilie. Du solltest Dich glücklich schätzen. Es sind wenige, denen Er diese Gunst zuteil werden lässt...“, Neid schwang in ihrer Stimme mit.

„Doch welche Zukunft hat er mir gezeigt?“, nun wandte sie sich zu ihrer Schwester um, „Meine eigene?“

Die Geweihte hielt dem Blick ihrer Schwester stand. „Ja und Nein. Die Ruine war eindeutig diese hier, aber das Kind dort in der Wiege...“, sie deutete irgendwo in die Dunkelheit hinein, „...war ohne Zweifel Aldiran.“

Ailsa schwieg.

„Und das Du von ihm träumst, ist wohl nur normal. Er ist ein Kind, noch dazu das Kind Deiner Freundin und Vertrauten und...“

„Sprich es nicht aus!“, schnitt ihr die Ritterin das Wort ab, „Ich will es nicht hören. Ich kann es nicht hören. Ich ertrage es einfach nicht. Wenn wir nicht darüber sprechen, dann können wir immer noch so tun, als wäre es nicht wahr, denn ich will nicht, dass es wahr ist...“

„Das kann aber keine Lösung sein...“

„Nur weil etwas nicht sein kann, darf es nicht sein, ja?“, würgte sie zornig hervor, „Außerdem war es nicht alles...“

„Was soll das heißen? Es war nicht alles?“

„Mein Traum ging weiter...“, fuhr Ailsa da mit zitternder Stimme fort und wandte sich wieder um, weil sie nicht wollte, dass ihre Schwester ihre Tränen sah, „Ich war wieder hier. Wieder stand dort die Wiege.“ Auch die deutete ins Halbdunkle hinüber. „Wieder lag ein Kind darin. Doch dieses mal... dieses mal, da... da war es nicht... nicht Aldiran, sondern... sondern ein Mädchen.“ Sie begann leise zu weinen. „Meine Tochter.“

„Aber... aber... aber das ist doch gut!“, erwiderte Nurinai feinfühlig, „Das ist doch...“

„Nichts ist gut!“, brüllte die Ritterin da plötzlich, dämpfte ihre Stimme jedoch gleich wieder, „Das... das... das ist doch nur wieder... wieder so... ein Trick, damit man wieder hofft und hofft und hofft. Und dabei auf etwas hofft, was nie geschehen wird. Nie! Nie...“

„Weil etwas nicht sein darf, was nicht sein kann?“

„Nein, weil etwas nicht sein kann, was nicht sein kann...“

Doch das Wichtigste verschwieg Ailsa ihrer Schwester: Er war auch da gewesen.

Totenstarr

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Mitte Efferd 1042

Totentanz

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Mitte Efferd 1042

Todesmutig

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042

Totgeboren

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Mitte Efferd 1042, am Morgen

Totenruhe

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042

Totenwacht

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042

Blasius und Baduar

Krähen im Maul des Greifen