Geschichten:Die Perricumer kommen I: Unterschied zwischen den Versionen
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Baronie Aldenried, [[Handlungsort ist::Garetien:Junkertum Königsgrund|Junkertum Königsgrund]], Boron 1042 BF | |||
Der kleine Ährhart kam eiligst und aufgeregt zu seiner Mutter gelaufen, eigentlich eine sehr robuste Frau, hätte die Bauersfamilie nicht mit dem Hunger zu kämpfen. Dabei verlor der Junge beinahe seine Hose, die ihm eindeutig zu groß, sowie häufiger geflickt war und nur mit einem Strick um die Hüfte gehalten wurde. Der kleine Hartsteener versteckte sich hinter seiner Mutter auf dem Feld, die in die Richtung schaute, wo Ährhart schon bereits sein Strohpüppchen auf halber Strecke fallen gelassen hatte. | |||
Die müden Augen der Frau erkannten einen Tross aus Karren, Pferden und Fußläufigen der näher kam - laut, überselbstbewusst und gut ausgestattet. Die Farben Gold und Schwarz trugen sie zumeist vornhin, ihr Banner zeigte zweite mächtige gekreuzte Säbel. Das waren definitiv keine Hartsteener, die Männer und Frauen des Trosses wirkten so fremd, beinahe exotisch. Und ein lapidares Gebaren legte diese Bagage an den Tag, das es der Herrin Travia sicherlich das Mieder noch weiter zugeschnürt hätte. Die Bäuerin Herda stellte sich schützend vor ihren Ährhart und winkte den Rest der Familie herbei, die sich nur zögerlich näherten. Der ungewöhnlichen Scharr voran ritt ein [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Benwir von Pfiffenstock|Mann]], dem man etliche Jahre im Sattel ansah, stolz und aufrecht saß er auf seinem feingliedrigen Pferd, ungewöhnlich edel und uniform-leicht gerüstet und mit kurzer Reiterlanze in der Hand, an dem ebenfalls deren Farben wehten. Der seltsame Rundschild auf dem Rücken und das verzierte Säbel an der Seite komplettierten den fremdländischen Aufzug, dieser Mann war kein Ritter, zumindest keiner wie man ihn hier kannte. Auch das Gesicht des Mannes, mit den weißgrauen Schläfen und dem dichten dunklen Vollbart war edel-markant geschnitten und von fein-dunklem Teint, wirklich nicht von hier. | |||
Die Meschen die diesem stolzen Krieger folgten waren ebenso von anderem Bilde als die Leute hier, wenn teilweise auch weniger prägnant wie ihr etwas älterer Anführer mit seinen militärisch-anmutenden Abzeichen am edel beschlagenen Gambeson. Für die einfachen Leute hier wirkten die Trossler beinahe wie ein Haufen Söldner, so gemischt und größtenteils nur durch die Farben geeint. Einige von ihnen waren ähnlich alt, gerüstet und bewaffnet wie ihr Vorreiter oder aber mit Bogen. Andere hatten wiederum doch irgendetwas von Rittern, nur wirkten sie leichter und etwas...nun...unverschämt untraditionell. Wieder andere ließen sich die Bauersleute unbehaglich fühlen, wie die Räuberbarone hier gleich, diese Fremdländer gebärdeten sich gar wie finstere Söldner aus dem sagenumwobenen Fasar, zumindest stellte man sich solche so in Hartsteen vor. | |||
Doch was den sitthaften Hartsteenern besonders aufstieß oder sie reizte, das wusste man nicht, waren die jungen, exotisch und recht luftig bekleideten Damen und Herren an der Seite des überwiegend männlichen Trosses. Diese rekelten sich, zumindest für tugendhafte Hartsteener Augen, beinahe lasziv auf Pferden und Karren - oder warfen sich völlig ungeniert an einen des fußläufigen Waffenvolkes. Dabei Wein anreichend oder selbst im Übermaß verzehrend. Sowieso protzte der Treck ungehörig mit seinem Auftreten, die Karren waren reich beladen und in gutem Stand, die Bauern warfen nur einen kurzen, verstohlenen Seitenblick zu ihrem alten Karren, während ihnen das Wasser im Mund zusammen lief. Dazu dieser Lärm, war das Musik? Rhythmisches Trommeln und Sprechgesänge, wie im Einklag mit dem Trab der Pferde, begleitet von zittrigen Saiteninstrumenten. | |||
Wer waren diese unverschämten Fremdländer und was wollten sie hier? Und sie würden doch hoffentlich wieder gehen. Doch als der Blick des Grauschläfrigen die aufmüpfig tuschelnden Bauern traf, verharrten sie urplötzlich und selbst Herda, das Familienoberhaupt, verging der Trotz und sie blickte ehrerbietig und unsicher zu Boden. Hoffentlich würden diese Leute wieder gehen. | |||
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|Titel=Die Perricumer kommen I | |Titel=Die Perricumer kommen I |
Version vom 27. März 2019, 18:03 Uhr
Baronie Aldenried, Junkertum Königsgrund, Boron 1042 BF
Der kleine Ährhart kam eiligst und aufgeregt zu seiner Mutter gelaufen, eigentlich eine sehr robuste Frau, hätte die Bauersfamilie nicht mit dem Hunger zu kämpfen. Dabei verlor der Junge beinahe seine Hose, die ihm eindeutig zu groß, sowie häufiger geflickt war und nur mit einem Strick um die Hüfte gehalten wurde. Der kleine Hartsteener versteckte sich hinter seiner Mutter auf dem Feld, die in die Richtung schaute, wo Ährhart schon bereits sein Strohpüppchen auf halber Strecke fallen gelassen hatte.
Die müden Augen der Frau erkannten einen Tross aus Karren, Pferden und Fußläufigen der näher kam - laut, überselbstbewusst und gut ausgestattet. Die Farben Gold und Schwarz trugen sie zumeist vornhin, ihr Banner zeigte zweite mächtige gekreuzte Säbel. Das waren definitiv keine Hartsteener, die Männer und Frauen des Trosses wirkten so fremd, beinahe exotisch. Und ein lapidares Gebaren legte diese Bagage an den Tag, das es der Herrin Travia sicherlich das Mieder noch weiter zugeschnürt hätte. Die Bäuerin Herda stellte sich schützend vor ihren Ährhart und winkte den Rest der Familie herbei, die sich nur zögerlich näherten. Der ungewöhnlichen Scharr voran ritt ein Mann, dem man etliche Jahre im Sattel ansah, stolz und aufrecht saß er auf seinem feingliedrigen Pferd, ungewöhnlich edel und uniform-leicht gerüstet und mit kurzer Reiterlanze in der Hand, an dem ebenfalls deren Farben wehten. Der seltsame Rundschild auf dem Rücken und das verzierte Säbel an der Seite komplettierten den fremdländischen Aufzug, dieser Mann war kein Ritter, zumindest keiner wie man ihn hier kannte. Auch das Gesicht des Mannes, mit den weißgrauen Schläfen und dem dichten dunklen Vollbart war edel-markant geschnitten und von fein-dunklem Teint, wirklich nicht von hier.
Die Meschen die diesem stolzen Krieger folgten waren ebenso von anderem Bilde als die Leute hier, wenn teilweise auch weniger prägnant wie ihr etwas älterer Anführer mit seinen militärisch-anmutenden Abzeichen am edel beschlagenen Gambeson. Für die einfachen Leute hier wirkten die Trossler beinahe wie ein Haufen Söldner, so gemischt und größtenteils nur durch die Farben geeint. Einige von ihnen waren ähnlich alt, gerüstet und bewaffnet wie ihr Vorreiter oder aber mit Bogen. Andere hatten wiederum doch irgendetwas von Rittern, nur wirkten sie leichter und etwas...nun...unverschämt untraditionell. Wieder andere ließen sich die Bauersleute unbehaglich fühlen, wie die Räuberbarone hier gleich, diese Fremdländer gebärdeten sich gar wie finstere Söldner aus dem sagenumwobenen Fasar, zumindest stellte man sich solche so in Hartsteen vor.
Doch was den sitthaften Hartsteenern besonders aufstieß oder sie reizte, das wusste man nicht, waren die jungen, exotisch und recht luftig bekleideten Damen und Herren an der Seite des überwiegend männlichen Trosses. Diese rekelten sich, zumindest für tugendhafte Hartsteener Augen, beinahe lasziv auf Pferden und Karren - oder warfen sich völlig ungeniert an einen des fußläufigen Waffenvolkes. Dabei Wein anreichend oder selbst im Übermaß verzehrend. Sowieso protzte der Treck ungehörig mit seinem Auftreten, die Karren waren reich beladen und in gutem Stand, die Bauern warfen nur einen kurzen, verstohlenen Seitenblick zu ihrem alten Karren, während ihnen das Wasser im Mund zusammen lief. Dazu dieser Lärm, war das Musik? Rhythmisches Trommeln und Sprechgesänge, wie im Einklag mit dem Trab der Pferde, begleitet von zittrigen Saiteninstrumenten.
Wer waren diese unverschämten Fremdländer und was wollten sie hier? Und sie würden doch hoffentlich wieder gehen. Doch als der Blick des Grauschläfrigen die aufmüpfig tuschelnden Bauern traf, verharrten sie urplötzlich und selbst Herda, das Familienoberhaupt, verging der Trotz und sie blickte ehrerbietig und unsicher zu Boden. Hoffentlich würden diese Leute wieder gehen.