Benutzer:Treumunde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Nacht zuvor


"Für den Gesichtslosen." Das Messer fuhr in den Bauch des Jungen.
"Für den Gesichtslosen." Das Messer fuhr in den Bauch des Jungen.
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Am frühen Morgen


Rohaja wachte vor ihrem Bett auf. Sie fühlte sich müde, als hätte sie nicht geschlafen. War sie überhaupt ins Bett gegangen? Warum war Blut an ihrer Kleidung? Nicht schon wieder fuhr es ihr durch den Kopf. Was passiert bloß mit mir, waren ihre Gedanken. Nicht zum ersten Mal konnte sie sich nicht erinnern, was in der Nacht geschehen war. Irgendetwas hielt sie davon ab, das Wissen aus ihrem Gedächtnis zu rufen.  
Rohaja wachte vor ihrem Bett auf. Sie fühlte sich müde, als hätte sie nicht geschlafen. War sie überhaupt ins Bett gegangen? Warum war Blut an ihrer Kleidung? Nicht schon wieder fuhr es ihr durch den Kopf. Was passiert bloß mit mir, waren ihre Gedanken. Nicht zum ersten Mal konnte sie sich nicht erinnern, was in der Nacht geschehen war. Irgendetwas hielt sie davon ab, das Wissen aus ihrem Gedächtnis zu rufen.  


Sie kniete sich vor ihr Bett und betete zum Götterfürsten. Möge der Herr Praios ihr Erleuchtung schenken.
Sie kniete sich vor ihr Bett und betete zum Götterfürsten. Möge der Herr Praios ihr Erleuchtung schenken.


==Ein Kälbchen in Gefahr==
==Ein Kälbchen in Gefahr==

Version vom 29. Mai 2019, 08:24 Uhr

Briefspiel Ina

In den Zimmern der Villa OX

Briefspielreihe für Texte Iraldas aus der Kaisermark

Neulich in Bärenau

Briefspielreihe für Neuigkeiten aus Bärenau

In der Ruhe liegt die Kraft

Briefspielreihe zur Kommentation von diversen Ereignissen


Der schützende Blick der gütigen Herrin

Ein fabelhaftes Portrait

Das Kälbchen, mit der Gebieterin Namen, ist in großer Gefahr. Des Seelenrabens Weg führt über das Nirgendmeer. Sein Blick fesselt das Kälbchen, es gibt kein Entrinnen. Ich sehe den Tod.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell

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Schlossviertel, Alt-Gareth, Kaiserstadt Gareth, Ingerimm 1042 BF

Der stumme Diener ließ den stattlichen Ritter mit den schwarzen langen Haaren und dem Kinnbart in das sonnige Dachgeschoss nahe des Theaters Fuchsbau im Schlossviertel von Alt-Gareth und ebenjener schritt auf den glatzköpfigen Maler zu. „Danilo, mein Bester.“ Seine Zähne zischten dabei voll Vorfreude.

„Was führt Euch zu mir. Euer Erscheinen habe ich nicht erwartet.“ Danilo da Yaquirion kannte sein Gegenüber, auch wenn er ihn selten bei ihm zu Hause besuchte.

„Mein Freund, ich habe eine Aufgabe für Dich. Male ein Portrait für mich.“

„Von Euch sicher nicht. Wen habt ihr ins Auge gefasst?“

„Ein Bekannter wünscht eine Zeichnung der Ochs‘schen Kinderschar. Mit einem speziellen Wunsch, der Ältesten betreffend.“

„Familienportaits sind mir die Liebsten.“ Ein diabolisches Grinsen begleite seinen Gesichtsausdruck, während das Maunzen der Katzen irrwitzig im Hintergrund klang. „Für welchen Freundesfreund darf ich dieses anfertigen und welche speziellen Wünsche soll ich mit verweben?“

„Mein Freund möchte unerkannt bleiben. Diskretion, wie immer, versteht sich doch von selbst.“

„Verstehe, ich hatte nichts anderes erwartet. Welches Begehr darf ich erfüllen?“

„Das Mädchen, das den Namen der Kaiserin trägt, schenkt ihr einen Begleiter, der die Ziele unseres Herren verfolgt, auf dass sie an ihrem Hofe Unruhe stiftet.“

„Eberhelm, mein Freund, es wird mir eine Freude sein.“

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Villa Ox, Kaiserstadt Gareth

Wildes Treiben herrschte in der Villa Ox. Nachdem die beiden Jüngsten Mädchen Aldare und Hardane vor einigen Monaten das Licht Deres erblickt hatten, war die Familie komplett.

Das neue Familienportrait aus der Meisterhand des Danilo da Yaquirion, war ein echtes Schmuckstück geworden und zierte nun die Eingangshalle des Hauses der Familie. 

Ein Feld zu bestellen

Auf Aves Pfaden wandert das Kälbchen unter dem Schutz ihres Hirten. Tiefschwarze Schatten begleiten die Reise, drohendes Unheil zieht auf.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell

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Quelltempel zu Nattersquell, Baronie Retogau, Praios 1043 BF

Großes Treiben herrschte wie eh und je im rund hundert Personen fassenden Perainetempel in Nattersquell. Die Geweihten kümmerten sich um die Kranken, hegten die Pflanzen, kümmerten sich um das hier nistende Storchenpaar oder verrichteten normalen Tempeldienst.

Ophelia mochte es, auf den Äckern zu arbeiten und den neuen Pflanzen beim Erblühen zuzuschauen. Sie pflegte Peraines Gaben mit voller Hingabe. Wie gut, dass sie dem Leben des Adels entfliehen konnte. Wie gut, dass sie den Weg des Klerus ging.

Sie grub mit der kleinen Schaufel ein Loch und pflanzte den Setzling ein, als sich das Loch Blutrot füllte. Die Flüssigkeit lief dabei über die Hände der jungen Novizin. Es fühlte sich warm an, war es Blut? Echtes Blut?

Ihr wurde schummrig, als sie weitere Trugbilder wahrnahm. Das Kälbchen, das arme Kälbchen, es starb grausam, gar qualvoll einen brutalen Tod. Das Gesicht des Kälbchens war entstellt, die Schnauze einer Ratte zierte ihr Antlitz. Der kleine Greif, er starb noch bevor er geboren wurde. Der Igel, der Rabe - der arme alte Igel und der arme alte Rabe, ihr Lebenshauch wurde immer schwächer. Würde er bald erlöschen?

Ophelia sah den Tieren bei ihrem letzten Kampf zu. Die Novizin begann zu weinen. Als die Tränen ihre Hände berührten, hörte die Einbildung urplötzlich auf.

Nicht schon wieder, schoss es Ophelia durch den Kopf. Warum passiert mir so etwas immer wieder, was stimmt mit mir nicht? Warum phantasiere ich bei helllichtem Tag, fragte sich die Novizin der Peraine.

Sie schaute sich erschrocken um, Phexseidank hatte sie keiner beobachtet. Die Geweihten würden sie noch für verrückt halten und den Noioniten anempfehlen. Nein, das wollte sie nicht riskieren.

Des Nachts im Walde

Der Klingensturm tobt, Golgaris Ernte ist groß. Wenn in Praios Antlitz sich ein Unbekannter sich zum Anführer erhebt, zerschellen die Chimärenhorden an der Mauer der Tapferen.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1039 BF auf der Praiosburg [Urversion sehr gekritzelt, da sie das Schreiben erst lernte, im Götterlauf 1041 BF in Schönschrift nachgepflegt]

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Hartsteener Grafenhof, Praios 1042 BF

"Junge Dame, hast Du meine letzte Standpauke noch immer nicht verinnerlicht?" Rosshilde von Ibelstein, die erste Ritterin am Hofe, ließ der Baroness Rohaja von Ochs die Leviten. Lautstark und voller Inbrunst stauchte sie die Pagin zusammen. Auch diesen Wildfang würde sie noch gemaßregelt bekommen.

Wie zuoft in letzer Zeit verschwand die Pagin vom Hofe, ohne sich abzumelden, ohne dass jemand wusste wo sie sich aufhielt.

"Strafdienst, junge Dame, genau das wird Dich jetzt erwarten." Mit mahnendem Zeigefinger setzte Rosshilde ihre Maßregelung fort. Sie hoffte innerlich, dass sich das nicht irgendwann rächen würde, wenn sie einstmals ihrem Vater als Junkerin von Ibelstein nachfolgen würde und die kleine Rohaja Baronin zu Bärenau ist.

"Ja, Herrin, es wird nicht wieder vorkommen." Kleinlaut kuschte die Baroness vor der stattlichen Ritterin.

"Und nun noch mal, wo warst Du? Was hast Du angestellt? Und sag nicht schon wieder, du weißt es nicht." Rosshilde blickte das Mädchen scharf an.

"Ich weiß es wirklich nicht." "Rohaja, die Schonzeit ist vorbei. Wo warst Du?" "Ich weiß es nicht." "Gut, Du willst es mir nicht sagen, dann bleibt mir keine andere Wahl." Rosshilde schnürte ihren Gürtel ab und bestrafte ihre ungezogene Pagin. Einen Schlag für jeden der Zwölfgötter. Rohaja weinte und schrie vor Schmerz.

"Geh mir aus den Augen und der Latrinendienst ist Deiner für den nächsten Mond." Wutschnaubend verließ die Ritterin den Raum.

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"Ist Rigbald wieder aufgetaucht?" Rosshilde bereitete nicht nur die junge Baroness Kopfzerbrechen.

"Nein, Hohe Dame. Von ihm fehlt jede Spur.", berichtete die Hausritterin Rondria von Greyfentrutz.

"Ist er abgehauen? Er kann doch nicht einfach so vom Dererund verschwinden."

"Möglich, er schien sich bei uns nicht wohl zu fühlen."

"Die Jugend von heute, dann beißt man sich durch und nimmt nicht einfach bei der erstbesten Möglichkeit Reißaus." Rosshilde schüttelte den Kopf. "Lass ein paar Wachen ausschwärmen, sie sollen ihn suchen."

"Mach ich. Ich habe dazu die Eltern informiert, sie sollen sich melden, wenn er zu Hause ankommt. Den erwartet eine Tracht Prügel. Die hat er sich auch verdient, genauso wie diese verzogene Bärenauerin."

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In der Nacht zuvor

"Für den Gesichtslosen." Das Messer fuhr in den Bauch des Jungen.

"Für den Purpurnen." Das Messer schlitzte ihm durch die Kehle.

"Für den Dreizehnten." Das Messer schnitt ihm ein Ohr ab.

"Für den Güldenen." Das Messer trennte einen Zehen ab.

"Für den All-Einen." Das Messer durchtrennte den Finger vom Handrücken.

"Du Allmächtigster aller Götter, nimm diesen Leib als Dein Geschenk. Nider mit dem Zwölfen. Es herrsche der Dreizehnte."

Rohaja von Ochs - voll in Trance und nicht sie selbst - opferte den jungen Pagen Rigbald von Eslamsberge. Sie, oder besser gesagt, dass was von ihr Besitz ergriffen hatte lockte den Knaben in den Wald. Der Dämon in ihr wurde immer stärker.

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Am frühen Morgen

Rohaja wachte vor ihrem Bett auf. Sie fühlte sich müde, als hätte sie nicht geschlafen. War sie überhaupt ins Bett gegangen? Warum war Blut an ihrer Kleidung? Nicht schon wieder fuhr es ihr durch den Kopf. Was passiert bloß mit mir, waren ihre Gedanken. Nicht zum ersten Mal konnte sie sich nicht erinnern, was in der Nacht geschehen war. Irgendetwas hielt sie davon ab, das Wissen aus ihrem Gedächtnis zu rufen.

Sie kniete sich vor ihr Bett und betete zum Götterfürsten. Möge der Herr Praios ihr Erleuchtung schenken.

Ein Kälbchen in Gefahr

Das Kälbchen im Rattenpelz wird Angst und Schrecken verbreiten. Wie ein bittersüßer Nachtschatten. Ihr Gläubigen haltet sie auf, sonst ist es um sie Geschehen.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell

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Quelltempel zu Nattersquell, Baronie Retogau, Praios 1043 BF

„Ist ja schon gut mein Kleines. Bist Du verletzt? Tut Dir etwas weh?“, Die Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell wurde von dem Geweihten Perainfried gerufen, denn er vermochte es nicht, die kleine Novizin Ophelia zu beruhigen.

Schluchzend kauerte Ophelia in einer Ecke des Lesesaals der Bücherei. Sie hatten gerade in den heiligen Schriften der Göttin gelesen, als die Novizin urplötzlich losschrie. „Rohaja, Rohaja wird sterben, wir müssen sie retten.“, schrie sie laut und wild gestikulierend.

„Kind, beruhige Dich erstmal. Wir finden für alle eine Lösung“, Ährengard kniete sich zu der jungen Novizin auf den Boden, sie tröstend in der Arm nehmend. „Was ist mit unserer Kaiserin? Wie kommst Du darauf, dass sie sterben würde.“

Ophelia jammerte elendig, „nicht die Kaiserin, sondern meine Schwester. Großes Unheil wird ihr wiederfahren.“ Ährengard strich der Kleinen sanft und beruhigend durchs Haar „Wie kommst Du denn darauf, Liebes? Deine Schwester ist am Hartsteener Grafenhof, ihr geht es gut.“

„Nein, nein, nein.“ Ophelia sprang auf und stampfte vor Wut auf. Perainefried geleitete die anderen Kinder aus dem Lesesaal hinaus, ihr Unterricht in Götterkunde fand heute ein jähes Ende. „Meine Schwester ist in Gefahr, in großer Gefahr. Ich habe es geträumt, immer und immer wieder.“

„Alles wird gut, Mädchen. Es war nur ein Traum…“ Ophelia fiel der Äbtissin unhöflich ins Wort und brüllte erneut. „Es wird passieren, ich weiß es. Wir müssen sie retten.“ „Du bist aufgebracht Liebes.“ Die Novizin wollte erneut der Äbtissin ins Wort fallen, doch diese hob beschwichtigend die Hand.

Ophelia unterdrückte ihren Einwand. „Ich sehe, es ist Dir sehr ernst und wir, das heißt Du und ich, werden die Traumbotschaften des Herren Boron nicht ignorieren. Wir werden gemeinsam heute noch nach Burg Ox reisen. Der Baron von Viehwiesen, Dein Oheim Anaxios, solle entscheiden, was zu tun ist, da wir beide Deinen Vater nicht rechtzeitig erreichen werden können.“  

Aufruhr auf Burg Ox

Der Fuchs muss fliehen. Der tollwütige Tuzaker zieht weiter. Der Sieg ist seiner. Ich sehe die toten Menschen, die unzähligen leblosen Leiber. Verstümmelt, zerrissen und getränkt im tiefroten Lebenssaft.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1039 BF auf der Praiosburg [Urversion sehr gekritzelt, da sie das Schreiben erst lernte, im Götterlauf 1041 BF in Schönschrift nachgepflegt]

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Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Praios 1043 BF

„Also, Euer Hochwürden, ich fasse zusammen. Die Tochter Wolfarans und Iraldas wird von Alpträumen heimgesucht.“, die Äbtissin nickte bejahend. „Sie fürchtet um das Leben ihrer großen Schwester und denkt selbiger wird Grausames widerfahren, korrekt?“ Anaxios blickte zu Ährengard von Spornstein-Nettersquell.

„Genau, Euer Hochgeboren, so ist es. Sie ist außer sich vor Angst und Furcht. Ich weiß selber nicht, ob ich den Träumen Glauben schenken soll. Doch eines ist sicher, wenn ich mich täusche und dieses Unglück eintritt, werde ich es mir nie verzeihen. Was tun wir?“ Die Äbtissin schaute abwartend zum Baron von Viehwiesen.

Dieser kraulte sich nachdenklich im Kinnbart. „Hat sie was über die anderen Geschwister gesagt, oder betreffen ihre Angstzustände nur ihre Schwester?“

„Sie redet nur von ihrer Schwester. Aber auch von Tod und Verderben und sterbenden Kälbchen. Ich bin mit meinem Bosparan am Ende. Vielleicht muss ich einen Seelenheiler kommen lassen.“

„Hochwürden, lasst mir die Kleine für eine Weile hier – und bleibt ebenfalls mein Gast, wenn Ihr die Zeit erübrigen könnt – ich werde den Familienrat einberufen.“

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Anaxios in seine Schreibstube zurück und zog Pergament und Schreibfeder hervor. Er schrieb Briefe an alle Mitglieder des garetischen Hauses Ochs, für Bunsenhold und die Darpaten, sowie Falkwinda und die Weidener erachtete er es als uninteressant.

An alle Mitglieder des garetischen Hauses Ochs
 
 
 
 
Unter dem Schutz unseres Ahns des heiligen Leomars von Baburin und als mein angestammtes Recht als Baron von Ochs auf Ox rufe ich Euch und Eure Abkömmlinge zum Familienrat dringend und unverzüglich auf der Stammfeste Ox zusammen. Uns dräut ein Ungemach, dass ich dieses in einem Brief nicht genauer erläutern werde.
 
 
 
 
Gez. Anaxios Baron von Ochs auf Ox und auf der Viehwiesen

Inmitten der Ochsenherde

Das ungeborene Kälbchen ist zu schwach. Die Schwingen werden es der Mutter entreißen, kurz nachdem die ewig Junge diesem auf Dere half. Ihr löwengleicher Kampf wird in einer Niederlage enden

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1040 BF auf der Praiosburg [Urversion sehr gekritzelt, da sie das Schreiben erst lernte, im Götterlauf 1041 BF in Schönschrift nachgepflegt]

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Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Ende Praios 1043 BF

Ein großes Treiben herrschte auf Burg Ox. Die gesamte garetische Familie war Anaxios Ruf gefolgt; wie gut, dass es eine kleine Familie war. Wären sie Zweifelfelser oder Sturmfelser, hätten sie noch Zelte aufstellen müssen.

Leobrecht von Ochs, das Oberhaupt der Familie, reiste von den Efferdstränen an und sammelte auf seinem Weg seine Tochter Kathaya ein, die beim markgräflichen Hof in Perricum ihre Pagenzeit absolvierte. Am Fuße des Raschtulswalls traf er auf seinen Schwiegersohn Ardor und dessen Sohn Leomir, die aus den Bergen herabgestiegen waren und auf seinen Sohn und seine Enkel Trisdhan und Leowyn, die aus Wasserburg anreisten.

Aus Norden reiste die Baronin Iralda von Ochs mit ihren jüngsten Sprösslingen Lechmin, Thion, Storko, sowie den Zwillingen Hardane und Aldare an.

Klein-Leobrecht, Firunian und Rohaja wurden mit Kutschen bei ihren Rittervätern abgeholt und von den Grafenhöfen im Schlund und in Hartsteen nach Burg Ox kutschiert. Ophelia war bereits auf Burg Ox, zusammen mit der Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell, ebenso die Magiebegabte Alecha, die bei Magister Anaxios lernte.

Die weiteste Anreise hatte Leonora auf dem Buckel. Bei ihrem Gewaltritt aus Elenvina hat die Kanzleirätin auf dem Weg ihren Neffen Idamil aus Sindelsaum im Kosch mitgenommen.

Zu dem gemeinsamen Abendmahl gesellten sich dann noch Chaliba, die bildhübsche nebachotische Frau des Barons von der Viehwiesen, sowie deren gemeinsame Kinder Ruben und Yasmina.

Die Ochsenherde war somit komplett.

Nach der wohlschmecken Mahlzeit wurden die Kinder von ihren Ammen und Kindermädchen in ein eigens eingerichtetes Spielzimmer begleitet, damit die Erwachsenen ihre Unterredung fortsetzen konnten. Anaxios und sein Gast die Äbtissen von Nettersquell klärten den Rest der Familie auf, was es mit des Barons Einladung auf sich hatte.

Alle hörten gespannt zu und ihre Mimik sprach Bände – von überrascht, interessiert bis hin zu schockiert.

Leobrecht sah es als seine Pflicht als Oberhaupt und nahm sich des Problems an. „Bringt mir die kleine Ophelia ins Nachbarzimmer. Ich werde mit ihr reden. Wenn ihr leise seid, könnt ihr vom Nachbarraum alles mithören und ich muss es nicht noch einmal erzählen.

Ophelias Visionen

Lauf, Kälbchen, lauf. Lauf schneller und folge den Weg in Richtung des Heiligtums des himmlischen Schmiedes. Bringe Dich in Sicherheit. Dem ungeborenen Greifen kannst Du nicht helfen. Sein Name ist bereits auf der Ebene der Geister vermerkt. Seinen Tod wird niemand verhindern können. Fliehe vor dem wildgewordenen Igel. Er bedeutet nur Unheil.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell

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Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Rondra 1043 BF

„Opa, Opa,“ freudig rannte Ophelia auf ihren Großvater zu und kletterte auf seinen Schoß. Der Reichsvogt saß in einem großen, bequemen Ohrensessel, die Beine auf einen Fußhocker hochgelegt. Er drückte ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange, was sie mit einem Kichern quittierte, denn sein prächtiger Kaiser-Alrik-Schnauzbart kitzelte sie ungemein.

„Schön, Dich zu sehen meine kleine Prinzessin. Wie geht es Dir? Gefällt es dir gut im Quelltempel?“

Ophelia kicherte. „Ich bin doch gar keine Prinzessin“ „Doch, meine!“ herzte der alte Ochse sein Enkelkind.

„Im Quelltempel ist es toll, super toll. Wir haben da sogar Störche, die da nisten und brüten. Die Leiter dahin ist ganz schön steil, fast wäre ich schon einmal heruntergefallen. Und es ist da überall Gold, alles Mögliche wurde damit verziert. Es glänzt fast so, als wären wir Teil eines Drachenschatzes. Manchmal spielen wir Novizen auch ‚Drache auf Schatz‘, aber die psst, nicht der Äbtissin sagen, die mag das nicht.“

Ophelias Redeschwall war kaum zu bremsen und Leobrecht hörte der Kleinen wissbegierig zu, ermutigte sie gar, mehr von sich preis zu geben.

„Wir haben da auch Beete mit vielen Pflanzen, davon einige Heilkräuter. Da darf ich aber noch nicht ran. Erst wenn ich älter bin, sagt Euer Hochwürden. Aber auf die Äcker darf ich schon. Das macht richtig Spaß. Wenn es beim Einpflanzen sogar regnet, bin ich danach voller Schlamm. Opa, weißt Du mit Schlamm kann man auch toll werfen. Einmal ist mir der Matsch ausgerutscht und ich habe Bruder Perainfried getroffen. Oh war der böse, ich musste einen Monat lang den Küchendienst machen….“

Der Reichsvogt schmunzelte, er hätte diesen Berichten ewig folgen können, doch war es nun an der Zeit das Gespräch auf wichtigere Dinge zu legen. „Das hört sich nach viel Spaß an, Liebes! Magst Du mir auch was über Deine Träume erzählen?“

Die Novizin druckste herum. „Du weißt davon? Weißt Du, Opa…. Opa, bist du mir böse?“ „Nein Kleines, ich bin dir nicht böse, warum auch, ich kann dir doch nie böse sein.“

Sie sprach leiser und abgehackter. „Opa, ich, ich habe nicht ganz die Wahrheit gesagt, ich habe gar nicht geträumt.“

Er blickte ernster. „Also hast Du alles nur erfunden? Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt?“

„Nein, ich habe nicht gelogen, nicht richtig zumindest. Ich habe das nur nicht geträumt. Es kam einfach über mich. Am helllichten Tag. Einfach so. Opa bin ich verrückt?“

Leobrecht runzelte die Stirn. „Bist du am Tag eingeschlafen? Oder wann sind die Träume aufgetreten?“

Ophelia schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nicht geschlafen, ich war wie, wie, wie“ sie suchte die passenden Worte „ wie weggetreten. Einmal habe ich Setzlinge gepflanzt, einmal bei der Morgenandacht, einmal beim Lesen der heiligen Schriften der gütigen Göttin, einmal beim Hinaufklettern zum Storchenpaar. Weißt Du, Opa, ich habe doch gerade gesagt, dass ich die Leiter fast heruntergefallen bin. Einmal beim Pflegen der Kranken, einmal…..“

„Ist schon gut Prinzessin, ich habe verstanden. Das ist doch nichts Missliches.“ Beendete er ihren Satz, um gleich wieder von Ophelia unterbrochen zu werden. „Opa, ich habe alles aufgeschrieben. Wann und wo mir diese Träume gekommen sind und was ich gehört, oder gesehen habe.“ Sie nestelte in ihrer Umhängetasche und gab ihm eine kleine grüne Kladde.

Er nahm sie an sich und blätterte hindurch, während Ophelia weiter berichtete. „Opa, weißt Du, seit wir hier sind, hat sich der Traum mit dem jungen Kälbchen mit dem Rattengesicht geändert. Eine Kröte stellt sich ihr in den Weg. Opa, der im Mutterleib befindliche rote Greif, der musste immer noch Qualen erleiden. Der Igel hat ihn erschlagen. Ich glaube er ist tot.“

Ruckartig schaute Leobrecht nach oben, noch geschockt und aufgewühlt von den niedergeschriebenen und gezeichneten Visionen, die ihm viel zu viel Blut und Tod beinhalteten. „Ratte, welche Ratte? Greif, welcher Greif? Welcher Igel?“

Naseweis erläuterte Ophelia. „Opa, ich erzählte doch von meinem Traum, wo das Kälbchen mit dem Igel auf Reisen ging und das Kälbchen viel Unheil verbreitete bevor es qualvoll starb. Vielleicht habe ich vergessen zu erwähnen, dass das Kalb ein Rattengesicht hatte. Habe ich nicht erzählt, dass der Igel einen roten Greifen getötet hat? Wahrscheinlich habe ich es vergessen, ich war so durcheinander, da ich dachte, dass Kälbchen sei meine Schwester.... Opa, bin ich verrückt?“

Leobrecht nahm seine Enkelin ganz fest in den Arm. „Du bist nicht verrückt.“, sagte er während ihre gesprochenen und vor allem geschriebenen Worte, letztere waren ein wenig strukturierter, in seinem Kopf kursierten. Schockiert war er auch von den Zeichnungen, die Ophelia malte, als sie des Schreibens noch nicht mächtig war. Wenn das stimmt über den sterbenden Greifen und den ausartenden Igel, müsse er das Haus Luring warnen, dachte er.

Vielmehr erschreckte ihn jedoch das Kälbchen mit dem Rattengesicht. Hatte der, der keinen Namen trug die Seele eines kleinen Ochsen befleckt. Er brauchte Anaxios Rat – dringend.

„Prinzessin, darf ich Deine Kladde für ein paar Tage behalten? Ich würde es mir gerne in Ruhe durchlesen.“

„Na klar, Opa, ich habe eh schon ein neues Büchlein angefangen, in dem war kein Platz mehr.“

Leobrecht war von Entsetzen erfüllt.

Rattengezücht

Blutrot färbt sich der einende Fluss, wenn der wildgewordene Stier die rote Greifin angreift. So hinterhältig der Angriff war, die Greifin ist stark. Stärker, als der Stier es erahnte.

~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell

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Rondra 1043 BF, Burg Ox, Baronie Viehwiesen

Die Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell führt die kleine Ophelia aus dem Raum, währenddessen Iralda, Wolfaran und allen voran Anaxios an Leobrecht heran traten.

„Anaxios, Du bist der von uns, der sich am Besten mit solchen Dingen auskennt. Wie ist Deine Einschätzung?“ Leobrecht war wirklich besorgt, welch Unheil der Familie drohte.

Der Magier kratzte sich nachdenklich am Kinnbart und ging mit seinen Gedanken in sich, während Iralda vorpreschte. „Greif, Igel – das hört sich nach Hartsteen und Luring an. Kälbchen mit Rattengesicht. Das bereitet mir große Sorgen.“

„Hat es der Gesichtslose auf eines unserer Kinder abgesehen? Ist Rohaja in Gefahr.“

Anaxios erhob das Wort „Ich muss alle analysieren. Rohaja zu erst. Und besorgt mir einen Geweihten des Götterfürsten.“ Beim letzten Satz stellten sich seine Nackenhaare hoch – er war wirklich kein Freund von Praiosgeweihten.

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Rohaja war verschwunden. Spielten alle Kinder noch vergnügt im Spielzimmer, fehlte von der Baroness jede Spur, ebenso von dem Kindermädchen Ederlinde.

Der Reichsvogt, die Eltern und Anaxios rannten wie von einer Maraske gestochen durch die Burg. Laut rufend und begleitet von einigen Wachen, als die dickliche Kinderfrau mit Rohaja auf dem Arm zum Magus rannte. Ihr Körper war starr wie Stein und blutüberströmt.

„Hilfe Herr, ich benötige Hilfe. Das Mädchen. Etwas stimmt mir ihr nicht. Sie, das Messer, der Junge“ stotterte die Amme und lief auf Anaxios zu.

„Was ist passiert, sprich Frau“ Der Baron von Viehwiesen ließ sich die Baroness in den Rittersaal tragen.

„Rohaja wollte austreten und als sie in nicht angemessener Zeit nicht wieder auftauchte ging ich auf die Suche. Ich fand sie mit einem Messer in der Hand über der Leiche Eures Knappen Eborian von Storch. Die Kleine stach auf den Jungen ein und gab ganz schreckliche Worte von sich. Sie war nicht sie selbst.“

„Sie ist besessen.“ „Ja, Herr. Sie opferte den jungen Eborian im Namen desjenigen, der keinen Namen besitzt, Herr. Ich musste sie aufhalten.“

„Und…“ „Ich habe sie versteinert. Das wird sie und das was sie beherrscht nicht ewig im Zaum halten, aber es gewährt uns Zeit.“

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Leobrechts Gesichtsausdruck war zwischen beunruhigt und wütend. „Du lässt meine Enkel von einer Hexe hüten?“

„Ja, das tue ich und ich erwarte Deine Verschwiegenheit. Ederlinde ist eine gute Amme. Sie rettete einst Lechmin und beschützte ebenso Rohaja. Sie ist die Beste.“

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„Die Kraft des Götterfürsten hat obsiegt“ Mit diesen Worten trat Aurentian von Luring aus dem Kerker von Burg Ox.

Zwei Wochen hatte die Familie das Mädchen eingesperrt und mit Magie im Schach gehalten, ehe der befreundete Geweihte sich ihres Körpers und ihrer Seele annahm.

„Geht es ihr gut? Was ist mit ihr passiert? Ist das Böse besiegt?“ Iralda war aufgewühlt, während Wolfaran sich um seine Tochter kümmerte.

„So gut es jemandem gehen kann, der vom Gegenspieler der Zwölfe anheim gesucht wurde. Jemand hat sie benutzt, zu was und welchem Zweck kann ich nicht genau sagen.“

„Hat sie noch mehr angestellt, als den jungen Eborian dem Purpurnen zu opfern?“

Besorgt blickte Aurentian drein. „Ja, es gab noch mehr Opfer. Bürgerliche, Bauern und diesen Eslamsberge, bei dem man schon dachte, er wäre fortgelaufen. Der Knappe war ihr siebtes Opfer.“

Iralda schluchzte während ihr Freund sie fürsorglich in den Arm nahm. „Das Haus Ochs sollte das Mädchen unter Verschluss halten, bis ihre Seele vollends wieder rein ist und wir sicher sein können, dass sie keine Gefahr mehr darstellt. Wenn Du wünscht, nehme ich sie mit in die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale.“

„Passt Du auf sie auf? Sie ist mein kleines Mädchen.“

„Das werde ich. Ich persönlich werde ein Auge auf sie werfen und ihr helfen ihre Seele zu reinigen.“  

Trisdhan und Alion

Trisdhan und Alion – Ausbildung in Rossgarten

Trisdhan und Alion –Im Umland von Rossgarten

Ausritte in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion –Die Mauern der Ruine Grimmberg

Übernachtung im Freien, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion -Was die Stadt zu bieten hat

Besuch in der Stadt Wasserburg, Vorstellung der Wasserburger Landschaft

Trisdhan und Alion -Auf in den Wall

Auflug in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft (Wall)

Zacken und Wall

Auszüge aus den ständigen Briefwechseln zwischen den befreundeten Herrschern von Sturmfels und Weißbarûn (namentlich Korhilda von Sturmfels und Gidiane von Waltern)

Aventurische Monate

  1. Praios - Juli (Jahresanfang)
  2. Rondra - August
  3. Efferd - September
  4. Travia - Oktober
  5. Boron - November
  6. Hesinde - Dezember
  7. Firun - Januar
  8. Tsa - Februar
  9. Phex - März
  10. Peraine - April
  11. Ingerimm - Mai
  12. Rahja - Juni
  13. Namenlose Tage

Ochsenherde

Bastarde Ardor

  • 1042 Rhianna von Hordenberg
  • 1044 NN
  • 1046 NN

Leonora

  • Erlan Alrik
  • Alvide Leobara
  • Leomin Rondrara