Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 5: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. November 2020, 19:51 Uhr
Dramatis personae:
- Nimmgalf von Hirschfurten
- Tsaiane von Talbach
- Friedward von Plötzingen
- Thara von Bodiak
- Ardo von Keilholtz
- Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl
Wegfeld, Baronie Leihenbutt, 12. Rondra 1032 BF
Mit laut donnernden Hufen schmetterten die Streitrösser der Ritter der Reichsforster Liga voran, so dass die Erde erzitterte. Nimmgalf führte die Kavallerie-Attacke mitten ins Herz der feindlichen Truppen, um gleich zu Beginn so viele Söldnerschergen wie möglich aus dem Weg zu räumen. Rechts von ihm ritten seine Stellvertreterin Tsaiane von Talbach und etwas weiter Hauptmann Friedward von Plötzingen, links die Trollklingenstandarte tragend der neue Bannerträger Ardo von Keilholtz, der junge Greifenfurter Ritter, gegen den er während des Turnieres mehrfach in die Schranken geritten war, und der nun seinen alten Freund Erlan von Zankenblatt ersetzte, der aufgrund seiner schweren Verletzung bei der Turnei nicht mitreiten konnte und in Uslenried im Lazarett geblieben war. Insgeheim war Nimmgalf froh darüber, wusste er doch nur allzu gut, dass sein „Alter Freund“ seine besten Jahre längst hinter sich hatte. Wenigstens sein Leibmagus, der gute Cormac ui Dunvallo, seines Zeichens Magier des Erzes, hatte sich dem Feldzug angeschlossen. Für diesen und ein paar weitere Freiwillige hatte Nimmgalf eine besondere Aufgabe vorgesehen, falls sein Hauptangriffsplan scheitern sollte.
Etwas weiter rechts ritt Thara von Bodiak, die Edle zu Aschenfeld aus dem Gefolge Welferts, die ihm bereits auf dem Turnier zu Weidleth positiv aufgefallen war. Er hatte ihr einen Posten als Rittsmeisterin in der Reichsforster Liga angeboten, den sie schließlich auch dankend angenommen hatte – mit freundlicher Genehmigung des Mersingers versteht sich. Und bislang erfüllte sie ihre Aufgaben tadellos.
Rasch kamen die feindlichen Linien näher. Plötzlich war ein vielfaches Surren in der Luft zu hören. Die feindlichen Bogenschützen hatten das Feuer eröffnet. Nimmgalf hielt den Reiterschild höher. Ein Projektil streifte die Kante, ein weiteres durchschlug den oberen Teil, jedoch ohne weiteren Schaden anzurichten. Nimmgalf fluchte innerlich: Langbogenpfeile! Diese fürchterlichen Geschosse waren in der Lage selbst schwerste Rüstungen zu durchschlagen, von weitgehend ungeschützten Pferdeleibern ganz zu schweigen.
Schon sah er einige ihrer Rösser ins Straucheln geraten, oder gar samt Reiter zu Boden stürzen. Ein Ritter fiel rücklings aus dem Sattel, ein gefiederter Schaft hatte seine Brustplatte durchschlagen. Ein weiterer fiel mit einem Pfeil im Helm herab. Die meisten Projektile jedoch gingen fehl. Doch schon schwirrten neue Geschosse durch die Luft. Ein Bolzen streifte Nimmgalfs rechten Oberschenkel, glitt jedoch wirkungslos an der Panzerung ab. Offenbar waren auch noch Armbruster unter den Schützen.
Schließlich kamen die Feinde in Reichweite – immer noch die Dörfler vor sich hertreibend, die irgendwie benommen wirkten als wären sie von Rauschkräutern benebelt. „Ignoriert sie! Richtet die Lanzen auf die Feinde!“ brüllte er so laut er nur konnte. Dann schloss er das Visier und senkte die Lanze. „Zum Angriiiiiiiiiiiiff!“
Plötzlich ging alles sehr schnell. Die feindlichen Söldner stießen die Dorfbewohner brutal nach vorne den anstürmenden Streitrössern entgegen. Sie hatten ihnen nicht nur als lebender Schild, sondern auch als Sichtschutz gedient. Viele schienen erst jetzt die tödliche Gefahr zu realisieren, die sich ihnen näherte. Verzweifelt versuchten einige zu fliehen, während sich andere einfach bibbernd zu Boden warfen. Nur wenige versuchten mit dem Mut der Verzweiflung durch eine Lücke zwischen den heranstürmenden Reitern zu entwischen. Derweil sprinteten die vorderen Reihen der Söldlinge schnell ein paar Schritte zurück, um sich dann kniend wieder umzudrehen. Mit Entsetzen erkannte Nimmgalf was diese Schufte vorhatten. Sie richteten etliche am Boden verborgene Spieße schräg auf, ein jeder mehr als zwei Mannslängen lang – eine tödliche Gefahr, selbst für die stärksten Panzerreiter.
„Pikenwall! Abdrehen!“ brüllte Nimmgalf, doch wusste er im selben Moment, dass er das Verhängnis nicht mehr abwenden konnte. Es war zu spät! Einige der Dörfler konnten den tödlichen Hufen der Rösser noch entkommen, doch die meisten wurden von den schweren Trallopper Riesen einfach niedergetrampelt, was von zahllosen Geräuschen von brechenden Knochen, berstenden Rippenbögen und gequälten Schreien begleitet wurde. Wenige Herzschläge später prallten die Schlachtreiter auf den Pikenwall. Ein zigfaches Krachen und Splittern ertönte, gellende Todesschreie und gequältes Pferdegewieher hallten über das Schlachtfeld. Piken bohrten sich in Pferdeleiber, spießten Ross und Reiter auf. Doch auch viele der Kriegslanzen fanden ihr Ziel und hielten ihrerseits tödliche Ernte unter den Verteidigern, durchschlugen Lederrüstungen oder Schädel mitsamt Helm.
Geistesgegenwärtig war es Nimmgalf gelungen mit einer geschwungenen Lanzendrehung zwei der auf ihn gerichteten Piken beiseite zu lenken, just bevor es zum Aufprall kam. Die Verteidiger dahinter trampelte er einfach nieder, und rammte die Kriegslanze einer weiter hinten kauernden Söldnerin mitten in die Brust, so dass sie am Rücken wieder austrat, dabei Blut, Fleisch- und Knochenstücke herausschleudernd. Auch an anderen Stellen war es einigen Rittern gelungen, den Pikenwall zu durchbrechen, und tiefe Schneisen in die Reihen der Söldner zu treiben, die nun von den schweren Pferden einfach niedergetrampelt wurden. Doch der Hauptschwung des Angriffs war gebrochen.
„Zieht die Schwerter!“ befahl Nimmgalf laut. Er selbst lies die nun nutzlose Lanze fallen und zog die Trollklinge vom Rücken, das Symbol seines Heerzuges wider die Finsternis. Die meisten der noch auf ihren Pferden verbliebenen Ritter taten es ihm gleich, doch Nimmgalf schätzte, dass nicht mal ein Drittel der Ritter den furchtbaren Zusammenprall überstanden hatte. Und da ihr Angriff nun vollends in Stocken geraten war, drängten die Feinde in erschreckender Überzahl auf sie ein. Sogar eine Einheit leichter Reiterei näherte sich ihnen und würde sie schon bald erreicht haben um mit ihnen die Klingen zu kreuzen.
„Verdammt! Wo bleibt denn nur die Infanterie?“ rief Nimmgalf und blickte sich um. Zwar waren seine Infanteriebanner gleich hinter ihnen losgelaufen, doch waren sie nun noch wenigstens zweihundert Schritt entfernt. Sie würden ihre Haut für eine Weile teuer verkaufen müssen, dachte sich Nimmgalf und spaltete mit der Trollklinge mit voller Wucht von oben einen gegnerischen Schädel.
Inmitten der Reiterei der Reichsforster Liga unweit von dem Greifurter Ritter Ardo von Keilholtz ritt auch der für die Schlacht gerüstete Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl in die Schlacht. Der noch glänzende Panzer schimmerte unter dem gelb-grünen Waffenrock hervor, der Helm trug eine gleichfarbige Helmzier. Gerüstet mit der schweren Kriegslanze und dem großen Reiterschild reihte sich der Junker in die Angriffsformation ein.
Dicht hinter ihm ritt auf einem kleineren Pferd als das große Greifenfurter Streitross sein Knappe Raslan. Mit Kette, Schild und Schwert gewappnet folgte er seinem Herrn in die Schlacht.
Noch konnte er fast nicht glauben was sich gerade zutrug - die eherenhaften Ritter begannen den Angriff trotz der Dorfbewohner, welche die garstigen Feinde als lebende Schilde vor sich führten. Die Geschehnisse um ihn herum waren unwirklich und schemenhaft. Er hörte das Rauschen des Blutes in seinen Ohren, fühlte die scheinbar unbändige Kraft seines Reittieres.
Undeutlich wurde er der plötzlichen Gefahr bewusst, welcher sein Schwertvater vor ihm ausgeliefert war. Scheinbar automatisch führte er sein Pferd den Bewegungen von 'Adran', dem Streitross seines Herrn hinterher. Nun zeigte es sich wofur die vielen Übungen vor und am Rande der Turnierveranstaltung gut waren. Noch hatte er selbst keinen Feindkontakt während sein Herr schon mit der Lanze Leiber durchbohrt, mit dem Schwert Köpfe gespalten und 'Adran' mit den Hufen Leiber zertrampelt hatte, deren schmerzerfüllte, tote Gesichter er nun unter sich sah.
Ein Schmerz am Schildarm 'weckte' den Knappen aus seiner schemenhaften Wahrnehmung. Ein Mann griff ihn an und automatisch hatte er reagiert. Fast unbewusst hieb nun er auf seinen Gegner ein. Training erfüllte seinen Zweck als der Mann unter den Hieben Raslans zu Boden ging.
"An meine Seite Raslan! Gut gemacht, mein Junge!" hörte er den Ruf Anselms, der die Klinge "Einigkeit", das Schwert, welches er zu Ehren Garafans schmieden ließ und so benannt hatte, hoch erhoben hielt, als sein Pferd wild wieherte, von einer Pike getroffen zu Boden ging und den Knappen abwarf.
◅ | Die Schlacht bei Wegfeld |
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Wo bleibt die Infanterie? | ▻ |