Benutzer:Treumunde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
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==Inmitten der Ochsenherde== | ==Inmitten der Ochsenherde== |
Version vom 7. Juni 2019, 07:31 Uhr
Briefspiel Ina
In den Zimmern der Villa OX
Briefspielreihe für Texte Iraldas aus der Kaisermark
Neulich in Bärenau
Briefspielreihe für Neuigkeiten aus Bärenau
In der Ruhe liegt die Kraft
Briefspielreihe zur Kommentation von diversen Ereignissen
Unruhige Zeiten
Villa Ox, Rondra 1043 BF
„Schön, dass Du gekommen bist.“ Iralda saß hinter einem schweren, großen Eichenholzschreibtisch. Sie schrieb gerade an einem Buch und skizzierte dabei einige Bilder.
„Warum sollte ich nicht kommen? Wirklich detailreiche Zeichnung des Igelkönigs. Von Dir?“ Celnidan übergab dem Dienstmädchen seinen Umhang.
„Ja, von mir. Ich schreibe gerade an der Chronik der Grafschaft Hartsteen. Durch die Kriegswirren waren die alten Exemplare beschädigt und so viel Neues ist geschehen, was noch nicht niedergeschrieben wurde.“ Die Baronin nutzte die aufwendige Erstellung einer neuen Chronik als Ablenkung in den ihr verbleibenden ruhigen Stunden.
„Ich bin gespannt und würde sie gerne durchlesen, wenn ihr sie fertiggestellt habt.“ Der Ritter, der einst am Rechtsseminar zum Greifen Staatskunst studierte, war durchaus interessiert an dem Werk.
„Gerne, mein Bester.“ Iralda stockte kurz. „Die Neuigkeiten aus Luring hast Du aber erhalten?“
Celnidan nickte. „Wie soll man das nicht vernehmen? Es steht in jedem Märker Herold auf der Titelseite. Bei uns am Halsmärker Hof ist es auch das Thema seit Tagen.“
„Ich hoffe Aurentian und Belgunde teilen Deine Meinung und kommen weiterhin zu unserem Gesprächskreis.“
Der Berater der Halsmärker Burggräfin wirkte zuversichtlich. „Iralda, wir treffen uns seit mehr als einem Götterlauf stetig zum Austausch. Ich denke unsere Zusammenkunft bereitet allen eine Freude und ist eine willkommene Ablenkung aus dem Alltag. Wir haben uns hier verabredet, um über die Garether Handelsrechtsverordnung zu debattieren und nicht den Zwist des Adels über uns bestimmen zu lassen, nicht wahr?“
„Das wäre wünschenswert, Celnidan. Aurentian ist Geweihter des Praios und Belgunde eine geborene Rathsamshausen. Ich hoffe, dass der Zwist unsere Freundschaft nicht spaltet.“
„Praios zum Gruße, die Dame, der Herr“. Aurentian von Luring, praiosgeweihter Richter am Freigericht von Alt-Gareth, betrat den Raum. „Aurentian, sei gegrüßt, auch Dir meinen Dank für Dein Erscheinen. Rohaja, geht es ihr gut?“ Iralda nahm ihren Gast freundschaftlich in den Arm. „Hab keine Angst. Vertraue dem Götterfürsten und mir. Die Kraft des Praios wird ihre Seele kurieren.“
„Danke Dir. Wir sprachen gerade…“
„Über die Schlacht auf dem Erlgardsferld – wie das gemeine Volk es nennt, ich habe es vernommen. Ich bin vorrangig ein Geweihter der Zwölfgöttlichen Kirche und diesen zugehörig – so wie ich es vor einer Woche schon auf Burg Ox sagte. Ich erscheine hier als Freund. Auch wenn ich natürlich ein solches Blutvergießen missbillige.“
„Tun wir das nicht alle.“ Hörten sie aus dem Nebenraum die Stimme Belgundes. „Wir alle hoffen doch, dass die Feindseligkeit nicht weiter eskaliert.“
„Wir hoffen Belgunde, auch wenn das Jahresorakel schlimme Zeiten, blutige Zeiten, verkündet“. Bezog sich Aurentian auf die Vorhersagung des Neujahrsorakels des Götterfürsten, ausgesprochen vom Boten des Lichts.
Iralda war entzückt, dass die beiden letzteren trotz des Zwistes der Familien Hartsteen und Luring weiterhin an ihren Treffen festhielten.
Belgunde, die Rechtsgelehrte, die ihre Ausbildung an der Schule der Juristerei in Punin absolvierte, legte ein paar Bücher auf den Tisch. „Vielleicht können wir aufgrund der aktuellen Ereignisse unser Gesprächsthema die Garether Handelsrechtsverordnung nach hinten vertagen und uns der Rechtssprechung im Fehdewesen widmen.“
„Welch gute Idee. Mir dünkt es, dass wir unsere Herrscher in dieser Thematik nun öfter beraten müssen.“ Celnidan schenkte allen einen guten Bosparanier ein, den er aus den Vorräten seiner Frau geholt hatte und das Dienstpersonal reichte eine Platte mit Horsd’œuvres.
Trotz angespannter Situation hofften die vier Freunde, sich auch weiterhin trotz der Widrigkeiten um sie herum, sich weiter treffen zu können.
Der schützende Blick der gütigen Herrin
Ein fabelhaftes Portrait
Ein Feld zu bestellen
Des Nachts im Walde
Ein Kälbchen in Gefahr
Aufruhr auf Burg Ox
Inmitten der Ochsenherde
Das ungeborene Kälbchen ist zu schwach. Die Schwingen werden es der Mutter entreißen, kurz nachdem die ewig Junge diesem auf Dere half. Ihr löwengleicher Kampf wird in einer Niederlage enden
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1040 BF auf der Praiosburg [Urversion sehr gekritzelt, da sie das Schreiben erst lernte, im Götterlauf 1041 BF in Schönschrift nachgepflegt]
Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Ende Praios 1043 BF
Ein großes Treiben herrschte auf Burg Ox. Die gesamte garetische Familie war Anaxios Ruf gefolgt; wie gut, dass es eine kleine Familie war. Wären sie Zweifelfelser oder Sturmfelser, hätten sie noch Zelte aufstellen müssen.
Leobrecht von Ochs, das Oberhaupt der Familie, reiste von den Efferdstränen an und sammelte auf seinem Weg seine Tochter Kathaya ein, die beim markgräflichen Hof in Perricum ihre Pagenzeit absolvierte. Am Fuße des Raschtulswalls traf er auf seinen Schwiegersohn Ardor und dessen Sohn Leomir, die aus den Bergen herabgestiegen waren und auf seinen Sohn und seine Enkel Trisdhan und Leowyn, die aus Wasserburg anreisten.
Aus Norden reiste die Baronin Iralda von Ochs mit ihren jüngsten Sprösslingen Lechmin, Thion, Storko, sowie den Zwillingen Hardane und Aldare an.
Klein-Leobrecht, Firunian und Rohaja wurden mit Kutschen bei ihren Rittervätern abgeholt und von den Grafenhöfen im Schlund und in Hartsteen nach Burg Ox kutschiert. Ophelia war bereits auf Burg Ox, zusammen mit der Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell, ebenso die Magiebegabte Alecha, die bei Magister Anaxios lernte.
Die weiteste Anreise hatte Leonora auf dem Buckel. Bei ihrem Gewaltritt aus Elenvina hat die Kanzleirätin auf dem Weg ihren Neffen Idamil aus Sindelsaum im Kosch mitgenommen.
Zu dem gemeinsamen Abendmahl gesellten sich dann noch Chaliba, die bildhübsche nebachotische Frau des Barons von der Viehwiesen, sowie deren gemeinsame Kinder Ruben und Yasmina.
Die Ochsenherde war somit komplett.
Nach der wohlschmecken Mahlzeit wurden die Kinder von ihren Ammen und Kindermädchen in ein eigens eingerichtetes Spielzimmer begleitet, damit die Erwachsenen ihre Unterredung fortsetzen konnten. Anaxios und sein Gast die Äbtissen von Nettersquell klärten den Rest der Familie auf, was es mit des Barons Einladung auf sich hatte.
Alle hörten gespannt zu und ihre Mimik sprach Bände – von überrascht, interessiert bis hin zu schockiert.
Leobrecht sah es als seine Pflicht als Oberhaupt und nahm sich des Problems an. „Bringt mir die kleine Ophelia ins Nachbarzimmer. Ich werde mit ihr reden. Wenn ihr leise seid, könnt ihr vom Nachbarraum alles mithören und ich muss es nicht noch einmal erzählen.
Ophelias Visionen
Lauf, Kälbchen, lauf. Lauf schneller und folge den Weg in Richtung des Heiligtums des himmlischen Schmiedes. Bringe Dich in Sicherheit. Dem ungeborenen Greifen kannst Du nicht helfen. Sein Name ist bereits auf der Ebene der Geister vermerkt. Seinen Tod wird niemand verhindern können. Fliehe vor dem wildgewordenen Igel. Er bedeutet nur Unheil.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell
Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Rondra 1043 BF
„Opa, Opa,“ freudig rannte Ophelia auf ihren Großvater zu und kletterte auf seinen Schoß. Der Reichsvogt saß in einem großen, bequemen Ohrensessel, die Beine auf einen Fußhocker hochgelegt. Er drückte ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange, was sie mit einem Kichern quittierte, denn sein prächtiger Kaiser-Alrik-Schnauzbart kitzelte sie ungemein.
„Schön, Dich zu sehen meine kleine Prinzessin. Wie geht es Dir? Gefällt es dir gut im Quelltempel?“
Ophelia kicherte. „Ich bin doch gar keine Prinzessin“ „Doch, meine!“ herzte der alte Ochse sein Enkelkind.
„Im Quelltempel ist es toll, super toll. Wir haben da sogar Störche, die da nisten und brüten. Die Leiter dahin ist ganz schön steil, fast wäre ich schon einmal heruntergefallen. Und es ist da überall Gold, alles Mögliche wurde damit verziert. Es glänzt fast so, als wären wir Teil eines Drachenschatzes. Manchmal spielen wir Novizen auch ‚Drache auf Schatz‘, aber die psst, nicht der Äbtissin sagen, die mag das nicht.“
Ophelias Redeschwall war kaum zu bremsen und Leobrecht hörte der Kleinen wissbegierig zu, ermutigte sie gar, mehr von sich preis zu geben.
„Wir haben da auch Beete mit vielen Pflanzen, davon einige Heilkräuter. Da darf ich aber noch nicht ran. Erst wenn ich älter bin, sagt Euer Hochwürden. Aber auf die Äcker darf ich schon. Das macht richtig Spaß. Wenn es beim Einpflanzen sogar regnet, bin ich danach voller Schlamm. Opa, weißt Du mit Schlamm kann man auch toll werfen. Einmal ist mir der Matsch ausgerutscht und ich habe Bruder Perainfried getroffen. Oh war der böse, ich musste einen Monat lang den Küchendienst machen….“
Der Reichsvogt schmunzelte, er hätte diesen Berichten ewig folgen können, doch war es nun an der Zeit das Gespräch auf wichtigere Dinge zu legen. „Das hört sich nach viel Spaß an, Liebes! Magst Du mir auch was über Deine Träume erzählen?“
Die Novizin druckste herum. „Du weißt davon? Weißt Du, Opa…. Opa, bist du mir böse?“ „Nein Kleines, ich bin dir nicht böse, warum auch, ich kann dir doch nie böse sein.“
Sie sprach leiser und abgehackter. „Opa, ich, ich habe nicht ganz die Wahrheit gesagt, ich habe gar nicht geträumt.“
Er blickte ernster. „Also hast Du alles nur erfunden? Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt?“
„Nein, ich habe nicht gelogen, nicht richtig zumindest. Ich habe das nur nicht geträumt. Es kam einfach über mich. Am helllichten Tag. Einfach so. Opa bin ich verrückt?“
Leobrecht runzelte die Stirn. „Bist du am Tag eingeschlafen? Oder wann sind die Träume aufgetreten?“
Ophelia schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nicht geschlafen, ich war wie, wie, wie“ sie suchte die passenden Worte „ wie weggetreten. Einmal habe ich Setzlinge gepflanzt, einmal bei der Morgenandacht, einmal beim Lesen der heiligen Schriften der gütigen Göttin, einmal beim Hinaufklettern zum Storchenpaar. Weißt Du, Opa, ich habe doch gerade gesagt, dass ich die Leiter fast heruntergefallen bin. Einmal beim Pflegen der Kranken, einmal…..“
„Ist schon gut Prinzessin, ich habe verstanden. Das ist doch nichts Missliches.“ Beendete er ihren Satz, um gleich wieder von Ophelia unterbrochen zu werden. „Opa, ich habe alles aufgeschrieben. Wann und wo mir diese Träume gekommen sind und was ich gehört, oder gesehen habe.“ Sie nestelte in ihrer Umhängetasche und gab ihm eine kleine grüne Kladde.
Er nahm sie an sich und blätterte hindurch, während Ophelia weiter berichtete. „Opa, weißt Du, seit wir hier sind, hat sich der Traum mit dem jungen Kälbchen mit dem Rattengesicht geändert. Eine Kröte stellt sich ihr in den Weg. Opa, der im Mutterleib befindliche rote Greif, der musste immer noch Qualen erleiden. Der Igel hat ihn erschlagen. Ich glaube er ist tot.“
Ruckartig schaute Leobrecht nach oben, noch geschockt und aufgewühlt von den niedergeschriebenen und gezeichneten Visionen, die ihm viel zu viel Blut und Tod beinhalteten. „Ratte, welche Ratte? Greif, welcher Greif? Welcher Igel?“
Naseweis erläuterte Ophelia. „Opa, ich erzählte doch von meinem Traum, wo das Kälbchen mit dem Igel auf Reisen ging und das Kälbchen viel Unheil verbreitete bevor es qualvoll starb. Vielleicht habe ich vergessen zu erwähnen, dass das Kalb ein Rattengesicht hatte. Habe ich nicht erzählt, dass der Igel einen roten Greifen getötet hat? Wahrscheinlich habe ich es vergessen, ich war so durcheinander, da ich dachte, dass Kälbchen sei meine Schwester.... Opa, bin ich verrückt?“
Leobrecht nahm seine Enkelin ganz fest in den Arm. „Du bist nicht verrückt.“, sagte er während ihre gesprochenen und vor allem geschriebenen Worte, letztere waren ein wenig strukturierter, in seinem Kopf kursierten. Schockiert war er auch von den Zeichnungen, die Ophelia malte, als sie des Schreibens noch nicht mächtig war. Wenn das stimmt über den sterbenden Greifen und den ausartenden Igel, müsse er das Haus Luring warnen, dachte er.
Vielmehr erschreckte ihn jedoch das Kälbchen mit dem Rattengesicht. Hatte der, der keinen Namen trug die Seele eines kleinen Ochsen befleckt. Er brauchte Anaxios Rat – dringend.
„Prinzessin, darf ich Deine Kladde für ein paar Tage behalten? Ich würde es mir gerne in Ruhe durchlesen.“
„Na klar, Opa, ich habe eh schon ein neues Büchlein angefangen, in dem war kein Platz mehr.“
Leobrecht war von Entsetzen erfüllt.
Rattengezücht
Blutrot färbt sich der einende Fluss, wenn der wildgewordene Stier die rote Greifin angreift. So hinterhältig der Angriff war, die Greifin ist stark. Stärker, als der Stier es erahnte.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell
Rondra 1043 BF, Burg Ox, Baronie Viehwiesen
Die Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell führt die kleine Ophelia aus dem Raum, währenddessen Iralda, Wolfaran und allen voran Anaxios an Leobrecht heran traten.
„Anaxios, Du bist der von uns, der sich am Besten mit solchen Dingen auskennt. Wie ist Deine Einschätzung?“ Leobrecht war wirklich besorgt, welch Unheil der Familie drohte.
Der Magier kratzte sich nachdenklich am Kinnbart und ging mit seinen Gedanken in sich, während Iralda vorpreschte. „Greif, Igel – das hört sich nach Hartsteen und Luring an. Kälbchen mit Rattengesicht. Das bereitet mir große Sorgen.“
„Hat es der Gesichtslose auf eines unserer Kinder abgesehen? Ist Rohaja in Gefahr.“
Anaxios erhob das Wort „Ich muss alle analysieren. Rohaja zu erst. Und besorgt mir einen Geweihten des Götterfürsten.“ Beim letzten Satz stellten sich seine Nackenhaare hoch – er war wirklich kein Freund von Praiosgeweihten.
Rohaja war verschwunden. Spielten alle Kinder noch vergnügt im Spielzimmer, fehlte von der Baroness jede Spur, ebenso von dem Kindermädchen Ederlinde.
Der Reichsvogt, die Eltern und Anaxios rannten wie von einer Maraske gestochen durch die Burg. Laut rufend und begleitet von einigen Wachen, als die dickliche Kinderfrau mit Rohaja auf dem Arm zum Magus rannte. Ihr Körper war starr wie Stein und blutüberströmt.
„Hilfe Herr, ich benötige Hilfe. Das Mädchen. Etwas stimmt mir ihr nicht. Sie, das Messer, der Junge“ stotterte die Amme und lief auf Anaxios zu.
„Was ist passiert, sprich Frau“ Der Baron von Viehwiesen ließ sich die Baroness in den Rittersaal tragen.
„Rohaja wollte austreten und als sie in nicht angemessener Zeit nicht wieder auftauchte ging ich auf die Suche. Ich fand sie mit einem Messer in der Hand über der Leiche Eures Knappen Eborian von Storch. Die Kleine stach auf den Jungen ein und gab ganz schreckliche Worte von sich. Sie war nicht sie selbst.“
„Sie ist besessen.“ „Ja, Herr. Sie opferte den jungen Eborian im Namen desjenigen, der keinen Namen besitzt, Herr. Ich musste sie aufhalten.“
„Und…“ „Ich habe sie versteinert. Das wird sie und das was sie beherrscht nicht ewig im Zaum halten, aber es gewährt uns Zeit.“
Leobrechts Gesichtsausdruck war zwischen beunruhigt und wütend. „Du lässt meine Enkel von einer Hexe hüten?“
„Ja, das tue ich und ich erwarte Deine Verschwiegenheit. Ederlinde ist eine gute Amme. Sie rettete einst Lechmin und beschützte ebenso Rohaja. Sie ist die Beste.“
„Die Kraft des Götterfürsten hat obsiegt“ Mit diesen Worten trat Aurentian von Luring aus dem Kerker von Burg Ox.
Zwei Wochen hatte die Familie das Mädchen eingesperrt und mit Magie im Schach gehalten, ehe der befreundete Geweihte sich ihres Körpers und ihrer Seele annahm.
„Geht es ihr gut? Was ist mit ihr passiert? Ist das Böse besiegt?“ Iralda war aufgewühlt, während Wolfaran sich um seine Tochter kümmerte.
„So gut es jemandem gehen kann, der vom Gegenspieler der Zwölfe anheim gesucht wurde. Jemand hat sie benutzt, zu was und welchem Zweck kann ich nicht genau sagen.“
„Hat sie noch mehr angestellt, als den jungen Eborian dem Purpurnen zu opfern?“
Besorgt blickte Aurentian drein. „Ja, es gab noch mehr Opfer. Bürgerliche, Bauern und diesen Hardan von Erpelsberg, bei dem man schon dachte, er wäre fortgelaufen. Der Knappe war ihr siebtes Opfer.“
Iralda schluchzte während ihr Freund sie fürsorglich in den Arm nahm. „Das Haus Ochs sollte das Mädchen unter Verschluss halten, bis ihre Seele vollends wieder rein ist und wir sicher sein können, dass sie keine Gefahr mehr darstellt. Wenn Du wünscht, nehme ich sie mit in die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale.“
„Passt Du auf sie auf? Sie ist mein kleines Mädchen.“
„Das werde ich. Ich persönlich werde ein Auge auf sie werfen und ihr helfen ihre Seele zu reinigen.“
Ophelias göttliche Eingebungen
Wenn der ungeborene rote Greif hinscheidet, wenn die Gesandten des Igels in den Landen des grünen Forstes Blut vergießen, erhebt sich der Zorn und Schrecken. Ein tiefroter Fluss aus Blut wird strömen. Strömen über Brüder und Schwestern, strömen über Freunde und Nachbarn.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell
Burg Ox, Baronie Viehwiesen, Praios 1043 BF
Zu viele Ochsen schnauben nur herum, weshalb Leobrecht den Gesprächskreis reduzierte. Am großen Eichenholztisch im Rittersaal nahmen nun er, Anaxios und die Äbtissin, sowie die Eltern Wolfaran und Iralda Platz.
Eigentlich hätten sie sich schon vor zwei Wochen zusammensetzen wollen, um die Visionen zu beurteilen. Doch Rohajas gemarterte Seele hatte Vorrang.
Alle sorgten sich um Rohaja und Ophelia. Die Erbin der Baronie Bärenau wurde von Aurentian von Luring mit in den Praiostempel zu Gareth eskortiert.
Die Kirche des Götterfürsten war nun mit Sicherheit der beste Platz für dieses Mädchen. Bis auch die Geweihten des Praios sie für rein und geheilt erachteten, würden sicher noch Jahre vergehen. Aber einmal ein Opfer für namenlose Machenschaften, bestand immer die Gefahr für einen Rückfall. Nun ging es darum, sich weiter um Ophelia zu kümmern. Leobrecht reichte Ophelias grüne Kladde an Anaxios und Ährengard weiter, da er ihre Expertise hören wollte. Iralda lugte von der Seite hinein, zu sehr interessierte es die Baronin von Bärenau.
Die drei belesenen Charaktere diskutieren hitzig, woher denn die Einbildungen der jungen Novizin kommen könnten. Nach einiger Zeit kamen sie überein, dass sie Borongefällige Träume oder gar Alpträume seines Widersachers ausschließen könnten. Denn die Kleine schlief ja nicht und Anaxios magische Analyse Ophelias deutete kein dämonisches Wirken an, wie es ein sogenannter Morcan zum Beispiel ausüben könnte.
Alle waren sich einig, dass sie eine zu lebendige Phantasie des Kindes ausschließen würden. Ophelia machte nicht den Eindruck, sich selbst solch scheußliche Dinge auszudenken. Sie war ein Kind.
Es war schon Morgengrauen, als sie sich endlich einigen konnten, mit was sie es hier zu tun hatten. Ährengard blätterte noch einmal durch die Kladde und las die niedergeschriebenen Wörter. „Das ist keine Phantasie, das ist kein unheiliges Werk. Ophelia erfährt die Zuneigung der gütigen Göttin, ihre Visionen sind Prophezeiungen.“
Sie schlug eine bestimmte Seite auf. „Seht, dieses: Die gekritzelte Zeichnung. Der fliehende Fuchs, der tollwütige Hund, die toten Leiber, der Fluss, das hat sie 1039 BF gemalt.“
„Schlacht an der Gaulsfurt, nur kann ich das mit meinem jetzigen Wissen deuten, vor dem Ereignis hätte ich die Vision nur vage zuordnen können. Fuchs jemand aus dem Hause Gareth, in diesem Fall Alarich. Tollwütiger Hund, könnte es ein Tuzaker sein, der Verräter Haffax. Fluss der Darpat an der Gaulsfurt.“, warf Wolfaran ein – alle nickten.
„Oder hier“ las die Äbtissin eine niedergeschriebene, stark gekritzelte, Vision vor. „Das ungeborene Kälbchen ist zu schwach. Die Schwingen werden es der Mutter entreißen“ Iralda stockte der Atem, so dass Wolfaran das Wort ergriff „Der Tod unserer Tochter Yandelind, passt von Ausführung und Zeit“.
„Ich sehe, ihr seht dasselbe wie ich. Ihre Visionen beziehen sich auf große Ereignisse mit viel Leid, und auf Personen, die ihr sehr nahe stehen und denen etwas Schlimmer widerfährt. Was genau dieses alles bedeuten soll, kann ich noch nicht abschätzen. Ich werde eine Depesche an den Diener des Lebens schicken und erhoffe mir von ihm eine detailliertere Einschätzung.“
„Gut“, sprach Leobrecht von Ochs „Ophelia hat mit ihrer Gabe ihre Schwester errettet, bevor noch viel Schlimmeres – falls es überhaupt schlimmer geht – widerfahren konnte. Dieses Wissen, dieses Geheimnis darf diesen Kreis nicht verlassen. Es soll nichts nach außen dringen. Iralda, Du reise bitte wieder nach Gareth. Du bist in Rohajas Nähe und ich bitte Dich, mich über ihrem Gesundheitszustand immer auf dem Laufenden zu halten. Wolfaran, Du bist jung und brauchst keinen Schlaf, lass Dir ein Pferd satteln und reite unverzüglich nach Luring, vielleicht ist es noch nicht zu spät. Vielleicht ist der ungeborene Greif noch zu retten.“
Wolfaran sprang auf, als er die Turmwache rufen hörte. „Ein Botenreiter“
Anaxios ließ sich den Brief bringen, las die Zeilen und fasste trocken zusammen: „Odilbert von Hartsteen verletzt Lechmin von Luring, die ihr Kind verliert. Schlacht auf dem Erlgardsfeld. Mehrere Tote. Die Fehde ist erklärt.“
Alle atmeten tief durch. Es war zu spät jemanden zu warnen, das Blutvergießen hatte begonnen.
Storchenjünger in Gefahr
Der gülden Geflügelte stolziert aus dem Schatten. Niederträchtig foltert er den einsamen Reisenden. Die Gefahr kommt näher. Ratten, die Ratten kommen. Ihr Storchenkinder flieht.
~niedergeschrieben in der Tempelchronik der Äbtissin Ährengard von Spornstein-Nettersquell im Götterlauf 1042 BF im Quelltempel zu Nattersquell (Niedergeschrieben wurde der Ausruf der Novizin Ophelia von Ochs)
In der Kaiserstadt Gareth, Rondra 1043 BF
„Praiostempel sagst Du?“ Eberhelm saß hoch oben im Garnelturm mit Blick auf die Kaiserstadt Gareth.
„Ja. Ich habe den Luring gesehen, wie er das Mädchen in den Praiostempel führte. Ich spürte das die Kraft unseres Herren in ihr gebrochen war.“
„Ärgerlich Danilo, mehr als ärgerlich. Sie war noch am Anfang ihrer Bestimmung. Wie konnte ihr Wirken so schnell aufgedeckt werden?“
„Ich habe ein Portrait einer Novizin des Götterfürsten gezeichnet. Dabei kam ich zu dem Wissen, dass ihre Schwester den Prophezeiungen der Peraine gefolgt sei. Die Herrin des Ackerbaus hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
„Unschön, wahrlich unschön. Aber auch interessant, dieses Mädel sollten wir uns mal näher anschauen.“
„Nicht nur anschauen, Eberhelm, Meister Zadig möchte, dass wir es für ihn gewinnen und es zu ihm bringen.“
Er kräuselte die Nasenspitze. „Quelltempel? Das ist ein großer Tempel dieser Storchenanbeter.“
„Meister Zadig hat mich zur Eile aufgefordert, daher bin ich tätig geworden und habe einige Mannen beauftragt ihr anheim zu werden.“
„Danilo, Eile führt meist zu Fehlern. In der Ruhe liegt die Kraft. Kannst Du sie zurück beordern?“
„Nein, zu spät mein Freund.
Im Quelltempel zu Nattersquell, Efferd 1043 BF
Die Geweihten und Novizen des Tempels waren in die große, mit Gold Ornamenten geschmückte, Halle zum Perainedienst zusammengekommen.
Die Äbtissin Ährengard führte am heutigen Morgen durch die Predigt, während einzelne Geweihten die perainegefälligen Fürbitten vortrugen.
Die andächtige Stimmung wurde jedoch jäh unterbrochen, als es aus der Novizin Ophelia ausbrach „Die Gefahr kommt näher. Ratten, die Ratten kommen. Ihr Storchenkinder flieht.“
Nachdem sie diese Prophezeiung laut ausgerufen hatte, sie konnte es nicht unterdrücken, obwohl sie es versucht hatte, herrschte ein heilloses Durcheinander im Quelltempel.
Mutter Ährengard redete auf sie ein und beschwichtigte ihren Schwarm Störchenjünger. Sie befahl ihnen ihr Hab und Gut eilends zusammenzupacken und den Weg nach Burg Gryffenwacht anzutreten.
Ein guter Junge
Die reptiliengleichen Augen haben das kränkliche Kälbchen im Blick. Eine Gefahr aus den nassen Tiefen ist gewillt die Zähne zeigen.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1043 BF auf Burg Gryffenwacht
Burg Gryffenwacht, Baronie Nettersquell, Efferd 1043 BF
„Mein lieber Rondradan, den Zwölfen sei Dank, dass Du uns eine sichere traviagefällige Unterkunft zur Verfügung stellst. Ich wusste, Du bist ein guter Junge und würdest Deine Tante und ihre Anvertrauten nicht im Stich lassen.“ Ährengard setzte sich an den Sessel am Kamin und trank erstmal einen guten Schluck Wein. Und noch einen auf diesen bisher schrecklichen Tag.
„Tantchen, es ist mir ein besonderes Anliegen Dir und den Deinen Schutz zu gewähren. Ihr könnt auf Burg Gryffenwacht bleiben, solange es Euch geziemt. Auch wenn wie Burg jetzt aus allen Nähten platzt. Aber wie sagte Mutter immer, Platz ist in der kleinsten Hütte. Aber erzähl doch noch mal, weshalb seit ihr alle aus dem Quelltempel ausgezogen und was hat es mit diesen Prophezeiungen auf sich?“, der Baron von Nettersquell konnte sich etwas Besseres vorstellen, als des gesamten Schwarm dieser Peraniejünger hier zu haben, aber die Andeutungen über ein prophetisches Kind hatten seine Neugier geweckt.
„Au, meine Füße, das war heute zu viel für eine alte Dame, lass uns morgen darüber reden“ keuchte die wahrlich erschöpfte Vorsteherin des Perainetempels.
Rondradan setzte sich daraufhin vor seine Tante, zog ihr die Schuhe aus und massierte die strapazierten Füße der über Siebzigjährigen. „Gewiss Tante, ihr sollt euch auch ausruhen, doch was ist mit der Gefahr, ich kann euch und eure Schutzbefohlenen nur Sicherheit gewähren, wenn ich auch weiß was und vor wem ich euch schützen soll. Es soll doch kein Leid über Euch ausbrechen.“ Mit gespaltener Zunge wählte der Baron seine Worte - jetzt rück schon endlich raus mit der Geschichte – dachte Rondradan.
„Ach, ich hatte dem ersten Ochsen eigentlich versprochen es unter dem Deckmantel des Schweigens zu halten. Aber vielleicht hast Du Recht, ich vertraue Dir Rondradan.“
Sie erzählte ihn in aller Ausführlichkeit von den Vorkommnissen der letzten Zeit und zeigte ihm auch die grüne Kladde der Novizin Ophelia. In Rondradans Kopf nisteten sich Gedanken ein, fiese Gedanken. Dieses Mädchen könnte er noch für seine Zwecke gebrauchen, doch nicht zu feindlich, nicht zu offensiv sollte sein Vorgehen sein, seine Tante brauchte er auch weiterhin als seine Verbündete. Sie war mit ihm schließlich die letzte aus dem guten Hause Rommilys-Nettersquell.
„Schergen des Gottes ohne Namens sagst Du. Pfui, wider den Zwölfen“ Rondradan spuckte auf den Boden. „Ich werde Korgana und ihre Mannen losschicken, damit sie sich des Problems annehmen. Ihr gewaltiger Morgenstern hat schon so manchen Kopf zum Platzen gebracht. Und Sonnfrieda soll sie unterstützen und ihren praiosgefälligen Lichtstrahl auf diese Frevler schmeißen.“
„Du wirst das schon regeln Rondradan, da bin ich mir sicher. Du bist ein guter Junge.“ Erschöpft schlief Ährengard ein.
Zwischen Freud und Leid
Die falsche Schlange schlängelt umher, die fiese Spinne webt ihr Nest. Pass auf, Kälbchen, pass auf!
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1043 BF auf Burg Gryffenwacht
Im Quelltempel zu Nattersquell, Efferd 1043 BF
Der weiße Ornat der Praiosgeweihten Sonnfrieda von Halmenwerth war in Blut getränkt. An dem Morgenstern der Edlen Korgana von Finstersonn hingen noch bluttriefende Körperfetzen.
„Gefahr gebannt“ sagte das Mannsweib Korgana zu der umsichtigen Sonnfrieda. „Ja, Gefahr gebannt. Doch die Diener des der keinen Namen hat, kommen sicher wieder. Ich werde den Grafen und meine Kirche von den Vorkommissen in Kenntnis. Wir müssen Vorsicht walten lassen.“
Korgana nickte. „Euer Hochgeboren Rondradan befahl mir und meinen Mannen erstmal in der Nähe des Tempels zu bleiben, um die Geweihtenschaft zu schützen und ihr den Rückzug zu ermöglichen.“
Sonnfrieda nahm ein Schriftstück an sich, welches sie bei den Schergen des Namenlosen fand und das ihre Aufmerksamkeit weckte. Gebrochenes Perainesiegel, geschrieben an den Diener des Lebens. Sehr interessant, fand die Geweihte.
Irgendwo im Verborgenen 1043 BF
„Auf die Knie, Danilo“
„Ja, Meister Zadig“
„Ihr habt versagt, elendig versagt. Doch eine verlorene Schlacht bedeutet nicht den Verlust des Krieges.“
„Ja, Meister“
„Ich werde jemand anderem mit dieser Aufgabe betreuen. Diesmal werden wir es mit Obacht planen und uns nicht von der Eile treiben lassen. Geht nun.“
„Ja, Meister“
Der alte Pfeiffer
Der Tuzaker führt das Getier der vielfarbenen Macht in das Gemetzel vor den Mauern von Rabe und Löwe. Die Anhänger des roten Fuchses ehren der Donnernden. Ich sehe die vielen Toten. Zerrissene Körper, zerschmetterte Köpfe, abgebissene Gliedmaßen. Überall Blut, alles voller Blut.
~ niedergeschrieben in den Aufzeichnungen der Perainenovizin Ophelia von Ochs im Götterlauf 1039 BF auf der Praiosburg [Urversion sehr gekritzelt, da sie das Schreiben erst lernte, im Götterlauf 1041 BF in Schönschrift nachgepflegt]
Königsstadt Wandleth, Grafschaft Schlund, Efferd 1043 BF
Ein Pfiff. Ein missmutiger Pfiff. „Junger Ochse, das gefällt mir gar nicht. Du gräbst unter meinem Flöz, ohne mir etwas zu sagen.“ Graf Ingramm schlendere griesgrämig durch seinen Thronsaal und wedelte dabei mit einem abgewetzten Schreiben umher, welches ihm die Praiosgeweihte Sonnfrieda von Halmenwerth kürzlich übergeben hatte.
Leobrecht wollte sich äußern, doch ein Pfiff wies ihn zurecht. „Beim Barte meine Vorväter. Warst Du als kleiner Fläumling auch schon so durchtrieben?“
„Euer Hochwohlgeboren. Beim Herren des Schmiedefeuers, ich bin alles Mögliche, aber sicher nicht durchtrieben. Ich habe nur zum Schutz meiner Enkelin gehandelt, denn der Schutz einer Sippe ist des Oberhauptes Pflicht.“ Verteidigte sich der Reichsvogt.
„Ja da hast Du Recht, seine Sippe muss man schützen. Aber doch nicht vor mir. Ihr seid mir meine treuen Ochsen. Seit Leugrimm, ich kann mich noch gut an ihn erinnern, kommt aus jeder Generation von Euch einer an meinen Hof. Und an Dich kann ich mich erinnern. Ihr seid alle starrköpfig, aufmüpfig und trinkfest… so seid ihr meine Ochsen. Klein-Leobrecht ist ein richtiger Wüterich, vielleicht wird es besser, wenn er anfängt zu trinken, sowie bei dir, da wurde auch besser.“ Ingramm füllte die Humpen mit gutem Schlunder Wiesenschlösschen. Bei einem guten Trunk konnte er besser denken.
„Nochmal zurückkommend zu deinem Kälbchen. Ich habe mit Ährengard schon gesprochen. Die kleine Korhilda – wie war ihr erster Vorname noch mal? - ist nun in meinem Schlund, also bin ich auch für sie verantwortlich. Der junge Igrolosch wird ein Auge auf sie werfen, damit sie uns im Stollen nicht verloren geht. Und die fromme Sonnfrieda guckt mit, nur zur Sicherheit, damit haben wir das schon mal geklärt.“
„Euer Wunsch ist mir Befehl, Hochwohlgeboren.“ Nicht ganz glücklich mit der Entscheidung, aber er wusste auch, dass er sie nicht ändern konnte, trank er einen großen Schluck des Bieres und rieb sich den Schaum vom Mund. Der Graf ignorierte immer wieder, dass das Kloster eigentlich Retogau lag und somit in die Kaisermark gehörte.
„Dann sag mir Leobrecht, was passiert hier gerade bei Deinen Großwüchsigen? Irgendetwas geht doch von Statten? Wer hat wieder, welchen Grubenstempel umgeschubst?“ Ingramm bemühte sich in die Einblicke der menschlichen Politik.
„Darauf aber erst mal noch ein Bier.“ Leobrecht hob seinen Humpen in Richtung des Fasses. Das bräuchte kühle Unterstützung. Einem Zwerg garetische Intrigen zu erklären. Es war zum Verzweifeln.
Trisdhan und Alion
Trisdhan und Alion – Ausbildung in Rossgarten
Trisdhan und Alion –Im Umland von Rossgarten
Ausritte in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
Trisdhan und Alion –Die Mauern der Ruine Grimmberg
Übernachtung im Freien, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
Trisdhan und Alion -Was die Stadt zu bieten hat
Besuch in der Stadt Wasserburg, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
Trisdhan und Alion -Auf in den Wall
Auflug in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft (Wall)
Zacken und Wall
Auszüge aus den ständigen Briefwechseln zwischen den befreundeten Herrschern von Sturmfels und Weißbarûn (namentlich Korhilda von Sturmfels und Gidiane von Waltern)
Aventurische Monate
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