Benutzer:Orknase/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Orknase (D | B)
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„Es ist wirklich nicht weit“, versuchte [[Garetien:Yolande von Pranteln|Yolande von Raukenfels]] nicht zum ersten Mal die Geweihte zu beschwichtigen. Die Nacht hatten sie Seite an Seite verbracht. Die ganze Nacht. Nun war der Morgen bereits fortgeschritten und es war Zeit zu Gehen, doch der Abschied war ungewohnt schwer. Innerhalb einer Nacht war aus der Fremde eine Vertraute geworden.
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Yolande musste lächeln und stieg in den Sattel. Das Leder knarzte leise. „Das verspreche ich Euch gerne, Ihro Gnaden.“
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„Schon möglich“, kommentiert die Geweihte lächelnd, „Ihr solltet es Euch nicht mit einer Dienerin des Herrn des Todes verscherzen. Mein Herr ist da sehr nachtragend...“
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Die beiden Frauen brachen auf. Yolande ritt auf ''Nebelstreif''. Nurinai auf ''Mors''. Sie schwiegen. Bis der Abschied nahte.
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„Habt Dank für Eure Hilfe“, hob die Raukenfelserin an, „Ich weiß nicht, was ich ohne Euch getan hätte...“
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Die Geweihte schaute sie stumm an.
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„Es müssen die Götter gewesen sein, die Euch geschickt haben. Ganz sicher, die Götter waren es.“
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Ein zaghaftes Lächeln zog sich über das Gesicht der Geweihten.
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„Die Euch zur rechten Zeit an den rechten Ort geschickt haben.“
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„Oder Euch.“
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„Seid vorsichtig, hört Ihr?“, bat Nurinai.
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„Wegen mir oder Nebelstreif?“, scherzte Yolande. Nun umspielte ein vielsagendes Lächeln die Gesichtszüge der Geweihten.
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„Ich...“, hob die Reiterin nun da an, „Ich... ich könnte Euch ja auch einfach so schreiben. Ganz ohne Grund.“
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„Das könntet Ihr“, pflichtete Nurinai ihr bei.
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„Oder... oder Euch besuchen. Ganz ohne ein krankes Pferd. Schließlich ist es nicht weit bis nach [[Garetien:Herrschaft Vulperauen|Vulperauen]].“
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„Kaum fünf Meilen?“
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„Kaum fünf Meilen.“
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„Ja, auch das könntet Ihr gewiss tun, Frau von Raukenfels.“
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„Und... und vielleicht... ja, vielleicht könntet auch Ihr mir... schreiben?“
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„Das könnte ich.“
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„Und vielleicht... ja, vielleicht könntet Ihr mich auch besuchen?“
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„In [[Garetien:Stadt Samlor|Samlor]]?“
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„In Samlor.“
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„Euch und Eure [[Garetien:Arnhelm von Pranteln|beiden]] [[Garetien:Zachan von Pranteln|Söhne]]?“
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„Mich und meine beiden Söhne.“
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„Gut möglich, dass mein Herr mich bald dorthin führt“, versprach Nurinai wage.
  
 
= Der Götter Werk und Yolandes Beitrag =
 
= Der Götter Werk und Yolandes Beitrag =

Version vom 15. September 2019, 20:54 Uhr

Hier entstehen meine Briefspieltexte und werden sorgsam verwahrt, bis ich weiß, wohin sie sollen.
Es ist ausdrücklich erlaubt, Rechtschreibfehler sowie Fehler der Zeichensetzung zu korrigieren, genauso wie verloren gegangene Buchstaben richtig zu ergänzen und überzählige einzusammeln - dies gilt auch für meine anderen Texte.

Drei Krähen und ein Räblein

Das, was war [fertig]

Fürstentum Kosch, Baronie Birnbrosch, 24. Rahja 1041 [fertig]

Das, was ist

25. Rahja 1041

Da durchbrach der Schrei einer Krähe die Finsternis. Und mit ihr kam das Licht. Der Schatten erzitterte, bäumte sich auf. Die Krähe verharrte einen Augenblick über ihm. Dann stürzte sie sich auf ihn herab. Zerschmetterte ihn. Zerbarst ihn. Tausende funkelnde Splitter prasselten wie Hagelkörner auf Ailsa herab. Einen winzigen Augenblick noch schwebte die Gespensterkrähe über allem. Erhaben, mutig, stark. Dann stand da plötzlich ihre Schwester.

Nurinai!“, entfuhr es ihr da, „Nurinai! Du?“

Sie half ihr auf die Beine.

„Lauf Ailsa!“, erwiderte diese nur, nahm sie bei der Hand und lief los, „Lauf!“

Sie liefen. Liefen durch die Finsternis. Nurinai vor ihr, sie dahinter. Die Geweihte lief um eine Ecke, Ailsa hinterher und...

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Sie fand sich in der Ruine wieder. Noch immer hörte sie den Knaben weinen, noch immer lief sie, bis sie in der großen Halle ankam. Dort stand eine Wiege. Es war die Wiege des Erben der Baronie Greifenpass. Sie erkannte die Schnitzereien des Boltansrodener Rabens, der Leuin und des Greifen auf ihr.

„Hast Du schlecht geträumt?“, fragte die Baronin mit weicher Stimme und nahm ihren Sohn aus der Wiege heraus. Der Knabe verstummte in ihren Armen augenblicklich. Sanft wiegte die Mutter ihr Kind in den Schlaf, summte ihm ein Schlaflied vor, bevor sie ihn zurück in sein Bettchen legte. Dann wandte sie sich Ailsa zu: „Oh Ailsa, meine Ailsa. Du bist mir so lieb und teuer wie eine Schwester, bist meine Freundin, meine Vertraute und daher sorge ich mich um Dich, um Deine Zukunft, um Dein Wohlergehen.“

„Du brauchst Dich nicht zu sorgen“, versuchte Ailsa sie zu beruhigen.

„Doch!“, erwiderte sie da nur und senkte geradezu resignierend ihren Kopf, „Doch, das muss ich, Ailsa, das muss ich, denn dieser Mann... dieser Mann, Ailsa, er kann Dein Aufstieg oder aber Dein Verderben sein. Er kann Dich alles kosten, Ailsa, einfach alles. Er kann Dich in das größte Unglück stürzen, das Du Dir vorstellen kannst, Dir alles nehmen, was Du hast, was Du bist und je sein wirst, vielleicht verlierst Du sogar Deinen Kopf.“

Sie hielt einen Moment inne.

„Doch er kann Dir auch zu Ehre und Macht verhelfen. Er kann Dir eine Welt eröffnen...“

Gemäßigten Schrittes kam er Ailsa entgegen, verbeugte sich galant und streckte ihr die Hand entgegen, als wolle er sie zum Tanze auffordern.

„... die Du bisher nicht kanntest...“

Sie machte einen höflichen Knicks, ehe sie ihre Hand in seine legte. Dann begann er mit ihr zu tanzen.

„... weil Du glaubtest, sie sei Dir auf immer verschlossen...“

Immerzu berührten sie sich. Tanzten ganz eng beieinander. Sie mussten sich anfassen, sich spüren - er sie und sie ihn. Und sie musste ihn riechen, sein Geruch, ja sein Geruch, der war so betörend, dass er ihr die Sinne raubte.

„... er wird es sein, der sie dir eröffnen kann.“

Er drehte sie nach außen aus, dann entfernte er sich einige Schritte von ihr, schaute sich noch einmal verstohlen nach ihr um und begann mit einer anderen, aber unsichtbaren Dame zu tanzen.

Das, was sein wird

26. Rahja 1041

„Warum suchst Du Dir keinen Mann auf den Du Dich verlassen kannst?“, wollte die Baronin wissen, „Vielleicht kann er dir dieselbe Welt eröffnen, nur auf einem anderen Weg?“

Ailsa löste ihren Blick von ihm und blickte nach vorne - ein Fremder kniete vor ihr. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

„Einen, auf den Du Dich verlassen kannst, ganz gleich was geschieht.“

Der Fremde sah ihr direkt in die Augen. Noch immer kniete er vor ihr.

„Ich kann keine Nacht mehr schlafen. Immerzu muss ich an Dich denken. Du geht mir nicht mehr aus dem Sinn! Und so sehr ich mich auch mühte, ich kann Dich nicht vergessen und mehr noch: Ich will Dich nicht vergessen!“, er hielt einen Moment inne, „Du bist wie der eine Stern am Firmament, der alle anderen in seiner Helligkeit überstrahl. Du bist mein Licht, das mir den Weg weist. Dein Lachen erhellt meinen Tag, Dein lieblicher Blick gibt mir Kraft, Deine Stimme erfüllt mich mit Zuversicht. Du bist das Liebste, das allerliebste was es auf ganz Dere geben kann. Du bist der Anfang und das Ende und auch alles dazwischen. Und ich will keinen einzigen Praioslauf mehr ohne Dich sein. Ich brauche Dich, so wie eine Krähe den Wind braucht um zu fliegen. Und deswegen frage ich Dich, Ailsa ni Rían, vor allen Anwesenden und im Angesicht aller Zwölfe, willst Du vor der Herrin Travia und ihren elf göttlichen Geschwistern mit mir den Traviabund schließen?“

Alles in Ailsa schrie. Es schrie so laut, dass sie sich wunderte, warum es niemand hörte. Alles in ihr schrie: Nein! Nein! Nein, sie wollte nicht. Sie wollte ihn nicht. Sie liebte ihn nicht. Sie begehrt ihn nicht. Er war niemand für sie. Er bedeutet ihr nichts. Und dennoch sagte sie: „Ich will Dich vor der Herrin Travia zu meinen Gatten nehmen.“

Beifall brandete über sie hinweg. Er klang wie Hohn, wie Spott in ihren Ohren. Sie hatte keine Wahl gehabt. Sie hatte nicht ablehnen können. Sie hatte nicht ablehnen dürfen.

Ein verzücktes Lächeln legte sich über seine Lippen. Er stand auf, zog sie an sich heran und küsste sie auf den Mund. Doch noch im selben Augenblick stahl ihr Geliebter sie aus seinen Armen und begann mit ihr den nächsten Tanz, nur dass sie dieses mal noch enger und noch inniger tanzten. Irgendwann drehte er sie wieder aus und begann erneut mit einer unsichtbaren Dame weiter zu tanzen.

Der Fremde war unterdessen an die Wiege getreten. Ailsa trat zu ihm. Sanft legte er seine Hand um ihre Taille und schaute auf das Kind in der Wiege herab. Doch dort in der Wiege lag kein Kind, ja nicht einmal eine Decke. Die Wiege war leer. Vollkommen leer.

„Schau sie Dir an!“, stieß der Fremde voller Bewunderung und Stolz hervor. Ein verzücktes Lächeln umspielte seine Lippen. „Unsere Tochter. Wie schön sie ist! So wunderschön, wie ihre Mutter! Sie hat Deine blauen Augen, Ailsa, und Dein feines Gesicht.“

Die Wiege blieb leer. Ailsa hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Sie wollte davonlaufen, einfach nur weit weg von diesem Ort, doch ihre Beine verweigerten ihren Dienst, sie gaben einfach nach...

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(...)

Das, was bleibt [fertig]

Totgeboren

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, Mitte Efferd 1042, am Morgen

Totenruhe

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042

Totenwacht

Ritterherrschaft Praiosborn, Ruine Praiosborn, Mitte Efferd 1042


Die Würfel sind gefallen

(...)

Ritterherrschaft Praiosborn, Donnerhof, 2. Travia

„Es ist wirklich nicht weit“, versuchte Yolande von Raukenfels nicht zum ersten Mal die Geweihte zu beschwichtigen. Die Nacht hatten sie Seite an Seite verbracht. Die ganze Nacht. Nun war der Morgen bereits fortgeschritten und es war Zeit zu Gehen, doch der Abschied war ungewohnt schwer. Innerhalb einer Nacht war aus der Fremde eine Vertraute geworden.

„Kaum fünf Meilen, Ihro Gnaden“, schloss sie nun und nickte um ihre Worte zu bekräftigen.

„Trotzdem...“, Nurinai ni Rían war noch immer nicht so recht überzeugt, „... lasse ich Euch und Nebelstreif nur ziehen, wenn Ihr mir versprecht besondere Umsicht walten zu lassen und vorsichtig zu sein...“

Yolande musste lächeln und stieg in den Sattel. Das Leder knarzte leise. „Das verspreche ich Euch gerne, Ihro Gnaden.“

„Und...“, fuhr die Geweihte fort, „... mir eine Nachricht zukommen zu lassen, falls so etwas noch einmal vorkommen sollte.“

„Auch das, Ihro Gnaden...“, noch immer lächelte die Raukenfelserin versonnen, „... will ich Euch gerne versprechen.“

„Gut“, die Geweihte nickte, „Dann begleite ich Euch noch bis nach Praiosborn.“

Da lachte die Raukenfelserin auf: „Ihr wollt wohl sehen, ob ich mein Versprechen halte.“

„Schon möglich“, kommentiert die Geweihte lächelnd, „Ihr solltet es Euch nicht mit einer Dienerin des Herrn des Todes verscherzen. Mein Herr ist da sehr nachtragend...“

Die beiden Frauen brachen auf. Yolande ritt auf Nebelstreif. Nurinai auf Mors. Sie schwiegen. Bis der Abschied nahte.

„Habt Dank für Eure Hilfe“, hob die Raukenfelserin an, „Ich weiß nicht, was ich ohne Euch getan hätte...“

Die Geweihte schaute sie stumm an.

„Es müssen die Götter gewesen sein, die Euch geschickt haben. Ganz sicher, die Götter waren es.“

Ein zaghaftes Lächeln zog sich über das Gesicht der Geweihten.

„Die Euch zur rechten Zeit an den rechten Ort geschickt haben.“

„Oder Euch.“

„Oder mich.“

„Seid vorsichtig, hört Ihr?“, bat Nurinai.

„Wegen mir oder Nebelstreif?“, scherzte Yolande. Nun umspielte ein vielsagendes Lächeln die Gesichtszüge der Geweihten.

„Ich...“, hob die Reiterin nun da an, „Ich... ich könnte Euch ja auch einfach so schreiben. Ganz ohne Grund.“

„Das könntet Ihr“, pflichtete Nurinai ihr bei.

„Oder... oder Euch besuchen. Ganz ohne ein krankes Pferd. Schließlich ist es nicht weit bis nach Vulperauen.“

„Kaum fünf Meilen?“

„Kaum fünf Meilen.“

„Ja, auch das könntet Ihr gewiss tun, Frau von Raukenfels.“

„Und... und vielleicht... ja, vielleicht könntet auch Ihr mir... schreiben?“

„Das könnte ich.“

„Und vielleicht... ja, vielleicht könntet Ihr mich auch besuchen?“

„In Samlor?“

„In Samlor.“

„Euch und Eure beiden Söhne?“

„Mich und meine beiden Söhne.“

„Gut möglich, dass mein Herr mich bald dorthin führt“, versprach Nurinai wage.

Der Götter Werk und Yolandes Beitrag

Lehrstunden (Zweiter Teil)

Schloss Dryadenstein, Anfang Ingerimm 1042

(...)


Weitere Ideen

  • Drei Krähen und zwei Räblein
  • Krähen im Maul des Greifen
  • Das eiserne Band
  • Iwo und Iwana
  • Die Krähe und ihr falsches Täubchen