Geschichten:Weiß wie Schnee – Der Blick zurück: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Orknase (D | B)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Orknase (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''[[Handlungsort ist::Garetien:Baronie Schwarztannen|Hexenwald]], Travia 1044'''
'''[[Handlungsort ist::Garetien:Hexenwald|Hexenwald]], Travia 1044'''


''Auf langen Beinen schritt [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ortal ay Fasar|ich]] durch den Wald[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Weiser von Schwarztannen|.]] Seltsame Beine waren das. Ganz behaart und lang. Sie waren mir fremd und doch trugen sie mich zuverlässig durch das teilweise dichte Unterholz, immer den beiden Stimmen entgegen. Dass dieser Wald, nicht alleine mein Wald war, hatte ich rasch begriffen. Es wunderte mich nicht einmal, denn die Mondmacht hier war stark. Sehr stark. Sie ging vom Zentrum des Waldes aus. Von einem alten, mächtigen Baum. Ein riesiger Baum. Ein besonderer Baum. So alt wie die Zeit. So teilte ich mir diesen Wald nicht nur mit der Mondmacht höchst selbst, die dort tief unter der Erde zu schlummern schien, sondern auch mit jemand anderem: Einer [[Nebendarsteller ist::Garetien:Die Weiße Rabe|Menschenfrau]]. Keine gewöhnliche, denn auch in ihr ruhte die Mondmacht und zwar eine, die so eng mit der des Baumes verwoben war, wie ich es nie gesehen hatte und auch keiner vor mir. Dennoch verstand ich nicht so recht, was sie hier eigentlich trieb. Während ich nur einen Ort gesucht hatte, an dem ich in Ruhe gelassen wurde und der Mondmacht nahe sein konnte, war ich mir bei ihr nicht sicher. Sie hatte etwas an sich, dass verstand selbst ich, etwas, dass sie von den anderen abhob und etwas, dass andere Menschen regelrecht anzog...''
''Auf langen Beinen schritt [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ortal ay Fasar|ich]] durch den Wald[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Weiser von Schwarztannen|.]] Seltsame Beine waren das. Ganz behaart und lang. Sie waren mir fremd und doch trugen sie mich zuverlässig durch das teilweise dichte Unterholz, immer den beiden Stimmen entgegen. Dass dieser Wald, nicht alleine mein Wald war, hatte ich rasch begriffen. Es wunderte mich nicht einmal, denn die Mondmacht hier war stark. Sehr stark. Sie ging vom Zentrum des Waldes aus. Von einem alten, mächtigen Baum. Ein riesiger Baum. Ein besonderer Baum. So alt wie die Zeit. So teilte ich mir diesen Wald nicht nur mit der Mondmacht höchst selbst, die dort tief unter der Erde zu schlummern schien, sondern auch mit jemand anderem: Einer [[Nebendarsteller ist::Garetien:Die Weiße Rabe|Menschenfrau]]. Keine gewöhnliche, denn auch in ihr ruhte die Mondmacht und zwar eine, die so eng mit der des Baumes verwoben war, wie ich es nie gesehen hatte und auch keiner vor mir. Dennoch verstand ich nicht so recht, was sie hier eigentlich trieb. Während ich nur einen Ort gesucht hatte, an dem ich in Ruhe gelassen wurde und der Mondmacht nahe sein konnte, war ich mir bei ihr nicht sicher. Sie hatte etwas an sich, dass verstand selbst ich, etwas, dass sie von den anderen abhob und etwas, dass andere Menschen regelrecht anzog...''

Aktuelle Version vom 23. April 2021, 19:23 Uhr

Hexenwald, Travia 1044

Auf langen Beinen schritt ich durch den Wald. Seltsame Beine waren das. Ganz behaart und lang. Sie waren mir fremd und doch trugen sie mich zuverlässig durch das teilweise dichte Unterholz, immer den beiden Stimmen entgegen. Dass dieser Wald, nicht alleine mein Wald war, hatte ich rasch begriffen. Es wunderte mich nicht einmal, denn die Mondmacht hier war stark. Sehr stark. Sie ging vom Zentrum des Waldes aus. Von einem alten, mächtigen Baum. Ein riesiger Baum. Ein besonderer Baum. So alt wie die Zeit. So teilte ich mir diesen Wald nicht nur mit der Mondmacht höchst selbst, die dort tief unter der Erde zu schlummern schien, sondern auch mit jemand anderem: Einer Menschenfrau. Keine gewöhnliche, denn auch in ihr ruhte die Mondmacht und zwar eine, die so eng mit der des Baumes verwoben war, wie ich es nie gesehen hatte und auch keiner vor mir. Dennoch verstand ich nicht so recht, was sie hier eigentlich trieb. Während ich nur einen Ort gesucht hatte, an dem ich in Ruhe gelassen wurde und der Mondmacht nahe sein konnte, war ich mir bei ihr nicht sicher. Sie hatte etwas an sich, dass verstand selbst ich, etwas, dass sie von den anderen abhob und etwas, dass andere Menschen regelrecht anzog...

Und so überraschte es mich nicht, als ich sie an jenem Baum, in dem die Mondmacht wohnte, mit einem Menschenmann entdeckte. Es war kein gewöhnlicher Menschenmann. Ich erkannte das Gewand eines ihrer Götterdiener: Eine rote Robe. Ein Mitglied jener Kirche, die mich gerne auf dem Scheiterhaufen sähe und vor deren Diener ich meine Mondmacht, so wie auch besser mich, verbarg. Und so wagte ich mich nicht mehr zu bewegen, fürchtete ich doch deren vernichtendes Feuer. Ich verharrte dort im Unterholz und schaute dem Treiben der beiden Menschen zu. Die Mondmacht war stark. Floss aus der Menschenfrau heraus und in den Menschenmann hinein. Sie zog ihn in ihren Bann und machte ihn sich so untertan. Ich verstand nicht recht, wie sie das tat. Ich wusste nur, dass sie dazu ihre Mondmacht – ihre starke, ungezähmt Mondmacht – nutzte. Und dazu hörte ich immerzu ihre Stimme in meinem Kopf: „Kein Wort. Kein Wort wirst Du darüber verlieren. Kein einziges Wort. Oder Du wirst brennen. Lichterloh. Du musst nur schweigen. Einfach nur schweigen. Dann kannst Du Leben. In Ruhe und Frieden. Was willst du mehr?“