Geschichten:Schäumende Wasser - Kloster der Ertrunkenen: Unterschied zwischen den Versionen

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Es war später Abend, kurz vor der Rahjastunde. Es war finster, einzig ein paar wenige Gwen Petryl-Steine wiesen den Weg in die Fluten des unruhig fließenden Flusses. An dieser Stelle hatten vor wenigen Götterläufen die dämonisch aufgepeitschten Wasser des Darpats die Gaulsfurt und Hunderte von Menschen hinfort gespült. Geblieben waren Untiefen und tückische Stromschnellen. - und die Toten.
An dieser Stelle wurde das Kloster der Ertrunkenen zu St. Liaiella ergründet, um den Ertrunkenen zu Gedenken und über den Fluss zu wachen. Zu Ehren der Toten hatten sich die Bewohner des Klosters zum Jahrestags des furchtbaren Unglücks am Fluss versammelt. Auch auswärtige Gläubige und Geweihte waren gekommen – so auch [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Jovis von Cardebas|Jovis]]. [[Nebendarsteller ist::Perricum:Sylva von Mersingen|Sylva von Mersingen]], die Hüterin von Wind und Wogen des 'Efferd-Tempels zur salzigen Woge' hatte ihren Novizen aus ihrem Heimattempel in Pelkhafen an die ehemalige Gaulsfurt geschickt, um an dem Gedenken an die Ertrunkenen teilzunehmen. 
Ernst blickte der Jüngling auf die schäumende Gischt. Die Anwesenden stimmten einen tief dröhnenden, monotonen Singsang an, der wie dichter Nebel über die unruhigen Fluten zu wabern schien. Efferd gefällige drei Gestalten traten bis zur Hüfte in das finstere Wasser, gefolgt von drei Geweihten des Launenhaften. Die drei Geweihten sprachen mit kehliger Stimme im Gleichklang:
"Hunderte von Seelen hat das Unaussprechliche in deine Tiefen gerissen, oh Schäumender, doch du hast ihnen den Zutritt zu deinem Reich verwehrt. Ihre toten Leiber kehrten zu uns zurück, als Mahnung und Auftrag zugleich."
"Nimm in diesen Tagen, wo die Finsternis über das Licht obsiegt, unser Opfer an, auf dass wir die Finsternis überkommen."
"Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren! Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren! Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren!"
Mit einem Ruck, der Jovis zusammen zucken ließ, drückten die drei Geweihten die drei vor ihnen im Wasser stehenden Menschen unter die Wasseroberfläche. Es war, als würde der Fluss noch unruhiger, noch unsteter werden. Die Fluten verschlangen die drei willfähigen Opfer.
Wenig später tauchten die drei nach Atem ringend wieder auf. Das rituelle, symbolische Ertränken im Darpat war vollzogen. Nach den Namenlosen Tagen würde hier das 'Aufholen' ebenso rituell begangen werden.
Die Anwesenden verließen nun allmählich die Ufer des Flusses, um in dem kleinen sakralen Gebäude des Launenhaften in stiller Einkehr zu verharren. Jovis hatte ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. Schon während des gesamten Rituals hatte er sich nicht wohl gefühlt. Es fühlte sich alles so falsch an.
Ein Plätschern am Flussufer ließ ihn aufhorchen. Es war wohl ein Fisch von den Fluten an Land gespühlt wurde und nun verzweifelt versuchte zurück ins rettende Nass zu gelangen. Als Jovis sich näherte, um der armen Kreatur zu helfen, erstarrte er vor Schreck. Der um sein Leben zappelnde Fisch wies merkwürdig verformte Auswüchse auf. Auch hatte er zwei Köpfe, deren Mäuler er hektisch auf und zu riss. Als sich Jovis weiter umsah, erkannte er am Ufer unzählige tote Fische. Einige wiesen ähnliche Verformungen auf wie der zweiköpfige Fisch.
Erschrocken wich der junge Novize zurück. Sein Bauchgefühl hatte ihn nicht getäuscht, diese toten und seltsam verformten Fische waren ein Zeichen, aber für was?
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Aktuelle Version vom 10. Juni 2021, 20:22 Uhr

Efferd-Kloster St. Liaiella, 30. Rahja 1042 BF:

Es war später Abend, kurz vor der Rahjastunde. Es war finster, einzig ein paar wenige Gwen Petryl-Steine wiesen den Weg in die Fluten des unruhig fließenden Flusses. An dieser Stelle hatten vor wenigen Götterläufen die dämonisch aufgepeitschten Wasser des Darpats die Gaulsfurt und Hunderte von Menschen hinfort gespült. Geblieben waren Untiefen und tückische Stromschnellen. - und die Toten.

An dieser Stelle wurde das Kloster der Ertrunkenen zu St. Liaiella ergründet, um den Ertrunkenen zu Gedenken und über den Fluss zu wachen. Zu Ehren der Toten hatten sich die Bewohner des Klosters zum Jahrestags des furchtbaren Unglücks am Fluss versammelt. Auch auswärtige Gläubige und Geweihte waren gekommen – so auch Jovis. Sylva von Mersingen, die Hüterin von Wind und Wogen des 'Efferd-Tempels zur salzigen Woge' hatte ihren Novizen aus ihrem Heimattempel in Pelkhafen an die ehemalige Gaulsfurt geschickt, um an dem Gedenken an die Ertrunkenen teilzunehmen.

Ernst blickte der Jüngling auf die schäumende Gischt. Die Anwesenden stimmten einen tief dröhnenden, monotonen Singsang an, der wie dichter Nebel über die unruhigen Fluten zu wabern schien. Efferd gefällige drei Gestalten traten bis zur Hüfte in das finstere Wasser, gefolgt von drei Geweihten des Launenhaften. Die drei Geweihten sprachen mit kehliger Stimme im Gleichklang:

"Hunderte von Seelen hat das Unaussprechliche in deine Tiefen gerissen, oh Schäumender, doch du hast ihnen den Zutritt zu deinem Reich verwehrt. Ihre toten Leiber kehrten zu uns zurück, als Mahnung und Auftrag zugleich."

"Nimm in diesen Tagen, wo die Finsternis über das Licht obsiegt, unser Opfer an, auf dass wir die Finsternis überkommen."

"Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren! Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren! Was heute ertrunken, wird aus den Wassern neu geboren!"

Mit einem Ruck, der Jovis zusammen zucken ließ, drückten die drei Geweihten die drei vor ihnen im Wasser stehenden Menschen unter die Wasseroberfläche. Es war, als würde der Fluss noch unruhiger, noch unsteter werden. Die Fluten verschlangen die drei willfähigen Opfer.

Wenig später tauchten die drei nach Atem ringend wieder auf. Das rituelle, symbolische Ertränken im Darpat war vollzogen. Nach den Namenlosen Tagen würde hier das 'Aufholen' ebenso rituell begangen werden.

Die Anwesenden verließen nun allmählich die Ufer des Flusses, um in dem kleinen sakralen Gebäude des Launenhaften in stiller Einkehr zu verharren. Jovis hatte ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. Schon während des gesamten Rituals hatte er sich nicht wohl gefühlt. Es fühlte sich alles so falsch an.

Ein Plätschern am Flussufer ließ ihn aufhorchen. Es war wohl ein Fisch von den Fluten an Land gespühlt wurde und nun verzweifelt versuchte zurück ins rettende Nass zu gelangen. Als Jovis sich näherte, um der armen Kreatur zu helfen, erstarrte er vor Schreck. Der um sein Leben zappelnde Fisch wies merkwürdig verformte Auswüchse auf. Auch hatte er zwei Köpfe, deren Mäuler er hektisch auf und zu riss. Als sich Jovis weiter umsah, erkannte er am Ufer unzählige tote Fische. Einige wiesen ähnliche Verformungen auf wie der zweiköpfige Fisch.

Erschrocken wich der junge Novize zurück. Sein Bauchgefühl hatte ihn nicht getäuscht, diese toten und seltsam verformten Fische waren ein Zeichen, aber für was?



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Gnitzenkuhl.svg   Wappen Familie Gaulsfurt.png   Markt.svg  
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Texte der Hauptreihe:
30. Rah 1042 BF zur mittäglichen Rahjastunde
Kloster der Ertrunkenen
Das Netz ist wohl futsch


Kapitel 2

Rauschen und Surren
Autor: Bega