Geschichten:Des Zackens Schatten - Goldene Katze: Unterschied zwischen den Versionen
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Oggersteyn hatte das Zeug zum Markt und es war sicherlich der politischen Ordnung des [[Briefspieltext mit::Garetien:Malepartus von Helburg|ehemaligen Barons und Landesschänders]] geschuldet, dass es in dieser großen Baronie genau einen [[Garetien:Markt | Oggersteyn hatte das Zeug zum Markt und es war sicherlich der politischen Ordnung des [[Briefspieltext mit::Garetien:Malepartus von Helburg|ehemaligen Barons und Landesschänders]] geschuldet, dass es in dieser großen Baronie genau einen [[Garetien:Markt Lyck|Markt]], neben der [[Garetien:Stadt Nym|Stadt]] gab. Was den Adligen aus der Markgrafschaft wiederum grübeln ließ, ob besagte Stadt nun der königlichen Vögtin oder dem Grafen unterstellt war. Er wurde aus den Begebenheiten im [[Garetien:Königreich Garetien|Königreich]] nicht schlau. | ||
Salix ließ seinen Blick schweifen, während die Kutsche sich ihren Weg durch das Örtchen bahnte. Es reihten sich schmucke Häuser, mit eindeutig aldmadanischem Einschlag, aneinander und er erkannte eine Vielzahl an Handwerksgebäude, die sich auf die Versorgung von Reisenden spezialisiert hatten. Der Edle zu Zackenberg war sich sicher, dass wenn es überhaupt einen guten Ort für einen Achsbruch gab, dieser hier liegen musste. | Salix ließ seinen Blick schweifen, während die Kutsche sich ihren Weg durch das Örtchen bahnte. Es reihten sich schmucke Häuser, mit eindeutig aldmadanischem Einschlag, aneinander und er erkannte eine Vielzahl an Handwerksgebäude, die sich auf die Versorgung von Reisenden spezialisiert hatten. Der Edle zu Zackenberg war sich sicher, dass wenn es überhaupt einen guten Ort für einen Achsbruch gab, dieser hier liegen musste. |
Version vom 23. Juni 2022, 07:28 Uhr
Gut Zollsteyn, Junkertum Zollsteyn, 10. Efferd 1045 BF
Das Gut, welches als Zollstation fungierte, lag etwas außerhalb des Dörfchens Oggersteyn. Wobei die Bezeichnung “Dorf” für Salix von Hardenstatt etwas mickrig erschien, wenn er so aus seiner Kutsche schaute und sah, wie groß die Ortschaft war. Kein Vergleich mit den Orten der Zacken.
Oggersteyn hatte das Zeug zum Markt und es war sicherlich der politischen Ordnung des ehemaligen Barons und Landesschänders geschuldet, dass es in dieser großen Baronie genau einen Markt, neben der Stadt gab. Was den Adligen aus der Markgrafschaft wiederum grübeln ließ, ob besagte Stadt nun der königlichen Vögtin oder dem Grafen unterstellt war. Er wurde aus den Begebenheiten im Königreich nicht schlau.
Salix ließ seinen Blick schweifen, während die Kutsche sich ihren Weg durch das Örtchen bahnte. Es reihten sich schmucke Häuser, mit eindeutig aldmadanischem Einschlag, aneinander und er erkannte eine Vielzahl an Handwerksgebäude, die sich auf die Versorgung von Reisenden spezialisiert hatten. Der Edle zu Zackenberg war sich sicher, dass wenn es überhaupt einen guten Ort für einen Achsbruch gab, dieser hier liegen musste.
Seine Kutsche, mit den vier berittenen Begleitern, bog ab und steuerte auf das eigentliche Ziel zu. Rittergut Zollsteyn war der offizielle Name dieser Zollstation, die mehr mit einem beachtlichen Landsitz vor Perricums Toren gleich hatte, denn mit den Zollstationen, die er aus Richtung Aranien kannte. Der gut ausgebaute Karrenweg verlief malerisch an der Niffel entlang. Es gab definitiv schlechtere Orte, die man zu seinem Wohnsitz erwählen konnte, stellte der blonde Adlige fest.
“Den Zwölfen zum Gruße, Euer Wohlgeboren zu Zackenberg!”, rief Lucian von Malagant seinem Gast zu, der soeben aus der Kutsche ausgestiegen war. Dieser setzte sofort ein freundliches Lächeln auf und verbeugte sich vor seinem Gastgeber, um seinerseits den Gruß zu erwidern.
“Mögen die zwölfgöttlichen Geschwister allzeit über Euch wachen, Euer Wohlgeboren zu Zollsteyn! Welch hübsches Zuhause Ihr das Eure nennen könnt, ich bin beeindruckt!”. Der Hausherr lachte ob der Begrüßung erheitert auf und drehte sich mit einer ausladenden Geste um die eigene Achse. “Und es wird mir eine Freude sein, Euch in meinen Hallen herumzuführen, so Ihr dies mögt! Doch zuvor, lasst mich Euch Euer Zimmer zeigen und das Gepäck verstauen. Von der langen Reise werdet Ihr sicher erschöpft sein und Euch frisch machen wollen?”
Salix von Hardenstatt nickte zustimmend und ließ sich von einer Hausdienerin seine Gemächer zeigen, die er für die Zeit seines Aufenthalts beziehen durfte. Es war ein geräumiges Eckzimmer, welches sicherlich einst das Arbeitszimmer eines wichtigen Beamten war, nun jedoch als Gastzimmer fungierte und seinem Bewohner einen herrlichen Blick auf die vorbeifließende Niffel gewährte. Das einstige Vorzimmer diente nun als kleiner Empfangsraum mit Sitzgelegenheiten und einem niedrigen Tisch, auf dem eine Wasserpfeife stand.
Nachdem sich der Perricumer umgezogen (die staubige Reisegarderobe wurde durch eine fast bodentiefe grüne Tunika mit einem braunen Überwurfmantel ersetzt) und frisch gemacht hatte, traf er sich mit Lucian auf der überdachten Terrasse für eine kleine Erfrischung. Der Junker ließ es sich nicht nehmen neben etwas Konfekt auch gekühlte Säfte anzubieten. Eine Wohltat für die staubige Kehle des Perricumers, denn obgleich es schon Efferd war, so schienen die Temperaturen in Eslamsgrund nicht wirklich von dem Konzept des Jahreszeitenwechsels überzeugt zu sein.
“So, mein verehrter Gast, es freut mich außerordentlich, dass Ihr es unbeschadet hierher geschafft habt! Wenn man bedenkt, dass vor kurzem eine nicht minderbedeutsame Schlacht in der Nähe geschlagen wurde und das Königreich derzeit nicht unbedingt als sicherer Reiseort gilt, ist das nicht ganz so selbstverständlich”, gab Lucian mit einem jovialen Lächeln von sich.
Salix lachte knapp, “Eure Sorge über meine sichere Reise ehrt Euch, doch ich kann Euch versichern, dass meine größte Sorge mein Rücken war”. Erwiderte er mit einem Zwinkern in Richtung des Junkers. “Nachdem ich erfahren habe, dass gar nicht Ihr selbst im königlichen Heer mitmarschiert, sondern Euch, durch eine mehr als ausreichenden Anzahl an Waffenknechten, vertreten lasst, hatte ich auch keinen direkten Grund mich in die Nähe der beiden Heere zu begeben”.
Lucian, genannt die Goldkatze, lächelte süffisant und schob sich etwas Konfekt in den Mund, ehe er antwortete. “Mir schien es, als ob die Königlichen von zwanzig Piken mehr hatten, als von einem Schwert. Ein guter Tausch, wenn Ihr mich fragt. Außerdem habe ich Sorge getragen, dass ich in meiner Person ebenfalls mehr als ausreichend vertreten wurde”, stellte er fest und lehnte sich zurück, wobei er seine Arme auf der Rückenlehne der Bank ausbreitete. “Nun aber genug der Worte über mich, reden wir über Euch! Was genau verschafft mir die Ehre Euch in der Funktion eines Gesandten der Familie Zackenberg beherbergen zu dürfen?”.
Der Edle zu Zackenberg setzte sein Saftglas ab und begann breit zu lächeln. “Ihr habt Euch und Eure Familie ausgesprochen gut durch den Höllensturz gebracht. Habt ein bedeutendes Junkertum sowie einen Sitz im Rat der Kronvögtin ergattern können. Wahrlich… Beachtlich”, stellte er mit einem langsamen aber anerkennenden Nicken fest.
Lucian hörte aufmerksam zu, während sich seine Augen dabei zu Schlitze zusammengezogen, auch seine ausladende Körperhaltung hatte sich angepasst. Seine Arme lehnten nicht mehr auf der Rückenlehne der Bank sondern waren vor der Brust verschränkt. “Für jemanden, der aus den fernen Zacken kommt, seid Ihr ausgesprochen gut über die politische Lage Monvaldorns informiert”, stellte der Junker mit einer fast lauernden Stimme fest.
Salix winkte ab und lies den Blick über das Umland schweifen, “das erwarten meine Herren immerhin von mir. Ansonsten wäre ich nicht hier”. Stellte er knapp fest, blickte dann wieder zu seinem Gastgeber und lächelte diesem entgegen. “Aber ich bin natürlich nicht hierher gekommen, um Euch Dinge zu erzählen, die ihr selbst schon wisst. Das wäre für beide Seiten mehr als nur eine Zeitverschwendung. Nein, ich bin hier, um Euch eine Hand zu reichen”. Er schmunzelte kurz, “natürlich nicht die meine, das wäre sicherlich keine Hilfe. Doch die Familie Zackenberg sucht seit geraumer Zeit Anschluss und Verbindung in die alte Heimat und ich denke hier eine vielversprechende Zukunft ausmachen zu können”.
Die Gesichtszüge der Goldkatze entspannten sich schlagartig, als sie erkannte, was der Laufbursche aus den Zacken ihr da unterbreitete. “Was genau habt Ihr oder Eure Herren sich denn vorgestellt? Gold oder dergleichen ist natürlich nützlich, aber davon haben meine Familie und ich, verzeiht die Offenheit, wahrscheinlich mehr, als Eure Herren". Mit einem vielsagenden Zwinkern blickte der Junker zu seinem Gast.
“Oh, das ganz gewiss. Wenn ich mich recht entsinne stehen auf Eurer Soldliste diverse Personen. Ja, ohne dass es hier irgendwer bemerkt hätte, habt ihr Euch zur stärksten militärischen Macht innerhalb der Baronie gemausert. Abermals, beachtlich, das gebe ich zu". Nun war es an Salix so vielsagend zu Zwinkern, wie es Lucian ihm vorgemacht hatte.
Der Perricumer griff zu dem Tablett mit Konfekt, lies die Finger kreisen und schnappte sich dann ein besonders schmackhaft aussehendes Stück eslamsgrunder Marzipans. Nachdem er das nussige Süßstück genossen hatte, blickte er zu seinem Gegenüber, "die Zeit der offenen Auseinandersetzungen ist vorbei. Nun braucht Ihr soziales Ansehen, am besten eine Frau aus einer ehrwürdigen alten Familie".
Der Monvaldorner hob eine Augenbraue und beäugte seinen Gegenüber kritisch, "und die Familie Zackenberg bekäme aus dieser Verbindung ein Ohr direkt an der Kronvögtin. Ich verstehe", schloss er nachdenklich.
Das Lächeln des Perricumers wuchs nun zu einem breiten Grinsen an. “Wundervoll. Doch bevor wir das Geschäftliche abschließen, würde ich wahnsinnig gerne auf Euer Angebot von vorhin zurück kommen. Während ich mir die Feinheiten der hiesigen architektonischen Kunst zu Gemüte führe, lest Ihr am besten diesen Vertrag durch und macht Euch Eure Gedanken". Mit einem freundlichen Blick zog er eine Mappe aus seiner Tasche und schob sie dem Hausherrn zu.