Geschichten:Uslenrieder Umstände – Kein Rotbier für Silz: Unterschied zwischen den Versionen
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Wie immer herrschte Trubel auf dem Gelände der Brauerei. Volle Fässer wurden auf Karren geladen, leere entladen. Der ewige Kreislauf des Bieres, wie die Arbeiter hier zu sagen pflegten. Hier, auf dem Braugut Usla wurde das weit bekannte [[Briefspieltext mit::Garetien:Uslenrieder Rotbier|Uslenrieder Rotbier]] gebraut. Das Gut war zudem Stammsitz der [[Nebenakteure sind::Garetien:Familie Usla|Familie Usla]]. Neben den herrschaftlichen Gebäuden und der Brauerei befand sich zudem ein Gasthaus auf dem Gelände, in welchem vornehmlich das Bier ausgeschenkt wurde. | |||
Herrin des Braugutes war schon seit über 40 Götterläufen die matronenhafte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Brinna von Usla|Brinna]]. Ebenso lange war sie gräfliche Biervögtin und somit Sprecherin der Waldsteiner Bierbrauer und wusste diese Position auch zu nutzen. Nicht zuletzt dank ihr war das Uslenrieder Rotbier auch weit über die Grafschaftsgrenzen bekannt. Aus politischen Angelegenheiten hielt sich die Biervögtin weitgehend raus - es sei denn, es tangierte ihr Bier! | |||
Ganz anders sah das Brinnas älteste Tochter, die energische [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Tsalina von Usla|Tsalina]], die im Gegensatz zu ihrer Mutter, nicht nur merkantile Ziele verfolgte, sondern auch politische. Sie trachtete danach, die ehemaligen [[Handlungsort ist::Garetien:Freiherrlich Usla|Stammlande]] ihrer Familie wiederzuerlangen. Der Augenblick schien günstig, da die politische Ordnung in [[Handlungsort ist::Garetien:Grafschaft Waldstein|Waldstein]] ins Wanken geriete. Bevorzugt betonte sie dabei ihr ritterliches Wesen, dabei haftete der eher erfolglosen Ritterin der Hauch der Bürgerlichkeit an, hatte doch ihre Mutter nicht standesgemäß geheiratet. | |||
In den letzten Tagen war auf dem Braugut besonders viel los, denn der 'Markt der Alten Völker' in [[Ortsnennung ist::Garetien:Markt Silz|Silz]] stand vor der Tür. Braumeister [[Briefspieltext mit::Garetien:Olkward Berdenstehm|Olkward Berdenstehm]], Tsalinas Vater, hatte extra mehr Transportwagen geordert, schließlich sollten die vielen auswärtigen Gäste nicht auf das beste und bekannteste Bier Waldsteins verzichten. Vor drei Tagen hatte der Braumeister fünf Ochsenwagen mit Bierfässern den Grafenstieg entlang nach Silz geschickt. | |||
Zufrieden stand die gräfliche Biervögtin Brinna von Usla auf dem Balkon des Herrenhauses und blickte zufrieden auf das Treiben im Hof. An ihrer Seite stand ihre Tochter Tsalina. | |||
„Der 'Markt der Alten Völker' wird für uns sehr ertragreich sein. Haben die [[Akteursnennung ist::Garetien:Waldsteiner Elfenfreunde|Elfenfreunde]] in Silz doch kein Bier. Die Elfen, so sagen die Leute, vertragen keins, aber die Menschen werden unser Uslenrieder Rotbier zu schätzen wissen.“ Ohne ihren Blick abzuwenden, sprach die alternde Matrone zu ihrer Tochter. „Wisse immer wo dein Platz ist, Tsalina. Unser Platz ist hier in unserer Brauerei und nirgendwo sonst.“ | |||
„Du irrst dich, Mutter. Wir waren einst sehr viel mehr als das. Es ist unser Erbrecht über diese Lande zu herrschen und unseren Platz im Adelsgefüge wieder einzunehmen.“ | |||
Noch bevor die Matriarchin antworten konnte, stürmte Tsalinas jüngste Tochter [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Jendwina von Usla|Jendwina]] auf den Balkon. „Großmutter, Mutter“, begann das Mädchen vollkommen außer Atem, „Zwei Brieftauben …. wir haben Nachrichten aus [[Ortsnennung ist::Garetien:Gut Keilerhof|Keilerhof]] und Silz erhalten.“ | |||
„Sprich, mein Kind“, befahl die Herrin des Gutes. | |||
„Die Bierwagen … sie sind nicht ins Silz angekommen … auch der alte [[Briefspieltext mit::Garetien:Redenhardt von Keilerau|Keiler]] vom Keilerhof beklagt, dass sein bestelltes Bierfass nicht angekommen ist.“ | |||
„Was in aller … wie ist das möglich?“ Brinna drehte sich abrupt zu ihrer Enkelin. „Die Wagen sind doch schon vor Tagen hier aufgebrochen. Von hier dauert es nur eine Tagesreise nach Silz.“ | |||
„Irgendjemand muss sie zischen hier und Keilerhof abgefangen haben“, schlussfolgerte Tsalina. | |||
„Oder sie sind im Forst verloren gegangen“, warf Jendwina mit ängstlicher Stimme ein. | |||
„Der 'Markt der Alten Völker' ohne unser Rotbier, DAS ist eine Katastrophe! Tsalina, kümmere dich unverzüglich um diese Angelegenheit!“ | |||
„Jawohl, Mutter!“ | |||
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Im Hinterzimmer des Gasthauses des Brauguts hatte Tsalina gerade ein Schluck Rotbier zu sich genommen, als der von ihr erwartete Gast den Raum betrat. | |||
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„Tsalina“, schnalzte der grimmig dreinschauende Mann Mitte dreißig. „Wo der Klang der Münzen erklingt, bin ich zu finden. Kommen wir zur Sache, was gibt’s?“ | |||
„Der Keiler, dein Vater, ließ uns wissen, dass unsere Bierlieferung nach Silz nicht angekommen ist. Auch von dort haben wir eine Bestätigung. Wie es also scheint, sind uns zwischen [[Handlungsort ist::Garetien:Markt Usla|Usla]] und Keilerhof fünf Wagen mit Bierfässern verloren gegangen.“ | |||
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„Machst du Witze? Der hat doch noch nicht mal seinen eigenen Stall unter Kontrolle. Wie ich höre, nehmen die Spannungen zwischen ihm und seiner [[Briefspieltext mit::Garetien:Ailyn Maitena von Streitzig|Schwester]] tagtäglich zu, der [[Ortsnennung ist::Garetien:Hof der Barone von Uslenried|Hof]] ist tief gespalten. Von dem ist keine Hilfe zu erwarten. Dafür braucht es Speziallisten … so wie du einer bist!“ Mit diesen Worten warf Tsalina ein Säckchen mit Silbermünzen auf den Tisch. | |||
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|Titel=Kein Rotbier für Silz | |Titel=Kein Rotbier für Silz |
Version vom 13. Februar 2023, 20:49 Uhr
Braugut Usla, Baronie Uslenried, Ende Ingerimm 1045 BF:
Wie immer herrschte Trubel auf dem Gelände der Brauerei. Volle Fässer wurden auf Karren geladen, leere entladen. Der ewige Kreislauf des Bieres, wie die Arbeiter hier zu sagen pflegten. Hier, auf dem Braugut Usla wurde das weit bekannte Uslenrieder Rotbier gebraut. Das Gut war zudem Stammsitz der Familie Usla. Neben den herrschaftlichen Gebäuden und der Brauerei befand sich zudem ein Gasthaus auf dem Gelände, in welchem vornehmlich das Bier ausgeschenkt wurde.
Herrin des Braugutes war schon seit über 40 Götterläufen die matronenhafte Brinna. Ebenso lange war sie gräfliche Biervögtin und somit Sprecherin der Waldsteiner Bierbrauer und wusste diese Position auch zu nutzen. Nicht zuletzt dank ihr war das Uslenrieder Rotbier auch weit über die Grafschaftsgrenzen bekannt. Aus politischen Angelegenheiten hielt sich die Biervögtin weitgehend raus - es sei denn, es tangierte ihr Bier!
Ganz anders sah das Brinnas älteste Tochter, die energische Tsalina, die im Gegensatz zu ihrer Mutter, nicht nur merkantile Ziele verfolgte, sondern auch politische. Sie trachtete danach, die ehemaligen Stammlande ihrer Familie wiederzuerlangen. Der Augenblick schien günstig, da die politische Ordnung in Waldstein ins Wanken geriete. Bevorzugt betonte sie dabei ihr ritterliches Wesen, dabei haftete der eher erfolglosen Ritterin der Hauch der Bürgerlichkeit an, hatte doch ihre Mutter nicht standesgemäß geheiratet.
In den letzten Tagen war auf dem Braugut besonders viel los, denn der 'Markt der Alten Völker' in Silz stand vor der Tür. Braumeister Olkward Berdenstehm, Tsalinas Vater, hatte extra mehr Transportwagen geordert, schließlich sollten die vielen auswärtigen Gäste nicht auf das beste und bekannteste Bier Waldsteins verzichten. Vor drei Tagen hatte der Braumeister fünf Ochsenwagen mit Bierfässern den Grafenstieg entlang nach Silz geschickt.
Zufrieden stand die gräfliche Biervögtin Brinna von Usla auf dem Balkon des Herrenhauses und blickte zufrieden auf das Treiben im Hof. An ihrer Seite stand ihre Tochter Tsalina.
„Der 'Markt der Alten Völker' wird für uns sehr ertragreich sein. Haben die Elfenfreunde in Silz doch kein Bier. Die Elfen, so sagen die Leute, vertragen keins, aber die Menschen werden unser Uslenrieder Rotbier zu schätzen wissen.“ Ohne ihren Blick abzuwenden, sprach die alternde Matrone zu ihrer Tochter. „Wisse immer wo dein Platz ist, Tsalina. Unser Platz ist hier in unserer Brauerei und nirgendwo sonst.“
„Du irrst dich, Mutter. Wir waren einst sehr viel mehr als das. Es ist unser Erbrecht über diese Lande zu herrschen und unseren Platz im Adelsgefüge wieder einzunehmen.“
Noch bevor die Matriarchin antworten konnte, stürmte Tsalinas jüngste Tochter Jendwina auf den Balkon. „Großmutter, Mutter“, begann das Mädchen vollkommen außer Atem, „Zwei Brieftauben …. wir haben Nachrichten aus Keilerhof und Silz erhalten.“
„Sprich, mein Kind“, befahl die Herrin des Gutes.
„Die Bierwagen … sie sind nicht ins Silz angekommen … auch der alte Keiler vom Keilerhof beklagt, dass sein bestelltes Bierfass nicht angekommen ist.“
„Was in aller … wie ist das möglich?“ Brinna drehte sich abrupt zu ihrer Enkelin. „Die Wagen sind doch schon vor Tagen hier aufgebrochen. Von hier dauert es nur eine Tagesreise nach Silz.“
„Irgendjemand muss sie zischen hier und Keilerhof abgefangen haben“, schlussfolgerte Tsalina.
„Oder sie sind im Forst verloren gegangen“, warf Jendwina mit ängstlicher Stimme ein.
„Der 'Markt der Alten Völker' ohne unser Rotbier, DAS ist eine Katastrophe! Tsalina, kümmere dich unverzüglich um diese Angelegenheit!“
„Jawohl, Mutter!“
Im Hinterzimmer des Gasthauses des Brauguts hatte Tsalina gerade ein Schluck Rotbier zu sich genommen, als der von ihr erwartete Gast den Raum betrat.
„Ah, Raudan, euer Erscheinen ist so verlässlich wie der morgendliche Hahnenschrei.“
„Tsalina“, schnalzte der grimmig dreinschauende Mann Mitte dreißig. „Wo der Klang der Münzen erklingt, bin ich zu finden. Kommen wir zur Sache, was gibt’s?“
„Der Keiler, dein Vater, ließ uns wissen, dass unsere Bierlieferung nach Silz nicht angekommen ist. Auch von dort haben wir eine Bestätigung. Wie es also scheint, sind uns zwischen Usla und Keilerhof fünf Wagen mit Bierfässern verloren gegangen.“
„Warum wendest du dich damit an mich? Und nicht an unseren schneidigen, jungen Baron?“
„Machst du Witze? Der hat doch noch nicht mal seinen eigenen Stall unter Kontrolle. Wie ich höre, nehmen die Spannungen zwischen ihm und seiner Schwester tagtäglich zu, der Hof ist tief gespalten. Von dem ist keine Hilfe zu erwarten. Dafür braucht es Speziallisten … so wie du einer bist!“ Mit diesen Worten warf Tsalina ein Säckchen mit Silbermünzen auf den Tisch.
„Der Söldner blickte kurz auf die blinkenden Münzen und dann wieder zu Tsalina. „Ich werde mich darum kümmern!“