Benutzer:Treumunde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 104: | Zeile 104: | ||
Leobrecht wischte seiner Frau eine Träne weg. „Oh Hilda, das musst Du nicht tun. Ich danke Dir dafür – unendlich sogar.“ | Leobrecht wischte seiner Frau eine Träne weg. „Oh Hilda, das musst Du nicht tun. Ich danke Dir dafür – unendlich sogar.“ | ||
{{Trenner Garetien}} | |||
Iralda und Wolfaran standen auf einem Balkon von Burg Ox und blickten in den Innenhof. Der Kälberstall – wie alle Erwachsenen des Hauses die reiche Kinderschar nannten – tobte durch den Innenhof. | |||
„Ich hasse es, wenn sie das tut“. Wolfaran ergriff zuerst das Wort. | „Ich hasse es, wenn sie das tut“. Wolfaran ergriff zuerst das Wort. |
Version vom 22. April 2024, 07:49 Uhr
Briefspiel Ina
Bericht aus den Lehen der Baronie Bärenau 1046 BF
Niedergeschrieben von Iralda von Ochs, Baronin zu Bärenau
Junkertum Krolocksaue:
Junker Wolfhardt von Krolock berichtet von einer durchschnittlichen Ernte in seinem Junkertum Krolocksaue. Die Felder haben ihre Früchte getragen, und die Bauern sind zufrieden. Es wird ausreichen, um die Einwohner des Junkertums zu nähren, jedoch wird kein Überschuss erwartet, der an die Kaisermark und ihre hungrigen Mäuler geliefert werden kann.
Des Weiteren berichtet der Junker von einigen ungewöhnlichen Todesfällen. Die Bewohner werden unruhig und erzählen die gruselige Mär vom auferstandenen Vampir. Der Sohn des Junkers Odehart von Grenzfelden, ein ehemaliger Schüler meines Hofmagus Hamarjan ibn Hahmud, will sich der Sache annehmen. PS. Name geändert: der Magiername von Odehart lautet: Rohalion von Wagenhalt.
Der Gut Baernhof ist immer noch stark beschädigt. Im Krolocker Holz wurde ausreichend Holz geschlagen. Es wird erwartet, dass die Aufbauarbeiten in 1047 BF abgeschlossen werden können.
Junkertum Ibelstein:
Junker Balian von Ibelstein meldet eine gute Ernte in seinem Junkertum Ibelstein. Die Getreidespeicher sind gefüllt, und die Bevölkerung kann beruhigt in den Winter gehen. Der kleine Überschuss muss an das Junkertum Cavans Steg verkauf werden, um die Folgen der Missernte zu mildern.
Junkertum Cavans Steg:
Im Junkertum Cavans Steg hingegen herrscht Unruhe. Die Obrigkeit, Junker Ulmenbert von Grabandt, ist noch immer flüchtig. Das Gerichtsurteil steht aus. Familienstreitigkeiten haben zu einer schlechten Ernte geführt. Die Felder liegen brach, und die Bauern sind besorgt. Die Situation eskalierte und Hochwürden Ernbrecht Rübsamen kam bedauerlicherweise bei einem Aufruhr ums Leben. Ich habe meinen Berater Leuerich von Hartwalden in das Junkertum geschickt, er soll als Vogt die Lage stabilisieren und wird in meinem Namen für geordnete Strukturen sorgen. Er ist geschult im Ackerbau, wenn auch eher bei aranischem Boden. Er wird eng mit der neuen Vorsteherin des Peraine-Tempels Hochwürden Maerlind von Steinfels versuchen den Ackerbau wieder anzutreiben. Ich muss mir die Missstände und die Missernte selber ankreiden, ich hätte energischer handeln müssen.
Junkertum Fuchswalden:
Vögtin Edala von Hartwalden-Sturmfels berichtet von einer herausragenden Ernte im Junkertum Fuchswalden. Der Überschuss kann gewinnbringend in die Kaisermark verkauft werden. Ich werde hier weiterhin auf Rat und Tat meines Hofmagiers hören.
Junkertum Baernwald:
Vögtin Walbirg von Bärenau-Pandlaril berichtet von viel Aktivität im Junkertum Baernwald. Die Holzfäller sind fleißig, und das Sägen und Hacken hallt durch den Wald. Holz wird dringend benötigt, vor allem für die immer noch anhaltenden Aufbauarbeiten nach der Fehde. Die Stadt Bärenau zahlt einen guten Preis für das Holz, mein Bruder Alderan hat in seiner Funktion als mein Vogt sehr gut verhandelt. Phex war ihm hold.
Junkertum Bronstein:
Vogt Rondril von Bärenau-Pandlaril meldet eine mickrige Ernte von Weintrauben im Junkertum Bronstein. Die Winzer sind besorgt, denn dies wird sich negativ auf die Produktion des Bärenauer Medicus-Weins auswirken. Die Getreideernte ist herausragend. Magister Hamarjan und sein Ratschläge zeigen sich als äußerst ratsam.
Freiherrliche Lande Liliengrund:
Vögtin Firisa von Krolock berichtet von den moorastigen Gebieten in den freiherrlichen Landen Liliengrund. Hier sind die Torfstecher aktiv, um das wertvolle Material zu gewinnen. Das Moor birgt Geheimnisse und Gefahren gleichermaßen.
Die Aufbau- und Renovierungsarbeiten am Schloss Lilienmoor sind weiterhin ausgesetzt. Die Priorität liegt erstmal auf einer stabilen Baronie. Es wird die Zeit kommen, an dem wir am diesem historischen Ort des Reychsforster Bundes weiterarbeiten können.
Freiherrliche Lande Praiosburg:
Vögtin Turike zu Stippwitz berichtet von viel Aktivität im Steinbruch. Die Steinmetze schlagen und bearbeiten die Steine. Der Klang ihrer Hämmer ist täglich zu hören. Die Stadt Bärenau und die Kaisermark sind gute Abnehmer. Hinzukommend wird weiterer Stein für den Wiederaufbau beschädigter Mauern und Gebäude benötigt.
Wolfsrudel oder Ochsenherde
Burg Ox, Baronie Viehwiesen Efferd 1047 BF
Gezankt hatten sie, wieder einmal waren die Ochsen dem roten Tuch hinterhergelaufen. Leobrecht stand auf den Mauern von Burg Ox, hier war es friedlich, er liebte den Tannenduft und genoss die Aussicht auf das Schlunder Vorgebirge. Korhilda, seine Gattin, hatte er eng angeschmiegt vor sich. Das bedeutete das reinste Glück für den Reichsvogt, an seinem Lieblingsort mit seiner Seelenverwandten.
„Nimm es nicht so schwer, Liebster.“ Seine Frau strich ihm sanft über seine umschlungenen Arme. „Sie verstehen es einfach nicht.“ Das Oberhaupt des Hauses Ochs haderte mit der nächsten Generation. Die Baronin von Wasserburg drehte sich um, sie wollte ihrem Liebsten in die Augen blicken können. „Das hat nichts mit Verstehen zu tun, Iralda und Wolfaran haben gelernt, dass wenn sie etwas erreichen wollen, sie nur dafür kämpfen müssen.“ Der Reichsvogt seufzte. „Aber Hilda, hier gibt es nichts zu erreichen.“
„Ich bin mir dessen bewusst, den beiden ist es das aber nicht. Sie haben bisher gelernt, der Stärkere setzt sich durch. Denke an Iralda, sie hat alles gegeben, um die Baronie ihrer Vorväter zu erringen. Trotz aller Widrigkeiten hat sie es geschafft. Sie hat sich sogar für ihr Ziel ihre magischen Fähigkeiten ausbrennen lassen. Und Wolfaran hat gelernt, dass ein guter Name nicht alles ist. Er hat die Schmach mit der Mardershöh nicht vergessen, als Giselda starb und der Kaisermärker im vorgezogen wurde. Gleichfalls weiß er sich durchzusetzen, er hat ihn an den Großfürstenhof gebracht.“
„Die beiden vergessen dabei, dass sie es nie so weit geschafft hätten, wenn es keine stabile Familie im Hintergrund gegeben hätte. Sie werden sich alle zerfleischen wie ein Wolfsrudel an dem Tag meines Ablebens. Dabei sollte die Herde immer einig dem Viehtrieb folgen.“ Leobrecht fürchtete um die Zukunft seines Hauses.
„Danke, dass ihr gekommen seid.“ Korhilda gegenüber saßen Iralda und Wolfaran. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter.
Der Jagd- und Forstmeister war ein wenig überrascht, dass seine Mutter beide zu sich bestellt hatte.
Doch bevor er loslegen konnte, erhob die Baronin das Wort. „Ihr fragt Euch sicher, warum ich euch zusammengerufen habe. Ich bitte euch daher, lasst mich erst mein Anliegen vortragen, danach können wir in einen offenen Diskurs gehen.“ Die Baronin von Bärenau und ihr Gatte nickten, während die Sturmfelserin weiterredete. Korhilda nahm ein großes Buch, in dem Lesezeichen hinterlegt waren und gab es ihrer Schwiegertochter. „Iralda, bitte schlage zum gelben Band und lese Dir die nächsten fünf Seiten durch.“
Wolfaran blickte zu seiner Mutter. Bei seinem Vater hätte er schon hinterfragt, was das Treffen hier sollte. Seine Mutter bewirkte ihn ihm etwas Beruhigendes. Sie war sein Anker, sein Mensch, wenn er Nestwärme benötigte. Gleichzeitig war sie seine Heldin, die rondragefällige Streiterin, die nichts besiegen konnte. Er liebte sie so sehr. Was bezweckte sie mit diesem Treffen?
Eine beruhigende Stille lag in dem Raum, während Iralda die Blätter des Buches umschlug, wie in einer Bibliothek.
Die Bärenauerin hatte die Seiten gelesen und gab das Buch an Korhilda zurück. „Ich…“ wollte die junge Baronin sagen, als Korhilda sie bat ihr Anliegen später vorzubringen. Die Sturmfelserin nahm das Buch an sich und gab es zu Wolfaran. „Bitte ab dem roten Lesezeichen.“ Zusätzlich gab sie Iralda noch ein paar Briefe – Konversation zwischen ihrem Gatten Leobrecht und seiner bereits verstorbenen Schwester Giselda.
Sie setzte sich wieder in ihren Sessel zurück und Stille überzog ein weiters Mal den Raum.
Während Wolfaran noch las, hatte Iralda die Briefe gemeistert. Sie war in Gedanken, ob der gelesenen Seiten. Es dauerte ein halbes Stundenglas bis Wolfaran das Buch zuschlug und zu seiner Mutter schaute, die ihn milde anlächelte und ihrer Schwiegertochter das Wort erteilte.
„Ich …“ die Bärenauerin sammelte ihre Worte. „… so habe ich es noch nicht betrachtet. Ich denke, ich weiß, was Du mir sagen möchtest.“ Iralda gab Korhilda den Briefwechsel ihres Schwiegervaters zurück.
„Du möchtest, dass wir zu schätzen wissen, was wir haben und wer dafür verantwortlich ist, dass wir an diesem Punkt angekommen sind.“ Führte Wolfaran fort.
„Ich möchte, dass ihr Demut zeigt. Ihr konntet es schwarz auf weiß lesen, das sind die Geschäftsbücher des Hauses Ochs, die Bücher der Barone von Viehwiesen. Und das viele Geld, was sie investiert haben, damit Du Iralda, Bärenau überhaupt erringen konntest. Hinzukommend gibt der Schriftverkehr meines Gatten einen Einblick, wie Giselda im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Luidor war ihr Nachbar, sie kannten und schätzen sich. Die alte Dame hat alles versucht und konnte ihn überzeugen, Dir den Lehnseid abzunehmen. Du warst nicht seine erste Wahl.“ Korhildas Stimme blieb ruhig und einfühlsam.
„Sie haben viel Dukaten aufgebracht für Wasserburg. Ich wusste, dass es viel war, aber so viel hätte ich nicht gedacht.“ Wolfaran schaute ergeben zu seiner Mutter.
Korhilda legte ihre Hand auf die Schultern von Wolfaran und Iralda und blickte beiden tief in die Augen. „Viehwiesen wird in Zukunft das kleinste Lehen in Ochs Hand sein. Bärenau ist schon erblüht, nah an der Kaisermark und an der Goldenen Au gelegen. Es wird ein reicheres Lehen werden, als es Viehwiesen je sein könnte. Und Wasserburg, wenn es einstmals entschuldet sein sollte, wir durch die Lage an der Reichsstraße und durch seine Größe Viehwiesen überflügeln. Aber vergesst niemals – wirklich niemals, dass es Bärenau und Wasserburg als ein Lehen des Haus Ochs niemals geben würde, wenn Viehwiesen den beiden Baronien nicht mit viel Geld unter die Arme greifen würde. Das Haus Ochs hat sich weit aus dem Fenster gelehnt und hat tief in seine Rücklagen gegriffen, um Euch beiden die Möglichkeit zu geben als mittelreichische Barone herrschen zu können. Ich weiß ihr strebt danach Verantwortung zu übernehmen und seid gewillt das Haus anzuführen. Ihr könnt das auch – ihr beide bringt alle Fähigkeiten mit. Doch steht es euch nicht zu. Viehwiesen hat so viel investiert und wofür, dass ihr es nicht respektiert und ihr es untergrabt? Seit hunderten von Götterläufen hält es das Haus Ochs im Hochadel. Standfest gegen alle Widrigkeiten. Ihr solltet das Respektieren und dankbar sein. Vielleicht wird die Zeit kommen, dass das Oberhaupt des Hauses Ochs vom Baron von Bärenau oder Baron von Wasserburg gestellt wird. Die Zeit ist aber noch nicht jetzt. Solange der Baron von Viehwiesen kein Magier ist, wird er das Oberhaupt sein. Ihr seid Mitglieder eines alten Hauses, kein Rohajascher Neuadel. Ihr wollt den Namen stolz tragen, dann werdet ihm auch gerecht. Mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.“ Es war etwas passiert, das selten geschah, Korhilda mischte sich ungern in die Belange des Hauses Ochs ein, aber durch das Leid ihres Gattes, sah sie sich gezwungen über ihren Schatten zu springen.
„Wolfaran, Du bist ein guter Junge. Mein Erstgeborener, mein ganzer Stolz“ Die beiden schauten sich tief in die Augen. „Bringe es Ruben bei, die politischen Ränkespiele, werde sein Mentor. Du kannst es, dass hast Du bewiesen, mehr als einmal.“ Korhilda merkte wie Wolfaran mit sich haderte und Iralda das Gesagte überdachte. Sie hoffte, dass ihre Worte verstanden wurden.
„Anaxios sagte, Du hast Stundengäser mit Iralda und Wolfaran in seinem Schreibzimmer verbracht? Beide waren so still anschließend.“ Leobrecht wusste nicht, was seine Frau heute Morgen so früh aus dem Ehebett trieb.
„Mein Liebster, Du bist ein solch hervorragender Diplomat. Unser Sohn ebenso, doch wenn ihr beiden zusammentrefft, vergesst ihr Eure Fähigkeiten. Ein Leitochse gegen den anderen. Ich habe versucht, Iralda und Wolfaran dazu zu bringen, eigenhändig einzusehen, wo ihr Stellung ist und was ihre Aufgaben sein werden.“ Korhilda küsste sanft ihren Gatten.
„Und hattest Du Erfolg?“
„Es wird kein Wolfsrudel werden, dieses Versprechen werde ich Dir geben. Ich hoffe sie sehen es selbst ein, ich glaube sie müssen den Stein ein ums andere Mal noch den Hügel hinauf rollen, wie Ingramm sagen würde, um es zu verinnerlichen. Aber beide sind klug und einfühlsam, ich hoffe das Beste. Wenn nicht, werde ich die Herde mit meiner eigenen Hand wieder zusammentreiben werde. Ich bin kein Mitglied Deines Hauses, aber ich werde niemals zulassen, dass Dein Andenken von irgendjemanden zerstört wird. Ich hoffe Du erteilst mir hierzu Deine Erlaubnis, sollte der Tag kommen da Du dieses nicht mehr regeln können?“
Leobrecht wischte seiner Frau eine Träne weg. „Oh Hilda, das musst Du nicht tun. Ich danke Dir dafür – unendlich sogar.“
Iralda und Wolfaran standen auf einem Balkon von Burg Ox und blickten in den Innenhof. Der Kälberstall – wie alle Erwachsenen des Hauses die reiche Kinderschar nannten – tobte durch den Innenhof.
„Ich hasse es, wenn sie das tut“. Wolfaran ergriff zuerst das Wort.
„Aber sie hat Recht, ohne Viehwiesen hätte ich Bärenau niemals erringen können. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Leobrecht und Giselda diplomatisch so viel im Hintergrund geleistet haben. Ich törichter Narr dachte, ich hätte Graf Luidor mit meinen Handlungen von mir überzeugt. Ich war naiv. So dumm.“
Wolfaran schaute dem jungen Ruben nach. Der Bursche mit den blonden Locken war noch im Pagenalter. Wie er selbst wurde der Junge ausgebildet am Schlunder Grafenhof. „Mit Vater kann ich mich wunderbar streiten. Einer von uns beiden trifft immer den Tonfall, der den anderen aufwühlt. Aber Mutter weiß, wie sich mich nehmen muss. Ich tue mich schwer, sie enttäuschen zu wollen. Das sie sich jetzt aber einsetzt und in Befindlichkeiten des Hauses Ochs eingreift, hätte ich nicht erwartet. Dann ist es ihr wichtiger als ich dachte. Oder ich habe mich so sehr verrannt, dass ich sie gezwungen habe das zu tun.“ Der Baron schmiegte sich an seine Ehefrau. „Vater würde jetzt sagen, kein Joch zu groß. Bin ich an dem Punkt angekommen?“
Aventurische Monate
- Praios - Juli (Jahresanfang)
- Rondra - August
- Efferd - September
- Travia - Oktober
- Boron - November
- Hesinde - Dezember
- Firun - Januar
- Tsa - Februar
- Phex - März
- Peraine - April
- Ingerimm - Mai
- Rahja - Juni
- Namenlose Tage