Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 226: Zeile 226:
"Und ich bin der Enkel des [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Barons]] zu [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Syrrenholt|Syrrenholt]] und stehe auf Platz zwei der Erbfolge der Baronie", sagte Eberhardt mit ebenso großem Stolz. "Außerdem bin ich der Knappe von Baron Nimmgalf, und Kommandantin Tsaiane ist meine Tante! Und für Euch bin ich Eberhardt!" lächelte der blonde Jüngling.
"Und ich bin der Enkel des [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Barons]] zu [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Syrrenholt|Syrrenholt]] und stehe auf Platz zwei der Erbfolge der Baronie", sagte Eberhardt mit ebenso großem Stolz. "Außerdem bin ich der Knappe von Baron Nimmgalf, und Kommandantin Tsaiane ist meine Tante! Und für Euch bin ich Eberhardt!" lächelte der blonde Jüngling.


Ryane wurde bei den vielen Ausführungen etwas schwindlig. Die beiden stammten scheinbar aus viel höheren Häusern, als sie selbst. Zumal von ihrer Familie kaum noch jemand übrig war. Trotzdem schienen sie gewillt zu sein, sie wie eine Gleichberechtigte zu behandeln. Das beeindruckte sie sehr und machte sie glücklich.
Ryane wurde bei den vielen Ausführungen etwas schwindlig. Die beiden stammten scheinbar aus viel höheren Häusern, als sie selbst. Zumal von ihrer Familie kaum noch jemand übrig war. Trotzdem schienen sie gewillt zu sein, sie wie eine Gleichberechtigte zu behandeln, obwohl sie nur eine einfache Ritterin war. Das beeindruckte sie sehr und machte sie glücklich.


"Das klingt ja wunderbar. Dann bin ich für Euch einfach Ryane."
"Das klingt ja wunderbar. Dann bin ich für Euch einfach Ryane."


"Fein. Und woher kommst du, Ryane?" "Ich bin die letze Erbin einer kleinen Herrschaft namens Sichelau, das liegt in der Baronie Rubreth. Aber auser einer völlig zerstörten Burg und einem kleinen Gutshof mit umliegendem Weiler gibt es da nicht viel. Mein Vater und meine beiden Onkel sind alle in der Fehde gefallen. Ich versuche nun, mich mit dem kleinen Lehen einigermaßen über Wasser zu halten."
"Sehr erfreut. Und woher kommst du, Ryane?" fragte Firnwulf. "Ich bin die letze Erbin einer kleinen Herrschaft namens [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft Sichelaue|Sichelaue]], das liegt in der Baronie Rubreth. Aber auser einer völlig zerstörten Burg und einem kleinen Gutshof mit umliegendem Weiler gibt es da nicht viel. Mein Vater und meine beiden Onkel sind alle in der Fehde gefallen. Ich versuche nun, mich mit dem kleinen Lehen einigermaßen über Wasser zu halten."
 
"Aber immerhin hast du jetzt schon ein Lehen, das ist doch schon mal was! Ich werde wohl nie ein Lehen erben. Wahrscheinlich werde ich irgendwann mal aus Gründen der Familienpolitik in ein anderes Haus verheiratet. So wie mein Bruder [[Briefspieltext mit::Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf]], der jetzt der Baron von [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]] ist."
 
Die junge Frau stimmte ihm zu: "Ja, da hast du wohl recht!" Sie konnte gar nicht sagen warum, aber das kleine Detail, dass sie ihr Lehen nur erhalten hatte, weil sie einer Zwangsehe mit [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos von Pfortenstein|Danos von Pfortenstein]] zugestimmt hatte (mit der sie alles andere als glücklich war), verschwieg sie den beiden.  Vielleicht weil sie sie nicht enttäuschen wollte.
 
Während die beiden weiter die Stube auf Vordermann brahcten, räumte Ryane ihre Sachen ein. "Eberhardt, du sagtest vorhin doch, du seiest der Knappe von Baron Nimmgalf. Das verwundert mich jetzt etwas. Wieso bist du dann hier bei den Rekruten?" fragte sie.
 
Der Zankenblatter entgegnete: "Es ist auf Burg Trollhammer so üblich, dass die Knappen einen Teil des letzten Lehrjahres hier im Lanzenreiten ausgebildet werden. Der Baron legt großen Wert darauf, dass jeder seiner Knappen mit guten bis sehr guten Fähigkeiten an der Lanze aufwarten kann. Und hier in Samlor sind die Trainingsmöglichkeiten einfach wesentlich besser, als oben im Burghof von Trollhammer. Was mich betrifft, ich werde aller Voraussicht nach zu Beginn des nächsten Jahres auch endlich den Ritterschlag erhalten. Wahrscheinlich noch beim Kaiserturnier. Baron Nimmgalf hat schon angekündigt, dass er dieses mal wieder dabei sein wird."
 
"Oh, dann drücke ich dir mal fest die Daumen, dass das auch klappt." "Wer war denn dein Knappenvater?" "Das war Pfalzgraf [[Briefspieltext mit::Garetien:Albur von Mersingen|Albur von Mersingen]] in [[Ortsnennung ist::Garetien:Königlich Dornensee|Dornensee]]. Ich diente ihm noch für kurze Zeit als Hausritterin, bevor ich dann mein Erbe in Rubreth antrat. anschließend habe ich mich dann beim [[Garetien:Reichsforster Grafenbann|Reichsforster Grafenbann]] in [[Ortsnennung ist::Garetien:Untergraser Bogenhaus|Untergras]] gemeldet, hauptsächlich um meine kargen Einkünfte zu verbessern. Und das, ob wohl da nur Schützen ausgebildet werden, was mir nicht so liegt."
 
"Und wie bist du dann hierher gekommen?"
 
"Ihr werdet mir das kaum glauben..." sagte sie geheimnisvoll. Die beiden sahen sie neugierig an. "Baron Nimmgalf von Hirschfurten selbst hat mich auf dem großfürstlichen [[Geschichten:Eine zufällige Begegnung|Turnier von Auenwacht]] angesprochen. Ich hatte es mehr oder weniger versehentlich wohl geschafft, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er versprach mir meine Versetzung hierher, damit ich als schwere Schlachtreiterin ausgebildet werden könne. Er meinte, dass mein Talent dort verschwendet sei. Und siehe da, hier bin ich nun", grinste sie.
 
"Ich war auch in Auenwacht", sagte da Eberhardt. Aber ich habe dich da gar nicht unter den Tjostern gesehen. "Nein, ich bin leider schon in der Vorrunde ausgeschieden. Aber dennoch muss ich bei ihn oder besser bei deiner Tante Tsaiane einen gewissen Eindruck hinterlassen haben, weil sie dem Baron dann von mir berichten konnte."
 
"Na, dann kannst du wohl schon recht gut tjosten?" wollte Firnwulf wissen. "Ach, das würde ich nicht behaupten. Ich hatte bislang auch immer nur die alte scheppernde Rüstung meines Onkels und einen Helm, der mir oft die Sicht nahm. Da konnte nicht viel bei rauskommen."
 
"Also das sollte jetzt kein Problem mehr sein. Alle Kadetten werden hier mit neuen Rüstungen ausgestattet. Und natürlich auch mit Helmen."
 
"Weißt du was? Wenn wir hier fertig sind, dann zeigen wir dir mal draussen die Tjostenbahn, die Roland-Figuren und die anderen Übungsmöglichkeiten hier. Ich wette, du wirst begeistert sein."
 
Ryane strahlte. "Ich kann es kaum erwarten!"


"Aber immerhin hast du jetzt schon ein Lehen, das ist doch schon mal was! Ich werde wohl nie ein Lehen erben. Wahrscheinlich werde ich irgendwann mal aus Gründen der Familienpolitik in ein anderes Haus verheiratet. So wie mein Bruder Ludolf, der jetzt der Baron von Erlenstamm ist."


(wird fortgesetzt)
(wird fortgesetzt)

Version vom 8. Juli 2024, 19:16 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Reizen und Trutzen für Runde 4

Dieses mal war Nimmgalfs Name als vorletzter Reizer von der liebreizenden Caya von Gareth aus dem Topf gezogen worden. Er hatte nun die Wahl zwischen Glaubert von Eschenrod und Praiosmar von Hinn. Seine Wahl fiel auf Praiosmar von Hinn, unter dessen Befehl er bei Burg Zwingstein gekämpft hatte. Dass er dabei schwer verletzt worden war, kreidete er dem Ritter Gareths jedoch nicht an. Dass er es überhaupt überlebt hatte, war schon beinahe ein Wunder der Zwölfe. Er entschied sich untere anderem auch zu diesem Zeitpunkt gegen den reitenden Berg, weil ein Aufeinandertreffen der beiden Top-Favoriten einem Finale würdig wäre. Dieses war jedoch erst das Viertelfinale.

"Euer Hochgeboren, ich würde mich freuen, wenn Ihr mir die Ehre erweisen würdet, gegen mich in die Schranken zu reiten."

Der Angesprochene nickte höflich. "Sehr gerne, Euer Hochgeboren. Auf dass der Bessere gewinnen möge."

Dass sein Gegner schon wieder ein Schlunder Ritter war, fiel ihm erst danach auf. Als Aussenstehender hätte man meinen können, dass er mit dem Schlund noch eine Rechnung offen habe. Jedoch war das tatsächlich nur ein Zufall.

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)

Die neue Rekrutin

Ingerimm 1046: Ryane kommt mit ihren Siebensachen nach Samlor, wo sie von Nimmgalf und Tsaiane in der Reitschule empfangen wird. Tsaiane stellt sie kurz den Ausbildern vor und zeigt ihr die Örtlichkeiten. Später soll Tsaiane mit den anderen Rekruten üben. Dabei trifft sie auch Firnwulf und Eberhard (Tsaianes Neffe), die sich sehr um sie bemühen. An den schwindenden Ringen sorgt Ryane für eine kleine Sensation. Abends gehen sie zusammen in Samlor feiern.

- Willkommen in Samlor: Ryane trifft an der Reit- und Lanzenschule ein
- Stubenkameraden: Die junge Ritterin lernt ihre beiden Stubenkameraden kennen
- Weißes Ross: Ryane erhält ein prächtiges Pferd für ihre Ausbildung
- Die schwindenden Ringe: Ryane versucht sich an einer schwierigen Aufgabe
- Das Turnier in Rubreth
- evtl. noch eine Szene in Samlor


Willkommen in Samlor

10. Ingerimm 1046 BF, Lande der Stadt Samlor

Endlich hatte sie das Ziel ihrer Reise fast erreicht. Ryane von Rosenstein war den langen Weg von Gut Sichelstein in ihrem kleinen Rubrether Lehen bis vor das Tor der großen Stadt Samlor geritten. Ausser ihrem Reitpferd und der nötigsten Ausrüstung hatte sie noch ein Packpferd dabei, welches ihre wenigen Habseligkeiten trug. Am Samlorer Stadttor erfuhr sie, dass sich ihr Ziel die Reit- und Lanzenschule im Südosten der Stadt, aber außerhalb der Stadtmauer befand. Also lenkte sie ihr altes Pferd direkt dorthin. Auf dem Weg blickte sie auch nach Westen, und entdeckte dort hoch oben in den Bergen die Zinnen einer mächtigen Burg. Dies musste Burg Trollhammer sein, von der aus Baron Nimmgalf über die Hirschfurtener Lande wachte. Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. Ob sie diese brühmte Burg wohl auch eines Tages besuchen könnte? Sie war schon sehr gespannt.

Am Tor der Reitschule angelangt - der Palisadezaun umfasste ein recht großes Areal, soweit sie das sagen konnte - wurde sie freundlich aber bestimmt von der Torwache gegrüßt und anschließend nach ihrem Begehr gefragt. Sie stellte sich kurz vor und kramte dann einen Überweisungsschein hervor, der zum einen ihre Mitgliedschaft im Reichsforster Grafenbann bestätigte, und zum anderen ihre Überstellung vom Untergraser Bogenhaus zur Reit-und Lanzenschule bestätigte. Unterzeichnet war der Schein von Heermeister Nimmgalf von Hirschfurten persönlich. Die Wache erklärte ihr kurz den Weg zur Kommandantur, salutierte knapp und wünschte ihr noch einen schönen Aufenthalt.
Auf dem Weg dorthin sah sie sich schonmal alles ganz genau an. In der Ausbildungsstätte herrschte reger Betrieb. Einige Rekruten übten sich in Leibesertüchtigungen, andere ritten an vorgegebenen Bahnen entlang, im Versuch mit einer Holzlanze einen Roland zu treffen, oder aufgetürmte Holzscheite umzustoßen. Ein Trupp Soldaten lief im Gleichschritt vorbei, ein Weibel kommandierte die sie begleitenden Marschlieder im Takt. Alles war hier viel größer, weitläufiger und professioneller strukturiert und aufgebaut, als sie es aus Untergras kannte. Sie würde sich wohl erstmal eine Weile daran gewöhnen müssen.

Am Hauptgebäude angekommen machte sie zuerst ihre Pferde fest, dann ging sie langsam hinein. "Hallo?" rief sie vorsichtig. "Ist hier jemand? Ich suche jemanden, der mir weiterhelfen kann. Hallo?" Zunächst blieb es still, anscheinend waren die meisten Verantwortlichen gerade irgendwo unterwegs. Sie wollte sich gerade einfach auf die Treppe in den ersten Stock setzten und warten, als sie von oben Schritte von genagelten Stiefeln vernahm.

"Ryane? Seid ihr es?" Hörte sie eine weibliche Stimme, die ihr bekannt vorkam. Sofort erhob sie sich. Sie blickte die Treppe hoch und sah eine guteaussehende Frau in den Vierzigern in einer weißen Bluse herabkommen. Sie erkannte sie sofort als Tsaiane von Talbach, die Kommandantin der Lanzenschule. "Ja, Ryane von Rosenstein! Melde mich zum Dienstantritt!" antwortete sie.

"Tsaiane kam auf sie zu, salutierte kurz und gab ihr die Hand. "Oh, wie schön, dass Ihr endlich da seid, Ryane. Hattet Ihr eine gute Reise hierher?"

Ryane nickte und überreichte ihr den Überstellungsschein. "Ah, sehr gut! Es soll ja alles seine Richtigkeit haben", lächelte Tsaiane. Aber auch ohne den Wisch hätten wir Euch hier gerne aufgenommen. Der Baron redet seit Tagen kaum noch von etwas anderem."

Schlagartig erhellte sich Ryanes Miene:"Baron Nimmgalf? Ist er auch hier?"

"Noch nicht, er wird erst heute Nachmittag hier eintreffen. Er ist zur Zeit noch auf Burg Trollhammer, er wird es sich aber sicher nicht nehmen lassen, Euch persönlich hier zu begrüßen."

Tsaiane lächelte dankbar. Das war alles so aufregend hier. Für sie begann nun ein völlig neuer Lebensabschnitt, und sie freute sich schon sehr darauf.

"Ich werde Euch zunächst euer Quartier zeigen. Ihr seid als Adelige nicht im Mannschaftsschlafsaal, sondern auf einer 4-Mann Stube untergebracht, drüben im Kadettenheim. Anschließend stelle ich Euch dann den Ausbildern Barthelm und Xaviera vor, ersterer ist verantwortlich für die schwere Reiterei, letztere ist für die berittenen Schützen zuständig."

"Ja, sehr gerne!" entgegnete Ryane.

"Sehr schön, dann gehen wir mal zu eurem Quartier. Ach, und bevor ich es vergesse: Willkommen in Samlor!"

Neue Stubenkameraden

Kommandantin Tsaiane von Talbach begleitete nun die neue Rekrutin Ryane von der Kommandantur über den Exerzierplatz zum Kadettenheim. Ryane führte ihr Packpferd mit, damit sie anschließend gleich ihre Sachen einräumen konnte. Dort angekommen führte Tsaiane sie durch einige Flure, um dann endlich vor einer TÜr stehen zu bleiben. Von drinnen war ein gedämpftes Gespräch und hin und wieder ein Lacher zu vernehmen. Tsaiane klopfte an die Türe. "Ja? Herein?" erklang es von drinnen. Tsaiane öffnete die Türe.

Drinnen war ein ziemliches Durcheinander Zwei junge Männer - vermutlich Rekruten - saßen in der Stube, und spielten ein Würfelspiel an einem kleinen Tisch. Als sie Tsaiane sahen, sprangen sie auf und salutierten hektisch. "Wie sieht es denn hier aus? Hättet ihr nicht mal aufräumen können? Ich sagte doch, dass ihr heute eine neue Kameradin auf die Stube bekommt!"

"Ver... verzeihung!" Stammelte der rothaarige Mann etwas kleinlaut. "Wir dachten, sie würde erst heute Abend eintreffen!"

"Nein! Sie ist jetzt schon da. Wenn ich kurz vorstellen dürfte: das hier ist Rayane von Rosenstein. Die beiden sind die Rekruten Firnwulf von Hirschfurten und Eberhardt von Zankenblatt."

"Hallo, schön Euch kennen zu lernen, hohe Herrschaften!" sagte Rayane zu den beiden und lächelte. Die jungen Männer nickten freundlich. "Die Freude ist ganz auf unserer Seite!" entgegnete Firnwulf.

"Gut, ich lasse Euch jetzt mal alleine. Dann könnt Ihr, Rayane, erstmal in Ruhe Euern Spind einräumen. Und ihr zwei, ihr räumt den Saustall hier so schnell wie möglich auf. Ich hoffe, das war deutlich!"

Damit machte Tsaiane kehrt und verließ das Gebäude. Die beiden fingen gleich an mit dem Aufräumen, derweil Ryane sich erstmal ein wenig in der Stube umsah. "Puh, die war ja ganz schön sauer, was?"

"Ach, das war ja gar nichts!" antwortete der rothaarige Firnwulf. "Wenn Ihr nicht da gewesen wäret, dann hätte sie uns mindestens 50 Liegestütze machen lassen." "Ja, oder gleich hundert!" stimmte Eberhardt zu.

Tsaiane sah den Rotschopf neugiering an. "Von Hirschfurten sagte sie? Seid ihr vielleicht ein Sohn von Baron Nimmgalf?" Sogleich richtete der sich auf. "Ein Sohn nicht, eher ein entfernter Neffe. Die Großmutter des Barons war die Schwester meines Urgroßvaters. Außerden war ich der Knappe von Baron Ardo von Keilholtz zu Kressenburg. Das liegt in Greifenfurt", sagte er nicht ohne Stolz. "Übrigens, Ihr könnt du zu mir sagen. Ich bin Firwulf."

"Und ich bin der Enkel des Barons zu Syrrenholt und stehe auf Platz zwei der Erbfolge der Baronie", sagte Eberhardt mit ebenso großem Stolz. "Außerdem bin ich der Knappe von Baron Nimmgalf, und Kommandantin Tsaiane ist meine Tante! Und für Euch bin ich Eberhardt!" lächelte der blonde Jüngling.

Ryane wurde bei den vielen Ausführungen etwas schwindlig. Die beiden stammten scheinbar aus viel höheren Häusern, als sie selbst. Zumal von ihrer Familie kaum noch jemand übrig war. Trotzdem schienen sie gewillt zu sein, sie wie eine Gleichberechtigte zu behandeln, obwohl sie nur eine einfache Ritterin war. Das beeindruckte sie sehr und machte sie glücklich.

"Das klingt ja wunderbar. Dann bin ich für Euch einfach Ryane."

"Sehr erfreut. Und woher kommst du, Ryane?" fragte Firnwulf. "Ich bin die letze Erbin einer kleinen Herrschaft namens Sichelaue, das liegt in der Baronie Rubreth. Aber auser einer völlig zerstörten Burg und einem kleinen Gutshof mit umliegendem Weiler gibt es da nicht viel. Mein Vater und meine beiden Onkel sind alle in der Fehde gefallen. Ich versuche nun, mich mit dem kleinen Lehen einigermaßen über Wasser zu halten."

"Aber immerhin hast du jetzt schon ein Lehen, das ist doch schon mal was! Ich werde wohl nie ein Lehen erben. Wahrscheinlich werde ich irgendwann mal aus Gründen der Familienpolitik in ein anderes Haus verheiratet. So wie mein Bruder Ludolf, der jetzt der Baron von Erlenstamm ist."

Die junge Frau stimmte ihm zu: "Ja, da hast du wohl recht!" Sie konnte gar nicht sagen warum, aber das kleine Detail, dass sie ihr Lehen nur erhalten hatte, weil sie einer Zwangsehe mit Danos von Pfortenstein zugestimmt hatte (mit der sie alles andere als glücklich war), verschwieg sie den beiden. Vielleicht weil sie sie nicht enttäuschen wollte.

Während die beiden weiter die Stube auf Vordermann brahcten, räumte Ryane ihre Sachen ein. "Eberhardt, du sagtest vorhin doch, du seiest der Knappe von Baron Nimmgalf. Das verwundert mich jetzt etwas. Wieso bist du dann hier bei den Rekruten?" fragte sie.

Der Zankenblatter entgegnete: "Es ist auf Burg Trollhammer so üblich, dass die Knappen einen Teil des letzten Lehrjahres hier im Lanzenreiten ausgebildet werden. Der Baron legt großen Wert darauf, dass jeder seiner Knappen mit guten bis sehr guten Fähigkeiten an der Lanze aufwarten kann. Und hier in Samlor sind die Trainingsmöglichkeiten einfach wesentlich besser, als oben im Burghof von Trollhammer. Was mich betrifft, ich werde aller Voraussicht nach zu Beginn des nächsten Jahres auch endlich den Ritterschlag erhalten. Wahrscheinlich noch beim Kaiserturnier. Baron Nimmgalf hat schon angekündigt, dass er dieses mal wieder dabei sein wird."

"Oh, dann drücke ich dir mal fest die Daumen, dass das auch klappt." "Wer war denn dein Knappenvater?" "Das war Pfalzgraf Albur von Mersingen in Dornensee. Ich diente ihm noch für kurze Zeit als Hausritterin, bevor ich dann mein Erbe in Rubreth antrat. anschließend habe ich mich dann beim Reichsforster Grafenbann in Untergras gemeldet, hauptsächlich um meine kargen Einkünfte zu verbessern. Und das, ob wohl da nur Schützen ausgebildet werden, was mir nicht so liegt."

"Und wie bist du dann hierher gekommen?"

"Ihr werdet mir das kaum glauben..." sagte sie geheimnisvoll. Die beiden sahen sie neugierig an. "Baron Nimmgalf von Hirschfurten selbst hat mich auf dem großfürstlichen Turnier von Auenwacht angesprochen. Ich hatte es mehr oder weniger versehentlich wohl geschafft, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er versprach mir meine Versetzung hierher, damit ich als schwere Schlachtreiterin ausgebildet werden könne. Er meinte, dass mein Talent dort verschwendet sei. Und siehe da, hier bin ich nun", grinste sie.

"Ich war auch in Auenwacht", sagte da Eberhardt. Aber ich habe dich da gar nicht unter den Tjostern gesehen. "Nein, ich bin leider schon in der Vorrunde ausgeschieden. Aber dennoch muss ich bei ihn oder besser bei deiner Tante Tsaiane einen gewissen Eindruck hinterlassen haben, weil sie dem Baron dann von mir berichten konnte."

"Na, dann kannst du wohl schon recht gut tjosten?" wollte Firnwulf wissen. "Ach, das würde ich nicht behaupten. Ich hatte bislang auch immer nur die alte scheppernde Rüstung meines Onkels und einen Helm, der mir oft die Sicht nahm. Da konnte nicht viel bei rauskommen."

"Also das sollte jetzt kein Problem mehr sein. Alle Kadetten werden hier mit neuen Rüstungen ausgestattet. Und natürlich auch mit Helmen."

"Weißt du was? Wenn wir hier fertig sind, dann zeigen wir dir mal draussen die Tjostenbahn, die Roland-Figuren und die anderen Übungsmöglichkeiten hier. Ich wette, du wirst begeistert sein."

Ryane strahlte. "Ich kann es kaum erwarten!"


(wird fortgesetzt)