Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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- Bei der Stallmeisterin: Ryane erhält ihr erstes Pferd <br>
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- Die schwindenden Ringe: Ryane versucht sich an einer schwierigen Aufgabe (noch nicht fertig) <br>
- Die schwindenden Ringe: Ryane versucht sich an einer schwierigen Aufgabe (noch nicht fertig) <br>
- Vergessene Heldentat: Ryane tut sich schwer mit Kriegslanzen, weil sie ein Trauma aus der Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat. Abends in Samlor erzählt sie mehr darüber.(noch nicht fertig)<br>
- Vergessene Heldentat: Ryane tut sich schwer mit Kriegslanzen, weil sie ein Trauma aus der Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat. Abends in Samlor erzählt sie mehr darüber.<br>
- Träume: Firnwulf redet mit Eberhardt über eine mögliche gemeinsame Zukunft mit Ryane (noch nicht fertig) <br>
- Träume: Firnwulf redet mit Eberhardt über eine mögliche gemeinsame Zukunft mit Ryane (noch nicht fertig) <br>
- Dienstantritt auf Burg Rubreth: Rondradan von Pfortenstein heißt einen neuen Hausritter willkommen <br>
- Dienstantritt auf Burg Rubreth: Rondradan von Pfortenstein heißt einen neuen Hausritter willkommen <br>

Version vom 11. Juli 2024, 06:47 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Reizen und Trutzen für Runde 4

Dieses mal war Nimmgalfs Name als vorletzter Reizer von der liebreizenden Caya von Gareth aus dem Topf gezogen worden. Er hatte nun die Wahl zwischen Glaubert von Eschenrod und Praiosmar von Hinn. Seine Wahl fiel auf Praiosmar von Hinn, unter dessen Befehl er bei Burg Zwingstein gekämpft hatte. Dass er dabei schwer verletzt worden war, kreidete er dem Ritter Gareths jedoch nicht an. Dass er es überhaupt überlebt hatte, war schon beinahe ein Wunder der Zwölfe. Er entschied sich untere anderem auch zu diesem Zeitpunkt gegen den reitenden Berg, weil ein Aufeinandertreffen der beiden Top-Favoriten einem Finale würdig wäre. Dieses war jedoch erst das Viertelfinale.

"Euer Hochgeboren, ich würde mich freuen, wenn Ihr mir die Ehre erweisen würdet, gegen mich in die Schranken zu reiten."

Der Angesprochene nickte höflich. "Sehr gerne, Euer Hochgeboren. Auf dass der Bessere gewinnen möge."

Dass sein Gegner schon wieder ein Schlunder Ritter war, fiel ihm erst danach auf. Als Aussenstehender hätte man meinen können, dass er mit dem Schlund noch eine Rechnung offen habe. Jedoch war das tatsächlich nur ein Zufall.

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)

Die neue Rekrutin

Ingerimm 1046: Ryane kommt mit ihren Siebensachen nach Samlor, wo sie von Nimmgalf und Tsaiane in der Reitschule empfangen wird. Tsaiane stellt sie kurz den Ausbildern vor und zeigt ihr die Örtlichkeiten. Später soll Tsaiane mit den anderen Rekruten üben. Dabei trifft sie auch Firnwulf und Eberhard (Tsaianes Neffe), die sich sehr um sie bemühen. An den schwindenden Ringen sorgt Ryane für eine kleine Sensation. Abends gehen sie zusammen in Samlor feiern.

- Willkommen in Samlor: Ryane trifft an der Reit- und Lanzenschule ein
- Stubenkameraden: Die junge Ritterin lernt ihre beiden Stubenkameraden Firnwulf und Eberhardt kennen
- Bei der Stallmeisterin: Ryane erhält ihr erstes Pferd
- Die schwindenden Ringe: Ryane versucht sich an einer schwierigen Aufgabe (noch nicht fertig)
- Vergessene Heldentat: Ryane tut sich schwer mit Kriegslanzen, weil sie ein Trauma aus der Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat. Abends in Samlor erzählt sie mehr darüber.
- Träume: Firnwulf redet mit Eberhardt über eine mögliche gemeinsame Zukunft mit Ryane (noch nicht fertig)
- Dienstantritt auf Burg Rubreth: Rondradan von Pfortenstein heißt einen neuen Hausritter willkommen
- Ende Ingerimm: Ryane lernt ihre Schwägerin kennen, dabei kommt raus, dass sie verheiratet ist
- 12. Rahaja das St. Rakuls Turnier in Rubreth: Firnwulf will teilnehmen, hat sich aber die Hand verstaucht. Ryane ersetzt ihn und kommt ins Finale, dort scheitert sie an Udilbert von Hardt (noch nicht fertig, evtl mehrere Teile)
- Differenzen: nach dem Turnier spricht ihr Mann Danos mit ihr: er will, dass sie auf ihr Gut Sichelaue zurückkehrt, oder auf seine Burg Olbershag zieht. Er hat kein Verständnis für ihre Turnierambitionen und auch nicht für ihren Wunsch Lanzenreiterin zu werden. Auch ihr Verweis auf Baron Nimmgalf beeindruckt ihn kaum. Zudem wünscht er sich endlich Kinder von ihr. Ryane will aber keine Zuchtstute für ihn sein. Sie trennen sich im Streit. (noch nicht fertig)
- zurück in Samlor heult sie sich bei Firnwulf aus. Dieser will sie trösten und es kommt beinahe zum Sex. Allerdings kommt Eberhardt rein und stört die beiden. (noch nicht fertig)
- Ende Rahja bricht Nimmgalf mit großem Gefolge nach Gareth auf, weil er am 01. Praios am Kaiserturnier teilnehmen will. Die drei Freunde begleiten ihn. (noch nicht fertig)
- Die Saat des Bösen: in den NL Tagen wird Danos von Pfortenstein in einem Freudenhaus in Rubreth gemeuchelt von einem Rubrether Ritter (noch nicht fertig)
- auf dem Kaiserturnier erfährt Ryane, dass ihr Mann ermordet wurde. Sie bricht ihre Zelte ab und reist nach Rubreth, um mehr zu erfahren (noch nicht fertig)
- Neue Rüstung: Ryane bekommt von Nimmgalf eine neue Rüstung, die ursprünglich für Irnfrede gedacht war (evtl. weglassen, oder nur erwähnen)


Willkommen in Samlor

10. Ingerimm 1046 BF, Lande der Stadt Samlor

Endlich hatte sie das Ziel ihrer Reise fast erreicht. Ryane von Rosenstein war den langen Weg von Gut Sichelstein in ihrem kleinen Rubrether Lehen bis vor das Tor der großen Stadt Samlor geritten. Ausser ihrem Reitpferd und der nötigsten Ausrüstung hatte sie noch ein Packpferd dabei, welches ihre wenigen Habseligkeiten trug. Am Samlorer Stadttor erfuhr sie, dass sich ihr Ziel die Reit- und Lanzenschule im Südosten der Stadt, aber außerhalb der Stadtmauer befand. Also lenkte sie ihr altes Pferd direkt dorthin. Auf dem Weg blickte sie auch nach Westen, und entdeckte dort hoch oben in den Bergen die Zinnen einer mächtigen Burg. Dies musste Burg Trollhammer sein, von der aus Baron Nimmgalf über die Hirschfurtener Lande wachte. Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. Ob sie diese brühmte Burg wohl auch eines Tages besuchen könnte? Sie war schon sehr gespannt.

Am Tor der Reitschule angelangt - der Palisadezaun umfasste ein recht großes Areal, soweit sie das sagen konnte - wurde sie freundlich aber bestimmt von der Torwache gegrüßt und anschließend nach ihrem Begehr gefragt. Sie stellte sich kurz vor und kramte dann einen Überweisungsschein hervor, der zum einen ihre Mitgliedschaft im Reichsforster Grafenbann bestätigte, und zum anderen ihre Überstellung vom Untergraser Bogenhaus zur Reit-und Lanzenschule bestätigte. Unterzeichnet war der Schein von Heermeister Nimmgalf von Hirschfurten persönlich. Die Wache erklärte ihr kurz den Weg zur Kommandantur, salutierte knapp und wünschte ihr noch einen schönen Aufenthalt.
Auf dem Weg dorthin sah sie sich schonmal alles ganz genau an. In der Ausbildungsstätte herrschte reger Betrieb. Einige Rekruten übten sich in Leibesertüchtigungen, andere ritten an vorgegebenen Bahnen entlang, im Versuch mit einer Holzlanze einen Roland zu treffen, oder aufgetürmte Holzscheite umzustoßen. Ein Trupp Soldaten lief im Gleichschritt vorbei, ein Weibel kommandierte die sie begleitenden Marschlieder im Takt. Alles war hier viel größer, weitläufiger und professioneller strukturiert und aufgebaut, als sie es aus Untergras kannte. Sie würde sich wohl erstmal eine Weile daran gewöhnen müssen.

Am Hauptgebäude angekommen machte sie zuerst ihre Pferde fest, dann ging sie langsam hinein. "Hallo?" rief sie vorsichtig. "Ist hier jemand? Ich suche jemanden, der mir weiterhelfen kann. Hallo?" Zunächst blieb es still, anscheinend waren die meisten Verantwortlichen gerade irgendwo unterwegs. Sie wollte sich gerade einfach auf die Treppe in den ersten Stock setzten und warten, als sie von oben Schritte von genagelten Stiefeln vernahm.

"Ryane? Seid ihr es?" Hörte sie eine weibliche Stimme, die ihr bekannt vorkam. Sofort erhob sie sich. Sie blickte die Treppe hoch und sah eine guteaussehende Frau in den Vierzigern in einer weißen Bluse herabkommen. Sie erkannte sie sofort als Tsaiane von Talbach, die Kommandantin der Lanzenschule. "Ja, Ryane von Rosenstein! Melde mich zum Dienstantritt!" antwortete sie.

"Tsaiane kam auf sie zu, salutierte kurz und gab ihr die Hand. "Oh, wie schön, dass Ihr endlich da seid, Ryane. Hattet Ihr eine gute Reise hierher?"

Ryane nickte und überreichte ihr den Überstellungsschein. "Ah, sehr gut! Es soll ja alles seine Richtigkeit haben", lächelte Tsaiane. Aber auch ohne den Wisch hätten wir Euch hier gerne aufgenommen. Der Baron redet seit Tagen kaum noch von etwas anderem."

Schlagartig erhellte sich Ryanes Miene:"Baron Nimmgalf? Ist er auch hier?"

"Noch nicht, er wird erst heute Nachmittag hier eintreffen. Er ist zur Zeit noch auf Burg Trollhammer, aber er wird es sich aber sicher nicht nehmen lassen, Euch persönlich hier zu begrüßen."

Tsaiane lächelte dankbar. Das war alles so aufregend hier. Für sie begann nun ein völlig neuer Lebensabschnitt, und sie freute sich schon sehr darauf.

"Ich werde Euch zunächst euer Quartier zeigen. Ihr seid als Adelige nicht im Mannschaftsschlafsaal, sondern auf einer 4-Mann Stube untergebracht, drüben im Kadettenheim. Anschließend stelle ich Euch dann dem Ausbilder Barthelm vor, er ist verantwortlich für die Ausbildung der schweren Reiterei. Die Rittsfrau der berittenen Schützen ist derzeit noch abwesend, wird aber in den nächste Tagen zurückkehren."

"Ja, sehr gerne!" entgegnete Ryane.

"Sehr schön, dann gehen wir mal zu eurem Quartier. Ach, und bevor ich es vergesse: Willkommen in Samlor!"

Stubenkameraden

Kommandantin Tsaiane von Talbach begleitete nun die neue Rekrutin Ryane von der Kommandantur über den Exerzierplatz zum Kadettenheim. Ryane führte ihr Packpferd mit, damit sie anschließend gleich ihre Sachen einräumen konnte. Dort angekommen führte Tsaiane sie durch einige Flure, um dann endlich vor einer TÜr stehen zu bleiben. Von drinnen war ein gedämpftes Gespräch und hin und wieder ein Lacher zu vernehmen. Tsaiane klopfte an die Türe. "Ja? Herein?" erklang es von drinnen. Tsaiane öffnete die Türe.

Drinnen war ein ziemliches Durcheinander Zwei junge Männer - vermutlich Rekruten - saßen in der Stube, und spielten ein Würfelspiel an einem kleinen Tisch. Als sie Tsaiane sahen, sprangen sie auf und salutierten hektisch. "Wie sieht es denn hier aus? Hättet ihr nicht mal aufräumen können? Ich sagte doch, dass ihr heute eine neue Kameradin auf die Stube bekommt!"

"Ver... verzeihung!" Stammelte der rothaarige Mann etwas kleinlaut. "Wir dachten, sie würde erst heute Abend eintreffen!"

"Nein! Sie ist jetzt schon da. Wenn ich kurz vorstellen dürfte: das hier ist Rayane von Rosenstein. Die beiden sind die Rekruten Firnwulf von Hirschfurten und Eberhardt von Zankenblatt."

"Hallo, schön Euch kennen zu lernen, hohe Herrschaften!" sagte Rayane zu den beiden und lächelte. Die jungen Männer nickten freundlich. "Die Freude ist ganz auf unserer Seite!" entgegnete Firnwulf.

"Gut, ich lasse Euch jetzt mal alleine. Dann könnt Ihr, Rayane, erstmal in Ruhe Euern Spind einräumen. Und ihr zwei, ihr räumt den Saustall hier so schnell wie möglich auf. Ich hoffe, das war deutlich!"

Damit machte Tsaiane kehrt und verließ das Gebäude. Die beiden fingen gleich an mit dem Aufräumen, derweil Ryane sich erstmal ein wenig in der Stube umsah. "Puh, die war ja ganz schön sauer, was?"

"Ach, das war ja gar nichts!" antwortete der rothaarige Firnwulf. "Wenn Ihr nicht da gewesen wäret, dann hätte sie uns mindestens 50 Liegestütze machen lassen." "Ja, oder gleich hundert!" stimmte Eberhardt zu.

Tsaiane sah den Rotschopf neugiering an. "Von Hirschfurten sagte sie? Seid ihr vielleicht ein Sohn von Baron Nimmgalf?" Sogleich richtete der sich auf. "Ein Sohn nicht, eher ein entfernter Neffe. Die Großmutter des Barons war die Schwester meines Urgroßvaters. Außerden war ich der Knappe von Baron Ardo von Keilholtz zu Kressenburg. Das liegt in Greifenfurt", sagte er nicht ohne Stolz. "Übrigens, Ihr könnt du zu mir sagen. Ich bin Firwulf."

"Und ich bin der Enkel des Barons zu Syrrenholt und stehe auf Platz zwei der Erbfolge der Baronie", sagte Eberhardt mit ebenso großem Stolz. "Außerdem bin ich der Knappe von Baron Nimmgalf, und Kommandantin Tsaiane ist meine Tante! Und für Euch bin ich Eberhardt!" lächelte der blonde Jüngling.

Ryane wurde bei den vielen Ausführungen etwas schwindlig. Die beiden stammten scheinbar aus viel höheren Häusern, als sie selbst. Zumal von ihrer Familie kaum noch jemand übrig war. Trotzdem schienen sie gewillt zu sein, sie wie eine Gleichberechtigte zu behandeln, obwohl sie nur eine einfache Ritterin war. Das beeindruckte sie sehr und machte sie glücklich.

"Das klingt ja wunderbar. Dann bin ich für Euch einfach Ryane."

"Sehr erfreut. Und woher kommst du, Ryane?" fragte Firnwulf. "Ich bin die letze Erbin einer kleinen Herrschaft namens Sichelaue, das liegt in der Baronie Rubreth. Aber auser einer völlig zerstörten Burg und einem kleinen Gutshof mit umliegendem Weiler gibt es da nicht viel. Mein Vater und meine beiden Onkel sind alle in der Fehde gefallen. Ich versuche nun, mich mit dem kleinen Lehen einigermaßen über Wasser zu halten."

"Aber immerhin hast du jetzt schon ein Lehen, das ist doch schon mal was! Ich werde wohl nie ein Lehen erben. Wahrscheinlich werde ich irgendwann mal aus Gründen der Familienpolitik in ein anderes Haus verheiratet. So wie mein Bruder Ludolf, der jetzt der Baron von Erlenstamm ist."

Die junge Frau stimmte ihm zu: "Ja, da hast du wohl recht!" Sie konnte gar nicht sagen warum, aber das kleine Detail, dass sie ihr Lehen nur erhalten hatte, weil sie einer Zwangsehe mit Danos von Pfortenstein zugestimmt hatte (mit der sie alles andere als glücklich war), verschwieg sie den beiden. Vielleicht weil sie sie nicht enttäuschen wollte.

Während die beiden weiter die Stube auf Vordermann brahcten, räumte Ryane ihre Sachen ein. "Eberhardt, du sagtest vorhin doch, du seiest der Knappe von Baron Nimmgalf. Das verwundert mich jetzt etwas. Wieso bist du dann hier bei den Rekruten?" fragte sie.

Der Zankenblatter entgegnete: "Es ist auf Burg Trollhammer so üblich, dass die Knappen einen Teil des letzten Lehrjahres hier im Lanzenreiten ausgebildet werden. Der Baron legt großen Wert darauf, dass jeder seiner Knappen mit guten bis sehr guten Fähigkeiten an der Lanze aufwarten kann. Und hier in Samlor sind die Trainingsmöglichkeiten einfach wesentlich besser, als oben im Burghof von Trollhammer. Was mich betrifft, ich werde aller Voraussicht nach zu Beginn des nächsten Jahres auch endlich den Ritterschlag erhalten. Wahrscheinlich noch beim Kaiserturnier. Baron Nimmgalf hat schon angekündigt, dass er dieses mal wieder dabei sein wird."

"Oh, dann drücke ich dir mal fest die Daumen, dass das auch klappt." "Wer war denn dein Knappenvater?" "Das war Pfalzgraf Albur von Mersingen in Dornensee. Ich diente ihm noch für kurze Zeit als Hausritterin, bevor ich dann mein Erbe in Rubreth antrat. anschließend habe ich mich dann beim Reichsforster Grafenbann in Untergras gemeldet, hauptsächlich um meine kargen Einkünfte zu verbessern. Und das, ob wohl da nur Schützen ausgebildet werden, was mir nicht so liegt."

"Und wie bist du dann hierher gekommen?"

"Ihr werdet mir das kaum glauben..." sagte sie geheimnisvoll. Die beiden sahen sie neugierig an. "Baron Nimmgalf von Hirschfurten selbst hat mich auf dem großfürstlichen Turnier von Auenwacht angesprochen. Ich hatte es mehr oder weniger versehentlich wohl geschafft, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er versprach mir meine Versetzung hierher, damit ich als schwere Schlachtreiterin ausgebildet werden könne. Er meinte, dass mein Talent dort in Untergras verschwendet sei. Und siehe da, hier bin ich nun", grinste sie.

"Ich war auch in Auenwacht", sagte da Eberhardt. Aber ich habe dich da gar nicht unter den Tjostern gesehen. "Nein, ich bin leider schon in der Vorrunde ausgeschieden. Aber dennoch muss ich bei ihn oder besser bei deiner Tante Tsaiane einen gewissen Eindruck hinterlassen haben, weil sie dem Baron dann von mir berichten konnte."

"Na, dann kannst du wohl schon recht gut tjosten?" wollte Firnwulf wissen. "Ach, das würde ich nicht behaupten. Ich hatte bislang auch immer nur die alte scheppernde Rüstung meines Onkels und einen Helm, der mir oft die Sicht nahm. Da konnte nicht viel bei rauskommen."

"Also das sollte jetzt kein Problem mehr sein. Alle Kadetten werden hier mit neuen Rüstungen ausgestattet. Und natürlich auch mit Helmen."

"Weißt du was? Wenn wir hier fertig sind, dann zeigen wir dir mal draussen die Tjostenbahn, die Roland-Figuren und die anderen Übungsmöglichkeiten hier. Ich wette, du wirst begeistert sein."

Ryane strahlte. "Ich kann es kaum erwarten!"


Bei der Stallmeisterin

Die beiden jungen Männer Firnwulf und Eberhardt hatten nur allzu gerne die Aufgabe übernommen, der neuen Rekrutin Ryane die Ausbildungsstätte für die Kavalleriekadetten des Reichsforster Grafenbanns zu zeigen. Zuerst hatten sie Ryane dem alten Hauptmann Barthelm Herdenheim vorgestellt, der den Neuankömmling streng gemustert hatte. Er machte ihr schnell klar, dass auch mit persönlicher Einladung des Heermeisters hier niemand bevorzugt würde, und dass sie sich anstrengen müsste, um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Ryane versprach, dass sie alles dafür geben würde, da dies schon lange ihr größter Traum war.

Anschließend zeigten sie ihr die Ställe. So eine große Stallanlage hatte Ryane noch nie gesehen. Firnwulf erzählte ihr, dass hier bis zu 600 Pferde untergebracht werden konnten. Zuletzt war dies während der Groß-Garetischen Fehde geschehen, bevor das Heer der Reichsforster tief in die Kaisermark vorgestoßen war. Jetzt in Friedenszeiten waren die Bestände aber deutlich heruntergefahren worden. Daher waren viele Pferdekoppeln leer.

"Und die Dame dort drüben ist die Stallmeisterin. Ihr Name ist Jandra von Rosshagen, irgendwie passend, oder?", grinste er. Ryane musste zustimmen.

Bei der Stallmeisterin angekommen stellte sich Ryane kurz vor:"Seid gegrüßt. Mein Name ist Ryane von Rosenstein, ich bin eine neue Rekrutin. Ich würde mir gerne mal die Pferde anschauen!"

Die Dame, die nur wenige Götterläufe älter war als Ryane, blickte auf:"Jandra von Rosshagen, sehr erfreut. Ich habe schon gehört, dass wir Nachwuchs bekommen sollen. Freut mich sher, dass Ihr nun hier seid. Bevor ich nun etwas zu den Pferden erzähle, eine Frage vorweg: seid ihr eine geübte Reiterin?"

Ryane antwortete:"Ich habe während meiner Ausbildung am Hof des Pfalzgrafen von Dornensee das Reiten gelernt und beherrsche es ganz passabel, und auch ein wenig tjosten. Ich habe mich schon das ein oder andere mal an Turnieren versucht, allerdings bislang mit bescheidenem Erfolg. Ich hoffe, dass ich durch meine Ausbildung hier noch vieles dazulernen kann."

"Nunja, da seid ihr hier genau richtig", lächelte Jandra. "Nun gut, dann würd ich Euch noch als unerfahren im Umgang mit Pferden einstufen. Ihr solltet dann erstmal mit einfach zu reitenden Pferden beginnen. Wir haben hier Warunker, Svelltaler Kaltblüter, ein paar Tulamiden, Elenviner Vollblüter und natürlich auch Trallopper Riesen für die schweren Schlachtreiter. Bevor ihr auf letzteren übt, solltet ihr aber alle anderen beherrschen. Nur See-Pferdchen haben wir hier leider nicht", witzelte Jandra. Ryane musste lachen: "Das hatte ich auch nicht erwartet", grinste sie.

Jandra zeigte ihr eine braune Stute: "Das ist Lina, ein Svelltaler Kaltblut. Sie ist sehr zutraulich. Möchtet Ihr sie mal probereiten?" Ryane nickte erfreut und streichelte das Pferd. Jandra öffnete den Verschlag, legte Lina behutsam das Geschirr an, schnallte noch einen Sattel auf und führte sie dann nach draussen. Auch die beiden Männer machten ihre Pferde bereit für einen kleinen Ausritt. "Wir sind gleich wieder da!" rief Eberhardt.

"Nun denn, Ihr könnt gerne aufsatteln", sagte die Stallmeisterin zu Ryane. Ryane nickte erfreut, stieg in den Sattel und ließ die Stute lostraben. Ihre Kameraden schlossen rasch zu ihr auf, und gemeinsam trabten sie gemächlich über die Wege. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase klappte es schon recht gut, und Ryane fühlte sich auf ihrem neuen Pferd schon sehr sicher. "Los, lasst uns doch mal um die Wette reiten", rief sie den beiden zu. Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen. Ryane zählte bis drei und schon preschten sie gemeinsam los.

Die schwindenden Ringe

Vergessene Heldentat

Stadt Samlor, 17 Ingerimm 1046 BF

Ryane war nun seit einer Woche an der Reit- und Lanzenschule zu Samlor und hatte sich schon gut eingelebt. Sie hatte sich mit ihren beiden Stubenkameraden Eberhardt von Zankenblatt und Firnwulf von Hirschfurten angefreundet. Die drei waren ein dynamisches Trio geworden, die gemeinsam viel Zeit verbrachten.

Am heutigen Tag waren erstmals Übungen mit schweren Kriegslanzen angesagt. Obschon sie bislang alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert hatte, tat sie sich im Umgang mit der Kriegslanze doch sehr schwer. Und es lag nicht am höheren Gewicht der Waffe, denn Ryane war durchaus kräftig gebaut. Doch wollte ihr dieses mal so gar nichts gelingen, nicht einmal traf ihre Lanze vernünftig ins Ziel, was für einigen Ärger bei ihrem Ausbilder Hauptmann Herdenheim sorgte, der ihr vorhielt sich nicht genügend anzustrengen. Dies war ihren Freunden natürlich nicht verborgen geblieben.

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Am Abend waren die drei in den Fasskeller gegangen, eine beliebte Samlorer Kneipe für die Rekruten Kadetten der Lanzenschule. Sie alle hatten einen großen Humpen Bier vor sich stehen und prosteten sich gut gelaunt zu.

"Sag mal, Ryane", begann Eberhardt beiläufig, "was war denn heute nur los mit dir? Da wollte heute ja mal so gar nichts klappen. War dir die Lanze zu schwer?" Ryane wurde ernst und senkte den Blick.

"Ach, nein, das war es nicht. Die Dinger wiegen ne Menge, das stimmt. Aber zu schwer sind sie mir nicht. Zumindest für eine Weile geht es."

"Was war es dann?" fragte Firnwulf. "Du hattest doch bslang nicht solche Probleme."

Ryane nickte: "Vor drei Jahren gab es einen Vorfall... ach, ich sollte Euch das besser nicht erzählen, sonst seid ihr nachher noch enttäuscht von mir."

Die beiden schüttelten die Köpfe. "Aber nein, Ryane. Erzähl es uns doch bitte. Vielleicht können wir dir ja helfen bei deinem Problem", antwortete Eberhard. Auch Firnwulf pflichtete dem bei.

Ryane atmete kurz durch: "Also schön. Als ich vor ein dreieinhalb Jahren den Ritterschlag erhalten hatte, ging gerade die große garetische Fehde los. Zu dem Zeitpunkt war ich noch Hausritterin bei Kronvogt Albur von Mersingen in Dornensee."

"Und weiter?" fragte Firnwulf.

"Ich fühlte mich meiner Heimat Reichsforst verpflichtet und bat meinen Dienstherren, mich für die Dauer der Fehde freizustellen, was er mir auch gewährte. So reiste ich dann Ende Travia zurück nach Rubreth, um mich dort der Rubrether Ritterschaft anzuschließen. Derweil erreichten uns schlimme nachrichten: obwohl oder gerade weil es dem Reichsforster Heer undter Baron Nimmgalf gelungen war, tief nach Hartsteen vorzustoßen und große Teile der Grafschaft zu besetzten, waren wir nicht auf eienn Großangriff aus der Kaisermark vorbereitet, der es gelang in kurzer Zeit drei Baronien zu überrennen und zu plündern, darunter auch Teile von Rubreth."

"Ja, ich erinnere mich!" bestätigte Eberhardt. Zu der Zeit war ich noch Knappe bei Melina von Ehrenstein auf Burg Rubreth. Wir wurden von den Kaisermärkern einige Wochen belagert."

"Ja, richtig, das kam später. Aber das war noch nicht alles: über Eslamsgrund fiel ein größerer Plünderzug aus dem Schlund in Rubreth ein, und zog raubend und vergewaltigend durch die Lande. Melina von Ehrenstein zog darauf alle verfügbaren Ritter zusammen, und setzte ihnen nach. Ich war auch dabei, ich hatte eine Kriegslanze von einem gefallenen Kameraden aufgehoben. Ich wollte es den Schlundern heimzahlen. Gegen Ende Boron, als schon überall Shcnee lag, gelang es uns schließlich, die Schlunder bei einem kleinen Dorf in Waldfang zu umzingeln. Wir bildeten einen Kessel, aus dem sie kaum noch entkommen konnten. Trotzdem wagten die Schlunder Ritter den Durchbruch. Sie bildeten einen Keil und preschten mit eingelegten Kriegslanzen auf unsere Waffenknechte zu, die angstvoll zurückwichen. Ich war die eine von wenigen Rittern, die nahe genug platziert waren, um dem Lanzenangriff noch zu entgegnen. Und so kam es, dass ich mit meinem alten Gaul und meiner klapprigen Rüstung voll auf die ausbrechenden Schlunder zuhielt. Da ich nicht frontal, sondern schräg von der Seite kam, bemerkten sie es nicht sofort. Ein großer Schlunder Ritter - wie sich später herausstellte handelte es sich wohl um den Anführer - sah mich dann doch, und wollte meinem Lanzenstoß noch ausweichen. Doch es war zu spät, meine Lanze traf ihn wenig rondragefällig von der Seite und spießte ihn regelrecht auf. Er stürzte mitsamt seines Pferdes in den Schnee und bleib in einer Blutlache liegen. Von den anderen Rittern entkamen höchstens noch drei oder vier, dann war der Kampf vorbei."

Die beiden Freunde lauschten wie gebannt ihren Worten.

"Soll das heißen, dass DU damals den Anführer der Schlunder Invasionstruppen erledigt hast?" fragte Firnwulf.

Ryane nickte. "Sein Name war Leoderich von Sennenberg-Ruchin, wie ich später von einem Gefangenen erfuhr. Er kämpfte im Namen der Herrin Rondra. Da ich für seinen Tod verantwortlich war, hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, seinen Leichnam zurück in den Schlund zu bringen - und das mitten im Winter, das war furchtbar anstrengend, aber ich wollte es unbedingt tun. So brachte ich ihn mitsamt Wappenrock, Schwert und Schild zurück in seine Heimatbaronie nach Ruchin. Seine Schwester, die Junkerin zu Senntal, war natürlich bestürzt, aber mir zugleich unendlich dankbar. So konnte ihr Bruder in der Familiengruft bestattet werden!"

"Unglaublich. Das haut mich jetzt um", sagte Firnwulf und starrte sie ungläubig an.

"So weit ich weiß ist gar nicht bekannt, wer den Anführer der Schlunder besiegt hat", meinte Eberhardt.

Ryane zuckte mit den Schultern: "Kann schon sein, dass das im allgemeinen Chaos etwas untergegangen ist. Ich hatte mich dann noch bei meinem Vorgesetzten abgemeldet, bevor ich in den Schlund geritten bin, aber nach meiner Rückkehr erfuhr ich, dass der kurz darauf auch gefallen war. Vielleicht konnte er das gar nicht mehr weitergeben."

Firnwulf musste erstmal seine Gedanken sortieren. "Ryane, das... das war eine echte Heldentat! Das war unglaublich mutig! Das müssen wir unbedingt Nimmgalf berichten, der wird aus allen Wolken fallen."

"Nein!... Nein, bitte. Ich möchte nicht, dass das jetzt nach so langer Zeit nochmal so aufgebauscht wird. Es ist..." sie seufzte kurz "ich habe auch nicht wirklich ein Problem mit der Lanze, es war nur so, dass ich heute während der Übung die ganze Zeit daran denken musste, wie ich damals den Ritter tötete. Der Anblick seiner Leiche im Schnee in der Blutlache... das hätte auch ich sein können, wenn es nur geringfügig anders gekommen wäre. Ich glaube, ich brauche einfach nur noch etwas Zeit um das richtig zu verarbeiten."

"Das glaube ich auch, Ryane!" ergänzte Eberhardt. Und Firnwulf fuhr fort: "Es war immerhin Krieg, da sterben nunmal auf beiden Seiten Menschen. Und dass nicht immer alles nach den rondrianischen Regeln abläuft, ist nun mal leider die bittere Realität! Das wird sich leider nie ganz vermeiden lassen."

Ryane nickte. "Ja, ihr habt recht. Ich bin jedenfalls froh, dass ich mal jemandem davon erzählen konnte. Ich denke, das hat mir auch schon geholfen. Aber nun, lasst uns noch Spass haben! Wer seinen Humpen zuerst leer hat, gewinnt. Und los!" Kurz daruaf knallten drei Humpen fast zeitgleich auf den Tisch.

Träume

Interludium - der neue Ritter

Burg Rubreth, 15. Ingerimm 1046 BF

"Hochgeboren Pfortenstein, ein Ritter aus Luring ist gerade eingetroffen. Er sagt, dass er Euch als neuer Hausritter dienen soll."

Rondradan hatte sich immer noch nicht an das "Hochgeboren" gewöhnt. Es verlieh ihm eine gewisse Würde, die er sich selber kaum beimessen konnte, war er doch sein Leben lang ein "Wohlgeboren". Jedoch versuchte er es so gut es ging zu überspielen und aus seinem neuen Amt als Rubrether Landvogt den größtmöglichen Nutzen für sich und seine Familie zu ziehen.

"Ein neuer Hausritter? Hat er seinen Namen genannt?" fragte er die Torwache, die ihn in seiner Schreibstube aufgesucht hatte.

"Ja, er sagte, sein Name sei Halgor Arnwulf von Schack."

Rondradan musste einen Moment überlegen.

"Ach ja, das ist doch der Sohn von Kalmira. Nur herein mit dem jungen Mann."

Die Wache entfernte sich sogleich. Ein weiterer Hausritter war eine gute Sache, und kam ihm gerade recht. Er wusste zwar nicht so recht, warum er den Dienst auf Burg Rubreth seiner bisherigen Anstellung beim Reichsforster Grafenhof vorzog, aber das würde er ihm sicher gleich selber sagen. Er war jedenfalls schon sehr gespannt, denn es kam nicht oft vor, dass jemand freiwillig in seine Dienste treten wollte.


Die Rittsfrau der Samlorer Schützen

24. Ingerimm 1046 BF

Ryane hatte schon häufiger beobachtet, dass sich einige der Rekruten der Reit- und Lanzenschule auch hin und wieder im Bogeschießen übten. Diese wurden augescheinlich zu berittenen Schützen ausgebildet. So stand sie nun etwas gedankenverloren am Zaun der Schießbahn, und beobachtete die Männer und Frauen, die versuchten mit Kurzbögen im vollen Galopp die Zielscheiben zu treffen. Firnwulf trat lächelnd an sie heran: "Faszinierend, nicht war? Einen Bogen im Stehen abzuschießen, ist ja schon nicht ganz leicht, aber das auch noch im vollen Gallopp zu tun, und dabei noch was zu treffen... alle Achtung."

Ryane stimmte zu. "Also da fühle ich mich aber mit einer Lanze viel wohler, als mit nem Bogen."

"Siehst du die Ausbilderin dort drüben?" Er zeigte auf eine Frau am Rand der Übungsbahn. "Das ist Xaviera von Pfortenstein. Sie bildet die berittenen Schützen aus. Kennst du sie schon?"

Ryane schüttelte heftig den Kopf. Nein, noch nicht. Aber wir sollten sie auch besser jetzt nicht stören. Das hat doch noch Zeit", entgegnete sie etwas nervös.

"Aber warum denn? Wir stören sie doch kaum. Komm einfach mit. Sie ist sehr freundlich, wirst du sehen." Er fasste sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. Ryane seufzte leise, gab dann aber ihren Widerstand auf.

Bei der Frau angekommen salutierte Firnwulf kurz. "Rittsmeisterin Pfortenstein? Das hier ist unsere neue Rekrutin Ryane. Sie soll zu den schweren Lamzenreitern kommen." "Seid gegrüßt!" nickte Ryane artig, als die Frau sie anblickte.

"Ryane? Und wie weiter?" fragte sie.

Nach etwas zögern sagte sie dann: "Ryane von Rosenstein!"

"Hab ich's doch gleich gewußt!" rief da die Rittsfrau. "Ich bin Xaviera von Pfortenstein. Und Du bist doch die Frau von meinem Bruder Danos. Also meine Schwägerin! Wie schön, dass wir uns endlich mal kennen lernen", rief sie erfreut.

Firnwulf konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Er drehte sich sofort um, und stapfte eiligen Schrittes davon. Ryane sah ihm etwas zerknirscht hinterher. Xaviera blickte sie fragend an.

"Oh, ja? Wirklich? Na, das ist ja ein Zufall! Die Freude ist ganz meinerseits... Schwägerin", entgegnete Ryane mit aufgesetztem Lächeln.

"Na dann erzähl doch mal, was führt dich zu uns hierher nach Samlor? "Also..."

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Etwas später kehrte Ryane in das gemeinsame Zimmer zurück. Firnwulf lag rücklings auf seinem Bett und starrte ins Leere. Ryane ging langsam zu ihm. "Hey... ist... ist alles in Ordnung?" fragte sie vorsichtig. Firnwulf warf ihr einen Blick zu, der von Enttäuscheung und unterdrücktem Zorn getränkt war. "Nichts ist in Ordnung!" sagte er schroff.

"Aber, was ist denn auf einmal mit dir? Was hast du denn bloß?" Sie setzte sich zu ihn und wollte ihm die Haare aus der Stirn streichen, aber Firnwulf hielt ihre Hand zurück.

"Warum hast du mir es nie gesagt?"

"Was?"

"Das du verheiratet bist?"

Ryane blickte betreten zu Boden. "Ich... hielt es nicht für so wichtig. Was hätte es schon geändert?"

Firnwulf richtete sich auf und sah ihr direkt in die tiefbaluen Augen. "Was es geändert hätte, Ryane? Einfach alles! Alles, verstehst du? Vor allem hätte ich mich..." er stockte kurz "...dann wohl nicht in dich verliebt!"

Ryane blickte ihn mit traurigen Augen an. "Firnwulf... es... es tut mir so leid."

"Ja, mir auch!" Er drehte ihr den Rücken zu. "Geh bitte. Lass mich jetzt alleine!"

Ryane seufzte leise und erhob sich. Dann ging sie zur Türe. "Falls es dir irgendwie hilft: ich liebe meinen Mann nicht! Ich habe dem Traviabund nur aus eine Zwangslage heraus zugestimmt, damit mein Erbe nicht verloren ging. Es war die letzte Chance, dass meine kleine Familie überleben könnte. Ich bin auch nicht glücklich damit, aber es ist nun mal so wie es ist."

Firnwulf zeigte keine Reaktion.

"Dann gehe ich nun." Damit verließ sie die Stube. Firnwulf sah ihr mit feuchten Augen nach.


Die St. Rakuls Turney zu Rubreth

Die Saat des Bösen

Traurige Botschaft

Kaiserstadt Gareth, 10. Praios 1047


(wird fortgesetzt)