Geschichten:Die Rittsfrau der Samlorer Schützen: Unterschied zwischen den Versionen

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24. Ingerimm 1046 BF
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ryane von Rosenstein|Ryane]] hatte schon häufiger beobachtet, dass sich einige der Rekruten der [[Handlungsort ist::Garetien:Reit- und Lanzenschule zu Samlor|Reit- und Lanzenschule]] auch hin und wieder im Bogeschießen übten. Diese wurden augescheinlich zu berittenen Schützen ausgebildet. So stand sie nun etwas gedankenverloren am Zaun der Schießbahn, und beobachtete die Männer und Frauen, die versuchten mit Kurzbögen im vollen Galopp die Zielscheiben zu treffen. Der rothaarige Ritter [[Garetien:Firnwulf von Hirschfurten|Firnwulf]] trat lächelnd an sie heran: "Faszinierend, nicht war? Einen Bogen im Stehen abzuschießen, ist ja schon nicht ganz leicht, aber das auch noch im vollen Gallopp zu tun, und dabei noch was zu treffen... alle Achtung."
Ryane stimmte zu. "Also da fühle ich mich aber mit einer Lanze auf dem Pferderücken viel wohler, als mit nem Bogen."
"Siehst du die Ausbilderin dort drüben?" Er zeigte auf eine Frau am Rand der Übungsbahn. "Das ist [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Xaviera von Pfortenstein|Xaviera von Pfortenstein]]. Sie bildet die berittenen Schützen aus. Kennst du sie schon?"
Ryane schüttelte heftig den Kopf. Nein, noch nicht. Aber wir sollten sie auch besser jetzt nicht stören. Das hat doch noch Zeit", entgegnete sie etwas nervös.
"Aber warum denn? Wir stören sie doch kaum, wenn wir nur kurz hallo sagen. Komm einfach mit. Sie ist sehr freundlich, wirst du sehen." Er fasste sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. Ryane seufzte leise, gab dann aber ihren Widerstand auf.
Bei der Frau angekommen salutierte Firnwulf kurz. "Rittsmeisterin Pfortenstein? Das hier ist unsere neue Rekrutin Ryane. Sie soll zu den schweren Lanzenreitern kommen."
"Seid gegrüßt!" salutierte Ryane artig, als die Frau sie anblickte und ebenfalls grüßte.
"Ryane? Und wie weiter?" fragte sie.
Nach etwas zögern sagte sie dann: "Ryane von Rosenstein!"
"Hab ich's doch gleich gewußt!" rief da die Rittsfrau erfreut. "Ich bin Xaviera von Pfortenstein, die Frau von Junker [[Briefspieltext mit::Garetien:Kolkja von Radewitz|Kolkja von Radewitz]]. Und Du bist doch die Frau von meinem Bruder [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos von Pfortenstein|Danos]]. Also meine Schwägerin! Wie schön, dass wir uns endlich mal kennen lernen", rief sie erfreut.
Firnwulf konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Er drehte sich sofort um, und stapfte eiligen Schrittes davon. Ryane sah ihm etwas zerknirscht hinterher. Xaviera blickte sie fragend an.
"Oh, ja? Wirklich? Na, das ist ja ein Zufall! Die Freude ist ganz meinerseits... Schwägerin", entgegnete Ryane mit leicht aufgesetztem Lächeln.
"Na dann erzähl doch mal, was führt dich zu uns hierher nach Samlor? "Also..."
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Etwas später kehrte Ryane in das gemeinsame Zimmer zurück. Firnwulf lag rücklings auf seinem Bett und starrte ins Leere. Ryane ging langsam zu ihm. "Hey... ist... ist alles in Ordnung?" fragte sie vorsichtig.
Firnwulf warf ihr einen Blick zu, der von Enttäuscheung und unterdrücktem Zorn getränkt war. "Nichts ist in Ordnung!" sagte er schroff.
"Aber, was ist denn auf einmal mit dir? Was hast du denn bloß?" Sie setzte sich zu ihn und wollte ihm sanftdie Haare aus der Stirn streichen, aber Firnwulf hielt ihre Hand zurück.
"Warum hast Du mir es nie gesagt?"
"Was?"
"Das du verheiratet bist?"
Ryane blickte betreten zu Boden. "Ich... hielt es nicht für so wichtig. Was hätte es schon geändert?"
Firnwulf richtete sich auf und sah ihr direkt in die tiefbaluen Augen. "Was es geändert hätte, Ryane? Einfach alles! Alles, verstehst du? Vor allem hätte ich mich..." er stockte kurz "...dann wohl nicht in dich verliebt!"
Ryane blickte ihn mit traurigen Augen an. "Firnwulf... es... es tut mir so leid."
"Ja, mir auch!" Er drehte ihr den Rücken zu. "Geh bitte. Lass mich jetzt alleine!"
Ryane seufzte leise und erhob sich. Dann ging sie zur Türe. "Falls es dir irgendwie hilft: ich liebe meinen Mann nicht! Ich habe dem Traviabund nur aus eine Zwangslage heraus zugestimmt, damit mein Erbe nicht verloren ging. Es sah darin die letzte Chance, dass meine kleine Familie überleben könnte. Ich bin auch nicht glücklich damit, aber es ist nun mal so wie es ist."
Firnwulf zeigte keine Reaktion.
"Dann gehe ich nun." Damit verließ sie die Stube. Firnwulf sah ihr mit feuchten Augen nach.
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|Titel=Die Rittsfrau der Samlorer Schützen
|Titel=Die Rittsfrau der Samlorer Schützen

Version vom 16. Juli 2024, 06:34 Uhr

24. Ingerimm 1046 BF

Ryane hatte schon häufiger beobachtet, dass sich einige der Rekruten der Reit- und Lanzenschule auch hin und wieder im Bogeschießen übten. Diese wurden augescheinlich zu berittenen Schützen ausgebildet. So stand sie nun etwas gedankenverloren am Zaun der Schießbahn, und beobachtete die Männer und Frauen, die versuchten mit Kurzbögen im vollen Galopp die Zielscheiben zu treffen. Der rothaarige Ritter Firnwulf trat lächelnd an sie heran: "Faszinierend, nicht war? Einen Bogen im Stehen abzuschießen, ist ja schon nicht ganz leicht, aber das auch noch im vollen Gallopp zu tun, und dabei noch was zu treffen... alle Achtung."

Ryane stimmte zu. "Also da fühle ich mich aber mit einer Lanze auf dem Pferderücken viel wohler, als mit nem Bogen."

"Siehst du die Ausbilderin dort drüben?" Er zeigte auf eine Frau am Rand der Übungsbahn. "Das ist Xaviera von Pfortenstein. Sie bildet die berittenen Schützen aus. Kennst du sie schon?"

Ryane schüttelte heftig den Kopf. Nein, noch nicht. Aber wir sollten sie auch besser jetzt nicht stören. Das hat doch noch Zeit", entgegnete sie etwas nervös.

"Aber warum denn? Wir stören sie doch kaum, wenn wir nur kurz hallo sagen. Komm einfach mit. Sie ist sehr freundlich, wirst du sehen." Er fasste sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. Ryane seufzte leise, gab dann aber ihren Widerstand auf.

Bei der Frau angekommen salutierte Firnwulf kurz. "Rittsmeisterin Pfortenstein? Das hier ist unsere neue Rekrutin Ryane. Sie soll zu den schweren Lanzenreitern kommen."

"Seid gegrüßt!" salutierte Ryane artig, als die Frau sie anblickte und ebenfalls grüßte.

"Ryane? Und wie weiter?" fragte sie.

Nach etwas zögern sagte sie dann: "Ryane von Rosenstein!"

"Hab ich's doch gleich gewußt!" rief da die Rittsfrau erfreut. "Ich bin Xaviera von Pfortenstein, die Frau von Junker Kolkja von Radewitz. Und Du bist doch die Frau von meinem Bruder Danos. Also meine Schwägerin! Wie schön, dass wir uns endlich mal kennen lernen", rief sie erfreut.

Firnwulf konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Er drehte sich sofort um, und stapfte eiligen Schrittes davon. Ryane sah ihm etwas zerknirscht hinterher. Xaviera blickte sie fragend an.

"Oh, ja? Wirklich? Na, das ist ja ein Zufall! Die Freude ist ganz meinerseits... Schwägerin", entgegnete Ryane mit leicht aufgesetztem Lächeln.

"Na dann erzähl doch mal, was führt dich zu uns hierher nach Samlor? "Also..."

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Etwas später kehrte Ryane in das gemeinsame Zimmer zurück. Firnwulf lag rücklings auf seinem Bett und starrte ins Leere. Ryane ging langsam zu ihm. "Hey... ist... ist alles in Ordnung?" fragte sie vorsichtig.

Firnwulf warf ihr einen Blick zu, der von Enttäuscheung und unterdrücktem Zorn getränkt war. "Nichts ist in Ordnung!" sagte er schroff.

"Aber, was ist denn auf einmal mit dir? Was hast du denn bloß?" Sie setzte sich zu ihn und wollte ihm sanftdie Haare aus der Stirn streichen, aber Firnwulf hielt ihre Hand zurück.

"Warum hast Du mir es nie gesagt?"

"Was?"

"Das du verheiratet bist?"

Ryane blickte betreten zu Boden. "Ich... hielt es nicht für so wichtig. Was hätte es schon geändert?"

Firnwulf richtete sich auf und sah ihr direkt in die tiefbaluen Augen. "Was es geändert hätte, Ryane? Einfach alles! Alles, verstehst du? Vor allem hätte ich mich..." er stockte kurz "...dann wohl nicht in dich verliebt!"

Ryane blickte ihn mit traurigen Augen an. "Firnwulf... es... es tut mir so leid."

"Ja, mir auch!" Er drehte ihr den Rücken zu. "Geh bitte. Lass mich jetzt alleine!"

Ryane seufzte leise und erhob sich. Dann ging sie zur Türe. "Falls es dir irgendwie hilft: ich liebe meinen Mann nicht! Ich habe dem Traviabund nur aus eine Zwangslage heraus zugestimmt, damit mein Erbe nicht verloren ging. Es sah darin die letzte Chance, dass meine kleine Familie überleben könnte. Ich bin auch nicht glücklich damit, aber es ist nun mal so wie es ist."

Firnwulf zeigte keine Reaktion.

"Dann gehe ich nun." Damit verließ sie die Stube. Firnwulf sah ihr mit feuchten Augen nach.