Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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Ryane schüttelte den Kopf.
Ryane schüttelte den Kopf.


Ahrenstedt notierte: 'Verdächtige streitet Besitz ab.'
Ahrenstedt notierte: 'Verdächtige streitet Besitz von Beweisstück A ab.'


"So? Das ist aber eigenartig. Wir haben nömlich die Aussage von einem Rubrether Juwelier, dass der Herr von Pfortenstein dieses Schmuckstück noch im Rahjamond für seine Gattin, also für Euch fertigen ließ. Noch merkwürdiger ist aber, dass es in der Hand des Toten gefunden wurde, was darauf hindeutet, dass er es im Todeskampf dem Mörder, oder wohl eher der Mörderin entrissen hat."
Von Zankenblatt entgegnete:"So? Das ist aber eigenartig. Wir haben nämlich die Aussage von einem Rubrether Juwelier, dass der Herr von Pfortenstein dieses Schmuckstück noch im Rahjamond für seine Gattin, also für Euch, von ihm fertigen ließ. Noch merkwürdiger ist aber, dass es in der Hand des Toten gefunden wurde, was darauf hindeutet, dass er es im Todeskampf dem Mörder, oder wohl eher der Mörderin, entrissen hat."


Ryanes Herz schlug bis zum Hals. Das konnte nur ein Alptraum sein.
Ryanes Herz schlug bis zum Hals. Das konnte nur ein Alptraum sein.
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Er sah, wie Ryane davor ängstlich zurückwich.  
Er sah, wie Ryane davor ängstlich zurückwich.  


"Keine Angst, das ist völlig harmlos. Das ist ein Zauber, der es mir erlaubt, einem Gegenstand eine Frage zu stellen. Würdet ihr nun bitte die  
"Keine Angst, das ist völlig harmlos. Das ist ein Zauber, der es mir erlaubt, einem Gegenstand eine Frage zu stellen. Würdet ihr nun bitte die Kette herausnehmen und in die Schale legen?"
 
Ryane zögerte noch etwas. Dann nahm sie die Kette in die Hand und legte sie in die Schale.
 
Der Inquisitor legte nun beide Hände an das Artefakt. "Vertias!" sprach er das Auslösewort. Im nächsten Moment wurden Schale und Kette von einem seltsamen Glanz erfasst. Die Magie schien zu wirken. Ryane machte große Augen.
 
"Objectum stumm, objectum still, wurdest du zuvor schon mal von demjenigen gehalten, der dich soeben in diese Schale legte?"
 
Die feinen Kettenglieder begannen leise zu klirren und zu vibrieren. Leise Geräusche erklangen und verdichteten sich immer mehr. Es war schließlich ein "Ja" zu verstehen.
 
"Na bitte!" Praiobur von Zankenblatt fühlte sich bestätigt. Immer noch war das unnatürliche Glänzen auf Schale und Kette zu sehen. Der Inquisitor fuhr fort: "Objectum stumm, objectum still, warst du einst ein Geschenk für die Person, die dich gerade in die Schale gelegt hat?"
Wieder erklang das leise Zischen und Klirren, was sich erneut zu einem "Ja" verdichtete.
 
Ahrenstedt notierte:'Aussage der Verdächtigen durch Magieeinsatz widerlegt'.
 
"Aber.. nein, Moment, das kann ich erklären! Ich möchte meine Aussage nochmal korrigieren", stammelte Ryane.
 
"Ich bin ganz Ohr", antwortete von Zankenblatt.
 
"Also ja, mein Mann Danos hat diese Kette für mich als Geschenk anfertigen lassen. Und als er mir sie schenken wollte hatte ich sie auch kurz in der Hand. Das war im Rahja nach dem Rubrether Turnier im Festsaal von Burg Rubreth. Anscheinend hat sich die Kette irgendwie daran 'erinnert'."
 
"Nur kurz in der Hand gehalten? Habt ihr sie denn nicht angelegt?"
 
Ryane schüttelte den Kopf. "Nein. Ich... ich habe sein Geschenk zurückgewiesen."
 
Jetzt blickten von Ahrenstedt und auch der Inquisitor sehr interessiert. "Warum? Gefällt sie Euch nicht?"
 
"Doch schon. Es lag auch nicht an der Kette selbst. Es war nur... er wollte im Gegenzug von mir dass ich das Tjosten und meine Karriere beim Reichsforster Grafenbann aufgebe, und zu ihm auf seine Burg Olbershag ziehen sollte."
 
"Warum wollte er das?"
 
Ryane seufzte. "Nun weil... er wollte wohl sehr bald eine Familie mit mir gründen. Also Kinder."
 
"Als Euer Gemahl konnte er das doch wohl auch von Euch erwarten. Wolltet Ihr das denn nicht?"
 
Ryane schwieg.
 
"MUSS ICH MICH WIEDERHOLEN?" rief er streng.
 
"Ich... ich möchte ja irgendwann auch mal Kinder haben, aber..."
 
"Aber?"
 
"Aber eben jetzt noch nicht."
 
Von Ahrenstedt notierte:'eheliche Differenzen'.
 
"Ryane, bitte beantwortet mir die folgende Frage wahrheitsgemäß: habt oder hattet ihr ein außereheliches Verhältnis?"
 
Ryane wurde bleich, und ihr Herz schlug heftig.
 
Schließlich nickte sie. Ahrenstedt notierte es.
 
"Mit wem?"
 
Ryane zögerte.
 
"MIT WEM?"
 
Ahrenstedt fragte: "Soll ich die Daumenschrauben bereit machen?"
 
"Nein, bitte nein!" flehte Ryane. "Ich will ihn da nur nicht mit hineinziehen."
 
"Bedaure, das ist leider ein wichtiges Detail. Wenn ihr die Angabe verweigert, wird es eine peinliche Befragung. Zum letzten mal: mit wem habt ihr ein Verhältnis?"
 
"Firnwulf von Hirschfurten", flüsterte sie.
 
"Damit hätten wir also ein exzellentes Mordmotiv!" stellte von Ahrenstedt fest und notierte den Namen.
 
"Aber nein, daran bin ich völlig unschuldig!" rief Ryane verzweifelt.
 
"So? Wie ist dann die Kette in die Hand Eures toten Gemahls gelangt?" fragte der Inquisitor streng.
 
"Ich weiß es doch auch nicht..." weinte Ryane. Da bemerkte sie, dass die Kette immer noch glänzte.
 
"Kann ich ihr auch eine Frage stellen?"
 
Der Inquisitor blickte sie streng an.
 
"Nun gut, aber wehe, wenn dies ein Trick sein soll. Und bedenkt, dass das Objekt nur mit 'Ja' oder 'Nein' antworten kann."
 
Ryane nahm allen Mut zusammen und sprach:"Objectum stumm, objectum still, befandest du dich noch in meinem Besitz, als du in die Hand des Toten gelangt bist?"
 
Wieder erklangen Geräusche, ein feines Zischen und Klirren der kleinen Kettenglieder. Doch dieses mal klang es ein wenig anders. Plötzlich war eindeutig ein "Nein" zu verstehen.
 
Ryane sank erleichtert nach hinten.
 
Praiobur von Zankenblatt und Quendan von Ahrenstedt sahen sich überrascht an.
 
"Was bedeutet das? Könnte das ein Trick sein? Vielleicht hatte sie einen Komplizen?" vermutete von Ahrenstedt.
 
Der Inquisitor schüttelte den Kopf. "Nein, das passt nicht zusammen. Zum einen war nur von einer Kapuzengestalt die Rede, zum anderen: wieso sollte der dann ihre Kette haben?"
 
"Und was heißt das jetzt?"
 
"Was schon? Sie ist unschuldig", schlussfolgerte Praiobur.
 
Ryane fiel ein großer Stein vom Herzen.
 
"Dann stellt sich aber die Frage, wer Eure Kette in Besitz hatte. Was wisst ihr darüber?"
 
"Da kann ich leider nichts zu sagen. Ich habe die Kette auf dem Tisch im Rittersaal von Burg Rubreth liegen lassen. Irgendjemand muss sie da weggenommen haben."
 
"Da kommen ja nur ein paar Dutzend Leute in Frage", bemerkte von Ahrenstedt sarkastisch.
 
Praiobur bedachte ihn erneut mit einem strengen Blick.
 
"Hatte Euer Gemahl irgendwelche Feinde oder Widersacher auf der Burg?"
 
Ryane zuckte mit den Schultern. "Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Er war an sich recht konfliktscheu, und auch seine Position als Vogt eines recht kleinen Junkertums war eher unbedeutend."
 
"Das heißt, wir stehen wieder am Anfang", ärgerte sich Praiobur von Zankenblatt, und setzte sich. Er musste erstmal in Ruhe nachdenken.
 
"Kann ich jetzt gehen?" fragte Ryane.
 
"Oh, ja natürlich. Ihr seid entlassen. Von Ahrenstedt, nehmt ihr die Fesseln ab. Sie ist unschuldig. Über das hier Gesagte wird Geheimhaltung vereinbart."
 
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Nachdem Ryane wieder frei war, musste sie sich erstmal auf eine Parkbank setzen. Das alles war  zu viel für sie, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf.
 
 





Version vom 20. Juli 2024, 21:14 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)

Die neue Rekrutin

Ingerimm 1046: Ryane kommt mit ihren Siebensachen nach Samlor, wo sie von Nimmgalf und Tsaiane in der Reitschule empfangen wird. Tsaiane stellt sie kurz den Ausbildern vor und zeigt ihr die Örtlichkeiten. Später soll Tsaiane mit den anderen Rekruten üben. Dabei trifft sie auch Firnwulf und Eberhard (Tsaianes Neffe), die sich sehr um sie bemühen. An den schwindenden Ringen sorgt Ryane für eine kleine Sensation. Abends gehen sie zusammen in Samlor feiern.

kommt noch:


- zurück in Samlor heult sie sich bei Firnwulf aus. Dieser will sie trösten und es kommt zum Sex
- Die Saat des Bösen: in den NL Tagen wird Danos von Pfortenstein in einem Freudenhaus in Rubreth gemeuchelt von einem Rubrether Ritter
- nach dem Kaiserturnier erhält Rynae Besuch von einem Inquisitor, der vom Magistrat der Stadt Rubreth beauftragt wurde, einen Mordfall aufzuklären. Sie erfährt, dass ihr Mann ermordet wurde, und das sie verdächtigt wird, darin verwickelt zu sein. Es kommt zu einer Anhörung. (noch nicht fertig)




Abends am See

Ryane trifft sich mit Firnwulf abends an einem kleinen See. Sie ist völlig am Boden, er muntert sie etwas auf und sie kommen sich näher...

20. Rahja 1046 BF, nach Sonnenuntergang

Es war eine warme Sommernacht. Der volle Mond stand am Himmel und es leuchteten viele Sterne. Ryane hatte sich mit Firnwulf am Trollsee verabredet, einem kleinen See nur ein paar Meilen östlich der Kavallerieschule von Samlor. Sie war in den letzten Tagen recht schweigsam gewesen seit ihrer Rückkehr aus Rubreth, und hatte viel nachgedacht. Heute Abend wollte sie Firnwulf endlich sagen, was sie so bedrückte.

Firnwulf hatte ein kleines Lagerfeuer angezündet über dem er kleine Schweinswürste auf Stöckchen braten ließ. Davor hatte er eine rote Decke ausgebreitet, die in einer Ecke einen weißen aufgestickten Hirschen zeigte. Ryane kam zu ihm geritten, und stieg von ihrem Svelltaler ab. Schon winkte er sie zu sich heran. Sie begrüßte ihn mit einem kleinen Kuss auf die Wange und setzte sich dann zu ihm auf die Decke. Er gab ihr ein Würstchen ab.

Die Aussicht auf den kleinen See, in dem sich das volle Madamal spiegelte war malerisch. Das leise Zirpen der Grillen tat ihr Übriges.

"Also, Ryane. Du wolltest mit mir reden? Da für morgen erst am Nachmittag wieder Übungen angesetzt sind, haben wir heute Nacht viel Zeit", stellte Firnwulf augenzwinkernd fest.

Und Ryane redete sich ihre Sorgen von der Seele. Dass ihr Mann von ihr verlangt hatte, das Tjosten und ihre Laufbahn bei der Kavallerie aufzugeben, nur um zu ihm nach Rubreth zurückzukehren. Dass er in keinster Weise respektiert, was sie alles schon erreicht hat, und auch dass sie die Niederlage im Finale gegen den Pfalzgrafen immer noch sehr bedrückt. Aber auch dass sie ihm sehr dankbar war, dass er ihr seinen Platz im Turnier überlassen und sie die ganze Zeit tatkräftig unterstützt hatte, und überhaupt ein guter Freund für sie geworden ist.

Firnwurf hörte sich alles ruhig an. Er stellte nur hin und wieder mal kleine klärende Fragen, und gab ihr auch hin und wieder mal seine persönliche Einschätzung zu den Dingen. Dabei kamen sie sich langsam immer näher. Erst streichelte er ihr sanft über den Rücken, dann schmiegte sie sich eng an ihn und legte ihren Arm über seine Brust.

"Weißt du, dass ich es hier wunderschön finde? Vor allem mit dir", sagte sie. "Ja, wunderschön. So wie... wie du."

Schließlich fanden ihre Lippen zueinander.

Firnwulf hielt noch einmal kurz inne und sah ihr in die Augen: "Ryane... ich weiß nicht, wo das enden wird. Bist du dir sicher, dass du es willst?"

"Ganz sicher!" flüsterte sie. Und schon bald sanken ihre Kleider zu Boden.

Die Saat des Bösen

Es war der vierte Tag des Namenlosen, der Tag der Madaraestra, was allerdings nur sehr wenigen Gelehrten bekannt war. Danos von Pfortenstein hatte die Tage ohne Namen bei seinem entfernten Vetter Rondradan von Pfortenstein auf Burg Rubreth verbracht. Er hatte sich bitter über seine widerspenstige Gemahlin bei ihm beklagt. Weder kam sie ihren Pflichten als Lehnsfrau nach, noch denen als Ehefrau. Nach dem St. Rakulls Turnier Mitte Rahja hatten sie sich heftig gestritten. So hatte er von ihr verlangt, ihre Aktivitäten im Reichsforster Grafenbann aufzugeben, um wieder in ihr Lehen zurückzukommen. Auch wollte er, dass sie ihn regelmäßig auf Burg Olbershag besuchen käme, schließlich war immer noch kein Nachwuchs in Aussicht, was er gerne ändern würde. Sie hatte darauf nur ablehnend reagiert und schien nicht bereit zu sein ihre Turnierkarriere für die Aussicht auf Kinder zu gefährden. Daraufhin war er laut geworden und hatte ihr puren Egoismus unterstellt, und sie hatte ihn einen Versager genannt. So kam das eine zum anderen und man hatte sich letztlich im Streit getrennt. Wie er erfahren hatte, war sie wohl nach Hirschfurten zurückgekehrt. Er wollte nun die Gelegenheit nutzen, um mit seinem Vetter zu besprechen, welche Möglichkiten er hätte die Ehe zu annulieren, ihr das Lehen zu entziehen oder anders gegen seine widerspenstige Gemahlin vorzugehen. Da Rondradan sich aber auch nicht eindeutig auf seine Seite gestellt hatte, waren die Gespräche absolut nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen, was seinen Ärger noch mehr angestachelt hatte. Er musste nun erstmal wieder den Kopf frei bekommen.

Den ganzen Tag schon war es drückend schwül, und die Atmosphäre lud sich immer mehr auf. So sehr, dass das Kribbeln in seinen Lenden schier unerträglich wurde. Mit zwei seiner Getreuen schlich er sich des Abends aus der Mannpforte der Burg, um dann rasch in die nahe Stadt zu reiten. Zu ihrem großen Verdruss hatten die meisten Gasthäuser und Schenken während der Namenlosen Tage geschlossen. Nachdem sie eine Weile ohne Ziel durch die Straßen flaniert waren, allerorten waren aus den Häusern und Kellern gedämpfte Schreie oder Stöhnen zu vernehemen, kamen sie an ein Haus, an dem draussen ein großen Schild hing auf dem 'Zum roten Horn' zu lesen war. Da aus dem Inneren Licht drang und Gepräche, leichte Musik sowie auch eindeutiges Gestöhne zu vernehmen war, war klar dass es auch an diesen Tagen offen hatte, bzw. Nächten, denn an der Türe stand "geöffnet von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang".

"Hier sind wir richtig, Leute!" grinste Danos seine Begleiter an. Sie banden die Pferde fest und betraten das Bordell. Was er nicht bemerkte war eine schattenhafte Gestalt, die ihnen in einigem Abstand folgte.

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Wie gut das doch tat. Die dralle Swantje hatte nicht übertrieben: die kleine Brünette hier verstand ihr Handwerk ausgezeichnet. Danos lag auf dem Rücken in einem der Bordellbetten und ließ die Hure genüßlich auf ihm reiten, während ihn die wippenden Bewegungen ihrer Brüste noch mehr anspornten. Für einen kurzen Moment dachte er an seine widerspenstige Gattin. Solche Freuden hatte sie ihm jedenfalls noch nie bereitet. Stattdessen hatte sie ihn einen Versager genannt, und das wo er durch die Fehde der Vogt eines Junkertums geworden war! Er hatte es so satt mit ihr. Er nahm sich vor ihm neuen Jahr mit harter Hand durchzugreifen. Entweder würde sie sich ihm fügen, oder er würde sie mit Gewalt gefügig machen. Sie würde ihn schon noch kennen lernen. Er würde...

Da vernahm er ein gurgelndes Geräusch. Im nächsten Moment spritze eine Fontäne hervor. Es war Blut. Ein gewaltiger Blutschwall ergoss sich aus der aufgeschnittenen Kehle der Frau auf seinen Bauch, seine Brust und sein Gesicht. Er spürte Panik in sich aufsteigen. Als der nackte Körper der Frau leblos zur Seite kippte, sah er verschwommen hinter ihr eine Gestalt mit einer schwarzen Kapuze. In der Rechten hielt sie einen blutigen Langdolch.

Danos geriet in Panik, wollte sich schon aufrichten, doch die Gestalt drückte ihn mit großer Kraft zurück auf das Bett. Dann zog sie die Kapuze zurück. Der Vogt erkannte den Mann mit den weißen Haaren: er war einer der Hausritter Rondradans. Aber etwas war anders an ihm. Seine Augen schienen regelrecht zu lodern. Danos' Panik stieg ins Unermessliche. Er versuchte sich zu befreien, es war aber vergebens.

Dann hörte er ihn sagen: "Du bist nur der erste Schritt auf meinem langen Weg der Rache! Ihr nahmt mir meine Zukunft, nun nehme ich die Eure!"

Danos wollte schreien, doch der Mann hielt ihm eisern den Mund zu. Im nächsten Moment stach er zu. Wieder und wieder ließ er die Klinge des Dolches in Danos nackten Körper fahren, bis dieser nicht mal mehr zuckte. Zuletzt drückte er ihm ein Schmuckstück in die Hand, ein kleines Kettchen mit einem Rosenquarz.

Anschließend öffnete er ein Fenster und verschwand lachend in der Finsternis.

Unter Verdacht

Stadt Samlor, 15. Praios 1047

Nach dem Kaiserturnier war Baron Nimmgalf mitsamt seiner Entourage wieder nach Hirschfurten zurückgekehrt. Nach ein paar Tagen der Erholung ging heute wieder die Ausbildung in der Reit- und Lanzenschule zu Samlor weiter. Ryane, Firnwulf und Eberhardt übten zusammen mit den anderen Rekruten gerade auf der Hindernisbahn, was sehr anstrengend war, da es an diesem Praiostag drückend warm war.

Schließlich erschien Tsaiane von Talbach in Begleitung von vier Männern, die die Rekruten unbekannt waren. Einer von Ihnen trug die typische Gewandung eines Inquisitors, zwei weitere trugen die weißen Roben von Bannstrahlrittern. Tsaiane rief Ryane zu sich heran. Firnwulf und Eberhardt schauten sich die Szene aus einigem Abstand an. "Ach du scheiße, das ist ja mein Großonkel Praiobur! Was will der denn hier? Das verheißt jedenfalls Ärger!" flüsterte Eberhardt seinem Freund zu.

"Seid ihr Ryane von Rosenstein?" wollte der Inquisitor wissen. "Ja, das ist korrekt!" antwortete sie.

"Dann muss ich Euch leider mitteilen, dass ihr vorläufig festgenommen seid. Ich bin der Ordentliche Inquisitionsrat Praiobur von Zankenblatt. Ich muss Euch bitten, mir unauffällig zu folgen. Wir werden eine Interrogation im Samlorer Gasthaus Trollkönig durchführen. Wenn ihr Euch den Anweisungen fügt wird Euch nichts geschehen!"

Ryane war starr vor Schreck und wußte im ertsen Moment nicht, was sie sagen sollte.

Tsaiane fragte: "Aber was wird ihr denn überhaupt vorgeworfen?"

"Mord!" antwortete der Inquisitor streng.

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Später in einem Hinterzimmer im Trollkönig

Der Inquisitor und ein unabhängiger Ermittler, der sich als Quendan von Ahrenstedt vorgestellt hatte, musterten Ryane überaus eindringlich. Vor der Zimmertüre hatten sich die beiden Bannstrahlritter postiert, um unerwünschten Besuch abzuhalten, und etwaige Fluchtversuche von vornherein aussichtslos zu machen. Aus diesem Grunde waren auch die Fensterläden in dem Zimmer geschlossen, das einzige Licht stammte von einer Blendlaterne, die Praiobur auf dem Tisch platziert hatte, hinter dem Ryane auf einem simplen Holzstuhl saß, die Arme hinter dem Rücken gefesselt.

Von Ahrenstedt hatte etwas Papyrus und einen Kohlestift vor sich liegen und machte sich Notizen.

Der Inquisitor begann nun offiziell mot der Interrogation.

"So, nun zum Mitschreiben: wie lautet Euer Name?"

"Ryane von Rosenstein" sagte sie ohne aufzublicken.

"Titel?"

"Ritterin zu Sichelaue."

Quendan von Ahtenstedt notierte Ryanes Angaben.

"Aber was werft Ihr mir denn nun vor? Weswegen bin ich überhaupt hier?" fragte Ryane verängstigt.

"Ryane von Rosenstein, Euch wird Mord an einem Adeligen vorgeworfen!" antwortete der Inquisitor streng.

"Was?" Ryane sah ihn entsetzt an. "An wem?"

"Danos von Pfortenstein. Sagt Euch der Name etwas?"

Ryane wurde bleich. "Mein... mein Gemahl..." stammelte sie.

Ahrenstedt notierte "Gemahlin des Mordopfers".

Der Inquisitor fuhr fort: "Euer Gemahl wurde in der Nacht vom vierten auf den fünften Tag des Namenlosen in einem Rubrether Bordell erstochen. Zudem wurde eine der Prostituierten getötet, es handelt sich somit um einen Doppelmord. Ich wurde vom Rubrether Bürgermeister Rosco Steinhauer beauftragt, den Fall aufzuklären. Mir wurde der Ermittler von Ahrenstedt als Adjutant zur Seite gestellt. Us wurde von der Leiterin des Etablissements berichtet, dass in der besagten Nacht eine Gestalt in einem dunklen Kapuzenumhang dort gesichtet wurde, die vermutlich für den Mord verantwortlich war."

Ryane wurde schwindelig. Danos war tot? Sie konnte es nicht fassen.

"Wo wart ihr zum Tatzeitpunkt in den Namenlosen Tagen?" fragte Ahrenstedt, was ihm einen strengen Blick des Inquisitors einhandelte.

"ICH führe das Verhör!" zischte er schneidend.

"Also, wo wart Ihr zum Tatzeitpunkt, von Rosenstein?"

Ryane dämmerte langsam, dass man sie für den Mord an ihrem Gemahl verantwortlich machen wollte.

"Ich... also ich war im Gefolge des Baron Nimmgalf von Hirschfurten. Wir waren Ende Rahja nach Gareth gereist, da der Baron am Kaiserturnier teilnehmen wollte, und sind dort in einem Hotel untergekommen. Im Hotel "Zwei Masken". Der Herr Baron ist für alle Kosten aufgekommen, wir haben das Hotel in den verfluchten Tagen so gut wie gar nicht verlassen."

"Habt ihr dafür Zeugen, die aussagen können, dass ihr die ganze Zeit vor Ort wart?"

"Ja, natürlich. Das können die Ritter Firnwulf von Hirschfurten und Eberhardt von Zankenblatt bezeugen."

Der Inquisitor stutze kurz. "Mein Großneffe?"

"Ja, er ist ebenso wie ich Rekrut im Reichsforster Grafenbann."

"Gut, ich werde die Herrschaften später noch dazu befragen. Nun erstmal zu dem, was Euch belastet!"


Er öffnete eine Tasche und holte dort ein Kästchen heraus. Als er es öffnete lag dort drin ein kleines zerrissenes Messingkettchen mit einem Rosenquarz als Anhänger.

Ryane machte große Augen.

"Gehört Euch das hier?"

Ryane schüttelte den Kopf.

Ahrenstedt notierte: 'Verdächtige streitet Besitz von Beweisstück A ab.'

Von Zankenblatt entgegnete:"So? Das ist aber eigenartig. Wir haben nämlich die Aussage von einem Rubrether Juwelier, dass der Herr von Pfortenstein dieses Schmuckstück noch im Rahjamond für seine Gattin, also für Euch, von ihm fertigen ließ. Noch merkwürdiger ist aber, dass es in der Hand des Toten gefunden wurde, was darauf hindeutet, dass er es im Todeskampf dem Mörder, oder wohl eher der Mörderin, entrissen hat."

Ryanes Herz schlug bis zum Hals. Das konnte nur ein Alptraum sein.

Inquisitor von Zankenblatt holte nun eine kleine Schale aus der Tasche hervor, auf deren Rand einige arcane Symbole eingraviert waren.

"Ihr müsst nun folgendes Wissen: im Gegensatz zu vielen meiner Glaubensbrüder stehe ich dem Einsstz von Magie nicht grundsätzlich ablehnend gerenüber. Vor allem nicht, wenn sie der Wshrheitsfindung dient. Ein guter Freund von mir, Tyro von Maarblick, ein Magus der weißen Gilde, fertigte mir einst dieses kleine Artefakt, welches einen Objectovoco Cantus trägt."

Er sah, wie Ryane davor ängstlich zurückwich.

"Keine Angst, das ist völlig harmlos. Das ist ein Zauber, der es mir erlaubt, einem Gegenstand eine Frage zu stellen. Würdet ihr nun bitte die Kette herausnehmen und in die Schale legen?"

Ryane zögerte noch etwas. Dann nahm sie die Kette in die Hand und legte sie in die Schale.

Der Inquisitor legte nun beide Hände an das Artefakt. "Vertias!" sprach er das Auslösewort. Im nächsten Moment wurden Schale und Kette von einem seltsamen Glanz erfasst. Die Magie schien zu wirken. Ryane machte große Augen.

"Objectum stumm, objectum still, wurdest du zuvor schon mal von demjenigen gehalten, der dich soeben in diese Schale legte?"

Die feinen Kettenglieder begannen leise zu klirren und zu vibrieren. Leise Geräusche erklangen und verdichteten sich immer mehr. Es war schließlich ein "Ja" zu verstehen.

"Na bitte!" Praiobur von Zankenblatt fühlte sich bestätigt. Immer noch war das unnatürliche Glänzen auf Schale und Kette zu sehen. Der Inquisitor fuhr fort: "Objectum stumm, objectum still, warst du einst ein Geschenk für die Person, die dich gerade in die Schale gelegt hat?" Wieder erklang das leise Zischen und Klirren, was sich erneut zu einem "Ja" verdichtete.

Ahrenstedt notierte:'Aussage der Verdächtigen durch Magieeinsatz widerlegt'.

"Aber.. nein, Moment, das kann ich erklären! Ich möchte meine Aussage nochmal korrigieren", stammelte Ryane.

"Ich bin ganz Ohr", antwortete von Zankenblatt.

"Also ja, mein Mann Danos hat diese Kette für mich als Geschenk anfertigen lassen. Und als er mir sie schenken wollte hatte ich sie auch kurz in der Hand. Das war im Rahja nach dem Rubrether Turnier im Festsaal von Burg Rubreth. Anscheinend hat sich die Kette irgendwie daran 'erinnert'."

"Nur kurz in der Hand gehalten? Habt ihr sie denn nicht angelegt?"

Ryane schüttelte den Kopf. "Nein. Ich... ich habe sein Geschenk zurückgewiesen."

Jetzt blickten von Ahrenstedt und auch der Inquisitor sehr interessiert. "Warum? Gefällt sie Euch nicht?"

"Doch schon. Es lag auch nicht an der Kette selbst. Es war nur... er wollte im Gegenzug von mir dass ich das Tjosten und meine Karriere beim Reichsforster Grafenbann aufgebe, und zu ihm auf seine Burg Olbershag ziehen sollte."

"Warum wollte er das?"

Ryane seufzte. "Nun weil... er wollte wohl sehr bald eine Familie mit mir gründen. Also Kinder."

"Als Euer Gemahl konnte er das doch wohl auch von Euch erwarten. Wolltet Ihr das denn nicht?"

Ryane schwieg.

"MUSS ICH MICH WIEDERHOLEN?" rief er streng.

"Ich... ich möchte ja irgendwann auch mal Kinder haben, aber..."

"Aber?"

"Aber eben jetzt noch nicht."

Von Ahrenstedt notierte:'eheliche Differenzen'.

"Ryane, bitte beantwortet mir die folgende Frage wahrheitsgemäß: habt oder hattet ihr ein außereheliches Verhältnis?"

Ryane wurde bleich, und ihr Herz schlug heftig.

Schließlich nickte sie. Ahrenstedt notierte es.

"Mit wem?"

Ryane zögerte.

"MIT WEM?"

Ahrenstedt fragte: "Soll ich die Daumenschrauben bereit machen?"

"Nein, bitte nein!" flehte Ryane. "Ich will ihn da nur nicht mit hineinziehen."

"Bedaure, das ist leider ein wichtiges Detail. Wenn ihr die Angabe verweigert, wird es eine peinliche Befragung. Zum letzten mal: mit wem habt ihr ein Verhältnis?"

"Firnwulf von Hirschfurten", flüsterte sie.

"Damit hätten wir also ein exzellentes Mordmotiv!" stellte von Ahrenstedt fest und notierte den Namen.

"Aber nein, daran bin ich völlig unschuldig!" rief Ryane verzweifelt.

"So? Wie ist dann die Kette in die Hand Eures toten Gemahls gelangt?" fragte der Inquisitor streng.

"Ich weiß es doch auch nicht..." weinte Ryane. Da bemerkte sie, dass die Kette immer noch glänzte.

"Kann ich ihr auch eine Frage stellen?"

Der Inquisitor blickte sie streng an.

"Nun gut, aber wehe, wenn dies ein Trick sein soll. Und bedenkt, dass das Objekt nur mit 'Ja' oder 'Nein' antworten kann."

Ryane nahm allen Mut zusammen und sprach:"Objectum stumm, objectum still, befandest du dich noch in meinem Besitz, als du in die Hand des Toten gelangt bist?"

Wieder erklangen Geräusche, ein feines Zischen und Klirren der kleinen Kettenglieder. Doch dieses mal klang es ein wenig anders. Plötzlich war eindeutig ein "Nein" zu verstehen.

Ryane sank erleichtert nach hinten.

Praiobur von Zankenblatt und Quendan von Ahrenstedt sahen sich überrascht an.

"Was bedeutet das? Könnte das ein Trick sein? Vielleicht hatte sie einen Komplizen?" vermutete von Ahrenstedt.

Der Inquisitor schüttelte den Kopf. "Nein, das passt nicht zusammen. Zum einen war nur von einer Kapuzengestalt die Rede, zum anderen: wieso sollte der dann ihre Kette haben?"

"Und was heißt das jetzt?"

"Was schon? Sie ist unschuldig", schlussfolgerte Praiobur.

Ryane fiel ein großer Stein vom Herzen.

"Dann stellt sich aber die Frage, wer Eure Kette in Besitz hatte. Was wisst ihr darüber?"

"Da kann ich leider nichts zu sagen. Ich habe die Kette auf dem Tisch im Rittersaal von Burg Rubreth liegen lassen. Irgendjemand muss sie da weggenommen haben."

"Da kommen ja nur ein paar Dutzend Leute in Frage", bemerkte von Ahrenstedt sarkastisch.

Praiobur bedachte ihn erneut mit einem strengen Blick.

"Hatte Euer Gemahl irgendwelche Feinde oder Widersacher auf der Burg?"

Ryane zuckte mit den Schultern. "Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Er war an sich recht konfliktscheu, und auch seine Position als Vogt eines recht kleinen Junkertums war eher unbedeutend."

"Das heißt, wir stehen wieder am Anfang", ärgerte sich Praiobur von Zankenblatt, und setzte sich. Er musste erstmal in Ruhe nachdenken.

"Kann ich jetzt gehen?" fragte Ryane.

"Oh, ja natürlich. Ihr seid entlassen. Von Ahrenstedt, nehmt ihr die Fesseln ab. Sie ist unschuldig. Über das hier Gesagte wird Geheimhaltung vereinbart."

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Nachdem Ryane wieder frei war, musste sie sich erstmal auf eine Parkbank setzen. Das alles war zu viel für sie, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf.








(wird fortgesetzt)