Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bodenstedt==
==Bodenstedt==
Die kleine Gruppe war am ertsen Tag gut voran gekommen. Zuerst hatte man noch ein paar letzte Besorgungen in [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Rubreth|Rubreth]] getätig, und dann die Stadt in Richtung Osten verlassen. Ein paar Meilen nachdem sie [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Rubreth|Burg Rubreth]] passiert hatten, hatten sie bei [[Ortsnennung ist::Garetien:Dorf Ährenfeld in Ehrenfeldt|Ährenfeld]] den [[Ortsnennung ist::Garetien:Kaiser-Hal-Kanal|Kaiser-Hal-Kanal]] passiert, der vor Jahrzehnten durch eine Initiative des Barons [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]] begonnen, aber nie fertig gestellt wurde. Wenigstens gab es hier eine stabile Holzbrücke, die auch für Fuhrwerke geeignet war. Fünf Meilen weiter östlich passierten sie dann die Grenze nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Hirschfurten|Hirschfurten]]. Als sie den nächsten Ort [[Handlungsort ist::Garetien:Markt Bodenstedt|Bodenstedt]] erreichten wurde es schon dämmerig, so dass man beschloss sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.
In Bodenstedt gab es nur ein größeres Gasthaus 'Zum fetten Ochsen', also fiel die Wahl nicht schwer. Man passierte den Torbogen und Kutscher Emmeran lenkte seinen Zweispänner auf den Hof des Gasthauses.
Äbtissin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Alrike Hundsbeurt von Sommerheide|Alrike]] wollte sich zunächst um Quartiere kümmern.
Ich schlage vor, dass wir ein gemeinsames Zimmer beziehen, da können wir uns dann mit der Bewachung der Reliquie abwechseln. Habt ihr irgendwelche Einwände?" fragte sie.
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Halgor Arnwulf von Schack|Halgor]] wurde blass. "Wäre es nicht einfacher, gleich das ganze Fuhrwerk zu bewachen? Dann könnten wir den Gong auch gleich da drauf lassen, und würden keine unnötigen Transportschäden riskieren", schlug er vor.
"Kommt nicht in Frage!" sagte Alrike bestimmt. "Ich lasse den Gong nicht auf dem Wagen liegen, während ich in einem Gästezimmer schlafe. Das ist mir einfach zu riskant. Ich denke, dass ich da lieber das Transportrisiko in Kauf nehme."
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Nachdem sie ein Vierbettzimmer im Erdgeschoss für die Gruppe reserviert hatte, machte man sich nun daran, den Gong dorthin zu verfrachten. Emmeran öffnete die Plane und stieg auf das Fuhrwerk. Dann schob er den schweren mit einem weißen Tuch umhüllten Gong an die Kante.
Die kräftige [[Nebendarsteller ist::Garetien:Pryshia vom Berg|Pryshia]] stellte sich bereits auf, um ihn in Empfang zu nehmen, doch Halgor zögerte.
"Was ist? Nimm ihn an! Ich kann den nicht alleine halten", knurrte die Ritterin ungehalten.
Halgor warf ihr einen bösen Blick zu. Dann zog er Lederhandschuhe aus einer Gürteltasche und zog sie sich an.
"Dann rutscht es nicht so leicht!" erklärte er.
"Beeil dich!" drängelte Pryshia.
Halgor stellte sich neben sie und gemeinsam nahmen sie den Gong in die Hände. Die bloße Berührung schmerzte Halgor auch durch die Handschuhe hindurch. Es war fast, als packte er ein Stück glühende Kohle an.
"Schnell! Er ist schwer!" keuchte er. Auch Alrike und Emmeran kamen hinzu, und gemeinsam verfrachteten sie den schweren Gong unter einigen Mühen in ihr Gästezimmer.
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Die anderen waren schon zum Abendessen gegangen, nur Halgor war zunächst im Zimmer geblieben und saß nun auf seinem Bett. Er hatte vorgeschlagen, den Gong zu bewachen und später zu essen. Seine Hände taten immer noch weh. Vorsichtig zog er die Handschuhe aus. Die Handinnenflächen waren wund und zum Teil schwarz verbrannt. Vorsichtig legte er sich einen Verband mit Heilkräutern um die Hände. Er musste irgendwie vermeiden, dieses vermaledeite Ding noch einmal anzufassen. Doch das würde nicht leicht werden. Doch vielleicht gab es noch eine Möglichkeit...
Er holte aus seiner Tasche eine dünne schwarze Kerze hervor, stellte sie auf seinen Nachttisch und zündete sie an. Es entstand eine kleine schwarze Flamme.
"Meister! ... Meister! ..." flüsterte er. Die Flamme flackerte kurz auf. "Gewähre mir Schutz... Schutz vor den verhassten Götterfeinden und ihren kriecherischen Dienern! Ich werde dir dafür ein Opfer bringen. Ein großes Opfer dir zum Wohlgefallen! Doch schütze deinen bescheidenen Diener mit deiner Macht, und mache mich so zu deinem Werkzeug der Rache!"
Eine Weile geschah nichts. Dann flackerte die Flamme heftiger, sie wurde größer, ein dunkles Haupt bildete sich, dessen Augen tiefroht zu glühen schienen:  "GEWÄHRT!"


==Wegelagerer==
==Wegelagerer==

Version vom 7. August 2024, 08:04 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)

Alte Säcke - Ideensammlung

Im Namen des Herrn

Der Gong des St. Owilmar

Alrike Hundsgeburt von Sommerheide möchte eine praiosheilige Reliquie, die im Rahmen der großen Fehde aus der Halsmark nach Reichsforst verschleppt wurde, zurück zur St. Gilborns Abtei bringen. Da das eine wichtige Aufgabe ist, kann sie damit keinen anderen beauftragen. Sie bittet daher Landvogt Rondradan von Pfortenstein, ihr zwei seiner Ritter als Geleitschutz mitzugeben, was dieser auch gerne bewilligt. Bei diesen Rittern ist zufälligerweise Halgor Arnwulf von Schack. Die andere ist die erfahrene Ritterin Prishya vom Berg. Beide Ritter stehen der Praioskirche aus verschiedenen Gründen skeptisch gegegenüber und betrachten den Auftrag als reine Pflichterfüllung. Dementsprechend kühl ist anfangs ihr Verhältnis zueinander und auch zur Auftraggeberin.

Burg Rubreth, 20. Efferd 1047 BF

An diesem Wassertag hielt Landvogt Rondradan Helmar von Pfortenstein wie üblich seine Audienzen ab. Neben den üblichen Bitten der Stadt- und Landbevölkerung bei kleineren Problemen wie entlaufenen Rindern, Stundung von nicht leistbaren Abgaben, Nachbarschaftsstreitigkeiten und Ähnlichem, die ihn jedes mal zu Tode langweilten, zu helfen, hielt er dieses mal auch erstmals Besuch der Äbtissin Alrike Hundsgeburt von Sommerheide vom nahegelegenen Klostergut Sonnenau, welches dem Herrn Praios gewidmet war. Das überraschte ihn etwas, weil der Klosterbetrieb bislang nach seinem Dafürhalten sehr autark abgewickelt wurde, er hatte damit letztlich nichts zu tun.

"Praios zum Gruße, Euer Hochwürden!" begrüßte er die großgewachsene Frau in seinem Audienzsaal. "Wie kann ich Euch helfen?"

Alrike von Sommerheide begrüßte ihn ebenfalls in Praios' Namen und bedankte sich für die gewährte Audienz.

"Euer Hochgeboren, ich habe folgende Bitte an Euch: vor einiger Zeit ist einer meiner Mönche in den Besitz einer kostbaren Reliquie gelangt, die er sodann den Tempelschätzen des Klosters überstellt hatte: den heiligen Gong des St. Owilmar. Es ist ein sehr alter goldüberzogener Gong von großem Wert. Das Problem ist nur: er wurde während der Kampfhandlungen der großen Fehde aus der Kaisermark geraubt!"

"Nun ja, auch die Kaisermärker waren sicher nicht allzu wählerisch bei den Plünderungen hier in Reichsforst!" versuchte Rondradan den implizierten Vorwurf zu relativieren.

"Bitte versteht mich nicht falsch, Euer Hochgeboren, es geht mir jetzt nicht um Schuldzuweisungen. Es ist ohnehin kaum noch nachvollziehbar, wer damals wofür verantwortlich war. Gleichwohl ist es mir ein Anliegen, das damals geschehene Unrecht wieder gutzumachen. Von daher habe ich beschlossen, den Gong zu seinem ursprünglichen Aufbewahrungsort zurückzuführen: zur Sankt-Gilborns Abtei in der Halsmark, welche heuer von meiner Glaubensschwester und Vorgängerin im Amte Alrika Junivera von Hagenau-Ehrenfeldt geleitet wird."

"Und wie kann ich Euch dabei behilflich sein?" fragte Rondradan.

"Eine solche Reise ist sicher nicht ungefährlich und meine wenigen Klosterwachen sind kaum geeignet für eine längere Eskorte. Daher möchte ich Euch bitten, mir zwei Eurer Ritter als Geleitschutz mitzugeben, sofern ihr diese für eine paar Tage entbehren könnt. Ich möchte in drei Tagen früh aufbrechen."

Rondradan nickte. "Aber selbstverständlich! Dies ist meine praiosbefohlene Pflicht als Schutzherr dieses Landes. Ihr werdet die Eskorte bekommen, darauf habt Ihr mein Wort!"

"Ich danke Euch, Euer Hochgeboren. Möge Praios der Herr stets sein wachsames Auge über Euch halten." Damit verabschiedete sich Äbtissin Sommerheide.

Rondradan schickte einen Knappen nach zweien seiner Ritter, die er für eine Weile am Hof entbehren konnte. Seine Wahl fiel auf Ritterin Prishya vom Berg, die schon seit mehreren Götterläufen auf Burg Rubreth diente und und den jungen Ritter Halgor, der erst vor wenigen Monden in seine Dienste getreten war, und bislang einen guten Eindruck gemacht hatte. Es wäre eine gute Gelegenheit, erneut seine Kompetenzen zu testen. Doch er war sich sicher, dass sich der junge Ritter auch hier einwandfrei bewähren würde.

Aufbruch von Kloster Sonnenau

Klostergut Sonnenau, 23. Efferd 1047 BF

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren die beiden Rubrether Ritter Prishya vom Berg und Halgor Arnwulf von Schack in Sonnenau erschienen. Kurz nachdem sie durch das offene Klostertor geritten waren, wurden sie auch schon von Äbtissin Alrike Hundsgeburt von Sommerheide freundlich begrüßt. Im Hintergrund konnten sie beobachten, wie ein etwas ein Schritt großer verhüllter Gegenstand von vier Mönchen behutsam auf ein zweispänniges Fuhrwerk mit Planenverdeck verladen wurde.

"Praios zum Gruße, Hohe Herrschaften. Wie ich sehe, hat Landvogt Rondradan sein Versprechen gehalten. Ich bin sehr froh, dass Ihr mich auf der Reise begleiten werdet. Doch wo bleiben meine Manieren? Ich bin Alrike von Sommerheide, die Äbtissin dieses Klosters. Und mit wem habe ich die Ehre?"

"Prishya vom Berg ist mein Name" antwortete die Ritterin. "Und der da ist Halgor von Schack." Der Gemeinte warf ihr einen sinistren Blick zu, sagte aber nichts weiter und nickte nur.

Die Äbtissin war etwas irritiert, ließ es sich aber nicht anmerken. Die beiden Ritter saßen ab, und übergaben ihre Pferde einem hinzugeeilten Knecht.

"Nun denn, Herrschaften, wir sind gerade noch dabei das Notwendige für die Reise zu verladen", sagte Alrike. "Wir Ihr sicher wißt, ist unser Reiseziel die Sankt-Gilborns Abtei in Kaiserlich Halsmark. Ich hatte zunächst überlegt über die Reichsstrasse 6 zu reisen, aber es scheint mir doch klüger, den südlichen Weg über die Rakulahöhen zu nehmen, weil wir dort einfach weniger Aufmerksamkeit erregen."

"Das wird uns aber mindestens einen halben Tag zusätzlich kosten", bemerkte Prishya vom Berg.

"Ja, das mag sein, aber in diesem Fall geht Sicherheit vor Schnelligkeit. Zumal man uns ohnehin nicht so rasch dort erwartet."

"Verstehe", entgegnete Pryshia. "Wer wird uns alles begleiten?"

"Ausser dem Fuhrknecht Emmeran, der den Zweispänner fährt, nur wir drei, also eine kleine unauffällige Gruppe. Für Kost und Logis während der Reise kommt natürlich die Kirche auf, solange sich die Kosten im üblichen Rahmen bewegen."

Die beiden Ritter nickten. "In Ordnung. Also reiten wir erstmal wieder nach Süden und dann östlich nach Hirschfurten. Wann soll es denn losgehen?" fragte Pryshia die Äbtissin.

"Ich schlage vor, dass wir noch ein paar Scheiben Brot mit Käse frühstücken, und dann anschließend aufbrechen."

Die beiden Ritter nickten, und ließen es sich schmecken.

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Halgor fühlte sich äußerst unwohl. Seit sie das Klostertor durchschritten hatten verspürte er eine gewisse Übelkeit. Die Nähe zum verhassten Götterfürsten schwächte und schmerzte ihn. Er konnte sich hier nicht lange aufhalten. Auch in der Nähe der Geweihten fühlte er sich unwohl. Seine Hände zitterten leicht und ihm stand etwas kalter Schweiß auf der Stirn. Deswegen aß er auch nur ein paar wenige Bissen von dem Brot, und gab vor schon satt zu sein. Auch sonst tat er alles, um sich nichts anmerken zu lassen. Er wollte diesen Auftrag so schnell wie möglich hinter sich bingen. Er wußte, er durfte dabei bloß keine Aufmerksamkeit erregen.

Bodenstedt

Die kleine Gruppe war am ertsen Tag gut voran gekommen. Zuerst hatte man noch ein paar letzte Besorgungen in Rubreth getätig, und dann die Stadt in Richtung Osten verlassen. Ein paar Meilen nachdem sie Burg Rubreth passiert hatten, hatten sie bei Ährenfeld den Kaiser-Hal-Kanal passiert, der vor Jahrzehnten durch eine Initiative des Barons Erlan von Zankenblatt begonnen, aber nie fertig gestellt wurde. Wenigstens gab es hier eine stabile Holzbrücke, die auch für Fuhrwerke geeignet war. Fünf Meilen weiter östlich passierten sie dann die Grenze nach Hirschfurten. Als sie den nächsten Ort Bodenstedt erreichten wurde es schon dämmerig, so dass man beschloss sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.

In Bodenstedt gab es nur ein größeres Gasthaus 'Zum fetten Ochsen', also fiel die Wahl nicht schwer. Man passierte den Torbogen und Kutscher Emmeran lenkte seinen Zweispänner auf den Hof des Gasthauses. Äbtissin Alrike wollte sich zunächst um Quartiere kümmern.

Ich schlage vor, dass wir ein gemeinsames Zimmer beziehen, da können wir uns dann mit der Bewachung der Reliquie abwechseln. Habt ihr irgendwelche Einwände?" fragte sie.

Halgor wurde blass. "Wäre es nicht einfacher, gleich das ganze Fuhrwerk zu bewachen? Dann könnten wir den Gong auch gleich da drauf lassen, und würden keine unnötigen Transportschäden riskieren", schlug er vor.

"Kommt nicht in Frage!" sagte Alrike bestimmt. "Ich lasse den Gong nicht auf dem Wagen liegen, während ich in einem Gästezimmer schlafe. Das ist mir einfach zu riskant. Ich denke, dass ich da lieber das Transportrisiko in Kauf nehme."

Trenner Garetien.svg

Nachdem sie ein Vierbettzimmer im Erdgeschoss für die Gruppe reserviert hatte, machte man sich nun daran, den Gong dorthin zu verfrachten. Emmeran öffnete die Plane und stieg auf das Fuhrwerk. Dann schob er den schweren mit einem weißen Tuch umhüllten Gong an die Kante.

Die kräftige Pryshia stellte sich bereits auf, um ihn in Empfang zu nehmen, doch Halgor zögerte.

"Was ist? Nimm ihn an! Ich kann den nicht alleine halten", knurrte die Ritterin ungehalten.

Halgor warf ihr einen bösen Blick zu. Dann zog er Lederhandschuhe aus einer Gürteltasche und zog sie sich an.

"Dann rutscht es nicht so leicht!" erklärte er.

"Beeil dich!" drängelte Pryshia.

Halgor stellte sich neben sie und gemeinsam nahmen sie den Gong in die Hände. Die bloße Berührung schmerzte Halgor auch durch die Handschuhe hindurch. Es war fast, als packte er ein Stück glühende Kohle an.

"Schnell! Er ist schwer!" keuchte er. Auch Alrike und Emmeran kamen hinzu, und gemeinsam verfrachteten sie den schweren Gong unter einigen Mühen in ihr Gästezimmer.

Trenner Garetien.svg

Die anderen waren schon zum Abendessen gegangen, nur Halgor war zunächst im Zimmer geblieben und saß nun auf seinem Bett. Er hatte vorgeschlagen, den Gong zu bewachen und später zu essen. Seine Hände taten immer noch weh. Vorsichtig zog er die Handschuhe aus. Die Handinnenflächen waren wund und zum Teil schwarz verbrannt. Vorsichtig legte er sich einen Verband mit Heilkräutern um die Hände. Er musste irgendwie vermeiden, dieses vermaledeite Ding noch einmal anzufassen. Doch das würde nicht leicht werden. Doch vielleicht gab es noch eine Möglichkeit...

Er holte aus seiner Tasche eine dünne schwarze Kerze hervor, stellte sie auf seinen Nachttisch und zündete sie an. Es entstand eine kleine schwarze Flamme.

"Meister! ... Meister! ..." flüsterte er. Die Flamme flackerte kurz auf. "Gewähre mir Schutz... Schutz vor den verhassten Götterfeinden und ihren kriecherischen Dienern! Ich werde dir dafür ein Opfer bringen. Ein großes Opfer dir zum Wohlgefallen! Doch schütze deinen bescheidenen Diener mit deiner Macht, und mache mich so zu deinem Werkzeug der Rache!"

Eine Weile geschah nichts. Dann flackerte die Flamme heftiger, sie wurde größer, ein dunkles Haupt bildete sich, dessen Augen tiefroht zu glühen schienen: "GEWÄHRT!"

Wegelagerer

Station in Samlor

Ankunft an der St. Gilborns Abtei

Nächtlicher Besuch

Flammenmeer

Epilog