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=Die Heimkehr des Lausbuben=
"Hochgeboren, ein fliegender Teppich wurde gesichtet," verkündete Alderan, der Adjutant des Reichsvogtes, mit freudiger Erregung in der Stimme. Der Reichsvogt, Leobrecht, fühlte eine Mischung aus unglaublichem Glück und tiefem Groll in sich aufsteigen. Die Aussicht, seinen verlorenen Sohn Etilian wiederzusehen, erfüllte ihn mit Wärme, doch der Kummer, den der Unfug seines Sohnes ihm bereitet hatte, nagte an ihm.
"Hochgeboren, ein fliegender Teppich wurde gesichtet," verkündete Alderan, der Adjutant des Reichsvogtes, mit freudiger Erregung in der Stimme. Der Reichsvogt, Leobrecht, fühlte eine Mischung aus unglaublichem Glück und tiefem Groll in sich aufsteigen. Die Aussicht, seinen verlorenen Sohn Etilian wiederzusehen, erfüllte ihn mit Wärme, doch der Kummer, den der Unfug seines Sohnes ihm bereitet hatte, nagte an ihm.



Version vom 22. Oktober 2024, 13:08 Uhr

Die Heimkehr des Lausbuben

"Hochgeboren, ein fliegender Teppich wurde gesichtet," verkündete Alderan, der Adjutant des Reichsvogtes, mit freudiger Erregung in der Stimme. Der Reichsvogt, Leobrecht, fühlte eine Mischung aus unglaublichem Glück und tiefem Groll in sich aufsteigen. Die Aussicht, seinen verlorenen Sohn Etilian wiederzusehen, erfüllte ihn mit Wärme, doch der Kummer, den der Unfug seines Sohnes ihm bereitet hatte, nagte an ihm.

Es dauerte nicht lange, bis Magister Hamarjan, der Hofmagier seiner Schwiegertochter, in die Reichsfeste Wogentrutz schwebte. Etilian, der fünfjährige Lausbub mit den langen blonden Haaren und den kristallblauen Augen, sprang noch mitten im Landeanflug vom Teppich und rannte voller Freude auf seinen Vater zu.

Leobrecht stellte seinen Gehstock zur Seite und kniete sich nieder. Der Junge warf sich freudig in die Arme seines Vaters. "Papa, Papa!" rief Etilian, während Leobrecht den kleinen Lausbub umarmte und Freudentränen über seine Wangen liefen.

"Papa, ich bin geflogen. Papa, ich war auf einem Schiff. Auf hoher See. Papa, ich war auf einer Insel, auf der Echsen lebten. Papa, das war so toll." Die Worte strömten wie ein Wasserfall aus dem Jungen heraus, und Leobrecht ließ ihn erzählen, während er ihn festhielt.

Nachdem der Reichsvogt sich von seinem Nesthäkchen gelöst hatte, strich er Etilian das zottelige Haar aus dem Gesicht. "Etilian, ..." setzte er an, bereit, eine Standpauke zu halten. Doch der Junge fiel ihm ins Wort. "Papa, ich habe dich ganz doll lieb," sagte Etilian und küsste seinen Vater auf die Wange. Dann klammerte er sich um seinen Hals. "Papa, darf ich heute Nacht bei dir schlafen?"

Leobrecht herzte den Kleinen und antwortete mit einem Nicken. Innerlich haderte er mit sich selbst. Er wollte den Jungen zurechtweisen, doch er konnte es nicht. Der Anblick seines Sohnes, der so voller Leben und Unschuld war, ließ seine Entschlossenheit schwinden. Er war altersmilde.