Geschichten:Boronias dunkle Schatten – Nächtliche Konsultationen: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Burg Devendoch, Baronie Devensberg, [[Handlungsort ist::Rabenmark|Markgrafschaft Rabenmark]], 19. Ingerimm 1046 BF:''' | |||
Im kalten Gemäuer von Burg Devendoch hallten leise Schritte wider. Zwei Gestalten näherten sich zwei weiteren. Im Dämmerlicht des alten Burggewölbes trafen sich Reuther [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor|Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor]] und Comto [[Hauptdarsteller ist::lfwiki:Erlan Sirensteen|Erlan Sirensteen]], begleitet nur von ihren Knappen [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tolmario Silem von Aralzin|Tolmario]] und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Rafim Eorcaïdos von Aimar-Gor|Rafim]]. Kein offizieller Empfang, kein Pomp, sondern nur der schwelende Geist der Vergangenheit, die noch immer tiefe Schatten warf. | |||
Vor 25 Götterläufen tobte nicht weit von hier, am Todeswall, eine gewaltige Schlacht, die später als die Schlacht an der Trollpforte in die Geschichte eingehen sollte. Reto hatte als junger Ritter an der Schlacht teilgenommen. Erlan hatte zwar selbst nicht an der III. Dämonenschlacht teilgenommen, wusste aber aufgrund von vielen Erzählungen seiner ehemaligen Kameraden bei der Armee, dass die schrecklichen Dinge, die sich dort ereigneten, nie wieder auf Deren passieren sollten. Die beiden Kaiserreiche hatten, in dieser schweren Stunde, als Borbarad mit seinen dämonischen Horden aufmarschierte, Seite an Seite gestanden. Dieses Band, zusammengewachsen durch das Blut der Toten, galt es zu erhalten und zu stärken. | |||
Reto konnte seiner eigenen Delegation nicht zur Gänze trauen. Er vermutete eine Unterwanderung, eine Korrumpierung einzelner Teilnehmender. Mit gedämpfter Stimme sprach er zu Erlan, als der den Horasier erreichte. | |||
„Mein lieber Freund, ich hege den Verdacht, dass mindestens ein Mitglied meiner Delegation nicht unser hehres Ziel verfolgt, womöglich gar niederträchtig versucht die Verhandlungen zwischen den Reichen zu sabotieren, um den Frieden zu gefährden. Ich bitte daher um Nachsicht. Bevor sich unsere Delegationen am morgigen Tag wieder zusammenfinden, werde ich ein Treffen meiner Delegation zusammenrufen. Ich muss Vorkehrungen treffen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.“ | |||
„Habt Dank für das offene Wort mein lieber Freund. Ich wunderte mich auch schon bei den ersten Konsultationen über den einen oder anderen und den eher … interessanten Formulierungen. Aber ihr habt es ja auch gehört, auch auf der Seite des Aaren gab es vielleicht Anmerkungen, die nicht wirklich zielführend waren.“ | |||
Mit einem Mal lächelte Erlan und schaute Reto an: „Am besten war noch die geäußerte Vermutung, wonach finstre Kräfte Euch ausgetauscht hätten! Aber wozu hat man denn einen Magus dabei? Er erklärte mir, woran ich das erkennen könne… und wie soll ich sagen? Der Test wurde mit Bravour bestanden!“ In dem Moment schaute er zu seinem Knappen: „Und Rafim hätte es ja auch bemerkt.“ | |||
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Das Zwiegespräch zwischen dem Reuther von Aimar-Gor und Comto Sirensteen verlief positiv. Auf alle Fälle positiver als die Gespräche zwischen den beiden Delegationen. Als die beiden Diplomaten sich gegenseitig darüber ausließen, dass in den jeweiligen Delegationen der Glaube vorherrsche, dass jeweils der ranghöchste Diplomat der anderen Seite ausgetauscht sei, kamen sie fast zum Lachen. | |||
Sie unterdrückten das jedoch, denn zu so später Stund sind auf einer Burg die Mauern hellhöriger als man glaubt. Während sie gerade dabei waren den Innenhof zu betreten begegnete ihnen niemand geringeres als di Pilar, Almadas Erzsiegelbewahrerin. Sie musterte die beiden Adligen kritisch und fragte: „Zu so später Stunde noch unterwegs? Und das reichsübergreifend?“ | |||
Doch Comto Sirensteen antwortete schlagfertig und schnell: „Domna Pilar, wir sind auf dem Weg zur Boronandacht und haben uns hier getroffen. So wie wir Euch hier getroffen haben. Würdet Ihr uns die Ehre erweisen, uns zur Andacht zu begleiten?“ | |||
Aus dem Gesicht der Almadanerin verschwand das sonst häufig präsente Lächeln und sie schien nachzudenken. Um dann aber kurz darauf abzulehnen: „Habt Dank für die freundliche Einladung. Aber ich war gerade auf dem Weg in mein Gemach, der Tag war lang, der morgige wird noch länger.“ | |||
… und mit diesen Worten verließ sie die beiden Männer. Reto klopfte Erlan auf die Schultern: „Respekt. Jetzt sollten wir aber auch zu dieser Andacht gehen, denn wer weiß, wer von dieser Unterhaltung erfährt?“ | |||
Erlan nickte und erwiderte: „Da spricht ja nichts gegen und es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn uns der eine oder die andere hier auf dem Weg zur Andacht und diese nachher verlassend sieht. Die Andacht an Boron ist doch mehr als eine gute Erklärung, dass man uns beide auch außerhalb unserer Verhandlungen sieht.“ | |||
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|Titel=Nächtliche Konsultationen | |Titel=Nächtliche Konsultationen |
Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 20:09 Uhr
Burg Devendoch, Baronie Devensberg, Markgrafschaft Rabenmark, 19. Ingerimm 1046 BF:
Im kalten Gemäuer von Burg Devendoch hallten leise Schritte wider. Zwei Gestalten näherten sich zwei weiteren. Im Dämmerlicht des alten Burggewölbes trafen sich Reuther Reto Eorcaïdos von Aimar-Gor und Comto Erlan Sirensteen, begleitet nur von ihren Knappen Tolmario und Rafim. Kein offizieller Empfang, kein Pomp, sondern nur der schwelende Geist der Vergangenheit, die noch immer tiefe Schatten warf.
Vor 25 Götterläufen tobte nicht weit von hier, am Todeswall, eine gewaltige Schlacht, die später als die Schlacht an der Trollpforte in die Geschichte eingehen sollte. Reto hatte als junger Ritter an der Schlacht teilgenommen. Erlan hatte zwar selbst nicht an der III. Dämonenschlacht teilgenommen, wusste aber aufgrund von vielen Erzählungen seiner ehemaligen Kameraden bei der Armee, dass die schrecklichen Dinge, die sich dort ereigneten, nie wieder auf Deren passieren sollten. Die beiden Kaiserreiche hatten, in dieser schweren Stunde, als Borbarad mit seinen dämonischen Horden aufmarschierte, Seite an Seite gestanden. Dieses Band, zusammengewachsen durch das Blut der Toten, galt es zu erhalten und zu stärken.
Reto konnte seiner eigenen Delegation nicht zur Gänze trauen. Er vermutete eine Unterwanderung, eine Korrumpierung einzelner Teilnehmender. Mit gedämpfter Stimme sprach er zu Erlan, als der den Horasier erreichte.
„Mein lieber Freund, ich hege den Verdacht, dass mindestens ein Mitglied meiner Delegation nicht unser hehres Ziel verfolgt, womöglich gar niederträchtig versucht die Verhandlungen zwischen den Reichen zu sabotieren, um den Frieden zu gefährden. Ich bitte daher um Nachsicht. Bevor sich unsere Delegationen am morgigen Tag wieder zusammenfinden, werde ich ein Treffen meiner Delegation zusammenrufen. Ich muss Vorkehrungen treffen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.“
„Habt Dank für das offene Wort mein lieber Freund. Ich wunderte mich auch schon bei den ersten Konsultationen über den einen oder anderen und den eher … interessanten Formulierungen. Aber ihr habt es ja auch gehört, auch auf der Seite des Aaren gab es vielleicht Anmerkungen, die nicht wirklich zielführend waren.“
Mit einem Mal lächelte Erlan und schaute Reto an: „Am besten war noch die geäußerte Vermutung, wonach finstre Kräfte Euch ausgetauscht hätten! Aber wozu hat man denn einen Magus dabei? Er erklärte mir, woran ich das erkennen könne… und wie soll ich sagen? Der Test wurde mit Bravour bestanden!“ In dem Moment schaute er zu seinem Knappen: „Und Rafim hätte es ja auch bemerkt.“
Das Zwiegespräch zwischen dem Reuther von Aimar-Gor und Comto Sirensteen verlief positiv. Auf alle Fälle positiver als die Gespräche zwischen den beiden Delegationen. Als die beiden Diplomaten sich gegenseitig darüber ausließen, dass in den jeweiligen Delegationen der Glaube vorherrsche, dass jeweils der ranghöchste Diplomat der anderen Seite ausgetauscht sei, kamen sie fast zum Lachen.
Sie unterdrückten das jedoch, denn zu so später Stund sind auf einer Burg die Mauern hellhöriger als man glaubt. Während sie gerade dabei waren den Innenhof zu betreten begegnete ihnen niemand geringeres als di Pilar, Almadas Erzsiegelbewahrerin. Sie musterte die beiden Adligen kritisch und fragte: „Zu so später Stunde noch unterwegs? Und das reichsübergreifend?“
Doch Comto Sirensteen antwortete schlagfertig und schnell: „Domna Pilar, wir sind auf dem Weg zur Boronandacht und haben uns hier getroffen. So wie wir Euch hier getroffen haben. Würdet Ihr uns die Ehre erweisen, uns zur Andacht zu begleiten?“
Aus dem Gesicht der Almadanerin verschwand das sonst häufig präsente Lächeln und sie schien nachzudenken. Um dann aber kurz darauf abzulehnen: „Habt Dank für die freundliche Einladung. Aber ich war gerade auf dem Weg in mein Gemach, der Tag war lang, der morgige wird noch länger.“
… und mit diesen Worten verließ sie die beiden Männer. Reto klopfte Erlan auf die Schultern: „Respekt. Jetzt sollten wir aber auch zu dieser Andacht gehen, denn wer weiß, wer von dieser Unterhaltung erfährt?“
Erlan nickte und erwiderte: „Da spricht ja nichts gegen und es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn uns der eine oder die andere hier auf dem Weg zur Andacht und diese nachher verlassend sieht. Die Andacht an Boron ist doch mehr als eine gute Erklärung, dass man uns beide auch außerhalb unserer Verhandlungen sieht.“
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