Geschichten:Ein Brückenschlag der besonderen Art: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Juli 2008, 18:34 Uhr

Kaum sind die unrühmlichen Geschehnisse in der Markgrafschaft im vergangenen Götterlauf – den Zwölfen sei Dank – Geschichte (der Aventurische Bote berichtete in seinen letzten Ausgaben), haben sich nun die Würdenträger beiderseits des Darpats darauf geeinigt, ihre Loyalität gegenüber Kaiserin und Markgraf auf eine ganz eigene Weise zu demonstrieren: Mit dem Bau einer steinernen Brücke über den Darpat.

Wie es heißt, sei die kühne Idee dazu allerdings weniger besagtem Adel der Region geschuldet denn den Bemühungen der Kirche des Götterfürsten sowie Seiner Erlaucht Rondrigan Paligan von Perricum. Diese, so wird ferner berichtet, wollen damit die immer noch vorhandene Konkurrenzwut beider Parteiungen – der auf dem nördlichen Darpatufer neu hinzugekommenen Untertanen der frisch gebildeten Markgrafschaft und den Alteingesessenen Perricumer südlich des Darpats - kanalisieren. Wie auch immer: Fest steht, dass die meisten Barone, Junker und Edlen der Provinz rasch für dieses Unternehmen gewonnen werden konnten.

Zwar hat die Leitung der Arbeiten ein zwergischer Baumeister in Diensten des Herrn der Mark inne, doch obliegt die eigentliche Durchführung den Adligen beiderseits des Flusses. Diese sind derzeit eifrig bemüht, ihre Brückenhälfte als Erste fertig zu stellen. Geschmückt werden soll der Brückenbogen dieses Bauwerks mit Reliefs von Nord- und Südperricumer Regionalheiligen, unter deren Schutz dieses Vorhaben auch gestellt wurde. Derweil schwelt abseits dieses frommen Vorhabens die Fehde von Wasserburg – wo eine Handelsmesse in einem blutigen Zwischenfall endete – weiter, wobei die Beteiligten sich nicht am Darpat ausrichten, sondern quer durch die aristokratische Gesellschaft gemischt sind.

Natürlich dient dieses Vorhaben neben dem hehren Zweck der Aussöhnung beider Landesteile auch noch einem anderen, einem merkantilen Ziel. Denn wenn die Brücke erst einmal vollendet ist, dürfte sie den Handel der Region enorm befördern, da man dann bequem zu jeder Tages- und Nachtzeit von und nach Perricum reisen kann, wobei auch weit mehr Waren und Güter transportiert werden könnten, als es mit der momentanen Fährverbindung jemals möglich wäre. Diese Aussichten dürften sicherlich auch keine geringe Rolle in den Überlegungen der beteiligten Adligen und ihres Lehnsherrn gespielt haben, wird doch der Brückenzoll in ihre Säckel fließen.

(M. Friedrich)


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