Geschichten:In Waldstein nichts Neues Teil 5: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Juli 2009, 15:50 Uhr
In Waldstein nichts Neues (Teil 5)
Alt-Gareth, Hotel Kaiserborn: Noch in derselben Nacht hatte Simiona ihren Boltanpartner, den sie durchaus besser kannte, als er sich vorstellen konnte, von ihren beiden Helfern Roderik und Alwin in das kleine Hotel in der Nähe der Kaiserthermen bringen lassen. Er war immer noch nicht ganz bei Bewusstsein und so hatte die Comtessa leichtes Spiel mit ihm. Während sich die beiden als Wachen vor die Tür des Hotelzimmers positionierten, begann Simiona drinnen ihr perfides Spiel, indem sie dem Junker einen Schwall Wasser aus ihrer Feldflasche über den Kopf goss.
„Bon soir, monsieur von Zweifelsfels. Isch denke, wir `aben noch ein paar Kleinigkeiten zu bespreschen, nischt wa`r?“
Der Angesprochene hustete und schnappte nach Luft. Dann wischte er sich laut fluchend das Wasser aus dem Gesicht. Im ersten Moment wusste er gar nicht so recht, was geschehen war, dann aber kam seine Erinnerung an die jüngsten Ereignisse schlagartig wieder. „Verdammt was…was soll das?“ zeterte er.
„I`r solltet Eusch nischt über solsche Kleinigkeiten aufregen, `err Junker. Gegen das, was Eusch noch bevorste`t, ist das wirklisch läscherlisch.“
Der Junker kam wieder zur Besinnung. „Was wollt Ihr von mir?“ fragte er leise.
„Nun, die Frage ist eingentlisch me`r, was I´r wollt. Wollt I`r weiter`in ein kleiner unbedeutender Adliger sein, der sich mit Glücksspiel und `öchstens `alblegalen Geschäftschen über Wasser `ält, oder ste`t Eusch zur Abwechslung der Sinn mal nach `ö`erem?“
Der Junker machte große Augen. „Ich verstehe nicht ganz, worauf Ihr hinaus wollt.“
„Nun se`t es doch mal so. Wir wissen beide, dass I´r mir eure Schulden nischt in ein`undert Ja`ren zurück beza`len könntet, nischt wa`r?“ Leomar senkte betreten den Blick. Simiona fu`r fort:„ I`r solltet wissen, isch `abe die Macht, Menschen zu wa`rer Größe zu ver`elfen, aber auch sie zu zerstören. Würde isch letzteres mit Eusch tun, wäre das weder amüsant, noch `ätte es irgendeinen Nutzen für misch. Na, klingelt es?“
Fieberhaft überlegte er, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich fürchte, ich kann euch immer noch nicht so ganz folgen. Was genau habt Ihr denn vor?“
Die Comtessa lächelte. „Was isch mit dir vor`abe, Leomar, hättest Du dir wohl in deinen kü`nsten Träumen nischt vorstellen können. Jedoch wirst Du jetzt nur das Nötigste erfa`ren. Also `ör mir gut zu!“
Der Junker war ein wenig irritiert, ob der plötzlichen Wendung der Situation. Doch er ließ sich nichts anmerken und hörte gespannt zu, was die Comtessa zu sagen hatte.
„Eines vorneweg: In den nächsten Tagen wird es ein Attentat auf ein Mitglied des `ochadels geben.“
„Wirklich? Auf wen denn?“
„Auf die Gräfin von Waldstein.“
„WAAS? Gräfin Allechandriel Quellentanz? Aber das ist ja schrecklich. Woher wisst Ihr das?“
„Wo`er isch das weiß, spielt keine Rolle. Tatsache ist, dass DU dieses Attentat ver`indern sollst. Du bist doch Waldsteiner, und somit ein treuer Untertan der Gräfin, nischt wa`r?“
„Ich? Ja dass ist richtig, aber wie soll ich denn verhindern, dass..“
„Indem dass Du mir zu`örst und disch an meine Anweisungen `ältst. Über Quellen, die isch jetzt nischt nennen kann, werde isch `erausfinden, wann und wo die Attentäter zuschlagen, und sobald wir es wissen, schreiten wir ein und ver`indern den Anschlag.“
„Und wofür genau braucht ihr mich dann?“
„Gewiss nischt wegen deiner legendären Kampfkraft oder deiner kriegskünstlerischen Fä`igkeiten. Isch brauche disch, um der Gräfin zu demonstrieren, dass sie vertrauenswürdige Untertanen `at, und dass es vielleischt klüger wäre, sisch künftig auch i`rer `ilfe und Unterstützung zu vergewissern.“
„Das heißt, Ihr wünscht Euch nichts weiter, als mehr Aufmerksamkeit seitens der Gräfin?“
„Rischtig, denn i`r Wo`lerge`en liegt mir doch se`r am `erzen. Und wenn isch sie rischtig einschätze, ste`en die Chancen nischt schlescht, dass sie dir demnäschst eine gute Position an i`rem `ofe gibt, die du selbstverständlisch nischt able`nen wirst, soweit alles verstanden?“
Junker Leomar von Zweifelsfels zu Zweiflingen wusste nicht so recht was er von der ganzen Sache halten sollte. Diese Frau war undurchschaubar wie ein Granitblock. Die Sache mit dem Wohlergehen der Gräfin nahm er ihr jedenfalls nicht ab. Aber es blieb ihm eigentlich keine Wahl, er müsste zunächst einmal gute Miene zum bösen Spiel machen. Mit einem Kopfnicken willigte er ein, und die beiden begannen, die nächsten Schritte zu planen.