Geschichten:Gefährliche Wahrheiten - Teil 8: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Juli 2009, 11:55 Uhr
Gareth, Redaktionshaus des Herolds:
Gerade erst von seiner Reise nach Greifenfurt zurückgekehrt saß der Schreiber Helidon Farnhem an seinem Pult und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Auf der Rückreise hatte er stets das Gefühl, verfolgt und beobachtet zu werden und diese Vermutung bestätigte sich spätestens, als er eines Abends in Wehrheim fast von einem Armbrustbolzen getroffen worden wäre, der seinen Kopf nur um wenige Finger verfehlt hatte. Nachdem er das der Stadtwache gemeldet hatte blieb eine anschließende Fahndung nach dem Schützen leider ohne Erfolg. Seit dem hatte er kaum noch geschlafen und war am Ende seiner Kräfte. Nun war er wieder hier in Gareth und somit in vermeintlicher Sicherheit.
Wie auch immer, die gewonnenen Erkenntnisse waren zu brisant und zu spektakulär, als dass sie der Öffentlichkeit vorenthalten werden könnten. Doch wie sollte er es veröffentlichen, ohne befürchten zu müssen, demnächst mit durchschnittener Kehle im Borontempel zu landen? Schließlich hatte er keine konkreten Beweise, sondern nur Indizien. Für ihn stand jedoch eines fest: jemand aus Wetterfels steckte hinter dem Attentat auf die Adelsgesellschaft. Jemand aus Wetterfels wollte mit allen Mitteln vermeiden, dass davon etwas an die Öffentlichkeit gelangte. Ob es der Pfalzgraf nun selber war oder nur jemand aus seinem näheren Umfeld (schließlich kommt nicht jeder Beliebige an eines der gräflichen Rösser heran), blieb weiterhin ungeklärt. Alles war sehr, sehr vage und Helidon könnte sich auf sehr dünnes Eis bewegen, sollte er zu deutliche Anschuldigungen hervorbringen. Er musste es also geschickter einfädeln. Er schrieb:
Unter dem einfachen und leicht zu beeindruckenden Volk kursieren bezüglich des feigen Attentates die wildesten Geschichten. Ich sprach selbst mit einem armen Kerl, der behauptete er hätte einen Fremden auf einem Ross aus der Zucht des Grafen zu Wetterfels gesehen, was er durch eine dahin geschmierte Zeichnung des pfalzgräflichen Wappens zu beweisen trachtete. Vermutlich nur alles abenteuerliche Hirngespinste. Die Annahme, der Graf könnte an solch einer Bluttat beteiligt gewesen sein, kann getrost ins Reich der blühenden Fantasie einiger armer Bauerntölpel verbannt werden.
Dass der gute Mann später verschwunden und vermutlich umgebracht worden war, sollte zu diesem Zeitpunkt besser noch unerwähnt bleiben, überlegte sich Helidon. Wenn der Graf tatsächlich dahinter steckt, wird er ob dieser Meldung sicher nicht untätig bleiben. Hoffentlich vergreift er sich nur nicht an denen, die ihn scheinbar noch für Unschuldig halten. Vielleicht sollte ich mir für die nächste Zeit doch noch einen Beschützer zulegen…