Geschichten:Im Herzen des Chaos Teil 4: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Juli 2009, 15:41 Uhr
Teil 4: Im Herzen des Chaos
Bis auf die kleine Rondraja und Ritter Answard war die kleine Streitmacht an Bernhelms Seite aufgerieben worden. Viele waren tot, der Rest war in Panik geflüchtet und Bernhelm konnte es ihnen noch nicht einmal richtig übel nehmen. Sie waren keine Soldaten und doch hatte er sich etwas mehr Mut im Kampf wider die Feinde der Zwölfgötter erhofft.
Vicarius von Firunshöh zerteilte einen am Boden liegenden, aber immer noch zappelnden Zombie mit seinem Schwert, während Bernhelms gepanzerte Fäuste sich um die Kehle des Buckligen schlossen. Röchelnd wand sich der schwächliche Nekromant im Bärengriff des Pfalzgrafen.
Der Kopf Bernhelms pochte, denn eine tiefe Platzwunde prangte an seiner Stirn. Er konnte sich nicht erinnern, wer oder was ihn getroffen hatte, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr. Der Nekromant lief hoch rot an und die kleinen dunklen Augen traten bereits aus den Höhlen, als Vicarius schnaufend neben seinen Herrn trat.
„Nun, du verfluchter Hund,“ keuchte Bernhelm, „wie fühlt es sich an im Griff der Gerechtigkeit zu stecken?“ Gehässig lachend drückte der Pfalzgraf weiter zu und der Leib des kleinen Mannes begann zu zittern.
„Mein Herr,“ sprach Vicarius noch völlig außer Atem. „Sollten wir ihn nicht lieber gefangen nehmen und verhören? Vielleicht kann er uns Informationen liefern?“
Bernhelm lachte gehässig und neigte sein Gesicht etwas näher an das Antlitz des Beschwörers: „Kannst du uns etwas erzählen, hm?“ Die Gegenwehr des Mannes ließ nach und es würde nicht mehr lange dauern, bis Boron ihn zu sich holte – so er seine Seele noch wollte.
Der Graf ließ schließlich los und der Nekromant fiel zu Boden wie ein Sack Getreide.
„Bindet ihn, und sorgt dafür, dass er nichts mehr sieht. Wir werden sehen, ob dieser Abschaum noch für etwas anderes taugt außer für ein großes Feuer im Sinne des Herrn Praios.“ Die verbliebenen Kämpfer der Miliz saßen erschöpft und immer noch verängstigt beisammen und ruhten sich aus. Der Boronanger war ohnehin ein unheimlicher Ort, doch nun, da überall zerstückelte Leichen herum lagen und die unheilige Präsenz der widernatürlichen Kreaturen immer noch über diesem Ort schwebte, war es kein Platz, an dem man sich lange aufhalten sollte.
Vicarius befahl zweien der Männer den Gefangenen zu fesseln und zum Abtransport vorzubereiten. Ritter Answard kniete neben seinem Ross und gab ihm gerade mit einem langen Dolch den Gnadenstoß. Das Tier kreischte wild auf und die Todesschreie des Pferdes jagten den Anwesenden einen grabeskalten Schauer über den Rücken. Nach wenigen Momenten kehrte wieder Ruhe ein, Blut lief immer noch in Strömen aus dem sterbenden Leib des Tieres.
„Rondraja!“ erklang die befehlsgewohnte Stimme des Pfalzgrafen. Das Mädchen eilte herbei.
„Hol das Lampenöl, das wir auf das Maultier geladen haben. Wir müssen sicher gehen, dass diese Leichen sich nicht mehr gegen uns erheben – der Herr Boron möge uns vergeben, aber wir können es nicht riskieren sie wieder zu begraben.“ Das Mädchen nickte und humpelte davon, ein großer Splitter einer Holzkeule ragte blutig aus ihrem linken Oberschenkel.
„Du hast gut gekämpft,“ raunte Bernhelm und wandte sich zu den anderen. „Ihr habt alle gut gekämpft. Rondra war mit uns und sie sieht nun sicher stolz auf uns herab.“ Die müden Krieger nickten schwerfällig und erhoben sich allmählich.
„Wir müssen die toten Pferde zurück zur Pfalz transportieren,“ sprach Bernhelm und etwas leiser zu sich selbst: „Wir werden bald alles gebrauchen können, was man auch nur annähernd essen kann.“ ...
(T. Baroli)