Geschichten:Eine Königliche Jagd: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juni 2007, 11:46 Uhr
Ende Tsa hatte IKM Königin Rohaja den garetischen Adel zu einer Jagd auf ihre Pfalz nach Puleth eingeladen. Auch die Einweihung des Rondraschreins im Siegestempel und die Einsetzung des neuen Vogtes von Sertis sollten bei dieser Gelegenheit feierlich begangen werden.
Doch sah man vor Ort natürlich nicht nur die Edlen Garetiens, auch Gesandte aus Darpatien und den Nordmarken waren anwesend, Vertreter des Ordens der Schwerter zu Gareth und des Ordens vom Zorn der Göttin Rondra. Die Königin selbst brachte Ihre Erlaucht Irmenella, die Markgräfin Greifenfurts mit, die natürlich auch von adligen Greifenfurtern begleitet wurde. Und wegen der edlen Märkerin kamen sogar Koscher Gesandte von Prinz Edelbrecht aus dessen winterlichen Quartier in Greifenfurt, um Ihre Erlaucht nach Hause zu bitten, daß der Prinz in rechter Weise um ihre Hand werben könne.
Hinter vorgehaltener Hand wurde gemurmelt, daß sich die Königin bei dieser Gelegenheit des Rückhalts ihres Adels nach den Ereignissen um ihre Schwester versichern wollte. Und wahrlich, sie bekam nicht geringe Gelegenheit, ihre Königlichkeit unter Beweis zu stellen. Bereits vor ihrem Kommen gingen unter den adligen Gästen Gerüchte um, daß Yppolita niemals nach Festum gelangt sei und so zögerte manch einer, unsicher über ihre Identität, ungebührlich lange bei dem Auftreten IKM mit seinem Kniefall.
Die Königin war mit ungewöhnlicher Bedeckung erschienen. Nicht die üblichen, kampferprobten Veteranen der königlichen Garde begleiteten sie, denn diese schienen samt und sonders von einer üblen Krankheit, ‚Mumps’ genannt, befallen worden zu sein und waren in ihrem Quartier unter Quarantäne gestellt worden. So hatten meist junge Offiziere und Adlige Garetiens, die noch nicht erprobte Riege der Leibwache die Gelegenheit, sich bei dieser Gelegenheit zu beweisen und auch der Königin mögen die jungen und hübschen Gesichter angenehmer gewesen sein, als die narbigen der alten Haudegen.
Nachdem die Festgesellschaft komplett und mit artigen Worten des Vogtes Horbald von Schroeckh begrüßt worden war, war erst einmal eine kleine Schlemmerei angesagt.
Einiges Aufsehen erregte auch das Auftauchen Ugo von Mühlingens an der Spitze der durch ihre goldenen Schärpen mit dem Greif gekennzeichneten Pulethaner, eigentlich dem ‚Bund zur Bewahrung der praiosgefälligen Ordnung zu Puleth‘, dessen Mitglieder – unter anderem zum Beispiel der Baron von Gallstein – sich nach den Ereignissen von Mühlingen zusammengefunden haben.
Doch als es zu nächtlicher Stunde in die Rondrakapelle des Siegestempels ging, um der Weihe beizuwohnen, wurden die vorhandenen Animositäten erst einmal beiseite gelegt. Die Zeremonie wurde in großen Teilen in altem Tulamidya von [Name?] durchgeführt, einem geweihten Mitglied des OZR. In tiefer, stiller Ergriffenheit wohnte der Adel den Ritualen bei, doch als vom Himmel ein Donner her dröhnte, als ob die Herrin Rondra selbst die Weihe besiegeln wollte, da sanken sie einmütig auf die Knie und dankten der Göttin für das Zeichen.
Nun versammelte man sich in gemütlicher Runde um das Feuer und bei den Gesprächen wurde noch ein kleiner Imbiss verabreicht. Doch mag der Pilzeintopf wohl verdorben gewesen, denn beinahe die Hälfte der Gäste beklagte sich über Magengrimmen und Unwohlsein und so manch einer begab sich früher zu seiner Bettstatt, als er oder sie es sich gewünscht haben mag. Bei dieser nächtlichen Zusammenkunft konnte noch beobachtet werden, wie sich die Markgräfin angeregt mit den Koschern unterhielt und schließlich noch die Baronin von Dergelstein dazu befahl. Sie schickte die Gesandtschaft mit dieser auf eine Queste aus, einen tollwütigen Eber im Umland zur Strecke zu bringen, danach wolle sich Ihre Erlaucht deren Ersuchen noch einmal vortragen lassen.
Der nächste Morgen begann früh, schließlich wollte man zur Jagd aufbrechen. Zuerst entfernte sich die Königin mit ihrer Bedeckung, dann brachen die Pulethaner in die Wälder auf und schließlich folgte die übrige Adelsversammlung.
Doch was für ein Schock als die fröhliche Gesellschaft bei ihrer Jagd auf Hanghase und Wildschwein von Ugo von Mühlingen und den Pulethanern eingeholt wurden, die, sämtlich auch mit Wunden bedeckt, die am Kopf verletzte Königin stützten. Ein feiger Hinterhalt war gelegt worden, die jungen Wachen der Königin mit so klingenden Namen wie Brendiltal, Höllenwall, Haselhain oder Aschenfeld waren tot oder zu schwer verletzt, als das man sie hätte transportieren können; allein dass die Pulethaner noch – spät genug – dazu kamen, mag für das Reich Schlimmeres verhindert haben. Eine Verfolgung der entflohenen Schurken musste für die Sicherheit Rohajas hinten angestellt werden. Man eilte so schnell als möglich in die Sicherheit der Pfalz zurück. Ihre Majestät schickte nach dem ersten Staatsrat, doch Praiodan von Luring war selber, wie sich erst später herausstellte, durch eine vergiftete Kerze, bei deren Licht er die Nacht gearbeitet hatte, dem Tode näher als dem Leben.
Doch, ihrer Berater entblößt und selbst verwundet, hielt Rohaja von Gareth vor dem versammelten Adel eine flammende Rede über diesen feigen Angriff und das nun die Zeit für den Adel zu beweisen, wie treu er zum Königshaus stehe. Um diese Schmach und den Tod der jungen Gardisten zu rächen, teilte sie mit fester Hand Gruppen ein, um das Anstehende in Angriff zu nehmen. Dies war nicht mehr das junge Mädchen, dass auf die Ratschläge erfahrener Berater vertraute, hier stand und befahl Zoll für Zoll königliches Blut.
Am Ende dieses Tages wurde offenbar, dass der Schuldige für diesen feigen Hinterhalt selbst aus einem angesehenen adligen Hause stammte. Der Adel, der ihn stellte, richtete diesen Verräter mit dem Schwert. Gleichfalls wurde Carten von Rhoda, ein Maraskanveteran und verantwortlich für die vergifteten Kerzen (auch ein anwesender Magus war davon betroffen), festgesetzt, um der Gerechtigkeit überantwortet zu werden. Offensichtlich gibt es im Herzen des Reiches gefährliche Yppolitaner, die zum schändlichen Hämmern an Deres Ordnung bereit sind.
Der Staatsrat gesundete dank einer von einer adligen Gruppe aufs eiligste besorgten Medizin [vgl. das Kabinettstückchen Ingerimmsglöckchen]. Die Toten wurden bei der Baustelle des Siegestempels aufgebahrt und nach einem angemessenen Gedenken, wurde der geplante Ablauf des Treffens, das abendliche Festessen und die Belehnung des Vogtes von Sertis, wieder aufgenommen.