Heroldartikel:Praiosborn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. März 2011, 07:58 Uhr

Praiosborn


„Und sie folgten dem Strahle des Praios bis zu der Stelle, da er den kargen Boden berührte und siehe, da entsprang eine Quelle und rund um die Quelle standen hohe Eichen und da sagte der gute Abt zu den Seinen: ‚Seht diese Quelle, auf welche der Herre höchstselbst gewiesen! So wie diese Quelle wollen wir sein. Ein Born, dessen Lebendigkeit überschäumt und Nahrung ist, all jenen, die da dürstet nach dem Herre. Und so mögen wir diese Quelle nennen den Born des Herren und allhier unser Lager aufschlagen und unsere Heimstatt finden. Und so soll von hier ausgehen das Werk des Herrn und sich verbreiten nach allen Seiten, wie uns die Quelle lehret.“ Auszug aus der Vita Pagol (um 730 v.Hal)


Das Kloster zu Praiosborn war die erste von zahlreichen Gründungen der Praioskirche in Greifenfurt und lange Jahre hindurch Vorbild aller Klöster Greifenfurter Prägung.

Als Abt Pagol Weißenfels durch das Illuminat Greifenfurt beauftragt wurde, eine Gemeinschaft von Geweihten und Konversen um sich zu scharen und mit diesen die Lande unterhalb des Finsterkammes urbar zu machen, zog er den Saljethweg hinauf bis ins heutige Greifenberg. Dort lagerte er im Schatten eines Eichenhaines. Des Nachts gewährte ihm der Legende nach der Herr Praios eine Vision, nach der Pagol ein Kloster bauen sollte, von dem aus – einer Quelle gleich – weitere Klöster entspringen würden. Pagol ließ inmitten des Haines eine Stele errichten und begann sogleich den Bau eines Klosters. 948 v. Hal gab sich die neu entstandene Gemeinschaft von Geweihten und Laien eine eigene Regel, welche Grundlage der Ordensregeln aller Klöster Greifenfurter Prägung werden sollte. Hier verzeichnete man, wie das Leben im klösterlichen Betrieb gestaltet sein sollte, wie oft die Geweihten zu Gebet und Götterdienst zusammenkommen sollten und in welchem Maße man sich um die Seelsorge in den umliegenden Dörfern und Weilern kümmern würde.

Aus den Erfahrungen des Zusammenlebens entwickelte man zudem die Gewohnheitsregeln, die Consuetudines, die das Zusammenleben und die Arbeit der Konversen oder Akoluthen ordneten. Schon bald war das Kloster bei Greifenberg ein Vorbild neuer Gründungen und die Ordensregeln wurden kopiert und weiterentwickelt.

Während aber die Neugründungen wuchsen und an Bedeutung gewannen, begann der Niedergang des Klosters in Praiosborn. Vor allem seine Nähe zu Greifenfurt behinderte eine Weiterentwicklung des Klosters, bestand der dortige Tempel doch auf einer vollständigen Überlassung aller Erträge, die der klösterliche Betrieb erwirtschaften konnte. Während die Klöster im Finsterkamm aufgrund der großen Entfernung zum zentralen Tempel des Illuminates weitgehend autark blieben, schwand der Einfluss Praiosborns immer mehr. Einen letzten Versuch zur Sicherung der Eigenständigkeit unternahm man um 730 v. Hal. Man bemühte sich, mit der Vita Pagol von Weißenfels den Gründer des Klosters als Heiligen der Kirche zu etablieren und dessen Gründung in einen Wallfahrtsort zu verwandeln. Doch dieses Ansinnen scheiterte. Nachdem die Gemeinschaft in Praiosborn immer kleiner geworden war, löste der Illuminatus Aldec vom Greifenfurter Tempel des Götterboten Scraan 679 das Kloster auf und gab es in die Hände derer von Greifenberg, die das Wehrkloster schliffen und an dessen Stelle ein Herrenhaus errichteten. So zeugen nur noch die Abschriften der einstigen Bibliothek, die heute im Tempel zu Greifenfurt verwahrt werden, von der Größe und Bedeutung eines Klosters, welches vor Zeiten gleich einem Born seine Gabe weitergab, um letztlich doch zu versiegen.



Autor: V. Weinzheimer