Heroldartikel:Turniersaison 33/34 Hal in Leihenbutt eröffnet: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Juni 2007, 16:28 Uhr
Turniersaison 33/34 Hal in Leihenbutt eröffnet
Titelverteidiger muss erste Niederlage hinnehmen
Garetien: Mit einem dreifachen Paukenschlag wurde am 23. Peraine diesen Jahres die 82. garetische Turniersaison eröffnet. Austragungsort des Eröffnungsturnieres sollte traditionsgemäß der Heimatort des letztmaligen Gesamtsiegers sein. So wurde das kleine Örtchen Leihenbutt, die Residenzstadt des Barons Nimmgalf von Hirschfurten für kurze Zeit zum Schauplatz aller garetischen Turnierfreunde.
Bekanntlich ist der Baron ja ein Mitglied des Bundes der Trollpfortenritter und selbstverständlich stand dieses Turnier daher ganz im Zeichen dieser Bruderschaft. Überall sah man himmelblaue Flaggen und Wimpel, die Erkennungsfarbe des Bundes, von den Masten und Stangen wehen. So blau wie die Fahnen war auch der Himmel selbst. Kein Wölkchen war zu sehen und ein jeder wertete dies als Zeichen, dass die Zwölfe den Pfortenrittern auch in diesem Jahr wohl gesonnen sein würden.
Viele Schaulustige aus Adel und Klerus waren ebenfalls anwesend. So konnte man Gräfin Efferdane von Ehrenstein ebenso unter den Gästen ausmachen wie auch den Staatsrat Garetiens Praiodan von Luring.
Unter den Tjostenteilnehmern waren außer den bekanntesten Pfortenrittern mit Ausnahme des Grafen Danos und ein paar vereinzelten Pulethaner-Sympathisanten noch viele andere garetische Rittersleute zu sehen, so auch Fredegast Ritter von Gauternburg, der im Volksmund auch der grüne Ritter genannt wird, der allerdings wieder einmal recht früh ausschied. Baron Erlan von Zankenblatt, ein guter Freund des Gastgebers, glänzte ebenso mit seiner Anwesenheit wie Vogt Hilbert von Hartsteen. Beides Pfortenritter und mithin erfahrene Turnierkämpfer. Während sich jedoch der Vogt zu Sertis unter den Turnierkombattanten tummelte, verweilte der Baron zu Syrrenholt auf der Gästetribüne, wo er angeregt mit der liebreizenden Comtessa parlierte. Die weiland während den Feierlichkeiten zu Greifenfurt erlittenen Verletzungen (der Herold berichtete) schienen eine aktive Teilnahme des Barons bei den Auseinandersetzungen ein weiteres mal zu unterbinden. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein komplett schwarz gerüsteter Ritter, der ein bis dato unbekanntes Wappen trug: ein schwarzes Einhorn auf rotem Grund. Er ritt auf einem mächtigen Tralloper Riesen, dessen Fell eine leuchtend dunkle Färbung aufwies. Dieser denkwürdige Teilnehmer weigerte sich seinen Namen zu nennen und wollte nur als “der schwarze Ritter” aufgeführt werden. Das Turnier begann zur Hesindestunde mit exakt 24 Teilnehmern. In der ersten Runde erhielten somit acht von ihnen ein Freilos und kamen direkt in die zweite.
Baron Nimmgalf von Hirschfurten glänzte wieder einmal durch einen äußerst geschmeidigen Turnierstil, und es gelang ihm mühelos seine Gegner auszuschalten und bis ins Finale vorzudringen. Anhand der Jubelrufe der Gemeinen aus der Umgebung merkte auch ein jeder Außenstehende, wie beliebt der junge Baron bei den seinen doch ist. Wie groß brandete der Jubel auf, als er seinem Gegner Baron Allarich von Falkenwind im Halbfinale den entscheidenden Treffer verpasste, so dass dieser aus dem Sattel gerissen wurde, und Hochgeboren von Hirschfurten als haushoher Favorit ins Finale einzog.
Im zweiten Halbfinale standen sich Vogt Hilbert von Hartsteen, ebenfalls Pfortenritter und ein guter Freund des Barons, und der ominöse schwarze Ritter gegenüber. Viele Zuschauer fieberten bereits dem spannenden Finale der beiden Freunde von den Pfortenrittern entgegen, so dass die Sympathien hier ganz klar beim Vogt zu Sertis lagen. Doch der schwarze Ritter erwies sich als äußerst ernstzunehmender Gegner. Im dritten Lanzengang stürzte Hilbert aus dem Sattel und der Ritter stand unerwarteterweise im Finale.
So kam es dann gegen Abend zum entscheidenden Duell zwischen Hochgeboren Nimmgalf von Hirschfurten und dem schwarzen Ritter.
“Niemand, der nicht mal seinen Namen zu nennen vermag, wird einen von Hirschfurten besiegen!” hörte man den Baron lautstark verkünden, und Jubel brandete auf. “Ich werde Euch schon zeigen, was es heißt gegen den Pfortenritter aus Leidenschaft anzutreten!” Er wartete auf Antwort, doch der Ritter blieb völlig ungerührt und reagierte nicht einmal darauf. Stattdessen begab er sich an seinen Startplatz und lies sich eine neue schwarze Lanze bringen. Auch Nimmgalf ging in Position und richtete sein Augenmerk auf seinen Gegner. Spannende Stille kehrte über dem Tjostenplatz ein. Mit donnernden Hufen setzten sich die beiden Streitrösser in Bewegung. Die Menge hielt den Atem an. Es kam zu einem berstenden Aufprall, doch am Ende war es der Baron, der im Staube des eigenen Tjostenplatzes lag, ein Stück der schwarzen Lanze aus seiner Schulter ragend. Fassungslos musste er mit ansehen, wie der schwarze Ritter zum Sieger erklärt wurde und mit der stolzen Siegesprämie von 500 Dukaten von dannen zog.
Wahrlich ein schwarzer Tag für den Baron und die Pfortenritter, und das wo er doch so gut angefangen hatte. Wie später festgestellt wurde, entsprach Beschaffenheit der Lanze des Ritters nicht den offiziellen Turnierregeln, da gerade im Bereich der Spitze zu viel Metall eingearbeitet war. Es bleibt abzuwarten, ob man in Zukunft noch von diesem Ritter hören wird, für den Moment scheint er jedenfalls über alle Berge zu sein.
Helidon Farnhem, erster Schreiber des Herolds
Gegeben im Ingerimm 33 Hal
Autor: I. Basten