Geschichten:Intrigen auf Erlenstamm: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Dezember 2006, 14:20 Uhr
Kurz nach der Ankunft der Baronin Thalionmel vom Erlenstamm und ihrer Gefolgschaft auf der Burg Freudenstein:
"Ist mein Sohn gut versorgt, Baldus?"
"Ja, Hochgeboren. Wir haben bereits aus 'Ruh Nid dem Stein' eine Bauersfrau, die auch soeben geboren hat, aufs Schloss geholt. Sie hat viel Milch und wird eine sehr gute Amme abgeben."
"Sehr gut, Baldus. Ich glaube, das Treffen zu Puleth war ein Erfolg. Mein Weg zurück in die Gesellschaft scheint gesichert. Die Sache mit dem guten Sturmfels ist sehr ehrfreulich."
"Hochgeboren, Ihr habt Eure Staatskunst wieder erlangt. Ihr habt das meisterhaft geplant. Selbst ich habe den Plan zunächst nicht durchschaut."
"Nicht so eilig, Baldus. Ich habe nichts geplant. Es hat sich einfach so günstig ergeben. Und wir profitieren beide. Sturmfels wird Baron von Erlenstamm, steigt somit auf, wird hier aber nichts zu bestellen haben. Ich bekomme einen heissen Draht zum OZR, was auch sehr günstig sein kann. Tja, und vielleicht sollten wir unsere gute Nachbarschaft zum Nettersqueller wieder beleben."
"Zum Nettersqueller? Hochgeboren? Findet Ihr nicht, dass er etwas ... Naja ... Kauzig ist?"
Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Schreibers, der sich aber gleich wieder zu beherrschen wusste. Doch die Baronin nahm es auf und erwiderte es.
"Ja Baldus, aber bin nicht auch ich kauzig? Ich weiss, dass man ihm nicht trauen kann, aber nicht weil er hinterhältig und böse wäre, eher ein Eigenbrötler. Sein Intimfeind, der Höllenwaller ist da vermutlich anders."
"Was geht uns das an, Hochgeboren."
"Baldus, wir brauchen einen guten Ruf, und den bekommt man nicht umsonst. Ausserdem gefährdet der Hällenwaller den Frieden. Habt Ihr am Konvent gehört, was er sagte, als es um seine angeblich entführte Schwester ging? Er deutete an, was wäre, wenn der Reichsfrieden nicht gelten würde. Das ist fast, als wenn er den Reichsfrieden in Frage stellen würde. Garetien soll wissen, dass niemand den Frieden im Schlund stört, ohne es mit Erlenstamm zu tun zu bekommen. Unser Banner von 80 Mann ist stark und der OZR auf unserer Seite. Zudem mag Sturmfels den Nettersqueller nicht besonders. So schmieden wir eine Allianz gegen den Höllenwaller, für den Fall, dass er zu frech werden sollte. Wenn das unserem Ruf nicht förderlich sein wird, weiss ich auch nicht. Ach ja, Baldus, noch etwas anderes. Dieser Streit zwischen dem Höllenwaller und dem Nettersqueller. Wer hat Eurer Ansicht nach Recht, einmal ohne Diplomatische Rücksichten."
"Hochgeboren, kurz gesagt ist es beim jetzigen Wissenstand der Nettersqueller."
"Hm, Luring sagte, man müsse die beiden Gebote der Travia - das Gebot der Ehe und dasjenige des Asyls - gegeneinander abwägen. Ihr seid der Ansicht, dass das Gebot des Asyls überwiegt?"
"Nein Herrin, der Nettersqueller ist an das Gebot der Ehe gar nicht gebunden. Dieses Gebot bindet nur des Höllenwallers Schwester, und das auch nur Travia gegenüber. Der Gatte der Frau hat sicher keinen Herausgabeanspruch wie bei einem Stück Vieh, und wenn die Frau noch so gegen Travia sündigt. Und der Nettersqueller muss in erster Linie einer Schutz suchenden Person Hilfe gewähren. Wie gesagt ist er durch das Ehe-Versprechen sowieso nicht gebunden. Solange er das Gegenteil nicht mit Sicherheit weiss, kann er nicht leichtfertig annehmen, die schutzsuchende Person lüge, und so macht er sich auch nicht der Beihilfe zum Ehebruch schuldig. Ausserdem scheint er sich darum bemüht zu haben, die Lage zu klären. Nach jetzigem Wissenstand ist der Nettersqueller im Recht. Wollt Ihr, dass ich ein Gutachten dazu erstelle?"
"Das wird nicht nötig sein, man würde uns sowieso nicht glauben, da wir in dieser Sache nicht neutral sind. Und letzteres soll man durchaus wissen ... So Baldus, nun gilt es aber noch ein paar Schreiben zu verfassen. Unser Volk soll über die Geburt meines Sohnes und über die baldige Schliessung des Traviabundes informiert werden. Setzt dazu ein Schreiben auf und erwähnt, dass das Kind zu Ehren der kaiserlichen Hoheit und königlichen Majestät den Namen Rohajan tragen wird. Der zweite Name soll Praiodan lauten, zu Ehren des weisen Staatsrates. Das wird uns auch Kredit in Gareth bringen."
"Sehr wohl, Hochgeboren."
"Ja, und dann werde ich noch ein Schreiben an den OZR richten, aber nicht mehr heute. Morgen vielleicht."
"Sehr wohl Hochgeboren."
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Autor: B. Hoffmann