Geschichten:Heerzug wider die Finsternis - Teil 11: Unterschied zwischen den Versionen

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*''[[dar:Welfert von Mersingen|Welfert von Mersingen]] ä.H., Baron zu Aschenfeld und Heermeister der Rabenmark''
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*''[[Garetien:Varena von Mersingen|Varena von Mersingen]], verfemte Drachenmeisterin''
*''[[Briefspieltext mit::Garetien:Varena von Mersingen|Varena von Mersingen]], verfemte Drachenmeisterin''





Version vom 4. März 2011, 22:54 Uhr

Heerzug wider die Finsternis - Familientreffen der anderen Art


Dramatis personae:


Schlacht bei Wegfeld, 12. Ron. 1032 BF: Hart prallten Welfert und seine Ritter auf die Drachengardisten, die von Söldnern gedeckt den Angriff der Kavallerie zurückschlagen sollten. Menschen schrieen schmerzerfüllt und Metall knirschte schrill, als Schwerter und Lanzen auf Rüstungen und Schilde prallten, Ketten sprengten und Fleisch zerschnitten. Wie schon vor Boronia erwiesen sich die von der Fahne gegangenen Elitegardisten als zähe Gegner, die keinen Zoll Boden aufgaben. Ein markerschütterndes Brüllen fegte vom Reichsforst kommend über das Schlachtfeld und ließ Welfert einhalten. An der Westflanke stieg eine dicke Staubwolke auf und enthüllte eine weitere Schar Söldlinge. Diese gruppierten sich um einen imposanten Drachen, der soeben ein erneutes, wütendes Brüllen ausstieß. „Varena“, zischte der Rabenmärker zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor. Ohne zu zögern gab er seinem Adjutanten das Zeichen zur Wende. Verwirrte Blicke zeigte sich auf den Gesichtern seiner Verwandten als das dumpfe Dröhnen des Horns erklang und den Rückzug verkündete. Mit der Linken wies er die Richtung und gab seinem Schlachtross die Sporen.

Die ungläubigen und empörten Rufe der Ordensritter in seinem Rücken ignorierend wand Welfert sein nachtschwarzes Pferd und preschte los, seiner verräterischen Base entgegen. In einem großen Bogen führte er seine Reiter um das Schlachtgeschehen gen Westen und viel den Söldnern um Varena unvermittelt in die Flanke. Der geballten Wucht der Reiterattacke waren die Söldlinge nicht gewachsen. Wie ein Keil trieben die Ritter ihre Gegner auseinander und teilten sie in zwei Gruppen, während die Rösser über die Leiber der Unglücklichen stampften, die nicht rechtzeitig aus dem Weg springen konnten. Andere wurden bei Seite geschleudert oder wandten sich zur blinden Flucht. Doch auch für die Mersinger bedeutete dieser Angriff eine große Gefahr, wurden sie doch gefährlich nah an das Zentrum der Schlachtaufstellung des Gegners getragen. Dort, wo Varena und ihr Drache wartete. Das fünf Schritt lange Ungetüm brüllte kampfeslustig auf, die Augen bösartig funkelnd. Der Angriff geriet ins stocken, als die ersten Pferde scheuten und sich weigerten ihre Herrn weiter in Richtung des Drachen zu tragen. Der unerwartete Satz nach vorne begrub einen der Mersinger Ritter unter den Pranken der Bestie und schleuderte einen weiteren wie eine Puppe davon. Welfert ließ sich in seinen Sattel zurückfallen, bog den Rücken durch und hieb mit seinen Schwertern nach der Pranke des Drachen, der sich wütend wieder zurückzog. Die messerscharfen Krallen durchpflügen den Boden als er sich um die eigene Achse drehte, und seine Feinde zurückdrängte, die von allen Seiten versuchten ihre Speere und Lanzen in seinen massigen Leib zu bohren. Geifernd schnappte das Maul der Bestie nach seinen Häschern, zersplitterte Speere und Lanzen, ehe seine Meisterin ihn zur Ruhe zwang.

Nach so vielen Jahren stand Welfert wieder seiner Base von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Ihre dunklen Augen wirkten härter als früher, das Antlitz wutverzerrt. Die sich in der Zwischenzeit wieder gesammelte Grafengarde warf sich nun wieder in die Schlacht und trieb die verbliebenen Söldner zurück in den Wald aus dem sie so unvermittelt gekommen waren und verteilten sich sodann kreisförmig um den Drachen. Mit einer sachten Kopfbewegung wies er, ohne den Drachen aus den Augen zu lassen, zur Seite. Vetter Wilrath, ist tot. Du hast als Kind oft mit ihm gespielt. Erinnerst du dich?

„Was schert mich dieser elende Wicht?“ Die Drachenmeisterin spie die Worte förmlich aus, und doch glitt ihr Blick kurz zu der Stelle auf die Welfert gewiesen hatte. Für den Bruchteil eines Herzschlages brach der harte Panzer auf und Verzagen trat an die Stelle unverhohlener Verachtung. Doch ebenso schnell wie er gekommen war, verschwand er wieder. „Er ist nicht mein Vetter, ich gehöre nicht mehr zu eurer kriecherischen Sippe. Damnatio memoriae, schon vergessen?“ Welfert schüttelte stumm den Kopf. „Es ist vorbei, Varena. Deine Lakaien sind vertrieben. Du bist gescheitert.“

Welfert senkte die Stimme, so dass nur noch seine Base ihn zu hören vermochte. „Die Bannstrahler kommen bald, das wäre dein Ende. Flieh solange du noch kannst.“ „Warum machst Du das Welfert, etwa sentimentale Anwandlungen?“ Varena hob ungläubig die Brauen.

„Ich habe meine Gründe,“ entgegnete der Heermeister kühl. „Doch vergiss mir diesen Dienst nicht leichtfertig. Du weißt, wie wenig ich von Vergebung halte.“

Erdklumpen und Grasnaben stoben auf, als sich Drache aufbäumte und nach einem gewaltigen Satz mit großen Schritten davoneilte. Schnell gewann der Drache an Distanz zu den Streitern und drehte in Richtung Reichsforst ab. Nach wenigen Augenblicken waren er und seine Reiterin in einem Meer von Bäumen verschwunden, und der Schrecken wich aus den Leibern der Reiter.


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