Geschichten:Familienbande 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. März 2011, 18:24 Uhr
Als Herdan Lucius schließlich seine Gemächer verließ, hatte die Praiosscheibe ihren Höchststand fast erreicht. Sein Leibdiener wartete wie immer pflichtbewusst vor der Tür.
„Bring die Kleine ohne viel Aufsehen in die Wachstube. Hauptmann Olk und seine Männer sollen sich noch ein wenig mit ihr beschäftigen. Sag dem Hauptmann, wenn sie mit ihr fertig sind, soll er sie wie üblich verschwinden lassen. Danach gehst du ins Dorf hinunter und treibst zwei neue Mägde auf.“
Wortlos nickte der Diener und eilte an dem Baron vorbei in dessen Schlafzimmer, um sich um die bewusstlos auf dem Bett liegende Magd zu kümmern. Herdan Lucius ging derweil in Richtung des großen Speisesaals. Es wurde langsam Zeit für das Mittagsmahl, nachdem er wegen der Ereignisse seit dem letzten Abend nicht zum Essen gekommen war. Als er den Saal betrat, waren bereits mehrere Diener damit beschäftigt die Familientafel einzudecken. Patriarch Bogumil saß sogar schon auf seinem Platz am Kopf des Tisches. „Herdan, mein Bester. Es ist schön, dass du dich heute doch noch blicken lässt. Ich habe mir sagen lassen, dass du heute Morgen bei Bertas schwerer Niederkunft anwesend warst. Sag du mir, wird sie es überstehen? Das Kind hat es ja wohl nicht geschafft.“
Ruhig ging Herdan Lucius zum Tisch und ließ sich auf seinem Stuhl rechts von Bogumil nieder. Sofort wurde ihm ein gut gefüllter Weinpokal gereicht und einen gestrengen Blick später war der Diener auch schon wieder in Richtung der Küche verschwunden, um die Köche und Mägde zu mehr Eile anzuhalten.
“Wenn sich ihre neue Magd nicht zu dumm anstellt, sollte Berna bald wieder genesen sein. Allerdings sollten wir Quendan davon überzeugen, sie noch ein paar Wochen in Frieden zu lassen. Sein Spieltrieb könnte sich sonst negativ auf Bernas Heilungsprozess auswirken. Was das Kind angeht, das hätte vielleicht gerettet werden können. Allerdings schien die Hebamme mit der Situation etwas überfordert gewesen zu sein. Auch die Magd, die als Amme dienen sollte, war keine große Hilfe. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, hätten diese Gänse wohl auch noch Berna zu Boron geschickt.“ Verwundert blickte Bogumil den Baron an.
„Die alte Olwine? Die hat doch schon meine Kinder auf die Welt geholt. Und bei Tsa, die Geburten waren nicht alle leicht. Es muss wirklich schlimm um Berna gestanden haben, wenn Olwine die Nerven verloren hat. Was ein Glück, dass du dabei warst, um zu helfen.“
Ein Lächeln schlich sich auf Herdans Lippen, als just in diesem Moment ein lautes Kläffen die Rückkehr seiner Meute aus dem Wald verkündete.
„Sei unbesorgt Bogumil, sie wird nie wieder einen solchen Fehler begehen. Ich habe bereits für eine angemessene Bestrafung der Beiden gesorgt. Doch jetzt genug von dieser Geschichte. Ich habe wirklich einen Mordshunger.“ An der Tür erschall nun der laute Gong, dessen Klang durch die ganze Burg hallte und die Familie zu Tisch rief.