Geschichten:Grauen am Darpat - Wut einer Löwin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. März 2011, 18:26 Uhr
Dramatis Personae
- Marnion von Kelsenstein- Junker zu Kelsenburg
- Leomara von Isenbrunn, Ritterin zu Gnitzenkuhl
- Kor’win Beshir’a Danal han Bahr ai Danal - Großwildjäber aus Brendiltal - Alex K.
- Kain han Bahr ai Danal - Gehilfe Kor'wins – Alex K
- Unswin von Keilholtz ä.H., Edelknappe und Novize im Zornesorden
- Alexis Colon Darios, Praetor des Rondratempels zu Schwertwacht, Leutnant im Zornesorden
- Palinai von Isenbrunn, Altjunkerin von Kaltengrundt
- Roderick von Isenbrunn, Vogt von Gnitzenkuhl
Junkergut Kaltengrund, 30. Ingerimm 1032 BF
Leomara war ehrlich sauer, wusste aber auch, dass das Leben manchmal Prüfungen bereit hielt, die ein einfacher Mensch oft nicht bestand. Sie versuchte langsam anzufangen, um dann nach und nach der in ihr brodelnden, unbändigen Wut Platz zu machen, die bisweilen für sie und auch andere beängstigend sein konnte.
„Sollten gleich Schreie zu hören sein, dann liegt es sicher nicht nur an unerträglichen Darmwinden, derer sich euer Freund entledigen muss...! Bisweilen löst die Anwesenheit unseres fremden Helfers unerklärliche körperliche Befindlichkeiten aus!“
Kalt und völlig bar jeglichen Mitgefühls sah sie den Söldner an, der sie alle über den Darpat geschickt hätte, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte.
„Doch nun zurück zu dir.“ Leomara ging jetzt schnell und unangenehm nah an den gefesselten Mann hin, und schrie ihm in voller Lautstärke ihre gesammelte Wut auf diese ganze unselige Geschichte am Turm ins Gesicht.
„Du dummer, dreckiger Bastart, was glaubst du eigentlich was du dir erlauben kannst gegenüber von Adligen? Auch noch in der Anwesenheit eines Geweihten der Herrin Rondra? Hast du denn gar keinen Funken Anstand und Götterfurcht mehr in deinem Leib? Hängst du so wenig an deinem armseligen Leben, dass du es am liebsten schnell hinter dir lassen willst? Was glaubst du wird mir dir geschehen, wenn du nicht ganz schnell und umfassend auspackst was du und deine Kameraden wirklich an dem Turm wolltet. Meinst du wir erzittern unter der Aussicht, mit der Baronin Bergthanns über die Sache reden zu müssen?“
Die Ritterin lachte unangenehm auf und alle Verachtung, die sie diesen unedlen Beweggründen entgegenbrachte lag darin vereint.
„Wenn Dummheit einen Namen hätte, dann wäre das deiner du Wicht. Eure Maskerade war armselig, ihr wusstet nicht, dass es keinen Baron in Bergthann gibt, und die Baronin liegt Praios sei dank auch nicht siech danieder.“
Nun hatte ihr Gemüt sie doch überlistet. Der Dolch war in einer schnellen fließenden Bewegung ihrer Hand aus dem schmucken Leder an seinen Hals geschnellt. Bernsteinfarbene Augen reflektierten den Fackelschein der Wände.
Atemlos musste Leomara Luft holen. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt und sie hielt die Klinge die ganze Zeit mit zittriger Hand an den Kehlkopf des Mannes gepresst. Als sie wieder einigermaßen bei Stimme war brachte sie mit heißerer Stimme und unter ein wenig mehr Druck auf seinen Hals hervor:
„Sprich wahr, oder du wirst heute noch darum flehen sterben zu dürfen. Wer war euer Auftraggeber und was solltet ihr am Turm machen?“
Unswin trat langsam näher an Leomara und den Gefangenen heran und sorgte dafür, dass der Söldner seine entstellte Gesichtshälfte zu sehen bekam. Leomaras Wutausbruch hatte ihn ein wenig überrascht. Mit einem Blick zu Alexis vergewisserte sich der Novize, inwieweit der Geweihte diese Art der Befragung gut hieß und tolerieren würde. Natürlich war auch er wütend über die dreiste Geschichte die sich die Gefangenen überlegt hatten, doch hatte Unswin vermutet, dass die Ritterin durch ihre Verletzung noch zu geschwächt wäre um derart heftig zu reagieren. So oder so war ihr Gemütszustand besorgniserregend. Seit der Besprechung mit ihrem Vater schien sie innerlich zu kochen und die Worte die er deutlich aus ihrem Mund gehört hatte hallten noch immer in seinen Gedanken nach.
Er verfluchte die Umstände, die ihnen keine ruhige Minute ließen um vertraulich zu reden, aber die Pflicht ging nun einmal vor. Wenigstens war der Kelsensteiner nicht in der Nähe um sich einzumischen.