Geschichten:Ein Herold kommt später: Unterschied zwischen den Versionen
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neben der Hoftür seines Hauses, in dem sein Neffe [[Garetien:Joslick Albart vom Steinwege|Joslick]] das | neben der Hoftür seines Hauses, in dem sein Neffe [[Briefspieltext mit::Garetien:Joslick Albart vom Steinwege|Joslick]] das | ||
Scriptorium betrieb, welches er vor Jahren gegründet hatte. So saß er | Scriptorium betrieb, welches er vor Jahren gegründet hatte. So saß er | ||
einige Stunden bis zum Einbruch der Nacht, genoß die frische Luft und | einige Stunden bis zum Einbruch der Nacht, genoß die frische Luft und | ||
dachte über die vergangenen Wochen nach, sprach mit Joslick, der ihm | dachte über die vergangenen Wochen nach, sprach mit Joslick, der ihm | ||
eine Weile Gesellschaft leistete und half, den Weinschlauch zu leeren, | eine Weile Gesellschaft leistete und half, den Weinschlauch zu leeren, | ||
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Version vom 4. Mai 2011, 20:40 Uhr
Im Redaktionshause des Garether & Märker Herolds vor einigen Wochen
Den Kopf auf die Hände gestützt saß Ilvius Huron vom Steinwege hinter
seinem Schreibtisch und blickte hinab auf das Pergament mit den
Notizen. Tintenkleckse und Löschsand hatten neben den Worten ihre
Spuren darauf, aber auch auf der Tischplatte hinterlassen. Seit einer
guten Stunde saß er nun so da, die Augen halb geschlossen und mit
pochendem Schmerz im Schädel, als es leise an der Tür klopfte.
Nachdem er keine Antwort gegeben hatte öffente sich nach einiger Zeit vorsichtig die Tür, und Ulfing, der Botenjunge steckte seinen Kopf hindurch. Mit einer fahrigen Bewegung winkte Ilvius ihn herbei.
»Hier, eine Depesche vom Staatsrat«, hörte er den Junge sagen und nahm mit zittriger Hand das Pergament entgegen, das Ulfing ihm entgegenstreckte. »Er fragt an, wann denn der neue Herold erscheinen werde.«
Ilvius stöhnte leise auf. Auch das noch! Erst waren die Berichte aus Greifenfurt nicht angekommen, dann war auch noch die Druckerpresse kaputtgegangen, und nun fragte schon der Staatsrat nach... Es wurde ihm einfach zuviel.
»Ist Euch nicht gut?« fragte Ulfing besorgt.
»Ach weißt Du, es ist einfach zuviel Arbeit. Ich bin erschöpft, die Buchstaben schwirren mir sinnenleer im Kopf herum, und elendig müde bin ich auch noch, von den schmerzenden Knochen ganz zu schweigen. Ich bin nun nicht mehr der jüngste...«
»Dann müsst ihr etwas Arbeit abgeben«, schlug der Botenjunge vor.
»Abgeben? An wen denn? Ach Ulfing, Du machst scherze mit einem alten Mann, das gehört sich nun wirklich nicht!«
»Hesinde bewahre! Ich scherze doch nicht«, beeilte sich Ulfing zu verteidigen. Der Knabe schwieg einen Moment. »Doch, Ihr habt viel zu viel zu tun. Ihr seid der erste, der morgens in die Schreibstube kommt, und of genug geht Ihr erst nach Sonnenuntergang heim. Das tut Euch sicher nicht gut!«
»Da magst Du wohl recht haben ...«
»Ihr habt doch immer große Stücke auf Meister Farnhem gehalten ...«, fuhr Ulfing nach einer Pause vorsichtig fort.
»Den Helidon? Jaja, der schreibt schon recht ordentliche Berichte, mein Junge, recht ordentlich ...«
»Vielleicht solltet Ihr bei ihm anfragen, ob er Euch zu Hand gehen kann?« schlug Ulfing vor.
»Helidon mir zur Hand gehen... nun, so verkehrt klingt das gar nicht einmal. Ich werde darüber nachdenken ...«
An diesem Abend verließ Ilvius Huron vom Steinwege das Redaktionsgebäude seit langen Wochen als Erster. Auf dem Heimweg kauft er bei einem Krämer noch einen guten almadanischen Schlauchwein und setzte sich mit diesem, einem Laib Brot, Speck und Käse auf die Bank neben der Hoftür seines Hauses, in dem sein Neffe Joslick das Scriptorium betrieb, welches er vor Jahren gegründet hatte. So saß er einige Stunden bis zum Einbruch der Nacht, genoß die frische Luft und dachte über die vergangenen Wochen nach, sprach mit Joslick, der ihm eine Weile Gesellschaft leistete und half, den Weinschlauch zu leeren, über das Gespräch mit Ulfing.
Als er herzhaft gähnen musste, erhob er sich erleichtert und neuen Mutes. Sein Entschluß stand fest, gleich morgen früh würde er eine Depesche an Helidon verfassen und íhm anbieten, zukünftig die Schriftleitung des Herolds zu übernehmen. Und Ilvius war sich sicher, dass er nicht ablehnen würde ...
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