Heroldartikel:Von einem Aufrufe: Unterschied zwischen den Versionen

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|Autor=Volker W.
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Version vom 8. Dezember 2011, 15:04 Uhr

Von einem Aufrufe


Das Reich liegt am Boden, Wehrheim ist zerstört, Rommilys umkämpft, Greifenfurt den Orken gerade so entkommen, Albernias Herz in der Schlacht bei Crumolds Auen gebrochen, Aranien bedroht durch Haffax, wahrlich der Herzog von Tobrien hätte sich für seinen Aufruf keinen passenderen Zeitpunkt aussuchen können. Was mag dem Herrn von Perainefurten durch seinen herzöglichen Kopf gegangen sein, als er nach eigenen Worten beschloss, die „Gunst der Stunde zu nutzen“ und „das in Scherben liegende Reich Rauls des Großen“ aufzufordern, die Tobrier, die dieses in jenen Zeiten der Unbill aufnahm, wieder frei zu geben, bei nichts geringerem als dem herzoglichen Dank „Bernfrieds von Ehrenstein, von der Götter Gnaden“?

In einer Zeit, da das Reich helfende Hände so nötig hat wie kaum etwas anderes, in einer Zeit, da die Fackel des Krieges in allen Himmelsrichtungen lodert und kaum genug Hände da sind, die heimatliche Scholle zu bestellen, um die Bevölkerung zu ernähren, da möchte der gute Herzog einen weiteren Kriegsschauplatz aufmachen und mal eben Galotta beerben oder besser dessen Rattenhöhle ausräuchern.

Nachvollziehbar ist es ja, dass der Herzog ohne Land wieder zu einem Herzog mit Land werden möchte.

Nachvollziehbar auch, dass es ihn zurück in die alte Heimat zieht. Doch fragt sich der nachdenkliche Beobachter, was aus dem Ansinnen ihrer Herzöglichkeit erwachsen mag. Sollten tatsächlich alle Tobrier dem Aufruf des Herzogs Folge leisten, dann steht uns ein weit härterer Winter bevor, als man sich auch nur vorstellen kann, denn wer soll dann das reife Korn ernten, wer es dreschen? Wer wird an der Seite unserer Krieger kämpfen? Ohne die Tobrier wird so mancher Edle in diesem Jahr nicht einmal die eigenen Felder abernten können. Von steuerlichen Einnahmen einmal ganz abgesehen.

Letztlich wird uns vielleicht nur retten, dass es sich so mancher tobrische Hörige überlegen wird, ob er die eigene Scholle den Heimatgefühlen zuliebe gegen die Unfreiheit der Leibeigenschaft vertauschen mag.

A. Nonymus