Geschichten:Ein ritterköniglicher Brief: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Juni 2012, 09:13 Uhr
Nachstehende Depesche gelangt dem Baron von Hirschfurten durch den Kaiserlichen Botendienst zu Händen. Weit gereist ist das Schriftstück, durch viele Hände und Depeschentaschen gegangen, das Papier äußerlich befleckt, doch das Siegel ungebrochen. Der Ort, an dem es seine Reise begann und wessen Hände es zuerst anvertraut wurde läßt sich darob nicht zweifelsfrei bestimmen.
Werter Nimmgalf,
aus dem fernen Gareth hat mich die Kunde erreicht, dass die Kaiserin, unsere geliebte Königin Rohaja, zum Groszen Kabinette geladen hat, um den Ratschluß ihrer getreuen Lehnsleute zu vernehmen. Ebenso, so ward mir zugetragen, ergeht der Ruf, einen Marschall zu bestimmen und mit der Aufgabe zu betrauen, das Heer wider die Anhänger des Daimonenmeisters zu führen.
Niemand vermag zu wissen, wann dieser Tag kommen wird, das der finstere Stachel aus der tiefen Wunde im Osten des Reiches getrieben wird, doch ich fürchte, dass Reichsforst und die Ritter der Grafschaft eine starke und verläßliche Hand brauchen werden, die sie führet. Diese Rolle, mein werter Schwiegersohn, habe ich Dir zugedacht, denn ich weiß leider, das Drego dazu nicht in der Lage sein wird. Es bekümmert mich, um seine Uneinsichtigkeit und Nichteinhaltung der ritterlichen Tugenden zu wissen. Und ebenso, wie ich Ederlinde und Dich gebeten habe, ihm nach Kräften zur Seite zu stehen und in seiner Aufgabe als Regent der Grafschaft zu unterstützen, bitte ich Dich hiermit, dies auch in Anbetracht der offenliegenden Möglichkeiten zu tun.
Ich ahne, dass Du selbst ein Interesse daran haben wirst, das vereinigte garetische Heer in die Schlacht zu führen, doch mir liegen insbesondere meine Reichsforster am Herzen, die Ich Dir bereits anvertraute, als Ich Dich zum Obristen von Reichsforst berief. Wie Ederlinde meine Stimme ist, die ich zum Ratschlusse zurückließ, so bist Du mein Schwertarm, der die meinen führen soll, und ich wünsche sehr, dass Du diese meine Bitte respektierst.
Ungeachtet dessen soll nicht vergessen sein, dass es gerade die Alten Häuser Garetiens sind, die von jeher für Ehre und Ruhm des Königreiches gestritten haben.
Wohl ahnend, dass dieser Tag kommen würde, habe ich vor meiner Abreise aus Luring eine Depesche an eine erlesene Zahl Vertrauter und Verbündeter gesandt, um der Kaiserin meinen Rat zu übermitteln, wenn es an der Zeit ist. Unterstütze jene, die uns nahe stehen und die wir Freund nennen und von denen wir wissen, dass sie dieser Aufgabe ebenso gewachsen sind wie wir. Greif und Ross blicken auf eine lange Tradition ritterlicher Kriegsleute zurück; Du wirst wissen, wem ich damit Respekt zolle.
Mit uns die Götter; mögen sie ihre schützenden Hände über Luring, Reichsforst und das Reich halten und über alles, was uns lieb und teuer ist.
Danos von Luring
Gegeben im Boronmond des Götterlaufes 1035 nach dem Falle Bosparans