Geschichten:Bis dass dein Tod uns scheidet Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Juli 2007, 12:05 Uhr
Teil 2: Bis dass der Tod uns scheidet
Burg Zankenblatt, 18. Praios 35 Hal: Nimmgalf hatte endlich den Entschluss gefasst, seinen Onkel Radulf von Hirschfurten besuchen zu wollen. Die letzten zwei Tage hatte er damit zugebracht, sich Sicherheitsvorkehrungen für die Reise zu überlegen. Dies war besonders wichtig, da er die Reise nicht alleine antreten wollte, sondern sich in Begleitung der hübschen halbelfischen Junkerin Aidaloê und dreier weiterer berittener Soldaten befinden würde, die Erlan so gerade entbehren konnte. Außerhalb der schützenden Burgmauern war äußerste Vorsicht angeraten. Nicht nur, dass immer noch marodierende Söldner die Goldene Au durchstreiften, dies war sicherlich eine Gefahr, doch war es beileibe nicht Nimmgalfs größte Sorge. Nein, seine eigene Frau Simiona könnte ihre Späher und Häscher überall haben, und mit Sicherheit wartete sie nur auf eine günstige Gelegenheit um zuzuschlagen. Doch es half nichts, er konnte und wollte nicht ewig auf der Burg seines Freundes Erlan von Zankenblatt verweilen. Zwar fühlte er sich nicht eingesperrt, aber das beklemmende Gefühl, welches ihn beschlich, sobald er die Mauern verlies, und sei es nur für kurze Zeit, tat sein übriges dazu, sich eher wie ein Gefangener denn ein gerne gesehener Gast zu fühlen.
Der Baron machte sich viele Gedanken darüber wie es weitergehen sollte. Eines war ihm klar: Simiona war gefährlich geworden, sehr gefährlich sogar. Erst vor einer Woche war ein Bote auf Burg Zankenblatt eingetroffen und hatte ihm einen gesiegelten Brief von seiner Frau gebracht, in welchem zu lesen war, dass sein Freund und Bundesbruder Hilbert von Hartsteen „zu Gast“ bei Simiona verweilte, und dass es zu seinem persönlichen Wohlergehen wünschenswert wäre, dass Nimmgalf so schnell wie möglich zurückkehre.
Er wusste nicht mit Sicherheit, ob dies nur ein Trick seiner Gemahlin war, oder ob sie die Wahrheit geschrieben hatte. Der Ring und das Haarbüschel, welche dem Schreiben beilagen, passten beide jedenfalls recht gut zu Hilbert, und Nimmgalf traute ihr inzwischen alles zu. Sich nun aber in die Höhle des Löwen, sprich zurück nach Burg Leihenbutt, zu begeben, war genau das, was Simiona wollte. Daher hatte er beschlossen, eine Handvoll in seinen Augen recht fähige Leute anzuwerben, die erst einmal unter einem Vorwand die Lage auf Burg Leihenbutt auskundschaften würden, und wenn möglich den Reichsvogt, so Simiona nicht nur bluffte, befreien sollten. Die Abenteurer waren nun schon vor drei Tagen aufgebrochen, und Nimmgalf betete zu den Zwölfen, dass das Unternehmen Erfolg haben würde. Er hatte ihnen mehrfach die Gefährlichkeit Simionas eingeschärft. Unfassbar, dass er ihr inzwischen zutraute, jeden einzelnen von ihnen binnen weniger Herzschläge umzubringen, würde sich auch nur der kleinste Verdacht ergeben. Nein, um wirklich erfolgreich gegen Simiona vorzugehen und sich seine Baronie zurückzuholen, war mehr notwendig, als lediglich ein paar reisende Abenteurer. Er brauchte eine schlagkräftige Armee und wenn es irgendwie ginge den Beistand der Zwölfe. Doch woher sollte er diese nur nehmen?
„Hast du schon alles vorbereitet, Nimmgalf? Ich freue mich schon sehr darauf, deinen Onkel wieder zu sehen. Wann wollen wir denn aufbrechen?“
Die Worte Aidaloês rissen den Baron aus seinen düsteren Gedanken. Er zurrte den Sattel an Finstermähne fest und wandte sich seiner wunderschönen Begleiterin zu, die überraschend im Stall aufgetaucht war. „Aidaloê, schön dass du da bist. In einer Stunde können wir aufbrechen. Ich wollte nur noch mal die Ausrüstung überprüfen und mich von Erlan und dann von meinem Söhnchen verabschieden, schließlich werde ich den Kleinen eine Weile nicht sehen.“
„Ja, tu das nur. Ich werde meiner Zofe auch noch ein paar Instruktionen für die Zeit meiner Abwesenheit geben. Anschließend werde ich den Soldaten bescheid geben, dass es bald losgehen wird. Bis gleich!“
Sie warf ihm noch ein süßes Lächeln zu und ging dann zurück ins Hauptgebäude.
„Wie seltsam einem doch bisweilen das Schicksal mitspielt“, dachte Nimmgalf noch, als er ihr ein wenig verträumt nachsah.