Geschichten:Tsas Tränen - Räuberpack!: Unterschied zwischen den Versionen
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Wutentbrannt gab Felan seinem Pferd die Sporen und ritt auf die Frau zu, die sich mit einem beherzten Satz ins Unterholz rettete und verschwand. Mit hochrotem Kopf kehrte der Schallenberger zurück zu seinen Leuten und ignorierte die spöttischen Bemerkungen einiger Ritter vom Reichsforster Grafenhof. Diese Laffen sollten sich erstmal im Kampf beweisen. | Wutentbrannt gab Felan seinem Pferd die Sporen und ritt auf die Frau zu, die sich mit einem beherzten Satz ins Unterholz rettete und verschwand. Mit hochrotem Kopf kehrte der Schallenberger zurück zu seinen Leuten und ignorierte die spöttischen Bemerkungen einiger Ritter vom Reichsforster Grafenhof. Diese Laffen sollten sich erstmal im Kampf beweisen. | ||
Trotz des Wetters kam der Zug gut voran. Man ließ Mittags den kleinen Flecken Leenhof hinter sich und erreichte am Abend das [[Handlungsort ist::Garetien: | Trotz des Wetters kam der Zug gut voran. Man ließ Mittags den kleinen Flecken Leenhof hinter sich und erreichte am Abend das [[Handlungsort ist::Garetien:Königsstadt Horeth|Städtchen Horeth]], von wo die Weggabelung nach Puleth abzweigte. Hinter seinen alten Stadtmauern, die noch aus den Zeiten der Blauen Keuche "Seuchenwall" genannt wurden, hatte Horeth schon bessere Tage gesehen. Die Häuser wirkten grau und verfallen, und mit Grimm und ohne Freude glotzten die Bewohner die Ritter an. Wären es andere Zeiten, dachte sich Celesto Custodias, dann hätte man den Menschen ein angemessenes Verhalten gelehrt. Aber hier in der Nähe der Wildermark, wo niemand wußte in wessen Händen sich gerade diese Stadt gefand, waren die Menschen zu oft enttäuscht worden. Und die Herzen der Menschen verkümmern schnell. | ||
Der Heerzug rastete wenige Meilen westlich der Stadt unweit der Ruinen der alten Praiotenfestung Synnenhardt und brach in den frühen Morgenstunden des neunten Tages des Perainemondes auf. | Der Heerzug rastete wenige Meilen westlich der Stadt unweit der Ruinen der alten Praiotenfestung Synnenhardt und brach in den frühen Morgenstunden des neunten Tages des Perainemondes auf. |
Version vom 7. November 2013, 22:34 Uhr
8. Peraine 1030 BF, Pfalzgrafschaft Reichsgau
Der nächste Morgen war nass, kalt und grau. Wenn der Efferdgeweihte dies als Segen seines Herren verstanden hatte, so waren seine Gebete erhört und prompt erfüllt worden. Eilig wurden die klammen Decken verstaut und im trüben Morgenlicht brach der Heerzug auf.
Kein Hahenschrei verabschiedete sie von Moorsch, das sie still und traurig an den Ufern zurückließen.
Das Wetter besserte sich nicht im Laufe des Tages. Am Vormittag fing es heftig an zu gewittern und das ferne Donnergrollen verleitete die Knappin der Göttin Leupurga von Stechling zu einem hoffnungsvollem Kommentar. Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als sie durch ein grelles Pfeifen unterbrochen wurde. Vor sich bog die schlammige Straße in einer scharfen Linkskurve hinter einem Wäldchen ab. Inmitten des Weges in gebührender Entfernung stand eine einzelne Frau mit leuchtend roten Haaren, die unter einem Lederhut mit breiter Krempe hervorschauten. Nachdem der Zug in seiner Überraschung angehalten hatte, rief die Person mit lauter Stimme: "Wer hier lang will, der hat seinen Wegzoll an den Herren von Zwingzahn zu entrichten! So wie ich das hier überblicke macht das wohl...", sie hielt kurz inne und kniff die Augen zusammen, "eintausend Dukaten."
Bodebert schaute Felan, der neben ihm ritt, fassungslos an und konnte kaum glauben, was er da hörte. So übernahm der Schallenberger und rief verärgert: "Deinen Kopf wirst Du für diese Frechheit büßen, du elendes Weibsstück!"
Unbeeindruckt rief die Frau zurück: "Wenn Ihr Lust habt es mit mir zu treiben, dann macht es nur achthundert."
Wutentbrannt gab Felan seinem Pferd die Sporen und ritt auf die Frau zu, die sich mit einem beherzten Satz ins Unterholz rettete und verschwand. Mit hochrotem Kopf kehrte der Schallenberger zurück zu seinen Leuten und ignorierte die spöttischen Bemerkungen einiger Ritter vom Reichsforster Grafenhof. Diese Laffen sollten sich erstmal im Kampf beweisen.
Trotz des Wetters kam der Zug gut voran. Man ließ Mittags den kleinen Flecken Leenhof hinter sich und erreichte am Abend das Städtchen Horeth, von wo die Weggabelung nach Puleth abzweigte. Hinter seinen alten Stadtmauern, die noch aus den Zeiten der Blauen Keuche "Seuchenwall" genannt wurden, hatte Horeth schon bessere Tage gesehen. Die Häuser wirkten grau und verfallen, und mit Grimm und ohne Freude glotzten die Bewohner die Ritter an. Wären es andere Zeiten, dachte sich Celesto Custodias, dann hätte man den Menschen ein angemessenes Verhalten gelehrt. Aber hier in der Nähe der Wildermark, wo niemand wußte in wessen Händen sich gerade diese Stadt gefand, waren die Menschen zu oft enttäuscht worden. Und die Herzen der Menschen verkümmern schnell.
Der Heerzug rastete wenige Meilen westlich der Stadt unweit der Ruinen der alten Praiotenfestung Synnenhardt und brach in den frühen Morgenstunden des neunten Tages des Perainemondes auf.