Geschichten:Streit im Zagrosch 8: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Dezember 2013, 19:32 Uhr
Rhenaya klopfte vorsichtig an die Tür. "Tretet ein!" erklang es aus dem Zimmer. Rhenaja betrat das Arbeitszimmer: "Euer Hochgeboren, dies wurde uns aus Xavolosch überbracht", sie reichte dem Baron eine lederne Botenrolle. Er erhob sich von seinem aktenüberladenen Tisch und öffnete die Rolle. Vorsichtig schüttete er den Inhalt in seine Hand, was neben dem Brief drei Kleinodien hervorbrachte: Einen erbsengroßen Rubin, ein Stückchen Kupfererz und ein Stück Kohle. Erstaunt lass der Baron den Brief
Binge zu Xavolosch - 6 Tsa 1029 BF
An Euro Hochgeboren Darulf von Corish und von Praill zu Fremmelsfelde, wie uns seine Hochgeboren Gorbon, Sohn des Gorsch freundlichst unterrichtete, interessiert Ihr Euch für das Schaffen und Tun in unserer Binge. Anbei erhaltet ihr einen roten Korund, eine Probe des von uns geförderten Kupfererzes und ein Exempel der von uns aus dem Abraum geförderten Kohle. Wir versichern Euch, das unsere Arbeiten auf angroschgefällige Weise durchgeführt und von Baron Gorbon überwacht werden. Wie ihr sicher Euren Unterlagen entnehmen werdet, wurden bereits unter Baron Praiodan von Hahnentritt um 901 BF Prospektoren in Eure Lande ausgesandt um die Güte Eurer Bodenschätze zu begutachten. Wie wir unseren Unterlagen entnehmen konnten werden diese in die Abbaukategorie D-III eingestuft, was jeglichen Aufwand für einen Abbau unwirtschaftlich macht. Ihr könnt daher versichert sein, das weder jetzt noch in Zukunft das Fremmelsfelder Land für uns von Interesse ist. Desweiteren konnten magische Konvergenzen in Eurer Baronie festgestellt werden, die uns unliebsam und hinderlich beim Abbau wären. gezeichnet, Ältester der Binge Xavolosch Ramox, Sohn des Rullum |
der Baron blickte zweifelnd auf das Papier in seinen Händen. "So, so", er hob den Rubin gegen das Licht, wie er es oft gesehen hatte, wenn jemand die Qualität eines Edelsteins begutachten wollte. "Nun, wir werden sehen ..."
Gorbon hatte einige Tage auf die Ankunft seiner Pioniere warten müssen, aber Hauptmann Muragosch, Sohn des Igrim hatte seine Befehle ausgeführt und war mit der Gefangenen rechtzeitig eingetroffen. Sie war von der Reise ziemlich ausgemergelt und hatte einige Blessuren, was einer angemessenen Behandlung für eine Verräterin gleichkam. Sie lag zusammengekauert in einer Ecke des Kerkers der Feste Zagbar, als Gorbon das feuchte, unheimliche Verlies betrat. "Nun, habt ihr Eure Besinnung wiedergefunden?", Gorbon streichelte lächelnd seine eherne Linke. Grimmig blickte die Angesprochene den Baron an. "Ihr werdet mir doch nun sicher den Grund Eures Aufenthalts in Fremmelsfelde erklären, oder irre ich?" Die Gefesselte wand sich, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen. "Gebt euch keine Mühe", ein Blick des Barons genügte damit die Wachen die Gefangene an den Armen packten, um sie auf die Pritsche an der Wand zu werfen. Ächzend krümmte sie sich. "Gestattet die Frage, wen Ihr in der Höhle erwartet habt?" Die Gefangene antwortete nicht. "Nun denn, Ihr zieht es vor eine andere Art der Befragung durchzuführen. Ich werde gern Eurem Wunsch nachkommen." Ein Wink es Barons genügte, um die Wachen anzuweisen, die Gefangene erneut zu ergreifen und auf einen Holzklotz zu werfen, der üblicherweise als Schemel diente. Viel zu oft hatten die Wachen schon diese Art der Befragung mitgemacht. Was nun folgte war die Art von Befragung, die sie nachts nicht ruhig schlafen lies. "Ich bitte Euch ein letztes Mal mir die Namen derer zu nennen, die mit Euch zusammen an diesem Komplott beteiligt sind." Ungläubiges und ängstliches Schweigen blickte Gorbon entgegen . Ein stilles Nicken des Barons und die Wachen fixierten die Linke auf dem Klotz. Bedächtig griff Gorbon zu seiner Axt.
Rondrala erlebte die folgenden Sekunden als hätte Satinav die Zeit angehalten. Sie sah die blitzende Axt des Barons auf ihre linke Hand hernieder sausen und ehe sie begriff, dass ihre Hand am Boden der Zelle lag, wurde sie sich bewusst, dass sie bereits aus voller Kehle schrie. Gorbon zeigte keine Gefühlsregung, er hatte dieserlei Befragungen schon oft durchführen müssen und war auf diese Weise immer zu seinen Informationen gelangt. "Seid ihr zu einer Entscheidung gelangt?" fragte der Baron. Tränenüberströmt blickte die Almadanerin in das Gesicht des Barons: "Igen, Sohn des Ogrim, ein Zwerg aus Tokoschim sollte mir Rubine für eine angemessene Menge Goldes übergeben." Die Selbstbeherrschung der Reiterin war gebrochen. "Und?" forschte der Baron weiter und hob dabei drohend seine Axt. "Salvestro Honorio Pipote, ein Händler aus Ragath hatte mich damit beauftragt. Ich arbeitete häufig für Ihn und er bot mir dafür 75 Dukaten, ein fairer Preis für einen einfachen Handel. Für wen er arbeitet weiß ich nicht, doch soll er über vielerlei Kontakte zum almadischen Adel besitzen." Zitternd brach die Befragte zusammen. "Wir werden die Befragung wohl später fortsetzen müssen", enttäuscht zog sich der Baron zurück. "Und versorgt ihren Stumpf" wies er die Wachen beim verlassen an.
Drego von Kupfergrab war übel gelaunt. Seit zwei Tagen wartete er schon auf Botschaft aus dem Zagrosch. "Verfluchte Hunde. Wenn man sich nicht um alles selber kümmert." Der Junker zäumte wütend sein Pferd auf. Celissa kam des Weges. "Wohin Bruderherz? Reitest du so spät noch aus?" "Erwartet mich nicht vor übermorgen zurück." Zornig gab er seinem Pferd die Sporen und ritt eilig vom Gut. Celissa sah ihn schulterzuckend nach, als er in die Abendsonne ritt.