Benutzer:VolkoV/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
Fast gleichzeitig sprangen die Armbrustbauer auf und begannen durcheinander zu schreien. Dieser Sippenrat würde lange dauern, hoffentlich fänden sie bis zum Feuermond eine Lösung, dachte Grimgol und schlug immer wieder auf den Steinblock, "Ruhe! Ruhe!" | Fast gleichzeitig sprangen die Armbrustbauer auf und begannen durcheinander zu schreien. Dieser Sippenrat würde lange dauern, hoffentlich fänden sie bis zum Feuermond eine Lösung, dachte Grimgol und schlug immer wieder auf den Steinblock, "Ruhe! Ruhe!" | ||
Version vom 12. September 2007, 10:26 Uhr
Schlunder Beben - Diskussion im Tempel
Wütend schürte der Tempelvorsteher Igrolosch das Schmiedefeuer. "Okoscha, verstehe ich das richtig? Nachdem ich Euch wiederholt gebeten habe von diesem Wahnsinn Abstand zu nehmen, kommst Du zu mir und bittest um Segen für die Brücke?"
Okoscha ließ das Lächeln erstrahlen, das ihr unter den zwergischen Männern immer weiter geholfen hatte: "Onkel, lieber Onkel, versteh doch. Dein Bruder hat viel Geld in den Ingrammssteg gesteckt. Die Risse im Fundament werfen ihn weit zurück. Die Anteilseigner werden toben."
Jetzt tobte auch Igrolosch: "Hör zu, Okoscha, Dein Lächeln wirkt bei mir nicht. Was bildet Ihr Euch eigentlich ein? Die erste Brücke hat der Ingerimmszorn zerstört, der alte Cellabogen zerbrach unter der Last der ersten Fuhrwerke. Glaubt Ihr wirklich, das Ingerimm diesem Bau seinen Segen geben wird?"
"Ach Onkel", Okoscha ließ Tränen fließen, das war Ihr letztes Mittel, "Onkel ich dacht nur..."
Der Schmiedhammer sauste auf den Amboss, ein klares Zeichen das Igrolosch die Diskussion beenden wollte, "Ihr schändet den schlafenden Giganten! Sein Bruder wird Euch seinen Segen nicht geben, eher seinen Zorn!"
Bevor der Hammer ein zweites Mal den Amboss treffen konnte, um Igroloschs Worten Nachdruck zu verleihen zitterte rumpelnd die Erde, gefolgt von etwas rieselndem Staub. Nach einem Moment der Stille ging draußen auf dem Markt das Geschrei los. Doch Okoscha erschrak mehr über den erstarrten Blick ihres Onkels, der sich mit Tränen in den Augen abwandte und ging. Seinem Murmeln entnahm sie nur "Ich habe es schon wieder getan.", dann war er verschwunden.
Schlunder Beben - Auf der Baustelle
Die alte Matriarchin der Wandlether Baumeisterzunft stieg vorsichtig von dem mit Werkzeugen und Erlenholz beladenen Ochsenkarren und schritt zum Rand der Schlucht. Etwa 100 Zwergenfüße unter ihr winkte der Vorarbeiter, während zwei Ochsen im Kreis um eine Winde schritten und die Transportplattform zu ihr hoch zogen. Wenn diese oben war, müsste sie ersteinmal beladen werden, während die Tiertreiber die Ochsen andersherum einspannten.
Ferax setzte sich auf einen behauenen Stein und packte Ihr Mittagessen aus: Etwas schales Bier und Ochsensalami, dazu Brot. Genüsslich biss sie in die Wurst und schaute dem Treiben zu. Die Aufregung wegen der Risse im Fundament war sicher übertrieben, aber der Graf hatte in das Projekt zuviel Geld gesteckt, also musste sie als Baumeisterin mit dem Fuhrwerk zu Baustelle.
Seit fünf Jahren verankerten sie jetzt bereits die beiden Schrägpfeiler in den Felswänden. Nachdem dem Einsturz des alten Cellabogens nachdem das erste schwer beladene Fuhrwerk mit Baumaterial für den weiteren Pass passiert war, hatte der Graf sie mit einer umfassenden Planung eines Neubaus beauftragt. Während er das Geld für das Projekt vor allem bei den Schlunder Adligen beschaffte, hatte Feraxa die Steine vermessen lassen und den Aufstieg bis zum Cellabogen wieder für fuhrwerke befahrbar gemacht.
Seit fünf Jahren verbrauchten sie nun schon das Geld der Garetisch-Gräflichen Graf-Ingramms-Steg-Gesellschaft, und für die Ungeduldigen Menschen, schien es, als wäre noch kein Erfolg erzielt worden, obwohl an beiden Seiten eine stabile Auflauge in den Fels gehauen worden war, stabil bis auf diese Risse...
Feraxas Gedanken wurden von einem Grollen unterbrochen, welches diese zuerst ihrem Magen zuschrieb, doch dann machte der Boden unter ihr einen gewaltigen Satz. Lang gezogene Schreie und lautes Krachen verrieten ließen sie das schlimmste vermuten.
Nur Augenblicke später war es wieder ruhig. Feraxa kroch vorsichtig zum Rand der Klippe und sah, was von Ingerimms Zorn noch übrig war. Beide Fundamentauflagen waren aus dem Fels gebrochen und in die Schlucht gestürzt und mit ihnen ein dutzend guter zwergischer Arbeiter. Unter der Staubwolke am Boden der Schlucht lagen nicht nur deren Leichen, sondern ein großer Teil der gräflichen Investitionen in den letzten zwei Jahrzehnten.
Schlunder Beben - Einladung
Nur Monde nach der denkwürdigen Entdeckung ging ein Schreiben verfasst vom gräflichen Schreiber an die Edlen der Grafschaft Schlund:
Wie in Vencellos Bulle 604 BF festgelegt, haben sich alle jene, die ein schlunder Lehen halten oder verwalten am elften Tage des Ingerimm 1030 BF zu Wandleth einzufinden oder einen Vertreter zu entsenden, auf dass der Rat von Schlund tage, wie es Brauch und Sitte ist. Seit dem letzten Schlunder Rat sind drei mal neun Jahre vergangen und viel ist zu regeln und zu richten.
- Primo ist der Status der neuen Binge unter dem Antalorgol festzustellen.
- Secundo sollen die Edlen den Stand Ihrer Güter zu Buche bringen.
- Tercio seien die neuen Herren der Güter seit dem letzten Schlunder Rat aufgefordert, Axt oder Schwert zu Füßen des Grafen zu legen.
- Quarto soll geplant werden die erneute Vermessung von Stein und Erz in allen Landen der Grafschaft.
- Quinto muss erneut geregelt werden der Handel zwischen Mensch, Brilliantzwerg, Hügelzwerg.
Ingramm, Sohn des Ilkor, Oberhaupt der Zweihammersippe, Graf von Schlund, Baron von Ingerimmsschlund
Gezeichnet und gesiegelt von des Grafen eigener Hand.
Schlunder Beben - Sippendinge
"Ruhe! Ruhe!", ärgerlich klopfte der alte Hügelzwerg mit dem Hammer auf den Steinblock, "Wir werden diesen Nichtsnutz nicht zurückrufen. Der alte Kohlkocher ist tot und hat keinen Erben, da helfen uns die Stimmen der Felsschläger kein bisschen."
"Aber wir können doch ihre Ahnensteine in Arabasch durchforsten. Es muss doch einen Kohlkocherhäuptling geben!", rief ein junger Fläumling der gerade 35 Feuermonde hinter sich hatte.
Der alte Grimgol strich sich mit traurigem Kopschütteln durch seinen weißen Rauschebart. "Das wäre das erste Mal, dass wir keine Stimmen im Schlunder Rat haben. Kein Wunder, dass Väterchen Ingramm den Rat jetzt einruft. Wenn die Steinbrechersippe sich in Wandleth nicht einig wird, sprechen nur die Zweihammer für uns Hügelzwerge."
"Jeder weiß doch, dass die halbe Menschen sind!", wütend sprang eine der Bildhauerinnen auf, "Dann steckt der Graf sich doch die Handelsverträge mit Antalorgol schön wieder in die eigene Tasche. So wie sie es auch mit dem Konsortium gemacht haben!"
Einer der Brauer warf wütend seinen Krug an die Wand "Oder mit den Braurechten. Was nicht seine Brauerei brauen darf, hat er den Großen verkauft!"
Fast gleichzeitig sprangen die Armbrustbauer auf und begannen durcheinander zu schreien. Dieser Sippenrat würde lange dauern, hoffentlich fänden sie bis zum Feuermond eine Lösung, dachte Grimgol und schlug immer wieder auf den Steinblock, "Ruhe! Ruhe!"