Geschichten:Des Vaters Sohn - Nächtlicher Besuch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Theo (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Theo (D | B)
(Vorlage Briefspielindex editiert.)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Briefspielindex
{{Briefspielindex
|Titel=Des Vater's Sohn - Nächtlicher Besuch
|Titel=Des Vaters Sohn - Nächtlicher Besuch
|Reihe=Des Vater's Sohn  
|Reihe=Des Vaters Sohn  
|Teil=4
|Teil=4
|Vor=
|Vor=

Version vom 22. Januar 2014, 20:39 Uhr


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Reichsforst.svg   Wappen Baronie Hirschfurten.svg   Wappen Stadt Samlor.svg  
 Burg.svg
 
3. Eff 1036 BF
Des Vaters Sohn - Nächtlicher Besuch
Nachricht aus Bornhelm


Kapitel 4

Die Beerdigung
Autor: Theo

Des Vater's Sohn Kapitel 4 – Nächtlicher Besuch In der Nacht des 3.Efferd 1036BF Baronie Hirschfurten: Auf Burg Trollhammer

Nimmgalf wurde unverhofft aus dem Schlaf gerissen als es an der Tür klopfte. Es dauerte einen kurzen Moment bis er begriff, dass er wohl in seinem Sessel eingeschlafen war. „Euer Hochgeboren?“ hörte er eine Stimme vorsichtig fragen, nachdem es ein zweites mal geklopft hatte. „Ja“, antwortete Nimmgalf knapp, richtete sich im Sessel auf und strich seine Kleidung glatt. Herein humpelte ein kleiner pummeliger Mann mit kurzem braunen Haar und ebenso kurzem, ordentlich gestutzten Bart. Ein Unfall in seiner Jugend hatte ihm dieses lahme Bein verschafft, weshalb er stets humpelte. Ingalf von Bieninger war erst seit kurzem hier am Hof des Barons und übte zurzeit das Amt des Hofherolds probehalber aus. „Euer Hochgeboren, verzeiht diese überaus späte Störung.“, sagte er leicht keuchend während er sich tief verbeugte. „Die Wachen haben euch noch nicht zu Bett gehen sehen, daher hielt ich es für angebracht euch sogleich davon zu berichten.“ „Nun gut, wovon zu berichten?“, fragte Nimmgalf verwundert. „Soeben ist ein junger Mann hier angekommen, er hat sich als Theomar von hoher Geburt vorgestellt, den Namen seiner Familie wolle er allerdings nur euch persönlich mitteilen. Eine Frechheit ohne Gleichen, nicht wahr? Verzeiht ich schweife ab. Er scheint ein Ritter zu sein, doch trägt er keinen Wappenrock, an dem man ihn erkennen könnte und seinen Schild hat er in Tüchern verborgen.“ „Theomar... Theomar von hoher Geburt?“, grübelte Nimmgalf ein Weile. „Dann las ihn holen. Er hat das erreicht, was er wohl erreichen wollte, meine Neugier ist geweckt und wo ich schon mal wach bin...“

Als Ingalf wieder ins Zimmer hinkte wartete Nimmgalf schon zunehmend gespannter. „ Euer Hochgeboren, ich darf ankündigen, Ritter Theomar von hoher Geburt und aus gutem Hause.“, kündigte Bieninger den Unbekannten an. Ein trat ein junger Mann in Kette, an seinem Gürtel hing ein Breitschwert und ein Dolch. Beide Stücke waren in tadellosem Zustand und auch die restliche Ausrüstung des Mannes machten einen durchaus hochwertigen Eindruck. Er trug die lockigen, aschblonden Haare mittellang und das Gesicht war glatt rasiert. Sein Gesicht, er konnte nicht sagen was es war, aber irgendetwas daran kam ihm bekannt vor. „Sagt, kenne ich euch vielleicht, Theomar aus gutem Hause?“, fragte Nimmgalf, während er das Gesicht des Ritters weiter musterte. „Wohl kaum, euer Hochgeboren.“, antwortete Theomar knapp und etwas schüchtern. Die Augen, Nimmgalf war sich jetzt fast sicher, in diese olivgrünen Augen hatte er schon einmal geblickt. „Was führt euch also zu mir? Zu solcher Stunde bekommt man nicht oft Besuch.“, wollte Nimmgalf wissen. Der junge Ritter seufzte. „Nun ja, Euer Hochgeboren, es ist nicht so einfach. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll...“ „Wie wäre es, wenn ihr damit anfangt mir euren vollen Namen zu nennen?“, fragte Nimmgalf leicht belustigt darüber, wie schwer sich der breit gebaute und stämmige Mann dabei tat mehr als einen Satz herauszubekommen. Der leidende Blick des jungen Mannes verriet, dass ihm dieser Teil der Unterhaltung ebenfalls aufs höchste unangenehm war. „Euer Hochgeboren, genau das ist es ja.“, sagte er unglücklich. „Es ist sehr kompliziert. Ähm... Erinnert ihr euch an eure Zeit in Gareth?“, fragte er schließlich. „Ja sicher, fahre fort.“, sagte Nimmgalf ungeduldig. „Sicher erinnert ihr euch an das Mädchen, also ich meine Prajodane...“, sagte Theomar zögernd. Nimmgalf nickte. Er konnte sich gut an das Mädchen erinnern, sie war nicht älter als 17 gewesen, sehr hübsch mit den kleinen Sommersprossen auf der Nase und ihren olivgrünen Augen. Die Augen. Er wusste, dass er sie schon einmal gesehen hatte. Er ist ihr Sohn. Und während er dies dachte, machte sich in Nimmgalf eine Vorahnung breit. „Also Sie war ja damals mit dem Tulamiden Ismeth Dschadirìn verlobt, weshalb eure... ähm... Bekanntschaft auch mit der Hochzeit endete.“, fuhr Theomar langsam etwas sicherer fort. Nimmgalf hörte nur noch halb zu, während Theomar weiter erzählte. Im Kopf begann er nachzurechnen: Wie lange lag die Liebschaft mit dieser Frau wohl zurück? 22 oder 23 Jahre... Wie alt mochte Theomar wohl sein? Anfang 20? Es passte... „... Jetzt ist Ismeth vor einigen Tagen gestorben und meine Mutter vertraute mir an, was sie vorher aus Angst vor ihrem Mann nie auszusprechen wagte, dass nicht er, sondern...“, er zögerte ein letztes Mal, „...vermutlich Ihr mein Vater seid.“ Jetzt hatte er ausgesprochen, was ohnehin schon in Nimmmgalfs Kopf umher spukte. Sichtlich erleichtert endlich ausgesprochen zu haben was ihm auf dem Herzen lastete, fuhr Theomar fort. „Nun was sagt Ihr dazu?“ Nimmgalf sagte gar nichts, in seinem Kopf rasten noch immer die Gedanken, er verstand jetzt auch, wieso der junge Ritter sich so schwer damit getan hatte sich vorzustellen. Theomar von Baerwaht? Oder Theomar von Hirschfurten? „Es ist spät, sicher seid Ihr müde und erschöpft von der Reise, meine Wache wird euch eine angemessene Unterkunft zuweisen. Morgen werden wir weiter reden.“, sagte Nimmgalf, nachdem er eine Weile überlegt hatte. Aber was war angemessen und für wen?Angemessen für Theomar von Baerwacht, einen unbedeutenden Ritter einer garether Adelsfamilie? Oder angemessen für Theomar von Hirschfurten, ältester Sohn des Barons zu Hirschfurten? Der junge Ritter konnte die Enttäuschung über Nimmgalfs Antwort nur schwer verbergen, trotzdem verbeugte er sich höflich und verließ das Zimmer mit den Worten: „Gute Nacht, Vater.“