Geschichten:Brautgeld - Die wundersame Hartsteener Geldvermehrung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Januar 2014, 20:14 Uhr
"Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!", der Reichsvogt schüttelte wütend die Faust aus dem Nordfenster der Burg Ox gen Oberhartsteen, die Stammfeste des Hauses Hartsteen, die man an einem solch klaren Firun-Tag über den Gipfeln von Oxforst und den Hausener Hügeln ausmachen konnte.
"Woher nimmt der Mann das Geld? Aus seiner Grafschaft wohl nicht, die haben er und seine ebenso verbrecherischen Gegner in den letzten Jahren ausgequetscht wie einen alten Quastenbroicher Käse.", wütete Leobrecht weiter, "und jetzt schenken der und sein verschwenderischer Vetter der Kaiserin ein Gemach vom Feinsten?"
Verärgert schritt Iralda durch den Raum. "Aus der Grafschaft ist wahrlich nichts mehr zu holen, das spüre ich am eigenen Leib. Die Kassen des Adels sind so leer wie hoffentlich auch die Kassen des Grafen sein dürften. Die Fehde war sehr kostspielig – für alle Beteiligten.“
"Iralda, irgendwoher muss das Geld kommen, er hat ja wohl keine eigene Münze", griesgrämig schaute der Reichsvogt drein. "Würde doch Linara noch leben. Sie hatte einen ganz guten Überblick und konnte auch gut mit Greifhold. Anaxios, könntest Du... Anaxios?", Leobrecht drehte sich zu seinem Neffen um, doch der war hinter ihm im Sessel einfach eingeschlafen, die Zwillinge ebenfalls schlafend in den Armen.
Es hatte ihn bereits gewundert, dass sein sonst so geschwätziger Neffe sich nicht an der Unterhaltung beteiligte. Mit einem viel milderen Gesichtsausdruck deckte er die Drei gegen die kalte Winterluft mit dem großen Bärenfell zu und schlich sich mit Iralda leise aus dem Turmzimmer.
Auf der Treppe fuhr Leobrecht fort: "Ingramm muss sich unbedingt einen Überblick darüber beschaffen, wo sich Luidor das Geld dafür geborgt hat, er kennt die richtigen Leute. Ich mache mir Gedanken über eine Gabe unseres Hauses, die einer Kaiserhochzeit geziemt."
"Bärenau kann...", ein verzweifelter Blick Iraldas schaute zu ihrem Schwiegervater, der sie unterbrach, "Das Haus Ochs wird sich angemessen beteiligen, das heißt vor allem der Baron auf Ox, denn der sitzt auf dem Familienschatz." Aufmunternd legte er seine Prankenhand auf ihre zierliche Schulter.
"Das schlimmste ist", wütend trat er gegen die Holztür am Fuß der Treppe, "dass das Haus Ochs jetzt nicht nachstehen kann, wegen diesem Pleitier muss ich mir am Ende auch noch Geld besorgen."
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