Geschichten:Fremdes Erbe - Blick nach vorn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Januar 2014, 21:50 Uhr

Dramatis personae:


Gut Dunkelwald (Junkertum Altenbeek), 12. Efferd 1036 BF

„Mein Herr, Ihr seid schon zurück? Wurde Eure Unternehmung mit Erfolg gekrönt?“ Fredo Silberhain hatte Darian Ardor von Bieninger bereits am Tor des Gutes empfangen. Er hatte von einem voraus reitenden Soldaten erfahren, dass sein Herr auf dem Rückweg sei. Es klang einiges an Überraschung in seiner Stimme mit, was auch nicht erstaunlich war, da sein Herr in den kaum zu vermeiden scheinenden Krieg gezogen war und dennoch bereits zurück war. Was Silberhain nicht wusste, war, dass Dunkelwald zu Gesprächen bereit war, obwohl dies höchst unüblich war für ihn.

„Wir konnten unsere Ziele durchsetzen. Dunkelwald steht von nun an an unserer Seite, dank sei den Göttern, dass es friedlich blieb. Dennoch haben wir die undankbare Aufgabe einige Familien über ihren Verlust zu informieren. Wir haben zwei Männer verloren.“ Darian senkte den Blick und stieg von seinem Pferd. Er war erschöpft und nass geschwitzt. Die Reise hatte ihn ermüdet.

„Aber Ihr sagtet es sei friedlich geblieben. Wodurch dann die Verluste? Krankheit? Ein Unfall??“

„Wir haben unseren Feind an falscher Stelle vermutet. Nicht Dunkelwald ist unser Gegner, das Land ist gegen uns. Der Wald nahm unsere Männer, weil die Leute nicht aufeinander hören und sich nicht vertrauen. Da müssen wir ansetzen.“

„Ich verstehe. Alles noch etwas fremd für Euch, nicht wahr, mein Herr? Macht Euch keine Sorgen. Die Leute werden erkennen, genau wie ich, dass in Euch mehr steckt als ein gemütlicher Koscher und umgekehrt werden Eure Leute sehen, dass man mit uns sehr gut leben kann.“

„Wollen wir es hoffen, wollen wir es hoffen. Ich kenne dieses Land einfach nicht.“, sagte Darian in Gedanken verloren, „Ich denke ich werde tun, was ich viel früher hätte tun sollen, als sie noch lebte. Ich werde meiner Tante einen Besuch abstatten. Seid Ihr so gut und nehmt mein Pferd?“

„Natürlich, mein Herr.“

Fredo sah Darian noch einen Augenblick nach, wie dieser langsam in Richtung des kleinen Boron-Angers schlurfte, auf welchem Fredos ehemaliger Herr und dessen Familie bestattet worden waren.

Darian betrat ehrfürchtig den kleinen Boron-Anger, welcher einige hundert Schritt vom Gut entfernt lag. Er sah im Vorbeigehen auf einige der Steine. Allesamt Bewohner des Gutes. Die Namen sagten ihm nichts. Hinter jedem Namen stand eine Geschichte die er nicht kannte, die jedoch das Land zu dem gemacht hatte, welches es nun war. Mit einer Hand öffnete er ein kleines Törchen, welches quietschend aufschwang. „Im Tod sind alle gleich“, stand dort in bosparano geschrieben. Ironisch, dachte Darian. Im Tod sind alle gleich und dennoch haben sie einen eigenen Bereich. Er schritt an einigen Mitgliedern der Familie Rothental vorüber, bis er zum Grab seiner Tante kam. Sei gegrüßt Tante Serenia, begann Darian, als er sich mühsam hinkniete und die Augen schloss. Ich weiß leider, dass wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten bevor du starbst. Ich hörte von dem Verlust deines Sohnes. Möglicherweise wäre er ein besserer Erbe gewesen als ich es bin. Es wird noch lange dauern, bis ich so weit bin, dass ich dieses Land gut genug kenne, um es zur Blüte zur führen. Alles ist so fremd für mich hier. Die Leute beäugen mich misstrauisch. Sie trauen dem Koscher nicht zu über dieses Land zu herrschen. Als diese Gedanken durch seinen Kopf gingen, musste Darian stutzen. Was jammerst du eigentlich so rum? Es ist zwar ein dir fremdes Erbe, doch ist es das einzige, das du hast. Wir werden es den Leuten zeigen. Sie werden sehen, dass wir sehr wohl dazu in der Lage sind dieses Land zu führen. Darian wandte sich in Gedanken wieder an seine Tante. Doch ein wenig Schützenhilfe wäre sicher hilfreich. Ich weiß ich half dir nicht in Zeiten deiner Not, doch wenn du es nicht für mich tun möchtest, dann doch wenigstens für deine Heimat.

In diesem Moment legte sich eine Hand auf Darians Schulter und er drehte dem Neuankömmling den Kopf zu.

„Liebling, Fredo sagte mir, dass du hier seist.“, sie sah auf das Grab, „Vermisst du sie?“

„Ich kannte sie kaum.“ Schweigend schauten sie eine Zeit lang auf das Grab.

„Lass uns gehen, es wird kalt hier draußen.“ Sie half Darian auf und gemeinsam drehten sie dem Grab den Rücken zu. Als Darian das kleine Törchen schloss, blickte er noch ein letztes Mal zurück. Im Tod sind eben doch nicht alle gleich, dachte er. Die Einen gehen und sind fort, während die Anderen noch immer für die Verbliebenen sorgen. Danke, liebe Tante.

Er nahm seine Frau an der Hand und ließ die Toten hinter sich.

Ende.