Geschichten:Die Rückkehr nach Perricum - Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Januar 2014, 07:00 Uhr
Doch auf einmal kehrte Stille zwischen den Reitern ein. Die Schweigsamkeit der Anführer breitete sich aus.
Nervös zuckte der rechte Mundwinkel Simolds, bis man ihm ansehen kannte, daß er ein herzhaftes, breites Grinsen nicht mehr verbergen konnte. Sein Gesicht verzog sich immer mehr, bis sich die tiefen Furchen in ein lauthalses Lachen entluden. Wie eine ansteckende Krankheit breitete sich das Gelächter weiter aus. Eine ganze Weile dauerte es an, bis man sich wieder beruhigte.
Nach einer ganzen Weile versuchte der Haselhainer wieder ernsthaft zu werden, doch blieb ihm das versagt, als er auf Eslam schaute.
Nun gluckste und lachte auch Hamardan, der Anführer der kleineren Gruppe. Seinen Männern war die Erleichterung deutlich anzumerken, wussten sie doch nicht genau, wie das Zusammentreffen mit den Haselhainern und Brendiltalern ablaufen würde.
"Simold", brummelte Hamardan in seinen frisch geölten Schnauzbart, "isch bin natürlisch nicht zu meinäm Vergnügän hieär. Diese Garättyschnäpfe... äähm, isch meine natürlich meine verährte Baronin Gäshla", bei der Erwähnung des Namens der Baronin von Gnitzenkuhl streckte Hamardan demonstrativ die Zuge aus dem Mund, als ob er auf etwas übel Schmeckendes gebissen hätte, was seine Reiter zu weiterem Lachen anstachelte, "nun ja, sie wirdt sischer baldt hieär sein und euch einen härzhaften Empfang bereiten ... wenn sie dänn mit ihren neuän Hochhackärn auf ihr Pfärd kommt."
Endlich hellte sich auch das Gesicht des Brendiltalers auf.
"Du mainst wirklisch, daß sie uns dän Wäg verspärren möchtä? Oh Simold, und wir dachtän immär, daß sie uns nischt laiden kannn, aber dass sie uns nun diesän Gefallän tun möchtä."
Die schlechte Laune Eslams schien wie weggeblasen zu sein. Vielleicht sollte dieser Ritt doch nicht ganz umsonst gewesen sein.
"Na los, dann wollän wir sie mal nischt wartän lassän! AUF MAINÄ KOROSAN, ÄS WIRD NOCH ETWAS ZU TUN GÄBAN!"
"NIX, DA!!!", schrie Simold und riß am Zügel des Brendiltalers. "Isch glaub' Du kriegst nät genug Luft in Deinä Riestungk. Waos glaubst Du wierd die machen die Geschala'san (Tochter eines Kamels), wänn Du iehr miet so vielä vor die Nasä kommst? Da wartät die doc geradä drauff!"
"Und isch auch!" erwiderte Eslam kurz und knapp. Simold konnte an den Augen des Breniltalers erkennen, daß dieser voller aufgestauter und angespannter Wut war, der ein Ventil brauchte oder ansonsten platzen würde. "Isch wärde da hindurch Raitän. Und solltä diesä Schnäpfä misch aufhaltän wollän, wird sie sisch noch wünschän, daß sie bai ainäm Stamm dräckigär Ferkinas wäre. Abär wenn Du mainst, daß wir zuvielä sind, dann sollän uns die Hälftä unserär Ammayin mit ausraischänd Abstand folgän."
Hamardan schüttelte den Kopf. "Na na, Eslam. Gäshla wird behaupten, dass siä im Sinnä des jungken Grafän handelt. Und där Reischsfriedän natürlisch. Hast du nicht vor kurzäm erst einen Rüffäl von hoher Stelle bekommen? Du und dein Busänfreind Gendor? Nein, ich würde euch ratän, dass ihr abseits von der Reischstrass raist und euch schnell nach Hause begäbt. Außerdäm sollte Gäshla uns nicht zusammän antreffän, sonst bekomme isch Ärgar." Ein schelmisches Grinsen lag nun auf dem breiten Mund Hamardans.
"Äbän, Eslam, värstäh doch," wurde die Stimme von Simold versöhnlicher und grinste breit. "Abär wir känntän där Gescha¹la¹san trotzdäm noch ayins auswischän."
Fragend blickte Eslam seinen jüngeren Freund an. Der Ältere mochte es nicht, wenn er so dreinblickte. Meistens würde es dann sehr zwar lustig, aber meist so unkorgefällig ablaufen: "Na, sagk schonn, damit ich wänigstäns härzhaft lachänd Nayin sagän kann."
Simold ließ den Zügel Eslams los, wartete einen Moment, blickte die Reichsstraße gen Süden hinunter: "Wier übärquärän dän Dara'par, nutzän dän Trayidälpfad bei den Trava'shek (Traviajüngern o. Zickensöhnen), bis wir die Truppä der Gescha'la'san träffän und sie am Pärricumschän Ufer sähän kännenän. Wänn sie unsz dann noch folgän will wärdän wir iehr zayigän wie wohl gebaut Nebachotän sind. Solltä sie noch nachsätzän wollän, muß sie die Gränzä von Hassal'han Ammayin überquärän und da solltä sie sich nicht mähr so aufspielän. Diesz zusammän mit ein wänig Post als Dank fier unsärä Beglayitungk und sie mießtä iebärschnappän..."
Abwertend schüttelte Eslam den Kopf.
"Du willst nach Darpatiän übärsätzän? Fliehän? Auf unseräm aigänen Land? Und wuos für Post mainst Du aigäntlisch?" Bei den letzten Worten glättete sich die Stirn des Älteren wieder etwas.
"Nix, Fliehän, wier wärdän lädiglisch ein wänigk diräktän Ärgär umgähän", erklärte sich Simold.
"Hm..." knurrte Eslam etwas, das Ganze gefiel ihm ganz und gar nicht.
"Das würdä sowieso nischt klappän Simold. Hiär am Dara'ar gibt äs käinä Flössär. Wir keenän hochstäns uns ainschiffän und dann in Hassal'han Ammayin wiedär an Land sätzän lassän. Das kenntän wir zwar nischt mit allen Ammyin machän, abär zumindäst mit ainäm Tail."
"Eslam, genau so machän wir äs!" stimmte Simold dem älteren Nebachoten grinsend zu und gab seinem Pferd die Sporen. Eslam wiederum schaute dem Jüngeren fragend und verdutzt nach, bevor er merkte, daß er ausgetrickst wurde. Mißmutig gab er daraufhin seinen Leuten das Zeichen ihm zu folgen, während er selbst Simold folgte. Seine Stimmung hatte den Nullpunkt schon lange überschritten.
Lachend schloß sich Hamardan den beiden Marben noch ein Stück des Weges an.