Geschichten:Intrigenspielchen Teil 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Januar 2014, 07:44 Uhr
Vinsalt, eine Villa im Stadtteil Albornsschenk
Nimmgalfs Brustkorb bewegte sich rasch auf und ab. Er lag in einem weichen Daunenbett unter einer weichen Bettdecke aus Satin, die hübsche Comtessa hatte sich eng an seine Seite geschmiegt. Das wilde Liebesspiel mit ihr hatte ihn erschöpft, und für gewöhnlich pflegte er danach schnell einzuschlafen. Doch diesmal jagten ihm vielerlei Gedanken durch den Kopf.
Was war nur in den letzten Wochen geschehen? Seit er sie kennen gelernt hatte, konnte er nur noch an sie denken. Sie waren gemeinsam in der Oper gewesen, im Theater, auf Jagdausritten, Bällen, Feiern, ja sogar zu einem Spiel der Vinsalter Drachen gegen Siegreich Silas, welches mit einer fatalen Niederlage der Drachen endete, und in den Reihen des Pöbels ernsthafte Ausschreitungen verursacht hatte, waren sie gemeinsam gegangen. Kurzum, sie hatten sich in den vergangenen Wochen herrlich amüsiert. Eines war für ihn völlig klar, er liebte diese Frau mehr als er jemals eine andere geliebt hatte.
Die unteren Geschosse ihrer Villa waren in einem äußerst chaotischen Zustand. Kein Wunder, hatten sie am heutigen Abend doch ihre Freunde und Bekannten zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, in dessen Verlauf Simiona und er ihre Verlobung bekannt gegeben hatten. Daraufhin war das ganze zu einer regelrechten Orgie ausgeartet. Es würde ihn nicht sonderlich überraschen, wenn die Hausdiener beim morgigen Aufräumen noch den ein oder anderen bewusstlosen Zecher rauswerfen müssten. Wie auch immer, eigentlich müsste er glücklich und zufrieden einschlafen können, doch da war etwas, was ihn nicht zur Ruhe kommen lies.
„Liebling, sag schläfst du schon?“, flüsterte er.
„Hmmmm, jetzt nischt me’r“, kam die Antwort.
„Liebling ich muss dir ein eine Frage stellen: Liebst du mich wirklich?“
Die reizende Comtessa machte die Augen auf und schob ihren Oberkörper über seinen, wobei sie sich mit den Unterarmen auf seiner Brust abstützte. Ihre langen blonden Haare hingen ihr wild fallend herab. Die Haarspitzen streichelten über seinen Hals und seine Brust, und er genoss das leichte Kribbeln, das sie verursachten, ebenso wie den warmen Druck ihrer wohlgeformten Rahjasfrüchte an seiner Haut. Sie lächelte ihn an.
„Was soll denn diese dumme Frage, Scherrie?“
Mit diesem Spitznamen, der soviel wie „Schatz“ bedeutete, hatte sie ihn schon recht früh bedacht. „Natürlisch liebe isch disch. Isch liebe deinen Körper, dein Ausse’en, deinen Reischtum, deinen Einfluss und ganz besonders liebe isch dein Land.“
„Was mein Land? Leihenbutt?“ entgegnete er etwas überrascht. „Aber was ist das schon? Nur Wälder, Wiesen, Felder und ein paar...“
„Schhhhht.“ machte sie und küsste ihn auf den Mund. „Du solltest nischt so viel reden, Scherrie. Isch meinte nischt nur Lei’enbutt. Isch meinte dein Waldstein, Garetien und das ganze Mittelreisch. Es bietet so unglaublisch viele Möglischkeiten. Man muss sie nur beim Schopfe packen.“
Nimmgalf zögerte.
„Ich weiß nicht so genau, worauf Du hinaus willst, Liebling. Was meinst Du für Möglichkeiten?“ erwiderte er.
„Es ist nischt der rischtige Ort und nischt die rischtige Zeit, um darüber zu reden. Warte es nur ab. In zwei Tagen breschen wir nach Lei’enbutt auf, und es gibt noch viel zu tun. Doch jetzt entspanne disch, Scherrie. Isch werde dir schon beweisen, wie se’r isch disch mag“, lächelte sie.
Dabei kroch sie ein Stückchen tiefer unter die Bettdecke, und schon bald spürte Nimmgalf wieder dieses angenehme Prickeln in der Lendengegend. Es sah so aus, als ob der Abend doch noch nicht ganz vorbei wäre.