Geschichten:Im Sturm - Unter Belagerung!: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Textersetzung - „{{#set:Erstellt am=(.*)}} {{#set:Seitenersteller ist=(.*)}}“ durch „“)
Zeile 65: Zeile 65:
|cat1name=
|cat1name=
}}
}}
{{#set:Erstellt am=2007-06-15T04:31:10}}
{{#set:Seitenersteller ist=Benutzer:Tanira|Tanira}}

Version vom 25. Januar 2014, 07:59 Uhr

Stadt Natzungen, 03. Travia 1030 BF, kurz nach Sonnenaufgang


Hadrumir hatte seine Truppen nach Natzungen geführt. In der Nacht hatte er sich noch mit Thornhardt und seiner Tochter Danaris unterhalten. Thronhardt gefiel der Plan Anselms ebenso wenig wie Hadrumir, wenn auch aus anderen Gründen als Hadrumir. ’Wenn diese Fehde nicht wäre, dann hätte ich einer Hochzeit mit der Kleinen vielleicht zugestimmt. Aber jetzt heiraten? Eine Frau macht dich angreifbar. Du musst nicht mehr nur auf dich Acht geben, sondern auch noch auf sie.’ Hadrumir musste unwillkürlich an die Entführung Raulgards von Hartsteen-Ehrenstein denken. ’Wenn der Kleinen irgendetwas zustoßen würde, könnte ich mir das nicht verzeihen.’ Abrupt wurde Hadrumir aus seinen Gedankengängen gerissen, als Tanira von Natzungen mit ihrem Stab ihm entgegen kam.

„Euer Hochgeboren, wie ich sehe, sind Eure Vorbereitungen schon weit gediehen.“

„Euer Wohlgeboren! Meine Leute haben auch die von Euch geforderten Wappenröcke besorgt!“

Hadrumir schaute sich den Beraterstab an. Hauptmann Raul stand in einem der Wappenröcke neben einem wie einem Waldläufer gekleideten Mann, wohl aus der Familie Wulfensteyr. Neben den beiden stand sehr geckenhaft gekleidet der Stadtvogt Natzungens – Leomar von Gerstungen. An Tanira gewandt sprach er: „Teilt die Wappenröcke an meine Männer aus. Sie wissen, was damit zu tun ist.“

Als er merkte, dass seine Worte die Runde verwirrten, sprach er weiter: „Ich habe Gestelle anfertigen lassen. Wir werden diesen die Wappenröcke überziehen und auf den Mauern der Unterstadt verteilen – zwischen unsere eigenen Männer. Dadurch entsteht für unseren Gegner auf die Entfernung betrachtet der Eindruck, wir würden über mehr Männer verfügen. Euer Hochgeboren, würdet Ihr mir den Platz zeigen, wo Ihr den Hinterhalt zu legen gedenkt?“

Während Tanira den Weg voranschritt, bemerkte Hadrumir, wie der Stadtvogt ihn eindringlich musterte. Hauptmann Raul machte sich an die Umsetzung des Planes. Während sie durch die Straßen schritten, beobachtete Hadrumir überall Bürger, welche sich zum Kampf bereit machten. Mit knappen Anweisungen wie: „Korporal, ich will in dieser Gasse zwei Armbrustschützen.“ oder „Sichert diese Barrikade stärker ab. Der Feind darf hier nicht durchbrechen! Korporal, unterstützt die Natzunger Bürgerwehr mit unseren Leuten!“ versuchte Hadrumir die Vorbereitungen der Natzunger zu unterstützen.

Mittlerweile hatten sie den unteren Marktplatz erreicht. Einige Männer und Frauen hatten sich mit Bögen und Pfeilen eingefunden. Hadrumir winkte Koporal Elgor zu sich: „Sorgt dafür, dass diese Bürger sinnvoll eingesetzt werden! Keine Alveranskommandos! Wenn ihnen die Sache zu heikel wird, dann sollen sie die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen!“

„Zu Befehl, Kommandant!“

Tanira wirkte unruhig: „Ihr scheint meinen Leuten nicht zu vertrauen!“

„Ich denke nur rational! Diese Leute sind keine Soldaten, sondern einfache Bürger. Sie werden irgendwann den Rückzug antreten. So oder so, ich bevorzuge dann allerdings die Möglichkeit eines geordneten Rückzugs.“ Er wandte sich an seine Soldaten. „Dort vorne werden wir uns nach dem Rückzug verschanzen. In der Straße brauchen wir eine uneinnehmbare Barrikade. Sobald der Kampf auf den Mauern und in den Straßen verloren ist, wird hier unser Sammelpunkt sein. Der Marktplatz muss zu einem Kessel werden, aus dem keiner mehr raus kommt. Von dort wird der Feind kommen. In der Straße gibt es eine Seitengasse. Ich werde mich dort bei unserem Rückzug mit zwanzig Mann verstecken und dem Feind in den Rücken fallen, um ihm den Rückzug unmöglich zu machen.“

Tanira behagte der Plan nicht. „Wollt Ihr hier ein Blutbad anrichten?“

„Mitnichten, meine Liebste, aber der Grützer muss sich hier eine so blutige Nase holen, dass er die Lust daran verliert, wieder herzukommen.“

Noch war Tanira nicht überzeugt. „Das wird aber auch auf unserer Seite zu Verlusten führen.“

Der Gerstunger mischte sich in das Gespräch ein. „Und diese Verluste werden die Bürger Natzungens treffen. Ihro Hochgeboren hat mit ihrem Plan zumindest dies berücksichtigt. Wir sollten die Barrikaden in der Stadt errichten und den Feind hierhin ziehen lassen.“

Hadrumir blieb ruhig. „Stadtvogt! Wenn der Grützer hier ankommt, dann wird er nicht mit einer Bürgerwehr ankommen, sondern mit Söldnern, welche auf Plünderung aus sind. Aber ein Söldner wird es sich zweimal überlegen, eine starke Barrikade anzugreifen. Wenn man tot ist, kann man das Plündergut nicht mehr ausgeben. Aber haltet Ihr den Grützer für einen Narren? Wenn er bemerkt, dass die Bürger Natzungens keinen Widerstand leisten, sondern nur ihr Hab und Gut verteidigen, wird er anfangen, das zu hinterfragen und schließlich die Falle bemerken. Wenn wir eine Aussicht haben wollen, ihn zu schlagen, dann nur, indem wir die Mauern, die Straßen und die Barrikaden bis hierhin verbissen verteidigen. Die Soldaten sollen glauben, sie könnten die Barrikaden umgehen. So werden sie hier abgehetzt erscheinen und wir können sie mit einem Schlag vernichten! Deshalb müssen wir den Grützer auch vor der Schlacht unbedingt reizen!“