Geschichten:In geheimer Mission Teil 7: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Januar 2014, 09:34 Uhr

Abendgespräche


Wenig später saß man zu Tisch. In schweren Pokalen wurde tulamidischer Wein aufgetragen. Felan hatte ausreichend Zeit, seinen Gastgeber genau ins Auge zu fassen. Mit einem rötlich-braunen gezwiebelten Bart, den schon sein Vorfahre Reto stolz getragen hatte, und fröhlichen Augen konnte der stattliche Mittvierziger seine Gesprächspartner in seinen Bann ziehen. Immer wieder musste sich Felan ins Gedächtnis rufen, dass er als Oberhaupt der Schallenberger dem Baron in seiner Macht mindestens ebenbürtig war. Zumal ihn und seine Familie eine Jahrhunderte andauernde Geschichte an Rabensbrück band, während die Baronswürde der Garether erst mit dem Lehensheimfall unter Bardo und Cella begonnen hatte. Das ließen die Adligen Rabensbrück den Lehensherren immer wieder in ihrer störrischen Art spüren, auch wenn er mit der Zeit, ebenso wie zuvor seine Mutter Efferdane von Gareth, durchaus ihren Respekt errungen hatte. Aber alles das täuschte nicht darüber hinweg, dass Alrik von Gareth ein eher schwacher Baron war, der keinen großen Rückhalt in seiner Baronie hatte.

Das Gespräch dümpelte vor sich hin. Immer wieder von längeren Pausen unterbrochen fiel das Gespräch auf die Belange der Familie Schallenberg und ihre Güter, auf den verstorbenen Rainbrand Praiogrimm von Schallenberg und kurze Anekdoten aus seinem Leben und allgemeine Themen des alltäglichen Lebens in Hartsteen.

Als die abendliche Speisetafel ihrem Ende entgegenblickte erhob Felan Rondrik von Schallenberg das Wort. „Hochgeboren, ich habe um diese Unterredung gebeten und ich möchte eure Zeit auch nicht mit euch sicherlich Kurzweiligem Gesprächen vertändeln, sondern auf den Grund meines Hierseins zu sprechen kommen.“ Er warf einen Blick auf die Diener, die an den Wänden auf Anweisungen warteten oder das Geschirr abtrugen. Der Baron winkte und gab Anweisung ihn mit seinen Gästen allein zu lassen. Ein Diener hinterließ Gläser und Wein, den der Baron selbst einschenkte, während er sich seinen beiden Gästen direkt gegenüber plazierte.

„Nun ich höre.“, sagte er abwartend, nachdem er einen kurzen Schluck aus seinem Kelch genommen hatte und mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand an seinen Bart spielte.

„Ihr wißt gewiß, daß die Familie Schallenberg treu zum Grafen Luidor von Hartsteen von hält...“

„Und ihr wißt daß ich in diesem Konflikt keinerlei Partei ergriffen werde“, unterbrach ihn der Baron sofort.

„Natürlich. Und deswegen sind wir hier.“ Bevor der Baron ihn erneut unterbrechen konnte fuhr er fort. „Ich weiß, daß Ihr Euch nicht mit leeren Worten zu der einen oder anderen Seite bekehren ließet. Deswegen bin ich hier um im Sinne unserer Heimat Hartsteen zu verhandeln. Kürzlich hatte ich auf Einladung des Grafen Luidor ihn auf seiner Burg Oberhartsteen besuchen können und dabei einige wichtige Dinge erfahren. Um es kurz zu machen: der Graf zu Hartsteen hält engen Kontakt mit dem Vogt zu Neufelden, zwecks Einrichtung einer neuen Fähre zur Verbindung ihrer gegenüberliegenden Baronien und damit Neueinrichtung einer Handelstraße, die Hartsteen umgeht. Die Verhandlungen sind recht weitgediehen.“

Der Baron holte tief einatmend Luft, aber sagte noch nichts.

Felan sah, daß er sofort begriffen hatte welche Folgen dies für seine Baronie und seine Bedeutung haben würde. Doch bevor der Baron seine Gedankengänge fortspinnen würde können sprach Felan weiter und sah direkt in die nicht mehr so fröhlich blitzenden Augen. „Natürlich ist seiner Hochwohlgeboren bewußt in welche Bedrängnis dies euch führen könnte. Deshalb habe ich mich angeboten mit euch zu verhandeln. Denn wenn ihr bereit wäret euch eindeutig im Sinne seiner Hochwohlgeboren zu positionieren und ihm entsprechend Unterstützung zukommen ließet, wäre er nicht dazu gezwungen diesen Weg in den Osten zu schlagen. Denn dann wäre ihm die Straßen nach Norden offen, in unser schönes Rabensbrück“, umschrieb der Schallenberger mit blumigen Worten das, was andere ohne Umschweife als Erpressung hätten sehen mögen. „Und laßt mich hinzufügen, daß es mir eine persönliche Freude wäre, wenn ich an der Seite meines Barons für Hartsteens Sache und seinen rechtmäßigen Grafen wider diese bürgerlichen Emporkömmlinge aus dem Krämerhause Quintian-Quandt streiten dürfte“, ergänzte er seine Worte und las erwartungsvoll in der Miene des Barons.

Mit einem undurchschaubaren Lächeln entgegnete Baron Alrik: „Wie ich es Euch bereits zu verstehen gab, ich werde in diesem Konflikt keinerlei Partei ergreifen.“ Mit einem nachdenklichen Blick zwirbelte er an seinen Bartspitzen und ließ eine Pause entstehen. Felan wollte etwas einwerfen, hielt sich jedoch zurück. Offenbar versuchte der Baron ihn vorpreschen zu lassen. Nach kurzer Zeit fuhr Alrik fort: „Ihr seid Euch doch darüber im Klaren, dass die Parteinahme eines Verwandten des Kaiserhauses sofort als eine Entscheidung in diesem Streit angesehen werden könnte? Ich habe keinerlei Interesse daran, Ihro Magnifizenz unter Druck zu setzen. Man würde dies als argen Affront ansehen.“