Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 13: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 15:53 Uhr
Gleichzeitig auf Burg Leihenbutt - Simionas Hauptquartier
Bartholomäus Sinistron "arbeitete" mit vollem Einsatz in seinem Labor in den Gewölbekellern der Burg, die einst Nimmgalf gehört hatte. Die Räumlichkeiten glichen eher einer bizarren Folterkammer. Über einen blutverschmierten Holztisch hatte der Magier einen Elfen gekettet, den er vor kurzen im Reichsforst überfallen und gefügig gemacht hatte. Seine Kräfte hatter er ihm mittels magischem Raub genommen, ein Zauber, den er noch aus seiner Zeit in Brabak gut kannte. Gerade führte er an ihm eine Vivisektion durch - eine anatomische Untersuchung am lebendigem Leibe. Die Bauchdecke war weit geöffnet und die Organe lagen frei. Die Haut wurde mit feinen Haken und Schnüren zur Seite gezogen und über Umlenk- und Feststellrollen gehalten. Der Elf machte einen jämmerlichen Eindruck. Bartholomäus hatte ihn mit Rauschmitteln betäubt, ansonsten wäre er alleine an den Schmerzen gestorben. Sein ständiges Wimmern nahm er kaum noch wahr. Gerade schärfte er sein Skalpell als Simiona mit barschem Schritt das Labor betrat. Zorn stand in ihrem Gesicht.
"Bart`olomäus!" rief sie. "Was ist? Warum störst du mich?" antwortete er nicht minder angefressen und drehte sich um.
"Isch `atte disch rufen lassen und du `ast nischt reagiert! Isch muss umge`end mit dir spreschen."
"Ich kann hier jetzt nicht weg!"
Simiona funkelte ihn zornig an. "Wie bitte?"
"Wenn ich hier weg gehe, verreckt mir das Spitzohr hier. Dann war die ganze Arbeit umsonst, und ich kann schauen wo ich meine Erkenntnisse herkriege."
Simiona schob ihren Kopf näher an den Albino heran, gerade so, dass sie seinen widerlichen Atem nicht wahrnehmen musste. Sie bebte vor verhaltenem Zorn. "Isch kann dir gar nischt sagen wie egal mir das ist!" flüsterte sie. Ihr Ton duldete keinen Widerspruch. Sie drehte sich um. "In fünf Minuten im Versammlungsraum. Oder du sollst misch kennenlernen!" Wütend stapfte sie die Treppe hoch.
Bartholomäus fluchte vor sich hin. "Miststück! SIE muss ja nicht wieder raus in diesen verfluchten Wald um ein neues Spitzohr zu beschaffen! Ach was soll`s." Er warf das Skalpell zu den anderen Instrumenten, wischte sich die Hände ab und überlies den Elfen seinem Schicksal. Mit einer knappen Handbewegung schwebte sein totenkopfbesetzter Zauberstab in seine Hand, dann drehte er sich um und folgte der Comtessa.
Kurz darauf betrat Bartholomäus den großen Salon. Die anderen waren bereits vollständig versammelt. Neben Simiona saßen ihr Leibwächter Roderik, Hauptmann von Eslamsbrück, der Kommandant der Söldnertruppen und Claudio di Conserano, Simionas Berater.
Mit einem kurzen Kopfnicken begrüßte er die Anwesenden und nahm ebenfalls an der Tafel Platz.
Simiona begann die Unterredung: "Jetzt sind wir demnach vollständig. Bien! Isch `abe wischtige Neuischkeiten." Die anderen blickten sie gespannt an.
"Nimmgalf `at eine neue Waffe." Die anderen blickten erstaunt. Roderik fragte: "Was für eine Waffe, Comtessa?" "Es ist ein Schwert. Ein altes trollisches Schwert, welsches über Kräfte verfügt, die wir nischt rischtig einschätzen können - jetzt noch nicht." Die anderen blickten sich erstaunt an. "Wollt Ihr, das wir es ihm abjagen?" fragte Hauptmann von Eslamsbrück? "Non, ich denke, dass er genau damit reschnen wird. Seit der Sache mit dem Morcan damals...", sie warf Bartholomäus einen vorwurfsvollen Blick zu, "ist er viel vorsischtiger geworden."
Claudio war aufgestanden und stütze sich mit den Händen auf dem Tisch ab: "Aber was hat es denn mit diesem Schwert auf sich? Macht es ihn irgendwie stärker?" Simiona blickte ihn eine Weile an. "Isch kann es nischt genau sagen! Isch muss erst me`r darüber in Erfa`rung bringen. Jedenfalls weiß isch, dass uns diese Waffe noch Schwierigkeiten bereiten könnte. Des`alb müssen wir vorbereitet sein, wenn der Tag der Entscheidung naht."
Bartholomäus erhob die Stimme: "Und was sollen wir Deiner Meinung nach solange machen?"
Simiona lächelte: "Nichts! Wir müssen lediglich vorbereitet sein wenn sie kommen, Nimmgalf und seine Speichellecker. Und sie werden kommen. Isch weiß es."