Geschichten:Der Ritt in den Reichsgau Teil 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Februar 2014, 17:04 Uhr

Teil XII

Der Baron von Dunkelsfarn hatte auf der gesamten Reise noch nicht viel gesprochen. Plaudereien schienen ihm zutiefst zuwider. Nur wenige Mannen begleiteten den Baron, darunter zwei Bewaffnete.

„Ich hörte von Euren Taten beim Kampf gegen den Schwarzpelz im Finsterkamm“, brach der alte Mann schließlich doch das Schweigen.

Rondrigo streckte sich kurz im Sattel, um seine müden Muskeln ein wenig zu entspannen. „Nun, ich habe getan, was für die Mark nötig war. Nicht mehr und nicht weniger.“

Das Pferd des Junkers schnaubte laut und bäumte sich ein Stück auf. Rondrigo hatte alle Mühe nicht herunter zu stürzen und zwang das Ross schließlich mit starkem Schenkeldruck dazu sich zu beruhigen.

„Wo habt Ihr eigentlich dieses wilde Untier her, Junker?“ Fredo von Dunkelsfarn zog eine Augenbraue fragend nach oben, während er das dunkelbraune Tier scharf musterte.

Mit einem gewinnenden Lächeln klopfte der Junker sich ein wenig Staub von seinem schwarzen Umhang.

„Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hat die Reichsregentin Emer in ihrer unendlichen Weisheit verfügt, dass die Barone von Gallstein und Brendiltal einen Teil ihrer Strafe an die Pulethaner zahlen müssen, oder vielmehr dürfen.“

Der Baron zuckte mit den Schultern. „Ist das so. Solche unwichtigen Kleinigkeiten interessieren mich nicht.“

Insgeheim sehnte Rondrigo sich auf sein Gut zurück, wo die Gesellschaft seiner Besucherin wesentlich angenehmer gewesen war, als das, was er nun durchlebte. Aber es galt Einigkeit zu demonstrieren und da war für persönliche Vorlieben kein Spielraum vorhanden.

Die kleine Reisegruppe hatte die Mark Greifenfurt schon einiger Zeit verlassen, sodass es nicht mehr allzu weit sein konnte. Schon am nächsten Tag würde man die Grenzen der Grafschaft Hartsteen überqueren.

In der Ferne war ein größeres Lager am Rande des Weges zu erkennen. Große Zelte waren errichtet worden und einige bunte Fahnen und Wimpel wehten im lauen Abendwind.

„Seht dort, Herr Fredo!“ Rondrigos ausgestreckter Arm deutete auf die gut zu erkennenden Zeltbahnen.

„Ich sehe es, Junker.“

„Das muss ein Lager für eine ganze Kompanie sein, so viele Zelte gibt es dort.“

Rondrigo gab seinem Pferd die Sporen und eilte dem Lager entgegen.

Der Baron von Dunkelsfarn seufzte und ritt mit den Seinen im Schritttempo weiter. Er ahnte bereits, wer dort vorne in gut zwei Meilen Entfernung sein großes Feldlager aufgeschlagen hatte.