Geschichten:Ymra und Fatas - Gedanken einer Baronin: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. April 2014, 13:03 Uhr

Baronie und Burg Gluckenhang, Anfang/Mitte Efferd 1037 BF

Sie hatte die Nachrichten gerade erst gehört. Simold von Pfiffenstock war tot.

In sich versunken saß sie da, gedanklich in Selbstgespräche vertieft, die sie unbewusst mit ihrer Gestik und Mimik begleitete.

Die Augenbrauen zogen sich zusammen, die Lider senkten sich, die Rechte fuhr ihr durch das Gesicht. „Was für ein Verlust. Ein großer Mann, ein Eckpfeiler der Markgrafschaft und des Nebachoten. Warum kannte ich ihn eigentlich nicht?“ Eine der Augenbrauen schob sich nach oben und ihr Blick wirkte nachdenklich. „Er hätte mir sicherlich viel beibringen können über ihre Kultur. Und meine Träume.“ Plötzlich erhellte sich ihr Antlitz und beinahe aufgeschreckt warf sie ihren Kopf nach oben die vermeintliche Erkenntnis in die Augen geschrieben, weit aufgerissen.

„Simold von Pfiffenstock, sein Wappen, sein Ruf, sein Amt. Auf einer Queste im Wall soll er als Held verstorben sein, im Kampf. Angeblich gegen einen …“, der Schreck fuhr ihr in Glieder und Gesicht, aufgeregt sprang sie auf und lief auf und ab, jetzt in sich hinein murmelnd, die Arme mal verschränkt, mal erkennend in die Höhe geworfen, das Gesicht gehorchte nicht mehr der Vernunft sondern den Gefühlen. „Das kann nicht sein…Das kann nicht sein.“ Aufgeregt füllte sie sich zitternd einen Pokal mit Wein, einiges ging daneben. Sie setzte an, nahm einen tiefen Zug und verschluckte sich leicht. Hustend lief sie im Kreis, während sie den Pokal achtlos auf der Kante des Fenstersims abstellte und er herunterfiel, den Rest des Weins verschüttend. Es interessierte sie nicht.

„Unmöglich. Wie konnte ich das wissen? Waren dies alles Vorhersehungen? Nein, eindeutig sprachen einige von vergangen Zeiten. Aber nicht dieser…“, Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen, ihre Augen schinen nach etwas zu suchen das nicht da war, Vorwürfe ins Gesicht geschrieben, während ihre Augenbrauen auf und ab zuckten. „Hätte ich…hätte ich es verhindern können? Ist es meine Schuld? Hab ich den Fingerzeig nicht verstanden?“ Rondira wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn, ihr war unglaublich heiß. In ihre Gedanken versunken legte sie einige ihrer Kleidungsstück ab.

Hatten die Nebachoten wegen ihr ihren politischen Führer verloren? Sollte sie zu dessen Begräbnis reisen oder würde man sie dort davon jagen? „Nein, das konnten sie ja nicht wissen.“ Aber was bedeutete es für die Nebachoten und vorallem für sie? Was sollte sie tun? Verzweifelt und müde setzte sie sich wieder und verbarg das Gesicht in den Händen, unbeobachtet schluchzte sie sich in den Schlaf. Doch hinter der einen Spalt breit offenen Tür stand ihre Schwester und hatte die Szenerie mit großer Sorge beobachtet.