Geschichten:Mit Samthandschuhen – Steinhändler: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Mai 2014, 08:03 Uhr
In relativer Nähe zur Kaiserstadt im Herbst 1037 BF
A: Habt Dank, dass Ihr mich auf so kurze Notiz hin empfangt.
B: Aber mein Bester! Es ist gut, dass Ihr Euch von den Geschäften des Perricumer Rates loseisen konntet und den Umweg zu mir genommen habt. Schön Euch wieder einmal in meiner bescheidenen Behausung empfangen zu dürfen. Was haltet Ihr von meiner neuen Aussicht, ist sie nicht ausgesprochen formidabel? Kann man nicht fast direkt bis Gareth schauen?
A: Um ehrlich zu sein, sie ist mir zu sehr grün. Mir fehlt das schillernde Blau des Meeres.
B: Wer interessiert sich denn schon für Farben? Es geht um nichts weniger als die Kontrolle seiner Umgebung, und das Meer zu kontrollieren ist einfachstes Piratenhandwerk. Dazu braucht man nur ein paar Schiffchen und eine geschulte Mannschaft. Die Herrschaft über das Land dagegen ist eine echte Kunst, für die nur die Besten in Frage kommen.
A: Mir reicht es ja, wenn man genügend Profit herausholen kann. Damit kaufe ich mir die Herrschaft, wenn ich sie brauche.
B: Und sie ist stets billig zu haben, denn dieses Land wird von blinden Stümpern und selbstverliebten Narren regiert. Aber genug davon gesagt, welches Geschäft führt Euch zu mir? Ich hoffe, Ihr habt mir noch ein paar Hartsteener Schuldscheine mitgebracht?
A: Dieses wertlose Zeug? Diese Kredite sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind.
B: Aber dafür in der richtigen Hand mehr wert als ein Heerhaufen glitzernder Rittersleute. Gerade weil sie nicht zurückgezahlt werden können. Was habt Ihr denn dann für mich?
A: Das letzte Mal, als wir uns trafen, äußertet Ihr Interesse an seltenen Relikten wie den Bildsteinen des Garether Konkordats. Ich bin nun durch glückliche Umstände vielleicht auf eben einen solchen gestoßen, nachdem eine alte Kultstätte dem Ausbau des Pelkhafener Hafenbecken weichen musste.
B: Habt Ihr diesen Stein dabei?
A: Für wie töricht haltet Ihr mich? Ihr würdet keine Sekunde zögern mir für ein solches wertvolles Artefakt den Wanst aufzuschlitzen. Ich verwahre das Stück an einem sicheren Ort. Aber ich habe für Euch eine Zeichnung angefertigt.
B: Mein Geschäftspartner in Mendena interessiert sich nicht für Papiere sondern für Steine.
A: Und ich interessiere mich für Gold und nicht für Steine. Aber das Motiv ist schon sehr bemerkenswert und aufregend. Wenn jemand mit Interesse nicht so viel Gold dafür zu zahlen bereit wäre, ich würde es in meinem Alcazaba als Wandschmuck verwenden.
B: Ich kann auf Eurer Zeichnung nicht erkennen, worum es sich handelt.
A: Nun, ich bin eben kein Seemond oder Esindrago ya Gomo. Aber es man kann doch gut erkennen, dass es sich um eine Hiebwaffe handelt. Und dies hier sind Flammen. Und dies eine Hand, die sie festhält.
B: Natürlich, jetzt wo Ihr es sagt, tritt es klar vor Augen. Seid versichert, dass ich Euer Angebot an den potentiellen Käufer weiterleiten werde, gegen eine Aufwandsentschädigung und Vermittlungsgebühr natürlich. Er wird sich dann mit Euch über seine Kanäle in Verbindung setzen und die Details des Geschäfts abklären. Solange solltet Ihr Stillschweigen über Euren Schatz bewahren. Die Schlangendiener versammeln sich bereits.