Geschichten:Vereint: Unterschied zwischen den Versionen

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|Barde=Garetien:Sinya Phexiane von Aschenfeld
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Version vom 27. Juni 2014, 09:53 Uhr

»Wulf?«

»Ja, mein Schatz?«

»Sie hat es getan, oder? Du... hast es getan.«

»Was?«

»Du bist jetzt wie ich. Nur anders. Wie sie.«

Wulf schwieg.

Sie hatten sich geliebt. Wild, leidenschaftlich, wie in jungen Jahren. Sie hatten sich vereinigt, waren sich nahegekommen wie schon lange nicht mehr.

Es war einer dieser Momente, in denen nichts, aber auch gar nichts zwischen sie kommen konnte. Einer dieser Augenblicke, in denen ein Wort, eine Liebkosung, das gemeinsam-sein mehr zu sagen vermochte als eine lange Rede.

Sie lag in seinen Armen; nackt, rahjagleich, die langen blonden Locken vom Liebesspiel zerzaust. Die Finger ihrer Linken strichen sanft über seine Brust, zeichneten mit zarten Bewegungen feine Kreise. Seine Rechte, mit der er ihren Nacken gekrault hatte, fuhr langsam ihren Rücken hinab; das sanfte Kratzen seiner Fingernägel entlang ihrer Wirbelsäule ließ einen wohligen Schauer durch ihren Körper ziehen. Sie stöhnte leise; er lächelte und strich ihr mit der Linken über das Haupt.

»Sag es mir. Bitte.«

Wulf atmete ein, dann wieder aus. Er hatte gewusst, dass dieser Moment kommen würde, der Tag, an dem er es ihr sagen musste. Er wusste nicht, wie sie reagieren würde, ob sie ihn verstehen, es gutheißen würde. Doch es gab kein zurück, das hatte es nie gegeben – nicht in Momenten wie diesem.

»Ja«, antwortete er. Einfach nur »ja«.

Sie schmiegte sich an ihn. »Wie hat es sich angefühlt? Was hast Du gespürt?«

»Es... fühlte sich richtig an. So, als ob ein lang verborgenes Gefühl endlich heraustrat und sich offenbarte.«

Sie setzte sich auf, nickte verstehend. »Wie bei mir. Nur das ich seit meiner Kindheit darauf vorbereitet worden bin.« Sie legte die Rechte auf seine Brust, genau über dem Herzen, betrachte die feinen Spuren der Schlachten, aus denen er siegreich zurückgekehrt war – und die Narbe, die sie selbst unter Tränen geheilt hatte. Ohne sie wäre er nicht mehr am Leben.

»Du weißt, was Du tust?«

»Ich hoffe es. Es ist Schicksal – unser aller Schicksal.«

Sie nickte langsam. »Liebst Du mich?«

»Wie am ersten Tag.« Er zog sie auf sich. Sie folgte bereitwillig, beugte sich zu ihm herab und küsste ihn.

»Paß auf Dich auf«, flüsterte sie. »Ich brauche Dich.«

»Ich weiß.« Er drückte sie sanft an sich, spürte ihre Brüste, den leichten Schweißfilm auf ihrer heißen Haut.

»Wir sind eins, vergiss das nicht. Auf immer und ewig.«

Sie lächelte. »Ich weiß.«

Sie schmiegten sich aneinander; sie genoss den Halt seiner Arme, seinen herben Duft. Irgendwann regte es sich in seinen Lenden, und sie seufzte zufrieden, als er erneut in sie eindrang.

Sie gab sich dem Augenblick hin; weil sie es so wollte, weil es richtig war - wie alles richtig gewesen war, was sie getan hatten. Sie brauchten einander; das war ihre Bestimmung, ihr Schicksal, der Wille der Götter, dass sie nun nicht nur in der Ehe, sondern auch in der Weihe vereint waren, wenngleich ihre Pfade unterschiedlicher und doch gleicher nicht sein konnten. Was immer kommen mochte, sie würden es zusammen durchstehen – wie es von Anbeginn gewesen war. Ihre Zukunft, ihrer beider Schicksal, und ihr gemeinsames Vermächtnis.


Doch das Schicksal, die Zukunft, das was kommen würde – es lag unter Phexens Nebelschleiern verborgen. Und das war gut so.



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Vorlage:Briefspielindex2