Geschichten:Aus dem Staub: Unterschied zwischen den Versionen

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Nandurna blickte sich verwirrt um und als sie sich erneut dem Galgen zuwandte, glaube sie für einen Augenblick dort ein Einhorn zu sehen. Sie blinzelte in das Licht, das auf einmal durch die Wolkendecke brach, doch es war keine Spur mehr von dem wundersamen Wesen zu sehen.''  
Nandurna blickte sich verwirrt um und als sie sich erneut dem Galgen zuwandte, glaube sie für einen Augenblick dort ein Einhorn zu sehen. Sie blinzelte in das Licht, das auf einmal durch die Wolkendecke brach, doch es war keine Spur mehr von dem wundersamen Wesen zu sehen.''  


Nandurna erwachte verschwitzt und schwer atmend als wäre sie tatsächlich einen langen Weg gerannt. Doch in dieser Nacht war sie nicht von Angst und Trauer überwältigt, sie spürte deutlich, dass dieses Traumbild von ihrem Gott gesandt war, auch wenn sie nicht genau verstand, was es ihr sagen sollte. Eins war jedoch klar, sie hatte sich lange genug in ihrem Zimmer verkrochen. Schnell zog sie sich schlichte Kleidung an und verließ den Nandus-Stift, der Morgen graute gerade und die Straßen waren noch leer. Einige Frühaufsteher liefen zielstrebig durch die Gassen und ein paar ausdauernde Nachtswärmer taumelten gen Schlafstatt. Eilig machte sich Nandurna auf den Weg Richtung Meilersgrund.
Nandurna erwachte verschwitzt und schwer atmend als wäre sie tatsächlich einen langen Weg gerannt. Doch in dieser Nacht war sie nicht von Angst und Trauer überwältigt, sie spürte deutlich, dass dieses Traumbild von ihrem Gott gesandt war, auch wenn sie nicht genau verstand, was es ihr sagen sollte. Eins war jedoch klar, sie hatte sich lange genug in ihrem Zimmer verkrochen. Schnell zog sie sich schlichte Kleidung an und verließ den Nandus-Stift, der Morgen graute gerade und die Straßen waren noch leer. Einige Frühaufsteher liefen zielstrebig durch die Gassen und ein paar ausdauernde Nachtswärmer taumelten gen Schlafstatt. Eilig machte sich Nandurna auf den Weg Richtung [[Handlungsort ist::Garetien:Stadt Meilersgrund|Meilersgrund]].


Um einiges friedlicher als bei ihrem letzten Aufenthalt hier wirkte der Platz im zarten Licht des Morgenrauens. Und so leer ohne das tobende Volk. Zögerlich trat sie hinaus aus den Schatten der umstehenden Häuser und auf den Schauplatz ihrer Alpträume. Auf dem Hügel am Rand des Platzes stand einsam der Galgen. Der Leichnam von Dartan war offenbar schon weggeholt worden, ob von den Wachen die dazu aufgefordert wurden oder aber heimlich von phexgefälligen Freunden die einen Bruder im Geiste nicht auf solch schändliche Art verrotten lassen wollten, wusste Nandurna nicht. Sie hoffte letzteres. Wo man ihn wohl begraben hatte?
Um einiges friedlicher als bei ihrem letzten Aufenthalt hier wirkte der Platz im zarten Licht des Morgenrauens. Und so leer ohne das tobende Volk. Zögerlich trat sie hinaus aus den Schatten der umstehenden Häuser und auf den Schauplatz ihrer Alpträume. Auf dem Hügel am Rand des Platzes stand einsam der Galgen. Der Leichnam von Dartan war offenbar schon weggeholt worden, ob von den Wachen die dazu aufgefordert wurden oder aber heimlich von phexgefälligen Freunden die einen Bruder im Geiste nicht auf solch schändliche Art verrotten lassen wollten, wusste Nandurna nicht. Sie hoffte letzteres. Wo man ihn wohl begraben hatte?

Aktuelle Version vom 13. September 2014, 17:56 Uhr

Aus dem Staub

30. Rondra 1037 BF

Es begann wie immer in den letzten Tagen: Rauch, Flammen, die panische Flucht durch das brennende Labyrinth und immer endete es auf dem Richtplatz, wo Dartan gestorben war. Seit der Hinrichtung wiederholte sich der Alptraum unablässig, jede Nacht sah Nandurna ihn sterben…

Als sie diesmal durch die engen Pfade rannte und ihr die verdorrten Zweige ins Gesicht schlugen erwartete sie bereits das verhasste Bild zu sehen. Ihre Lungen brannten von dem beißenden Rauch und sie spürte die Hitze in ihrem Rücken unaufhaltsam näher kommen.

Doch als sie auf den Platz hetzte sah sie zwar den Galgen, doch diesmal war er leer.

Die ganze Szene veränderte sich allmählich, der Rauch lichtete sich und das Heckenlabyrinth, welches den Platz umfasste, hörte auf zu brennen.

Nandurna blickte sich verwirrt um und als sie sich erneut dem Galgen zuwandte, glaube sie für einen Augenblick dort ein Einhorn zu sehen. Sie blinzelte in das Licht, das auf einmal durch die Wolkendecke brach, doch es war keine Spur mehr von dem wundersamen Wesen zu sehen.

Nandurna erwachte verschwitzt und schwer atmend als wäre sie tatsächlich einen langen Weg gerannt. Doch in dieser Nacht war sie nicht von Angst und Trauer überwältigt, sie spürte deutlich, dass dieses Traumbild von ihrem Gott gesandt war, auch wenn sie nicht genau verstand, was es ihr sagen sollte. Eins war jedoch klar, sie hatte sich lange genug in ihrem Zimmer verkrochen. Schnell zog sie sich schlichte Kleidung an und verließ den Nandus-Stift, der Morgen graute gerade und die Straßen waren noch leer. Einige Frühaufsteher liefen zielstrebig durch die Gassen und ein paar ausdauernde Nachtswärmer taumelten gen Schlafstatt. Eilig machte sich Nandurna auf den Weg Richtung Meilersgrund.

Um einiges friedlicher als bei ihrem letzten Aufenthalt hier wirkte der Platz im zarten Licht des Morgenrauens. Und so leer ohne das tobende Volk. Zögerlich trat sie hinaus aus den Schatten der umstehenden Häuser und auf den Schauplatz ihrer Alpträume. Auf dem Hügel am Rand des Platzes stand einsam der Galgen. Der Leichnam von Dartan war offenbar schon weggeholt worden, ob von den Wachen die dazu aufgefordert wurden oder aber heimlich von phexgefälligen Freunden die einen Bruder im Geiste nicht auf solch schändliche Art verrotten lassen wollten, wusste Nandurna nicht. Sie hoffte letzteres. Wo man ihn wohl begraben hatte?

Irgendetwas an diesem Ort zog sie an und ohne einen bewussten Entschluss zu fassen, bewegte sie sich auf den Galgenhügel zu und auf ihn hinauf. Als sie neben dem Galgen stehen blieb, blickte sie hinauf in den Himmel. Fast erwartete sie, dass irgendwas geschehen würde, der Traum schien sie so eindringlich dazu aufgefordert zu haben an diesen Ort zurückzukehren. Doch jetzt wusste sie nicht was sie tun sollte, an diesem trostlosen Platz, wo schon so viele Menschen ihr leben lassen mussten. Enttäusch wollte sie sich gerade abwenden, als sie aus den Augenwinkeln am Fuße des Hügels etwas aufblitzen sah. Hastig lief sie wieder hinab und beugte sich hinunter zu dem im Staub liegenden Gegenstand. Nur eine kleine silberne Öse, durch die ein zerrissenes Lederband lief, war zu erkennen der Rest war in den Schmutz der Straße getreten worden. Vorsichtig befreite Nandurna das Schmuckstück von dem Dreck und hielt zu ihrer Überraschung ein schlichtes silbernes Amulett mit der Abbildung eines Einhorns in der Hand. Erschrocken guckte sie sich um, doch niemand schien sie zu beachten, und so besah sie sich das Stück genauer. Auf der Rückseite war eine feine Inschrift eingeritzt aus der sie mit dem Saum ihres Kleides den Staub weg rieb. Für Dartan stand dort. Nandurna schluckt. Konnte dies tatsächlich Dartans Talisman gewesen sein?

Und wie kam er hierher? Wieder blickte Nandurna sich um, sie stand nur wenige Meter von dem Galgen entfernt. Vielleicht war das Lederband gerissen als sie seinen Körper von der Schlinge befreiten? Es konnte doch kein Zufall sein, dass ausgerechnet sie dieses Amulett gefunden hatte. Der Traum hatte sie direkt hierher geführt. Mit einem Mal erfüllte sie neue Zuversicht und die Erkenntnis von Nandus Willen. Sie erhob sich langsam und drückte das Einhornamulett an ihr Herz. Für Dartan. Sie würde sein Opfer nicht vergessen!